Was ist das für eine Depressionsform?

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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 01.10.2017, 21:33

Wie schwer sie genau sind, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich kein Thema vertiefen kann, auch wenn es mich sehr interessiert.

Übrigens: Genau das wird mir als Interessenlosigkeit ausgelegt. Dabei habe ich viele Interessen, kann damit nur nichts anfangen.
Sonst hätte ich nämlich eine oder mehrere zu meinem Beruf gemacht. Also, ich hätte dann versucht, z B. als Künstler freiberuflich tätig zu werden, dann hätte ich das Problem mit der freien Zeiteinteilung zumindest etwas unter Kontrolle.
Aber es sollte wohl nicht sein.

Als Kind konnte ich sehr gut zeichnen, aber dann verlor ich diese Eigenschaft quasi über Nacht. Keiner weiß warum. Spaß hat es mir immer noch gemacht, aber es ging einfach nicht mehr. Zur selben Zeit verlor ich auch noch andere Fähigkeiten, die ich nie wieder erlangt habe.
Zu einem späteren Zeitpunkten wiederholte sich das noch mehrmals. Ich wurde dadurch auch immer selbstbezogener. Je schlimmer das wurde, desto verschlossener und eigenartiger wurde ich.
Irgendwas in meinem Gehirn hat sich verändert. Die Ärzte meinen, es liegt daran, dass sich meine Depression verschlechtert hat.

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Alyssa
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Beitrag So., 01.10.2017, 22:37

Irgendwer schrieb hier von "auf der Strasse leben". Ich denke nicht, dass das eine Option gewesen wāre. Auf der Strasse leben bedeutet jeden verdammten einzelnen Tag Kampf. Essen/Trinken organisieren, Schlafplatz finden, sich gegen andere verteidigen, zu den Öffnungszeiten der diversen Hilfsangebote an den entsprechenden Stellen anwesend sein inkl. Schlange stehen, auf eine Dusche, saubere Kleidung, warmes Essen hoffen. Kälte, Nässe, Niedertracht, Gewalt ertragen, keine Freunde und keine Unterstützung haben, los müssen, auch wenn man krank oder todmüde ist. Und das härteste von allem: Wenn es dir eh schon richtig schlecht geht, du dreckig und verzottelt bist und andere auf dich herab blicken, dich nicht mal mehr sehen, noch freundlich auf Fremde zugehen und um Geld bitten. Das ist härter und entwürdigender als jede Arbeit.
Dagegen ist Psychiatrie die reinste Erholung.
Ich glaube nicht, dass Kimba das ausgehalten hätte.
Ich würde niemals wieder die Strasse wählen. Und ich würde alles dran setzen, nicht länger als nötig in der Psychiatrie bleiben zu müssen.

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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 01.10.2017, 23:33

Danke, dass du deine Erfahrungen hier erzählst, Alyssa.

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alatan
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Beitrag Mo., 02.10.2017, 06:16

Niemand verliert Fähigkeiten über Nacht. Und konzentrieren kannst du dich ganz gut, wie du hier beweist.
Es ist also möglicherweise eine Negativ-Suggestion und -Trance, in der du dein Leben verbringst.

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 02.10.2017, 21:35

Oh, es gibt jede menge Menschen die von einer Sekunde auf die andere sehr viele Fähigkeiten verloren haben, ich habe täglich mit solchen Menschen zutun. Sogar der Tod kann von einer Sekunde auf die andere eintreten, ohne Vorwarnung.

Allerdings vermute ich bei Dir Kimba, das Du wohlmöglich diese Fähigkeiten verlieren wolltest.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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alatan
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Beitrag Mo., 02.10.2017, 22:24

Mal wieder war nicht das Physische und Physiotherapie gemeint, sondern das, worum es in diesem Forum hauptsächlich geht, nämlich um psychische Fähigkeiten.

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 02.10.2017, 22:41

Das eine ist schwer von anderen zu trennen, vor allem wenn es um Fähigkeiten geht.

Und um es ganz konkret zu schreiben, ich habe es selber erlebt, plötzlich Fähigkeiten von einem Tag auf den anderen verloren (schwer beeinträchtigt) zu haben, während einer Depressiven Episode. Sie kamen mit nachlassen der Depression wieder.
Manche Fähigkeiten war wiederholt auch nur Stunden oder Tage lang beeinträchtigt, andere viele Monate.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Kimba&Blacky
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Beitrag Mo., 02.10.2017, 22:49

Nein, aufhören wollen mit gut-zeichnen-können wollte ich auf gar keinen Fall. Ich habe es geliebt! Ich habe das auch nicht für jemand anderen getan, obwohl sich meine Familie natürlich daran erfreut hat.
Als ich es nicht mehr konnte, war ich 8 Jahre alt.

Ich habe damals begonnen, mich nach und nach immer mehr einzuengen, aber das ist einfach passiert, das wollte ich nicht. Zum Schluss meiner Jugend war es dann so, dass ich nur noch mit geistig behinderten Menschen befreundet sein könnte, weil ich den anderen zu unnormal war.
Darüber habe ich schonmal in einem anderen Thread geschrieben.
Lockenkopf hat geschrieben: Mo., 02.10.2017, 22:41ich habe es selber erlebt, plötzlich Fähigkeiten von einem Tag auf den anderen verloren (schwer beeinträchtigt) zu haben, während einer Depressiven Episode. Sie kamen mit nachlassen der Depression wieder.
Manche Fähigkeiten war wiederholt auch nur Stunden oder Tage lang beeinträchtigt, andere viele Monate.
Ja, Lockenkopf, genauso haben es mir die Ärzte damals auch erklärt!
Die Fähigkeiten würden angeblich zurückkommen, vor allem, wenn ich Antidepressiva nehmen würde, was ich dann ja auch tat. Aber es gab es keine Besserung, nur starke Nebenwirkungen.
Therapie habe ich begleitend natürlich auch gemacht.

Ich muss sogar sagen, dass ich immer mehr abgebaut habe und das lag gewiss nicht an mangelnder Förderung oder Desinteresse oder Faulheit. Es betrifft ja auch meine Hobbys.

Wie fühlt es sich denn an, wenn die Fähigkeiten wiederkommen?


sine.nomine
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Beitrag Mo., 02.10.2017, 23:18

Hallo K & B,

ich lese schon ein paar Mal herein, finde das Thema interessant. Ich habe auf einer anderen Internetseite gelesen, dass bei Depressionen Dinge verlernt werden können. Das dürften dann schwerwiegende Abstürze sein. Mehr fällt mir gerade nicht ein, ich lese jedenfalls weiter hier mit.

MfG

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Lockenkopf
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Beitrag Di., 03.10.2017, 01:03

Ich habe nie aufgehört das zu tun was ich wollte oder was notwendig war, ob ich es nun gut konnte oder auch nur sehr schlecht und langsam.
Mit nachlassen der Depression merkte ich, das es allmählich besser wurde.
Die Konzentration besserte sich, die körperlichen Fähigkeiten, Gleichgewicht, Kraft, Ausdauer, Feinmotorik, Geschmackssinn, Geruchssinn, Sehfähigkeit, usw wurden wieder besser.

Wenn dir malen mal Spaß gemacht hat, fang es doch einfach wieder an. Es müsse doch keine Kunstwerke reif für die Galerie dabei heraus kommen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 03.10.2017, 10:05

Hallo Kimba,
es heißt ja nicht dass du deine Fähigkeiten verlernt hast. Sondern sie liegen in dir verborgen.
Vielleicht kannst du dir selber das Malen erlauben, dass du wieder anfängst?
Wie sich das anfühlt hat Lockenkopf gut beschrieben.


Maskerade
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Beitrag Di., 03.10.2017, 11:54

Hm, es könnte aber auch sein, daß wenn man so eine Totalverweigerung antritt, viele Dinge verloren gehen. Die Fähigkeit an sich nicht, denn die hat man, wenn man sie hat, aber eben dieser Abbau und diese eigene Inaktivität, zusätzlich zu einer Depression kann das fatale Folgen haben. Die Verweigerung arbeitet nämlich absolut FÜR die Depression. Da kann ich mir schon gut vorstellen, daß man das Gefühl hat, Fähigkeiten zu verlieren. Dabei sind sie eigentlich nur verdeckt, so daß man zeitweise nicht dran kommt. Verweigerung und Inaktivität geben der Depression u/o auch z.B. bei einer menschlichen Krise, ... Nahrung.
Liebe Grüße, Maskerade

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Atmen - Durchhalten - Sein

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 03.10.2017, 15:49

Maskerade hat geschrieben: Di., 03.10.2017, 11:54Verweigerung und Inaktivität geben der Depression u/o auch z.B. bei einer menschlichen Krise, ... Nahrung.
Also bei mir wird die Stimmung durch Verweigerung und Inaktivität definitiv besser und bleibt dann auch stabiler. Das habe ich schon sehr häufig ausgetestet.
Selbstverletzendes Verhalten, Selbsthass, Wutausbrüche, Schreiattacken, Aggressionen gegenüber anderen Lebewesen und Gegenständen gehen deutlich zurück. Ich muss dann auch weniger Bedarfsmedikation einnehmen.
Als ich z.B. eine Zeit lang 8 Stunden pro Tag arbeiten sollte, kam ich innerlich kaum noch zur Ruhe.

Aber ich habe ja auch keine Depression.

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Lockenkopf
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Beitrag Di., 03.10.2017, 18:59

Kimba&Blacky hat geschrieben: Di., 03.10.2017, 15:49
Maskerade hat geschrieben: Di., 03.10.2017, 11:54Verweigerung und Inaktivität geben der Depression u/o auch z.B. bei einer menschlichen Krise, ... Nahrung.
Also bei mir wird die Stimmung durch Verweigerung und Inaktivität definitiv besser und bleibt dann auch stabiler. Das habe ich schon sehr häufig ausgetestet.
Selbstverletzendes Verhalten, Selbsthass, Wutausbrüche, Schreiattacken, Aggressionen gegenüber anderen Lebewesen und Gegenständen gehen deutlich zurück. Ich muss dann auch weniger Bedarfsmedikation einnehmen.
Als ich z.B. eine Zeit lang 8 Stunden pro Tag arbeiten sollte, kam ich innerlich kaum noch zur Ruhe.

Aber ich habe ja auch keine Depression.
Selbstverletzendes Verhalten, Selbsthass, Wutausbrüche, Schreiattacken, Aggressionen gegenüber anderen Lebewesen und Gegenständen sind definitiv kein depressives Verhalten.
Das gehört in den Bereich der PS !!!
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 03.10.2017, 19:33

Ja, deshalb schrieb ich ja auch "Aber ich habe ja auch keine Depression".
Aber wieso ist das bei PS so? Weiß das jemand?
Also es handelt sich ja um Überforderung Symptome, aber warum ist man bei PS so schnell überfordert?

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