Kontakt zu Therapeut außerhalb der Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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joey23
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 21:55

Hab Dich grad gelesen Le_na.

So wie Du es beschrieben hast mit "schon alle möglichen Strategien ausprobiert, doch nichts hat ausgereicht" und dann der Therapeutni zu schreiben, das kenn ich auch. Und wie Du habe ich eine kurze Rückmeldung von ihr, was noch hilfreich sein könnte, oder dass sie mich an eine schon herausgearbeitete Notfallstrategie erinnert, die ich übersehen hatte, als sehr hilfreich empfunden.

Mir kann es z.B. grundsätzlich helfen, mein inneres Erleben durch Schreiben etwas zu strukturieren, also das entstandene Wirrwarr zu entzerren. Wenn mir das gelingt, ist das natürlich großartig. Es ist eine Reccource, die auch meine Therapeutin sehr hervorhebt. Manchmal brauche ich also so einen Text gar nicht abschicken... und manchmal eben doch, weil es mir in der Situation wichtig ist zu wissen, dass ich zumindest "gehört" werde und/oder ich ganz konkret grade Unterstützung von außen brauche. So erlebst Du es ja auch für Dich. Ist eben mal so mal so. Und ich finde es sehr hilfreich und wohltuend, wenn situationsbedingt seitens meiner Therapeutin damit umgegangen wird.

LG joey
:tippen: Ich bitte um Geduld. Ich übe mich gerade darin, eine Kurzschreiberin zu werden.
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"Ich setzte einen Fuß in die Luft
und sie trug."

(Hilde Domin)

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Sehr
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 22:00

Glaubst du denn, dass es andere Menschen nicht verstehen würden? Nur die Therapeutin?
[wegzudenken, mehr nicht]

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joey23
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 22:16

Hallo Sehr,

für mich ist bzgl. meiner tief emotionalen Traumathemen und -reaktionen ein verlässlich geschützter Beziehungsrahmen sehr wichtig, der u.a. auch davon ausgemacht ist, dass mein Gegenüber (Therapeutin) das Mitgeteilte auch in sich selbst gut halten kann, so wie ich nicht darauf aufpassen brauche, ggf. mich zurückhalten würde.
Und das finde ich in dem Maße nicht in einer privaten Beziehung und kann es da auch nicht erwarten. Von einer Therapeutin allerdings, denn das gehört mit zu ihrem Job. Und was Traumaerleben angeht, kann das sehr leicht auch Außenstehende zu sehr belasten und überfordern. Damit ist dann widerum auch einer Traumatisierten nicht geholfen.
Ist also ein bedeutsamer Unterschied.

Bzgl. Deiner Idee mit dem Tagebuch: Ich hatte deshalb extra erwähnt, dass der Aspekt des "Gehört"werdens situativ sehr bedeutsam sein kann. Damit meine ich natürlich von einem Menschen.

Außerdem: In Therapie geht es um einen VeränderungsPROZESS. Damit verbunden ist auch Vertrauen in sich und andere zu entwickeln ein Prozess Der Weg ist das Ziel. Ich möchte und werde mich dahin entwickeln, mich auch in meinem privaten Umfeld in Befindlichkeitssituationen, in denen es mir schlecht geht, offener zeigen zu können. Bis dahin übe ich das mit der Therapeutin. Dafür ist sie da.
Und: Jeder hat sein eigenes Tempo. Daran gibt es nichts zu bewerten.

Hinzufügen möchte ich noch, dass ich mich sowohl nicht ausschließlich meiner Therapeutin mitteile als auch nicht ständig. Ich habe auch im privaten Umfeld jemanden, bei dem ich mich traue, mich zu zeigen, wenn es mir schlecht geht. Gleichzeitig trotzdem dosierter und nicht ganz so tiefgehend. Den Grund dafür habe ich weiter oben genannt. Diese Person empfindet es selbst als entlastend zu wissen, dass ich für die ganze Breite eine professionelle Unterstützerin an meiner Seite habe.

Für mich ist mein Weg, den ich mir mit dieser Therapeutin gestalten kann, hilfreich.
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mio
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 23:44

Sehr hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 21:55 Ich empfehle da eher ein Tagebuch. So vergisst man es ja auch nicht. Man kann sich auch Notizen machen.
Das habe ich versucht. Hat aber nicht gut funktioniert, weil die regelmässig verschwunden sind oder ich sie vergessen habe. Am Besten hat online-schreiben (in einem eigenen Blog, also nicht hier) funktioniert und die Texte haben wir dann teils auch ausgedruckt mitgenommen um sie zu besprechen, aber auch da "verschwanden" Texte.

Wenn etwas hingegegen schon bei der Therapeutin war, dann war das da und sie hat das dann angesprochen und nachgefragt.

Abgesehen davon hätte ja Tagebuch schreiben auch nicht diese mailerei die sich komplett meiner Kontrolle entzog verhindert. Am Anfang war mir das wie bereits erwähnt auch tot peinlich, obwohl es für sie ok war und sogar begrüßt wurde, später habe ich es dann als hilfreich anerkennen können.

Ich hab in der Regel schon versucht zu schauen was im Inneren gerade am "meisten dran ist" und die Stunde am stärksten braucht und da dann sozusagen nach Innen rückversichert, dass das Thema wird, dass hat auch teils Beruhigung reingebracht. Aber das funktioniert nicht in Bezug auf alle Anteile, manche machen dann halt einfach was sie wollen und gehen eben nicht diesen - von mir präferierten - Weg über mich. Und bei anderen weiss ich selbst nicht, was da eigentlich los ist. Das ist dann als ob Du Dich mit Ängsten und Gefühlen und Gedanken und Erinnerungen von Fremden rumschlagen musst, die aber von Deinem Körper/Dir Besitz ergreifen. Und denen kann ich überhaupt nur adäquat helfen, wenn ich weiss, was die bräuchten. Wusste/weiss ich teils aber gar nicht. Wenn ich es wusste, dann konnte ich auch meist besser etwas machen und damit auch diese "Zustände" immer mehr "eindämmen" bzw. Symptome auflösen/verbessern.

Ich glaube Du hast wirklich viel zu sehr das Bild eines völlig hilflosen, abhängigen und unselbstständigen Patienten im Kopf, wenn Du an solche Angebote denkst, was aber so nicht hinkommen dürfte. Denn je abhängiger und unselbstständiger ein Patient ist, desto kontraproduktiver wären solche Angebote und desto weniger dürften sie dann im Normalfalle wohl auch gemacht werden um das nicht noch zu "befördern". Wenn sie in solchen Fällen gemacht werden, dann ist das sicher therapeutisch falsch, da bin ich Deiner Meinung, aber der Rückschluss dass Patienten die auf so ein Angebot dann zurückgreifen unselbstständig oder übermässig abhängig von der Hilfe anderer wären oder diese über Gebühr benutzen ist einfach falsch. Eher dürfte das Gegenteil der Fall sein.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 11.12.2018, 14:58

Le_na hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 21:06 Diese erschreckenden Beispiele hier kenne ich auch und ja, ich finde sie auch erschreckend! Aber sind diese Beispiele repräsentativ? Ich frage mich das wirklich, weil ja natürlich oftmals so ein Forum nur dann aufgesucht wird, wenn es zu einem Problem kommt.
Ich fürchte schon, dass die hier genannten Beispiele repräsentativ sein könnten. Imerhin gaben in einer anonymen Umfrage erschreckend viele zu, mit Patienten ein private intime Beziehung eingegangen zu sein. Da finde ich es nicht abwegig, dass es von dieser Form des Missbrauchs Abstufungen gibt. Und es ist meist sogar ein "sicherer" Missbrauch. Kaum ein Patient würde seinen Therapeuten melden, wenn er ihn ständig über sein Privatleben informiert. Nicht wenige Patienten geben an, erst so die "therapeutische Beziehung" zu spüren, da der Therapeut mit ihnen "auf Augenhöhe" kommuniziere....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Le_na
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Beitrag Di., 11.12.2018, 15:32

Anna-Luisa das ist wirklich erschreckend.
Und ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass derartiges passiert. Wahrscheinlich in höherem Ausmaß, als man es sich vorstellen mag. Wenn ich mir vorstelle, meine Therapeutin würde mir ständig über ihr Privatleben erzählen, würde ich da wohl schnell die Bremse ziehen. Immerhin zahle ich ihr am Ende jeder Stunde (als Selbstzahlerin) ein hohes Honorar. Sie streut nur ganz gezielt und dann wenn es für mich Sinn macht etwas privates ein. Oder beantwortet mir mal eine Frage, wenn ich eine habe...


mio
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Beitrag Di., 11.12.2018, 16:16

Aber es geht hier doch überhaupt nicht um "private Kontakte" sondern um "therapeutische Kontakte" außerhalb der Sitzungen.

Das nennt man "Krisenintervention" und nicht "Missbrauch".

Dabei geht es unter anderem auch darum Retraumatisierungen vorzubeugen, denn wenn ich mich in der "Wiederholung des Traumas" (und nichts anderes passiert ja, wenn ein dissoziierter traumatischer Inhalt ans Tageslicht geholt wird und damit auch das dazugehörige ehemalige emotionale Erleben) ebenso hilflos, alleingelassen und überfordert fühle wie in der Ursprungssituation dann kommt das einer erneuten Traumatiserung gleich und eine solche würde die Symtomatik dann eher verschlechtern als verbessern.

Natürlich können solche Retraumatisierungen auch durch eine Nichteinhaltung der Grenzen des Patienten (also Missbrauch) geschehen, aber hier geht es doch gar nicht um Therapeuten die sich übergriffig verhalten sondern um solche, die dem Patienten auch im Falle einer Krise PROFESSIONELL zur Verfügung stehen. Das muss doch klar unterschieden werden und kann nicht in einen Topf geworfen werden.

Wenn ein Therapeut einen Patienten für SEINE PERSÖNLICHEN BEDÜRFNISSE missbraucht (das kann auch nur in der Stunden passieren und muss gar nicht darüber hinausgehen), dann ist das Missbrauch. Aber ein Therapeut der sich mir in einem Krisenfalle als Therapeut zur Verfügung stellt missbraucht mich ja nicht für seine Zwecke sondern bietet mir einfach nur flexiblere Unterstützung an in Form eines kurzen - therapeutischen - Kontakts oder einer Notfallstunde. Da geht es ja nach wie vor um mich und meine Bedürfnisse und nicht um die des Therapeuten. Anders wäre es, wenn ein Therapeut sich ohne triftigen Grund - wie zB. eine notwendige Terminverschiebung - einfach so bei mir meldet weil IHM danach ist.

Wenn man also schon "Warnungen" aussprechen möchte, dann sollten sie dahingehend ausgesprochen werden, dass Patienten generell gut beraten sind zu überprüfen ob es in der Therapie wirklich um Sie und IHRE Bedürfnisse geht oder ob nicht eventuell die Bedürfnisse des Therapeuten im Vordergrund stehen und dieser seine Position ausnutzt um den Patienten zu Dingen zu bewegen die dieser gar nicht wünscht oder möchte oder die klar dem Wohl des Therapeuten dienen und nicht dem Patienten. Und dass wenn so ein Verdacht oder Zweifel in die Richtung besteht sich neutrale Beratung gesucht werden sollte um einem potentiellen Missbrauch/einer potentiellen Retraumatisierung vorzubeugen.

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joey23
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Beitrag Di., 11.12.2018, 16:19

Hallo Anna-Luisa,

uch ich stimme Dir zu, dass es Fälle von missbräuchlichem Verhalten seitens Therapeut*innen gibt und leider auch nicht so selten. Und wäre es auch nur ein Fall, wäre es bereits einer zu viel. Betroffenen Klient*nnen wird dadurch großer Schaden zugefügt und zusätzliches Leiden ist für sie die tragische Konsequenz. Die Konsequenz für die jeweiligen Therapeut*innen muss sein, dass ihr grob fahrlässiges Vergehen in Disziplinarverfahren verfolgt und sanktioniert wird.

Gleichzeitig ist meiner Ansicht nach gut abzuwägen, ob therapieschädigendes Verhalten vorliegt. Dies kann letztlich am ehesten direkt in der Therapie geklärt werden oderdarüber hinaus über eine fachlich-professionelle Instanz wie z.B. der Psychotherapeutenkammer, einer Ethikkommission, einer anderen psychosozialen Beratungsstelle oder durch Kurzbesprechung mit einem/einer anderem/n Therapeut*in.

Worum es in diesem Thread der Eröffnerin und den sich beiteiligten Forum-Userinnen ging/geht, so habe ich es zumindest verstanden, hat grundlegend erstmal nichts mit Missbrauch zu tun.
Aus meiner Sicht und meinem Verständnis wird der therapeutische Rahmen zwischen Klient*in und Therapeut*in festgelegt und dem individuellen Unterstützungsbedarf auch in Verbindung mit der Diagnose angepasst. So kann es für den/die Klient*in z.B. auch hilfreich sein, zwischen den Sitzungterminen Kontakt auf anderen Wegen (emails, Telefon) zu ermöglichen, was mit zur Therapie gehört und je nach Umfang ggf. bereits im Stundensatz vom Verständnis des/der Therapeut*in einkalkuliert ist, über eine Art "virtuelle" Sitzung abgerechnet oder separat in Rechnung gestellt wird. Die Verantwortung dafür, dass sich auch diese über die Sitzung hinaus erstreckenden Kontakte im Therapierahmen halten, liegt allein bei dem/der Therapeutin.

Sollte sich der/die Klient*in in irgendeiner Weise über diesen flexibel anpassenden Rahmen irritiert fühlen, ist das in der Therapie anzusprchen und gemeinsam mit dem/der Therapeut*in zu klären, weil es in die therapeutische Beziehung gehört. Sollte es sich nicht ausreichend klären und eine Irritation bestehen bleiben, gibt es die Möglichkeit, sich an eben schon genannte Beratungsstellen zu wenden.

Mich selbst betreffend erlebe ich den Therapierahmen, wie er von meiner Therapeutin aus fachlich versiertem Wissen heraus meinem Therapieanliegen angepasst wurde, als sehr stimmig und hilfreich unterstützend.
Andere hier empfinden es für sich ähnlich und haben das auch berichtet.

Therapie und Therapiegestaltung ist halt trotz aller aufgestellten Normen immer doch auch ein sehr individidueller Raum und hat demzufolge auch seine eigenen Grenzen. Für mich spieget sich darin eine ganzheitliche Haltung wieder, die ich unerlässlich finde bzgl. des Heilungsprozesses von Individuen. Und die Wahrung von professionell verlässlich sicherem Schutz des/der Klient*in gehört für mich selbstverständlich als Basis dazu.
Maßstab kann aus meiner Sicht nur die fortschreitende positive Entwicklung des/der Klient*in sein. Ein ausnahmslos rigider Rahmen kann (muss aber nicht) sich auch destruktiv oder heilungshinderlich auswirken. Daher geht es immer um Einzelfallentscheidungen und jegliche Pauschalisierung finde ich daher unangemessen.
So wird z.B. ein/eine Therapeut*in mit einer Klientin ausschließlich im direkten Kontakt in Sitzungen arbeiten, weil das für die Kientin so angemessen ist, und einem anderen Klienten auch mail- oder Telefonkontakt anbieten. Meines Erachtens nach ist Qualität nicht an diesem Angebotsumfang zu bewerten, sondern eben... an dem positiven Heilungseffekt für den/die Klient*in.

Ich fänd es schade, wenn in diesem Thread zwei Themen vermischt werden, die zwar zusammenhängen KÖNNEN, aber nicht müssen, und der Aspekt, um den es seitens der Thread-Eröffnerin ging, verwässert wird und etwas vom Zaun gebrochen werden, was gar nicht da ist.

Lieber Gruß
joey
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joey23
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Beitrag Di., 11.12.2018, 16:38

Liebe Pferdefan,

ich freue mich mit Dir, dass Du Deine Therapie mit dem auf Dich stimmig zugeschnittenen Rahmen als wohltuend und hilfreich erlebst. So habe ich Dich jedenfalls verstanden. Toll, dass Du so eine Therapeutin gefunden hast, die Dich auf Deinem Weg und so wie Du ihn für Dich gestalten möchtest und kannst, flexibel unterstützt.

Du hast hier nun erlebt, dass Dein eröffneter Thread für eine angeregte und spannende Diskussion gesorgt hat.
Wie geht es Dir damit? Ich hoffe, dass Dich das nicht verunsichert.

Ich wünsche Dir weiterhin ein für Dich gutes therapeutisch unterstütztes Arbeiten und sich die letzte Krise in mehr innere Klarheit und Balance hat verändern können.
:balloon:
Lieber Gruß
joey
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Philosophia
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Beitrag Di., 11.12.2018, 17:30

Wisst ihr, was ich daran halt bei Pferdefan schwierig finde...vielleicht habe ich zwischendrin auch deswegen so heftig reagiert: Pferdefan ist seit 7 Jahren schon bei dieser Therapeutin und schrieb vor noch gar nicht langer Zeit, dass sie permanent an die Therapeutin denken würde. Mir schmeckte dieser außertherapiemäßige Kontakt halt in diesem Kontext eher nicht bzw. bitter. Ich frage mich, wie die Therapeutin dich mal auf deine eigenen Beine stellen möchte, Pferdefan. Ich mag mich irren (schön wäre es), aber mir grummelte es eben im Bauch. Und ich frag mich auch, warum du diesen Thread überhaupt eröffnet hast - denn den außertherapeutischen Kontakt hast du ja schon länger und nicht erst jetzt, wenn ich mich recht erinnere.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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*Miri*
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Beitrag Di., 11.12.2018, 21:18

Puh, seid ca 4 oder 5 Jahren hier nicht mehr geschrieben und dieses Thema hat mich nun veranlasst mich wieder einzuloggen.
Weil es mir hier auch zu schwarz weiß ist.
Ich habe Kontakt zu meiner Therapeutin auch außerhalb der Sitzungen. Und sie möchte sogar das ich viel Mails schreibe. Weil sie so überhaupt die Möglichkeit hat zu erfahren was in mir vorgeht. In den Sitzungen selbst bin ich oft sehr blockiert und habe keinen Zugang zu meinem Emotionen , keinen Zugang zu den Situationen die schwer sind. Es fällt mir schwer Gedanken zu äußern. Durch die Mails kommen wir viel effektiver voran.
Sie antwortet, nicht immer und das entscheidende ich erwarte es NIE.
Sie ist meines Erachtens sehr gut abgegrenzt und sagt auch immer wieder das sie die Mails dann liest wie es für sie passt.
Es kam auch schon vor das wir zwischen den Stunden telefoniert haben. Wenn es die Situation erforderte. Mir fällt es sehr sehr schwer um Hilfe zu bitten und sie will auch das ich mal einfordere. Bitte. Ich bin unglaublich dankbar für diese Möglichkeit, für mich aktuell einfach richtig. Und in meinen doch schon so einigen Therapien mache ich erstmal wirkliche Fortschritte.
Sie sagt auch ganz klar das es Ziel ist das ich mir in anderen Umfeld diese Hilfe suchen kann und lernen muss mir mehr und mehr selbst zu helfen. Aber dabei ist sie an meiner Seite.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 11.12.2018, 21:41

joey23 hat geschrieben: Di., 11.12.2018, 16:19 Gleichzeitig ist meiner Ansicht nach gut abzuwägen, ob therapieschädigendes Verhalten vorliegt. Dies kann letztlich am ehesten direkt in der Therapie geklärt werden oderdarüber hinaus über eine fachlich-professionelle Instanz wie z.B. (...)

Sollte sich der/die Klient*in in irgendeiner Weise über diesen flexibel anpassenden Rahmen irritiert fühlen, ist das in der Therapie anzusprchen und gemeinsam mit dem/der Therapeut*in zu klären, weil es in die therapeutische Beziehung gehört. Sollte es sich nicht ausreichend klären und eine Irritation bestehen bleiben, gibt es die Möglichkeit, sich an eben schon genannte Beratungsstellen zu wenden.
Den Verdacht auf Missbrauch mit dem Therapeuten zu klären, bevor andere Institutionen befragt werden, halte ich für das Verkehrteste was ein Patient tun kann.

Ein missbrauchende Therapeut wird in der Regel nicht sagen:" Gut, dass Sie es ansprechen Frau X. Ich habe die Grenzen deutlich verletzt und bin zu "privat" geworden. Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen und werde Supervision beanspruchen."

Eher wird er doch etwas in dieser Richtung sagen:"Ihr völlig unzutreffende Verdacht zeigt, wie unsicher sie in menschlichen Beziehungen generell sind. Das war ja überhaupt der Grund für den erweiterten Rahmen. Sie vertrauten mir in der therapeutischen Beziehung nicht genug - wofür sie gerade einen weiteren Beweis liefern. Wenn ich Sie spätabends anrufe, dann doch nur um mich zu vergewissern, dass Sie die belastende Stunde gut verarbeitet haben. Ich wollte, dass Sie sehen, dass ich auch ein Mensch bin, der Ihnen auf Augenhöhe begegnet. Wir sollten uns eingehender damit beschäftigen, warum Sie solche Probleme damit haben Hilfe anzunehmen!"
joey23 hat geschrieben: Di., 11.12.2018, 16:19Ich fänd es schade, wenn in diesem Thread zwei Themen vermischt werden, die zwar zusammenhängen KÖNNEN, aber nicht müssen, und der Aspekt, um den es seitens der Thread-Eröffnerin ging, verwässert wird und etwas vom Zaun gebrochen werden, was gar nicht da ist.
Ich finde nicht, dass hier etwas verwässert wird. In diesem Thread haben mehrere Personen Übergriffe beschrieben - auf die entstehende Problematik nicht einzugehen, sondern nur "Extrazuwendung durch den menschlichen Therapeuten" zu loben, würde mir unehrlich vorkommen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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mio
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Beitrag Di., 11.12.2018, 23:20

Kriseninterventionen sind keine "Extrazuwendung", da sie jeder Patient bekommt der sie benötigt.

Meine Therapeutin hat zB. eine Spezialisierung in Traumatherapie und nimmt auch nur Patienten an die diese Spezialisierung benötigen bzw. von ihr profitieren können. Alle ihre Patienten bekommen da grundsätzlich das gleiche Angebot und Krisenintervention ist klar Teil ihres therapeutischen Vorgehens. Es ist also eher als Standart zu sehen denn als "Extra".

Im Einzelfall mag es da unterschiedliche Vorgehensweisen geben wenn sich daraus Probleme ergeben, aber als Extrabehandlung ist es klar nicht zu werten. Eher ist es Teil des grundsätzlichen Traumatherpeutischen Ansatzes - ebenso wie die transparentere Arbeitsweise im Vergleich zu anderen Therapieformen.

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Le_na
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Beitrag Di., 11.12.2018, 23:22

Spannend, meine Therapeutin ist auch Traumatherapeutin. Möglicherweise ist dieses Vorgehen auch mit in dieser Ausbildung begründet, eben weil die Arbeit am Trauma oftmals zu solch extremen Gefühlszuständen zwischen den Stunden führt?

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Philosophia
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Beitrag Di., 11.12.2018, 23:23

mio hat geschrieben: Di., 11.12.2018, 23:20 Kriseninterventionen sind keine "Extrazuwendung", da sie jeder Patient bekommt der sie benötigt.
Das möchte ich mal doppelt und dreifach unterstreichen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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