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stern
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Beitrag Fr., 17.03.2017, 17:57

87% wollten Wilders nicht und bekommen ihn auch nicht... und sind daher zufrieden. Die Populisten feierten sich bereits vor der Wahl und sehen sich jetzt ebenfalls als Gewinner (bzw. Rutte als Verlierer), während schon mal der Sieg der kommenden Wahl gefeiert wird. Klassische win-win-Situation. Für jeden etwas dabei. Glückwunsch und Prost! :prost:
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ballpoint
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Beitrag Fr., 17.03.2017, 19:00

stern hat geschrieben: Fr., 17.03.2017, 17:57 87% wollten Wilders nicht und bekommen ihn auch nicht...
..und 78 % wollten Rutte nicht und bekommen ihn trotzdem. Solche Prozentsätze sagen bei 28 Parteien nicht die Bohne, sowas schreiben nur deutsche Medien. Sowie auch nur Deutsche Wilders für einen Nazi halten. Dabei hat er jüdische Vorfahren, 3 Jahre Kibbutz hinter sich und steht er felsenfest hinter Israel. Er ist ein Islamgegner, und damit hört sein rechtes Gedankengut auf. Programmmäßig steht er weit links von Rutte und unterprivilegierte Holländer wählen großteils Wilders. Darunter die Mehrheit der Surinamer, Antillianer und Indonesier. Das liest man in deutschen Medien nicht. Die wollen ihren Nazi.
Zuletzt geändert von ballpoint am Fr., 17.03.2017, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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sine.nomine
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Beitrag Fr., 17.03.2017, 19:04

Ich bin der Auffassung, dass Rutte wahrscheinlich deshalb die Wahl in solcher Art gewann, da er kurz vor der Wahl gegen den türkischen Wahlkampf in Holland aufgetreten ist.


ballpoint
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Beitrag Fr., 17.03.2017, 19:24

sine.nomine hat geschrieben: Fr., 17.03.2017, 19:04 Ich bin der Auffassung, dass Rutte wahrscheinlich deshalb die Wahl in solcher Art gewann da er kurz vor der Wahl gegen den türkischen Wahlkampf in Holland aufgetreten ist


Absolut. Von einem solchen Segen zum moment-suprême kann man als Politiker ja nur träumen. Und zugegeben: Rutte hat da genial reagiert indem er Erdogan "hysterisch" nannte - ein sehr unstaatsmännisches Wagnis das ihm dann den Sieg einbrachte.
Zuletzt geändert von ballpoint am Fr., 17.03.2017, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
caute

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stern
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Beitrag Fr., 17.03.2017, 19:24

Das ist Mathematik, die noch nicht einmal Kenntnisse der Prozentrechnung voraussetzt. Wilders ist ein Islamgegner schlechthin (der nicht nur gegen Wahlkämpfe ist)... wer sagt, dass er nicht genauso profitierte... oder vielleicht sogar noch stärker als Rutte. Da die Wahlbeteiligung recht hoch war, gab es halt nicht so viele populistische Wähler wie im Vorfeld gefeiert. Die Sozialdemokraten haben massiv verloren (in einem Radiobericht hieß es, ein Grund sei die massive Sparpolitik gewesen). Das sich diese Stimmen auf andere Parteien verteilen müssen, ist auch Mathematik. Wenn jemand massiv verliert, müssen andere relativ dazu gewinnen...
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Eremit
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Beitrag Fr., 17.03.2017, 19:53

https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... ktion.html

Coole Aktion. Allerdings …
welt.de hat geschrieben:Isoliert auf einer Kondom-Verpackung hätten die aus dem inhaltlichen und historischen Zusammenhang gerissenen Anspielungen auf Luther-Zitate eine sexistische Wirkung und verletzten die Würde von Männern, Frauen, Mädchen und Jungen, kritisierte Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer in einem Schreiben.
Fortschritt, Humor? Pöse, pöse!


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Beitrag Fr., 17.03.2017, 20:13

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 57689.html
Laut Google sei der Hinweis nicht als Werbung gedacht gewesen. Man experimentiere damit, über den sprechenden Assistenten passende Inhalte für Nutzer hervorzuheben.
Interessant. Man kann nun zu Werbung einfach "passende Inhalte" sagen, schon ist's keine Werbung mehr und unterliegt somit auch nicht Werberegulierungen. Aber wie nennt man in Zukunft den Werbeetat? Passende-Inhalte-Etat? Ein wenig sperrig …


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Beitrag Fr., 17.03.2017, 20:18

https://netzpolitik.org//2017/bundesamt ... die-pelle/

Ja, daran sieht man gut, dass Deutschland wieder von Nazis regiert wird. Bald laufen Asylanten mit gut sichtbaren Armbändern in der Gegend herum, natürlich mit RFID-Chip drin. Wie lange es wohl noch dauert, bis die Massendeportation in Containern stattfindet?


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Beitrag Fr., 17.03.2017, 20:27

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 57850.html

Der Beweis, dass sich IT und Esoterik gegenseitig nicht ausschließen muss. :->


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Beitrag Fr., 17.03.2017, 20:37

Zum Projekt "Pulse of Europe" ein paar interessante Zeilen:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=37404


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Beitrag Fr., 17.03.2017, 21:12

http://www.independent.co.uk/voices/tur ... 33401.html
independent.co.uk hat geschrieben:Yet Cavusoglu has a point. He shouldn’t have been banned from the Netherlands. He is a senior figure and, like all foreign ministers, should be treated with the respect he and his nation deserves. If he was coming to Holland less as a government official and more as a party politician, then no matter. After all, that is the essence of free speech – to allow people to be heard, to give them a platform, to allow them the right to offend.

If a Dutch politician had been refused entry to attend some gig in Istanbul, what would Western commentators have made of that? The Turks are right to be aggrieved, and are right to call into question the real dedication of “mainstream” Western parties to the very values they purport to hold dear. As extremists of left and right, “political insurgents”, nationalist/separatist parties and more or less unpleasant populists make the running in every major Western democracy, the mainstream parties are forced into a position of appeasement, by adopting watered-down version of the extremists’ ideas – mainly Euroscepticism, isolationism and anti-migrant policies.


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Beitrag Sa., 18.03.2017, 01:16

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... opa-aufruf

Erdoğan hat wohl ein ähnliches Bild von der EU wie die meisten Flüchtlinge (und nahezu alle Politiker). In besseren Stadtteilen leben, die besten Autos fahren, die Kinder in die besten Schulen schicken geht sich schon für die meisten gut ausgebildeten Eingeborenen mit einem Kind lange nicht mehr aus. :->

Ach, die 70er und 80er. Das waren noch Zeiten.


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Beitrag Sa., 18.03.2017, 09:37

independent.co.uk hat geschrieben:Yet Cavusoglu has a point.
Cavusoglu can shove his point up his ass. Holland hat Rutte reichlich für dieses Einreiseverbot belohnt. Die Erdoganer marschieren hier bei jedem Furz wie SA-Schlägertrupps durch die Gegend mir ihren roten Fahnen. Bei jedem Torschuss eines Türken verstopfen sie hupend unsere Innenstädte. Die Ordnungsämter von Rotterdam und Amsterdam sahen mit den geplanten Hetzversammlungen große Probleme auf sich zu kommen. Und Bürgermeister Abutaleb, ein vollmarokkanischer Sozialdemokrat, hat das AA gebeten dem Cavusoglu die Einreise zu verweigern. Der kam nämlich nicht als Diplomat. Sondern als Aufwiegler.
caute

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stern
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Beitrag Sa., 18.03.2017, 11:33

Nach Trump-Merkel-Pressekonferenz Das Netz und US-Journalisten feiern deutsche Korrespondentin

Lob von den US-Kollegen, ein Schmunzeln von der Kanzlerin: dpa-Korrespondentin Kristina Dunz stellt US-Präsident Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Angela Merkel die "Fake News"-Frage - und erhält die wohl erwartbarste Antwort. von Kurt Sagatz
http://www.tagesspiegel.de/medien/nach- ... 36686.html
:lol: :lol:
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hawi
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Beitrag Sa., 18.03.2017, 13:40

Raziel hat geschrieben: Fr., 17.03.2017, 12:06 Solange sich in der Politik oder den Medien keiner ernsthaft die Frage stellt, warum überall in Europa die Rechtspopulisten auf dem Vormarsch sind, wird sich daran auch nichts ändern.
Raziel,

stimmt. Wobei, wenn ich allein die Formulierung nähme, müsste ich widersprechen.
Medien und Politik und auch viele außerhalb davon? Mittlerweile gibt es zig Thematisierungen, Argumentationen, Herleitungen, Fragen und Antworten zu dem Bereich. Durchaus auch weiter hinterfragt, als allein bezogen auf so einen Begriff wie „Rechtspopulismus“.
Ganz grob? Mir scheint, die Masse (sowohl „Mainstream“ als auch all die, die was gegen ihn haben), nimmt als Hintergrund die „Gerechtigkeit“, dort vor allem die „materielle“ (Verteilungs-)Gerechtigkeit. Vielleicht nicht ganz, aber sogar beim Aspekt „Sicherheit“ geht es um Erlangung oder Bewahrung von Wohlstand, darum, dort „wieder“ zu mehr Sicherheit, weniger Gefährdung zu kommen.
Der Graben? Der Glaube daran, wer oder was eigentlich gefährdet.
Ich mag mich irren, aber ich selber seh grad nicht, dass an dieser „Stelle“ was wirklich hinterfragt oder diskutiert wird. Jeder für sich „glaubt“. Der eigene Glaube wird kaum, schon gar nicht grundsätzlich hinterfragt.
Daran scheinen mir aber alle „Akteure“ beteiligt, nicht allein Medien und/oder Politik.

Im kleinen wie im großen, Mensch braucht immer die eigene Vorstellung davon, selber sicher zu sein, in Gegenwart und auch in Zukunft. Mir scheint, bei jedem zählt da mehr, sich sicher zu fühlen als wirklich sicher zu sein. Und genau da? Es hat sich schon seit Jahren was geändert und es ändert sich weiter was.
Es gelingt immer weniger, sich auch „einen“ Glauben zu verständigen. Sei es auf den Glauben, was getan werden muss, um sicher zu sein, oder umgekehrt passend darauf, was denn nun das eigene Sicherheitsgefühl bedroht.

Vielleicht fehlt nun der alte Ost/West Konflikt. Der einte in gewissem Sinne ja. Für den Osten galt der Westen als bedrohlich und umgekehrt.
Ansätze, sich so was „neu“ zu denken, finden sich. Nur einen sie halt nicht. Plump gesagt: Ein Feind, auf den sich alle verständigen können, ist nicht in Sicht. Will ich selbst auch gar nicht. Ob neu oder alt, mir liegt nicht an „Feindbildern“. Und mir liegt deshalb auch nicht an so viel „Glaube“, schnuppe, wer da grad an was ganz dolle glaubt.

„Mainstreamglaube“ in unseren Breiten? Schwer den treffend kurz in Worte zu fassen.
Glaubensbestimmend scheint mir immer mehr denn je die Summe aller Wissenschaften. Deren Einfluß wuchs, wächst. Was wiederum die Wissenschaften selbst wachsen lässt, auch immer spezieller werden lässt.
Mir fällt kaum noch ein Lebensbereich ein, der nicht durch „Wissenschaftsglauben“ beeinflusst, zunehmend dominiert wird.
Schon das? Ich zweifle, ob das dem „Sicherheitsgefühl“ des einzelnen immer so zuträglich ist.

Gänzlich falsch scheint mir die Richtung, dass zunehmend aus „Wissenschaftsglaube“ die Behauptung von alternativloser Unfehlbarkeit wissenschaftlicher Theorien, Erkenntnisse, Annahmen etc. wird, auch die Behauptung/ Annahme, wissenschaftsbasiert sei alles machbar.

Nicht dass es sie gibt, aber wie sie gesehen wird, welch allumfassend alternativloser „Glaube“ sich heute auf die „Wissenschaften“ bezieht, da läuft aus meiner Sicht was verkehrt.
Fortschritt war und ist immer „Versuch und Irrtum“. Fortschritt war noch nie nur gut oder nur schlecht, brachte immer beides. Fortschritt im Sinne von etwas zukünftig besser machen zu wollen? Auch mit immer mehr Wissenschaft, was versucht werden könnte, sollte, es gibt immer mehr als eine Alternative. Und es gibt nie die Alternative, die ganz sicher ist, die gewiss kein Irrtum ist.
Ein bedeutender Physiker hat einmal bemerkt, dass es zu jedem ungelösten wissenschaftlichen Problem eine allgemein akzeptierte Theorie darüber gibt, wo die Lösung in etwa zu finden und wie sie zu suchen sei. Diese herrschende Theorie ist immer falsch, denn wäre sie richtig, so wäre das Problem längst gelöst. Eine solche Theorie unserer Gesellschaft ist die Modernisierungsideologie.
http://www.zeit.de/1999/29/199929.moder ... ettansicht
grad in dies Forum ganz gut passend zum Wissenschaftsglauben:
http://www.psychiater-psychotherapie.co ... 58&lang=de
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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