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[Broken Wing]

Ich möchte hier dem Nazi-Vergleich nicht zustimmen. Es muss ja nicht jeder mitläufer sein und auch: Nur weil man gedankenlos eine Aktion unterstützt, ist man weder einer, der für die Nazis anfällig wäre noch ist die Aktion allein deshalb verwerflich. Da gehört schon mehr dazu. Jeder ist ein potenzieller Verbrecher, die Spreu trennt sich vom Weizen erst bei der Gelegenheit. In einem Unrechtsstaat war übrigens immer die unauffällige, große Masse das Problem. Und außerdem ist nicht gesagt, dass man als Einzelner bessere Entscheidungen trifft. Eine Gruppe oder ein Mensch ist eben immer nur so intelligent wie der Intelligenteste unter ihnen (gilt natürlich auch für alle anderen Eigenschaften wie Güte).

Ein Bisschen muss ich Stern beipflichten. In einer kleinen Gruppe würde eine Frage wie "Wollt ihr den Totalen Krieg?" mitleidiges Gelächter auslösen. Ja, in einer ruhigen Stunde, die wohl jeder hat, denkt man darüber nach, was man tut. Kleine Gruppen bringen oft intelligente Gesprächspartner und Lösungen hervor. Aber sobald man sich eine öffentliche Kommentarspalte einer Zeitung ansieht, wirds ziemlich schnell ziemlich tief, trotz Anmeldepflicht. Gäbe es keine harten Zensurmaßnahmen, könnte die Zeitung bald Dicht machen angesichts der zahlreichen Klagen, nachdem schon die Fäkalsprache zuvor jegliche Diskussionskultur erstickt hätte.

Ich gehe auch davon aus, dass bei gegebener Wahlfreiheit jeder sich im Prinzip klar ist, ob er als kleiner Neidhammel anderen nach dem Leben trachtet oder wirklich informiert wählt. aber eine Masse ist einfach formbar und immer läuft sie Gefahr, für destruktiven Egoismus eingesetzt zu werden. Das ist kein Geheimnis. Es gibt Naturtalente in der Mathematik und solche in der Sozialpsychologie. Die Masse ist nichts Weiteres als ein Werkzeug, das konstruktiv oder destruktiv eingesetzt werden kann. Man kann sich dem nicht entziehen, außer man begeht selbstmord oder klinkt sich vollkommen aus der Gesellschaft aus. Als Wähler zB ist man einfach ein Rädchen in einer Masse und somit leichter lenkbar.

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[Eremit]

Nee, du, du überziehst den Thread mit der dir eigenen Dystopie.

Der Wald wir die nächste Zeit real nicht gerodert...

Der Zeitraum "nächste Zeit" hat allerdings ein Ablaufdatum. Abgesehen davon gibt es noch weitere übergeordnete gerichtliche Instanzen, die den vorläufigen Rodungsstopp auch wieder ganz schnell aufheben können. Und was wird wohl passieren, wenn es nächsten Sommer wieder einmal Rekordtemperaturen gibt und der Strombedarf entsprechend ansteigt?

und die Aktivisten kämpfen in der Sache weiter... mit Erfolg soweit.

Äh, wieviel genau ist noch vom ursprünglichen Wald übrig? Und seit wann genau wird er gerodet, damit dort Braunkohle abgebaut werden kann? 'Erfolg' scheint sehr unterschiedlich ausgelegt zu werden …

Und dann gibt es ja auch so Leute wie Eremit, die Zensur wittern, wenn Maßnahmen ergriffen werden...

"Maßnahme" ist allerdings in diesem Fall auch nur ein Euphemismus für Zensur. Es ist irrelevant, durch wen warum die Zensur erfolgt und wer oder was davon betroffen ist. Zensur bleibt Zensur. Gewittert wird da gar nichts, sondern logisch geschlussfolgert.

a) ich habe fake news von Eremit aufgeklärt, von wegen Aktivisten pflanzen keine Bäume.

Ich habe allerdings auf keinen Nachrichtenartikel verlinkt, in dem das behauptet wurde. Deswegen konntest Du auch keine Fake News aufklären. Stellt sich die Frage, warum Du solche falschen Behauptungen verbreitest.

c) ich habe auf fake news von dir aufmerksam gemacht: Dass der Verfasser Umweltschützer war, obwohl du das gar nicht weißt.

Du hast den Beweis erbracht, dass es sich bei dem von mio verlinkten Artikel um Fake News handelt? Wo und wie genau?

Und warum musst Du auch diesen Thread nun mit Links zu und Blockzitaten aus Nachrichten-Artikeln zuspammen, die nicht einmal etwas mit dem Thema des Threads zu tun haben? Kriegst Du überhaupt noch mit, in welchem Thread Du schreibst und um welches Thema es sich jeweils handelt?

[mio]

aber eine Masse ist einfach formbar und immer läuft sie Gefahr, für destruktiven Egoismus eingesetzt zu werden

Das ist genau der Punkt den ich meine.

Wenn ich Teil der "Masse" sein möchte bzw. mich ihr unreflektiert anschließe dann bin ich leicht formbar/manipulierbar. Und das gilt eben leider für sämtliche Massenphänomene weshalb ich auch der Auffassung bin dass es besser ist sich das bewusst vor Augen zu führen anstatt einfach in so eine "Ich auch!" Stimmung zu verfallen aus lauter Massenglücksseeligkeit heraus.

[Eremit]

Damit das nicht untergeht:

http://wikiwoods.org/

Wer kennt weitere Projekte wie dieses?

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[mio]

'Erfolg' scheint sehr unterschiedlich ausgelegt zu werden …

Gutes Beispiel ist da Wackersdorf. Es wurde als Erfolg gefeiert, aber einen Atomausstieg hat es dennoch nicht bewirkt. Der Atommüll wurde/wird halt einfach ins benachbarte Ausland gekarrt...aus den Augen aus dem Sinn.

An sich hat erst Fukushima zu einem echten, konsequenten Umdenken in der Politik hierzulande geführt.

[mio]

Wer kennt weitere Projekte wie dieses?

https://www.wald.de/waldkaufhaus-projekte/

oder auch

https://www.primaklima.org/baeume-verschenken/

[mio]

Auch interessant:

https://www.bund.net/gruenes-band/

[stern]

An sich hat erst Fukushima zu einem echten, konsequenten Umdenken in der Politik hierzulande geführt.

Die Grünen (als Teil der Politik) waren noch nie Atomenergiebefürworter... anders als zB die Kohl-Regierung, die eben lange an der Macht war. In der Ära Kohl haben die Grünen erst Zulauf bekommen, um ein Gegengewicht zu setzen mit Themen wie unter anderem Umweltpolitk, Friedensbewegung, Anti-Atomkraft- und Frauen-Bewegung. In gefühlt jeder Tagesschau gab es einen entsprechenden Protest, über den berichtet wurde. Greenpeace auch vorne mit dabei. Nur hat es etwas Zeit gebraucht bis es mehrheitsfähig wurde. Das Umdenken sehe ich jedenfalls nicht als Leistung der Union an (wobei Merkels Entscheidung mit dem Atomausstieg respektabel war, das in dieser Regierung durchzusetzen... aber das würde ich eher ihr zurechnen als der Partei im Gesamten). Und die Vorarbeit haben andere geleistet.

[stern]

So ein Wendepunkt in der Energiepolitik kann auch Hambach werden: Die Schwarzen beschließen jetzt noch endgültig den Kohleausstieg und schreiben sich diesen dann auf die Fahnen. Die Arbeit haben aber andere zuvor gemacht, über viele Jahre hinweg. Wieder unterstützt durch weite Teile in der Bevölkerung. Was also heißt schon politisches Umdenken, wenn man ansieht, wie Laschet zunächst reagierte oder welchen Gegenwind Merkel damals eingefahren hat.

[Broken Wing]

@ Mio: Deswegen sind Massenbewegungen aber nicht gleich als Option zu verwerfen. Wenn eine Bewegung meinen Zielen dienlich ist, schließe ich mich ihr an. Habe schließlich auch Petitionen unterzeichnet und finde es gut, dass sich für einen fairen Prozess gegen Inhaftierte eingesetzt wird. Da hat sich sicher auch nicht jeder eingehend mit der Materie beschäftigt, hat kein juristisches Hintergrundwissen und kennt auch den Fall nicht.

Man entkommt der Einflussnahme ohnehin schwer und wie gesagt, es ist auch nicht immer intelligent, sich allein auf unbekannte Pfade zu begeben. Das Leben gleicht eher einem verminten Feld, auf dem man wirklich gute Gründe für Eigenbrödlerei haben sollte und ansonsten eher ausgewiesene Wege beschreiten, die auch zum Ziel führen. Dasselbe hatten und haben mit dir viele vor und sie denken genau so. Es ist unwahrscheinlich, dass du in irgendeinem Bereich der erste bist, der den Mond betritt.

[mio]

Die Grünen (als Teil der Politik) waren noch nie Atomenergiebefürworter...

Das ist mir bekannt. In Bezug auf dem "Hambi" stehen sie aber zB. auch in der Kritik:

https://www.nw.de/nachrichten/regionale ... ngnis.html

Das ist halt die alte "Fundis" gegen "Realos" Problematik.

[stern]

Artikel vom 15.9. Sie wurden ja auch schon totgeschrieben vor einer Weile. Aber Totgesagte leben länger. Denn praktisch haben sie seit Mai in NRW 5 Punkte zugelegt und die Union 7 verloren... sieht nicht wirklich nach Bedrängnis oder Vertauensverlust aus, im Gegenteil. Siehe Umfrage oben, hatte ich ja verlinkt.

[mio]

Deswegen sind Massenbewegungen aber nicht gleich als Option zu verwerfen. Wenn eine Bewegung meinen Zielen dienlich ist, schließe ich mich ihr an. Habe schließlich auch Petitionen unterzeichnet und finde es gut, dass sich für einen fairen Prozess gegen Inhaftierte eingesetzt wird. Da hat sich sicher auch nicht jeder eingehend mit der Materie beschäftigt, hat kein juristisches Hintergrundwissen und kennt auch den Fall nicht.

Ich lehne sie ja auch nicht grundsätzlich ab sondern bin nur der Meinung dass man sich schon erstmal Kenntnis verschaffen sollte BEVOR man vorschnell und unreflektiert eine Entscheidung trifft weil irgendwer mitten ins eigene "Emotionszentrum" getroffen hat. Und ich mag es halt auch nicht wenn sich Leute zum "Retter der Welt" hochstilisieren wenn sie was (vermeintlich) Gutes tun was aber letztlich nur wenig bewirkt. Dh. nicht dass ich was dagegen haben wenn Leute so kleine Dinge machen, ganz im Gegenteil, nur sollte man sie halt auch nicht als größer ansehen als sie in Wirklichkeit sind.

[mio]

Praktisch haben sie seit Mai in NRW 5 Punkte zugelegt

Geht es Dir hier um Wahlwerbung?

Oder geht es Dir nur ums "Recht haben wollen"? Faktisch haben sie sich widersprüchlich verhalten...dass sowas nicht zwingend einen Wählerverlust nach sich zieht ist in diesem Land doch nix Neues.

Mich brauchst Du übrigens gar nicht zu "überzeugen", ich wähle eh in dem Spektrum. Auch wenn das nicht immer das "Gelbe vom Ei" ist. Ich bin nur dennoch in der Lage da auch mit einem kritischen Auge draufzukucken.

[Letterlove]

Das Problem ist doch eher, dass die Masse oft missbraucht wird, indem sie getäuscht wird.

Wer hat denn nicht schon die Stände in der Fußgängerzone gesehen, wo für Tiere gesammelt wird. "Mit nur 3€ im Monat unterstützen Sie das lokale Tierheim".
Ich hatte bisher nie das Geld, irgendwas zu spenden. Damals in meiner ausbildung hatte ich nen Vertrag mit Malteser für eine Luftrettung. FALLS ich z.B. in einem Wald verunglücke, wo kein Krankenwagen hin kommt. Erschien mir sinnvoll, so gefährlich habe ich dann aber doch nie gelebt.
Jedenfalls - ich glaube bei Youtube wurde dann mal eine Doku hochgeladen, was das Tierheim eigentlich tatsächlich für dieses Geld bekommt. Nämlich nur die Hälfte, wenn überhaupt. Würde man das Geld direkt spenden, könnten die sich viel mehr leisten.

Aber so ist das eben - Es kann noch so gut aussehen und man glaubt, man hilft, tut es aber nicht.

Wie ist das mit dem Wählen? Zig Parteien werben mit ganz tollen Sachen. Und was von dem setzen sie um? Wie lange lassen sie sich Zeit, wenn sie etwas umsetzen?

Man wählt, im Glauben und in der Hoffnung, dass es BESSER wird. Jeder will, dass es besser wird. Ich denke auch, dass Hitler damals durchaus gute Argumente hatte und sicher nicht sagte, er lässt jeden erschießen, der ihm nicht rein genug ist.

Manchmal fängt etwas ganz toll an. Mit Visionen, die gar nicht so abwegig erscheinen. Aber irgendwann kristallisiert sich da eben raus, dass ein Fehler im System ist. Im Fall Hitler war das sein absoluter Größenwahn und Menschenhass. Noch dazu waren die Menschen damals lange nicht so gut informiert, wie heute. Wer hatte damals schon ein Radio..... Heute hat man Google und wenn irgendjemand etwas behauptet, ist das schneller nachgeprüft, als ihm lieb ist. Aber damals?

Damals war sicher auch noch nicht so krass Haarspray in Gebrauch. Oder wenn, wer hat da je was vom Ozonloch gehört? Was hat sich der Bauer mit seinen 50 Kühen ums Ozonloch geschert? Der hatte ganz andere Sorgen. Heute, wo die Forschung viel präziser ist, ist es doch viel leichter, vor etwas zu warnen. Hätte damals wer gesagt, alle sollen ihr Haarspray mit Bedacht einsetzen, wegen der Erdathmosphäre, hätte man den wohl ins Irrenhaus gebracht.

Vielleicht wären Vergleich aus der heutigen Zeit also zielführender, statt Anno Schnee Beispiele.

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