Was kann ich in einer Analytischen Therapie wirklich erwarten?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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chrysokoll
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Beitrag So., 01.03.2020, 15:01

Philosophia hat geschrieben: So., 01.03.2020, 14:53 Wenn da immer diese Unsicherheit ist, würde ich auch wechseln. Es kostet zu viel Energie immer zu überlegen, ob man da richtig ist.
ja, sehe ich auch so!
Und eigentlich weiß man auch sehr gut ob man in einer Therapie richtig ist oder nicht.
Das spürt man. Jedenfalls meistens.
Wenn man dagegen die allermeiste Zeit Zweifel hat und sich eben fragt was los ist und sich nicht gut aufgehoben fühlt, dann ist es richtig und gut das die Leine zu ziehen.

Ich sag das so deutlich weil ich eben viel viel Zeit in einer Analyse vergeudet habe.
Übrigens auch bei einem durchaus freundlichen warmherzigen Analytiker, der allerdings auch kein gutes Haar an Verhaltenstherapie ließ. Lange hab ich mich da dann deswege nicht rangetraut, hab seine Wertung und Vorurteile übernommen.
Und war dann sooo positiv überrascht wie anders das sein kann als ich später doch eine Verhaltenstherapie machte.
Da ist dann auch in den ersten Stunden klar gewesen dass es passt und wirklich viel passiert.

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Philosophia
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Beitrag So., 01.03.2020, 15:09

Es ist uncool, wenn Therapeuten ihre eigene Richtung für die einzig wahre halten. Mein ExVTler war da echt extrem so drauf. Total daneben. Und die TfPler haben die VTler gedisst. Auch blöde. Es muss passen und sich auch so anfühlen, finde ich - egal wo. Das hab ich auch mal der Analytikerin gesagt, als sie meinte, die Analyse sei am hilfreichsten für mich.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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chrysokoll
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Beitrag So., 01.03.2020, 15:45

ja genau, das ist uncool, peinlich und absolut nicht souverän.
"dissen" ist natürlich herrlich ausgedrückt.

Ich hab das auch umgekehrt überlegt bei der Suche nach einer weiteren Therapie vor ein paar Jahren:
Da haben auch Verhaltenstherapeuten sich ungefragt naserümpfend über Analyse ausgelassen, das war für mich dann genauso ein dicker Minuspunkt.

Es muss passen, unabhängig von der Therapieform und ich finde das merkt man ziemlich schnell

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lisbeth
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Beitrag So., 01.03.2020, 16:03

_leer_ hat geschrieben: So., 01.03.2020, 14:00 Was meinst du mit abstinent? Wir haben ja einen richtigen Dialog, mittlerweile (mein Eindruck, seit dem ich anfang Januar meinen "ausbruch" hatte), spricht er auch mehr mit mir, als nur Fragen zu stellen.
OK, das war für mich nicht so ersichtlich.
_leer_ hat geschrieben: So., 01.03.2020, 14:00 Du meinst, du erkennst so etwas nicht, wo ich das wahrnehme? Denn dabei bist du ja nicht. Ich selber finde aber auch, dass es so ähnlich bei mir läuft, dass dort Fragen gestellt werden, die dann mein Erleben aufdröseln sollen, genau wie du es von deiner Therapie berichtest. Nur hier stellt sich eher die Frage, dass ich dadurch am Ende oftmals nicht weiter komme, weil es sich dann so anfühlt, als würde ich nach wie vor alles mit mir alleine ausmachen.
siehe oben. Dass sich da für dich doch eine Menge verändert hatte seit Januar war mir dabei nicht klar. Und gut, dass du von ihm jetzt immerhin Reaktionen bekommst.

Gleichzeitig: Da ist ja immer noch deine innere Unsicherheit, dein Bedürfnis nach mehr "Konkretem" - und das ist anscheinend ziemlich groß, ansonsten hättest du hier ja nicht wieder deinen Thread hochgeholt.

Was für dich jetzt das Passende ist, kann dir hier keiner sagen. Und letztendlich wird es dir auch der Analytiker nicht sagen können. Er ist auch kein Hellseher. Vielleicht sagt er sowas wie: Aufgrund meiner Erfahrungen mit Patienten, die ähnliche Probleme haben/hatten wie Sie, kann ich annehmen, dass... Aber ob das in deinem konkreten Fall dann zutrifft? Bleibt Sterndeuterei.

Letztenendes musst du für dich selbst entscheiden, ob diese Analyse für dich hilfreich ist (sein könnte) oder nicht.
Es gibt auch noch andere Analytiker.
Es gibt auch noch andere Therapierichtungen.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten jenseits von Therapie & Co, um den eigenen Wahrnehmungshorizont und seine Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Echolotin
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Beitrag So., 01.03.2020, 17:41

_leer_ hat geschrieben: So., 01.03.2020, 14:00
Echolotin hat geschrieben: So., 01.03.2020, 07:52 Bei einer anderen Analytikerin, bei der ich zum Vorgespräch war, war es von Anfang an anders. Stress, erzählen sie, ihr Ding. Tu dies nicht, tu das nicht. Ich denke sie war mehr der klassische Typ.
Du meinst, deine vorherigen Therapeuten haben immer gesagt, was du tun sollst, um zum erfolg zu kommen? Mein Therapeut will ja sogar ausdrücklich keine Tipps geben.


Nein. Dieses "Tu dies und jenes nicht" damit meinte ich sehr starre Regeln die diese Analytikerin im Vorgespräch aufstellte. Das war so von oben herab und nicht verhandelbar. Und das hat mich so unter Stress gesetzt. Das war wieder dieses typische ich muss machen was sie vorgibt und ich bin falsch und ekelhaft und überhaupt. Sie hat mich da schon zurecht an der richtigen Stelle getroffen aber ich hätte das so bei ihr nicht gepackt. Dafür war ich noch zu instabil.

Hast du andere Vorgespräche gehabt? Bei mir im Wohnort gibt es keine analytischen Therapeuten. Ich wusste ich muss eh fahren. Mind. 40min mit dem Auto. Ich hab bei 3en Vorgespräche gehabt. Und auch wenn ich in einem desolaten Zustand damals war, ich konnte einschätzen was sie unterscheidet und hab die genommen bei der das Gefühl am neutralsten war.

Vielleicht kannst du dir ja nochmal andere anschauen. Um Unterschiede wahrnehmen zu können.
Nur hier stellt sich eher die Frage, dass ich dadurch am Ende oftmals nicht weiter komme, weil es sich dann so anfühlt, als würde ich nach wie vor alles mit mir alleine ausmachen.
Das hatte ich auch lange. Es gab Stunden da hab ich sie danach ein wenig verflucht, weil ich schauen muss dass ich über Wasser bleibe und komme und sie ihr *perfektes* Leben weiterleben kann. Und ich um jede Stunde/Tag kämpfe.

Ich habe aber dadurch gemerkt, dass ich für mich selbst verantwortlich bin und wenn es mir nur gut geht, weil sie mir hilft und mein Anker ist, dann saufe ich wenn sie weg ist genauso wieder ab wie schon xmal zuvor.
Sie war da wenn ich es überhaupt nicht aushielt, mit mir selbst. Aber auch da merkte ich sie kann mir das nicht abnehmen. Und ich nahm es vielleicht 1/100 von dem in Anspruch wie es vorher in der Verhaltenstherapie war.
Ich lernte abzuwarten, den Sturm kommen sehen, im Sturm zu stehen und ich lernte dass es vorbeigeht. Mit mir selbst auszuhalten. Nachzubesprechen in der nächsten Stunde und da zu sehen. Was habe ich wieder vergessen was mir eigentlich hilft.

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_leer_
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Beitrag Sa., 11.04.2020, 03:12

Ich muss mich hier noch Mal entschuldigen. Habe wieder nicht geantwortet. Manchmal wird mir das mit den ganzen "Ansagen" und Aussagen etwas zu viel und dann weiß ich nicht mehr genau, wie ich reagieren soll.

Mittlerweile hat es sich so eingestellt, dass sogar mein Therapeut erkannt hat, dass sich bei mit in einer reinen analytischen Haltung, seinerseits, nichts tut oder ich dafür (noch?) nicht empfänglich bin (was ich ihm schon seit über einem halben Jahr immer Mal wieder versucht habe zu erklären). Darüber werden wir sicher noch reden, warum das bei mir nicht klappt.
Stattdessen reden wir jetzt seit zwei Sitzungen, wie er es so schön nennt, eher auf einer Intellektuellen Ebene, statt auf einer analytischen. Dafür durfte ich jetzt auch zum ersten Mal mehr von ihm erfahren, was mein Stand ist/in welche Richtung mein Verhalten geht, laut ihm und ich habe ihn dafür auch gelobt, da es mich sehr stark erleichtert, dass ich jetzt Mal ein paar Konkrete Aussagen über mich erfahren habe. Außerdem hat er es mir zum ersten Mal auch verständlich erklärt, warum eine echte Analyse seiner Meinung trotzdem viel mehr her gibt, für den Patienten am Ende. Irgendwie wusste ich das ja schon, aber so wie er jetzt mit mir redet ist das alles nicht mehr so geheimnisvoll und ich fühle mich jetzt auch wesentlich mehr partnerschaftlich behandelt, wie wir jetzt miteinander verfahren. Es fühlt sich mehr so an, wie Therapie, die ich vor ein paar Jahren gemacht habe und mir gefällt es im Prinzip auch besser so. Was aber auch die Wahrheit ist, nachhaltig hat sich vor ein paar Jahren nicht so viel getan, bei mir, dass ich meine Probleme wirklich in den Griff bekommen habe.

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_leer_
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Beitrag So., 11.07.2021, 19:23

So, ich habe es tatsächlich bis heute geschafft, bei meiner Analyse zu bleiben. Habe hier und da etwas Einblick bekommen, was mein Problem ist und kann es näher benennen. Gewusst habe ich das sicher auch vorher schon, konnte es nur nicht in die richtigen Worte bringen. Leider ist es aber so, dass das Wissen darüber mir nicht wirklich weiter geholfen hat und mein Problem mehr oder weniger weiter bestehen bleibt.

Ich könnte jetzt auch noch weitere 150 Stunden beantragen, habe mich aber dazu entschieden, es auslaufen zu lassen und nur noch die letzten 15 Stunden zu nehmen.

Letztendlich kann ich meinem Therapeuten auch nicht absprechen, dass er sich sehr an mich und meine Bedürfnisse angepasst hat. Er hat sich von einer weiße Wand zu einem partnerschaftlichen Gesprächspartner hin verändert, was ich sehr begrüßt habe.
Wie ich schon sagte, hat sich bei mir mein Problem nicht wirklich verbessert. Fühle mich nur unwesentlich besser als vor der Therapie. Möglicherweise liegt das ja daran, dass ich mich nicht auf die eigentliche analytische Form einlassen konnte? Jedenfalls kamen wir an den Punkt, dass mir gesagt wurde, dass wir immer nur auf der Intellektuellen Ebene bleiben, statt auf der Gefühlsebene zu kommunizieren, wodurch laut meinem Therapeuten Probleme und Schwierigkeiten auch zu mehr Verständnis und Verarbeitung führen. Mein Therapeut hat die These aufgestellt, dass ich mich nicht wirklich öffnen kann, nicht weil ich nicht will, sondern weil mein Unterbewusstsein es abblockt, weil es (bildlich gesprochen) zu gefährlich für mich wäre, sich zu offenbaren.

Letztendlich fühle ich mich noch nicht wirklich austherapiert und denke schon, dass ich weiterhin Therapie nötig habe (offensichtlich). Aber bin mir nun nicht sicher, ob es an der Therapieform lag oder an der Beziehung zum Therapeuten, die ich nach und nach als immer besser, aber nicht als hilfreich empfand (also die Art der Gespräche fand ich nicht so, dass es mir geholfen hat, auch wenn es am ende eher dem entsprach, was ich mir als Gespräch vorstelle). Letztendlich ist eine Verhaltenstherapie sicher auch etwas konkreteres, aber auch meine Vorherigen, Tiefenpsychologischen Behandlungen waren nur wenig nachhaltig, auch wenn es mir nach meiner letzten Therapiezeit (2012 bis 2014, wovon einmal stationärer Aufenthalt und anschließende ambulante Therapie) zumindest 1 bis 1,5 Jahre wirklich sehr gut ging, bevor es mir wieder schleichend schlechter ging, bis zu dem Punkt wo ich dringend Therapie benötigte.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 16.07.2021, 18:53

_leer_ hat geschrieben: So., 11.07.2021, 19:23 Mein Therapeut hat die These aufgestellt, dass ich mich nicht wirklich öffnen kann, nicht weil ich nicht will, sondern weil mein Unterbewusstsein es abblockt, weil es (bildlich gesprochen) zu gefährlich für mich wäre, sich zu offenbaren.


Das halte ich für ein Therapeuten-Märchen.

Ob du dich diesem Therapeuten emotional völlig öffnen kannst oder nicht hat meiner Meinung nach keine Relevanz für deine Krankheit. Ebenso nicht ob du dem Therapeuten alles in deinem Leben erzählen kannst oder nicht. Wichtig ist ob du dich "dem Leben und der Welt" öffnen kannst oder nicht. Wenn eine Therapie dir hilft das zu tun hilft sie, wenn nicht, dann nicht.

Meine Meinung.

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_leer_
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Beitrag Fr., 16.07.2021, 20:48

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 16.07.2021, 18:53 Das halte ich für ein Therapeuten-Märchen.

Ob du dich diesem Therapeuten emotional völlig öffnen kannst oder nicht hat meiner Meinung nach keine Relevanz für deine Krankheit. Ebenso nicht ob du dem Therapeuten alles in deinem Leben erzählen kannst oder nicht. Wichtig ist ob du dich "dem Leben und der Welt" öffnen kannst oder nicht. Wenn eine Therapie dir hilft das zu tun hilft sie, wenn nicht, dann nicht.

Meine Meinung.
Naja, ich gehe auch davon aus, dass es letztendlich in dieser Therapie nicht geklappt hat, weil es sich zwar um wirklich einiges verbessert hat für mich, das Verhältnis zum Therapeuten, aber auch lange gebraucht hat und ich somit kein nachhaltiges Vertrauensverhältnis zu ihm hatte und ich war jetzt auch nicht gewillt noch weitere 2 Jahre da zu bleiben um dieses auszubauen.

Am Ende muss ich sagen hat die Therapie mir nur dahingehend geholfen, dass ich benennen kann, was mich im weitesten Sinne bedrückt. Das habe ich auch schon vorher gewusst, nur konnte ich es nicht so konkret umschreiben, wie man das nennt. Von daher konnte ich es eingrenzen. Was ich aber nicht geschafft habe, ist dass ich irgendeinen echten Ausweg sehe oder es mir gar wirklich besser geht.
Klar, wissen werde ich es niemals, denn jedes Gespräch beeinflusst einen, aber am Ende bleibt doch mehr das Gefühl hängen, als bin ich nach wie vor darauf angewiesen, alles mit mir selbst auszumachen, so wie vor der Therapie.

Gibt es hier Leute, bei denen die Therapie nur mäßig erfolgreich war und die dann hinterher ihren eigenen Weg gefunden habe, ohne Therapeutische Hilfe, wieder besser zurecht zu kommen?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.07.2021, 22:26

Also ich kann nur für mich sprechen.

Ich habe Therapie ausprobiert (stationär und ambulant) und habe auch bei vielen Therapeuten Erstgespräche gehabt wo es aus diversen Gründen nichts geworden ist. Ich kenne auch eine Menge Leute denen Psychotherapie nichts geholfen hat.
Meiner Meinung nach liegt das daran, dass das ganze System, das Weltbild und das Menschenbild das dahintersteht nichts taugt. Das System in dem wir leben ist krank und antisozial, und deshalb sind alle Theorien über den Menschen und Produkte die auf dem System basieren genauso wenig funktional.

Ich persönlich habe für mich die Religion gefunden. Weil Menschen und dem was sie sich in ihren Köpfen so zusammengehirnt haben kann man generell in den seltensten Fällen völlig trauen. Die Gefahr dass man wenn man sich da öffnet dann noch eine reingetreten bekommt ist real und sie ist relativ groß. Dass du dich jemandem öffnest dem du und dein Wohlergehen im Grunde völlig egal ist. Das ist keine der psychischen Krankheit geschuldete Fehlannahme, das ist eine Realität des menschlichen Lebens. Das ist nicth pessimistisch, das ist realistisch. Empirische Erfahrung mehrerer Jahrzehnte Leben. Und gerade der Medizinbetrieb und das psycho-Gesundheitssystem ist voll von Leuten denen ich meine Zimmerpflanzen zur Pflege anvertrauen würde, mehr aber auf keinen Fall.

Und wenn ich über meine Vergangenheit oder Probleme reden will, dann mache ich das mit anderen Betroffenen. Da kann man sich nämlich recht sicher sein, dass man zumindest auf gegenseitiges Verständnis stossen wird.

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Beitrag Sa., 17.07.2021, 23:25

Es tut mir leid, wenn du Religion gut findest, aber im selben Atemzug Psychotherapien verteufelst, da kommen wir beide einfach nicht auf einem gemeinsamen Nenner.
Habe selber schon ein paar Therapien hinter mir. Es gab sowohl gute Therapeuten, die mir ein gutes Gefühl gegeben haben, als auch welche mit denen ich nichts anfangen konnte. Halte ich am Ende auch nicht für ausgeschlossen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.07.2021, 11:08

Ich finde, der Buddhismus hat die präzisere Erklärung wie der menschliche Geist funktioniert und die bei weitem ethisch hochwertigere Herangehensweise.

Jedliches Gute in das erreicht werden kann, incl Heilung bei Krankheit, und ganz besonders die eigene geistige Entwicklung steht und fällt mit der altruistischen Motivation. Und da fallen gerade Ärzte und Psychotherapeuten extrem häufig einfach durch. Und ja, ich habe genauso schlechte und hier objektivierbare Erfahrungen mit recht vielen Ärzten gemacht.

Und da diese Erfahrungen so konsistent sind und auch einem Muster folgen und nicht nur ich viele schlechte Erfahrungen in dem Bereich mache bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass da System dahinersteckt, und dabei dass die Wurzelursache davon das sein muss, was Leute dazu antreibt diese Berufe zu ergreifen und dann wie sie in der Ausbildung indoktriniert werden.

Du redest Religion so runter, aber JEDER Mensch lebt in einem Korsett an Glaubensvorstellungen, die in der Regel nicht einer nachweisbar wahren Grundlage beruhen. Dein Psychoanalytiker mit seiner absurden Idee, dass du in der Therapie keine Heilung erfahren hast weil du dich ihm nicht genug geöffnet hast, so als wäre das zu tun ein magischer Prozess der dein Leiden dauerhaft auflöst ist da nur wieder ein Beispiel dafür. Das ist genauso ein irrationales Glaubenskonstrukt wie zu glauben, wenn ich eine Puppe von dir mache und da Nadeln reinstecke ich dir damit schaden könnte. Diese eher weltlichen Glaubenskonstrukte sind einfach eine Quasireligion.

Und dann kommt noch die ethische Komponente dazu, dass nicht nur falsche Glaubensvorstellungen aufgrund von Dummheit sondern auch egoistische Ziele während man handelt hier ein massives Problem sind. Psychotherapeuten werden bei der Ausbildung nicht danach selektiert ob sie eine gute Motivation und einen mitfühlenden Charakter mitbringen, und diese wird auch in der Ausbildung nicht wirklich betont. Und deshalb laufen unter Psychotherapeuten aber auch unter Ärzten genug rum die neben dem finanziellen Honorar auf mehr oder wenige subtile Weise einen narzisstischen Gewinn aus ihrer Tätigkeit ziehen. Das ist einfach eine Eigenschaft die in unserer Gesellschaft sehr häufig anzutreffen ist, deshalb ist sie es auch in den helfenden Berufen.
Der ironische Spruch von den "Halbgöttern in weiß" der diese Art von Helfernarzissmus beschreibt hat auch heute noch seine Gültigkeit. Ist nur etwas subtiler geworden als vor ein paar Jahrzehnten.

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Beitrag So., 18.07.2021, 12:16

münchnerkindl hat geschrieben: So., 18.07.2021, 11:08Dein Psychoanalytiker mit seiner absurden Idee, dass du in der Therapie keine Heilung erfahren hast weil du dich ihm nicht genug geöffnet hast, so als wäre das zu tun ein magischer Prozess der dein Leiden dauerhaft auflöst ist da nur wieder ein Beispiel dafür.
Ich will hier keine Diskussion anfangen, deshalb nur so viel. Mein Therapeut hat nicht gesagt, ich öffne mich absichtlich nicht, sondern die These war, dass ich mich nicht öffnen kann, weil mich meine Psyche selber blockiert bzw. ich eher angst davor habe (im Unterbewusstsein) mich zu öffnen. Also schon mangelndes Vertrauen zum Therapeuten. Da war niemals die Rede davon, ich würde mich nicht genug anstrengen oder müsste es nur mehr wollen, sondern es wurde mir mit großem Verständnis erklärt, dass es halt auch mal so sein kann, dass man da in der jetzigen Situation nicht ran kommt oder andere Dinge mich blockieren. Da war kein Vorwurf von meinem Therapeuten heraus zu hören. Diese These kam auch nur zustande, weil ich die Frage aufgestellt habe, wie es sein kann, dass ich nicht tiefer in die Therapie einsteigen konnte, sondern immer nur an der Oberfläche Kratzen konnte und nicht als Vorwurf von meinem Therapeuten. Davon ab, ist es nur eine Erklärung, von vielen anderen Möglichkeiten.

Und noch ein letzter Satz zu meinem Therapeuten. Ja, es hat nicht so funktioniert, wie ich es mir gerne gewünscht hätte. Aber ich kann ihm nicht nachsagen, er würde nur egoistisch handeln oder sich für etwas Besseres halten. Ich halte deine Aussage für sehr gewagt. Mag sein, dass du solche Erfahrungen machen musstest. Meine Erfahrungen waren es nicht.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.07.2021, 12:50

hatte einen längeren Beitrag geschrieben, der war dann nach dem Absenden verschwunden... ::?

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