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So., 11.07.2021, 19:23
So, ich habe es tatsächlich bis heute geschafft, bei meiner Analyse zu bleiben. Habe hier und da etwas Einblick bekommen, was mein Problem ist und kann es näher benennen. Gewusst habe ich das sicher auch vorher schon, konnte es nur nicht in die richtigen Worte bringen. Leider ist es aber so, dass das Wissen darüber mir nicht wirklich weiter geholfen hat und mein Problem mehr oder weniger weiter bestehen bleibt.
Ich könnte jetzt auch noch weitere 150 Stunden beantragen, habe mich aber dazu entschieden, es auslaufen zu lassen und nur noch die letzten 15 Stunden zu nehmen.
Letztendlich kann ich meinem Therapeuten auch nicht absprechen, dass er sich sehr an mich und meine Bedürfnisse angepasst hat. Er hat sich von einer weiße Wand zu einem partnerschaftlichen Gesprächspartner hin verändert, was ich sehr begrüßt habe.
Wie ich schon sagte, hat sich bei mir mein Problem nicht wirklich verbessert. Fühle mich nur unwesentlich besser als vor der Therapie. Möglicherweise liegt das ja daran, dass ich mich nicht auf die eigentliche analytische Form einlassen konnte? Jedenfalls kamen wir an den Punkt, dass mir gesagt wurde, dass wir immer nur auf der Intellektuellen Ebene bleiben, statt auf der Gefühlsebene zu kommunizieren, wodurch laut meinem Therapeuten Probleme und Schwierigkeiten auch zu mehr Verständnis und Verarbeitung führen. Mein Therapeut hat die These aufgestellt, dass ich mich nicht wirklich öffnen kann, nicht weil ich nicht will, sondern weil mein Unterbewusstsein es abblockt, weil es (bildlich gesprochen) zu gefährlich für mich wäre, sich zu offenbaren.
Letztendlich fühle ich mich noch nicht wirklich austherapiert und denke schon, dass ich weiterhin Therapie nötig habe (offensichtlich). Aber bin mir nun nicht sicher, ob es an der Therapieform lag oder an der Beziehung zum Therapeuten, die ich nach und nach als immer besser, aber nicht als hilfreich empfand (also die Art der Gespräche fand ich nicht so, dass es mir geholfen hat, auch wenn es am ende eher dem entsprach, was ich mir als Gespräch vorstelle). Letztendlich ist eine Verhaltenstherapie sicher auch etwas konkreteres, aber auch meine Vorherigen, Tiefenpsychologischen Behandlungen waren nur wenig nachhaltig, auch wenn es mir nach meiner letzten Therapiezeit (2012 bis 2014, wovon einmal stationärer Aufenthalt und anschließende ambulante Therapie) zumindest 1 bis 1,5 Jahre wirklich sehr gut ging, bevor es mir wieder schleichend schlechter ging, bis zu dem Punkt wo ich dringend Therapie benötigte.