'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder

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stern
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Beitrag Sa., 10.12.2016, 22:39

Ich möchte annehmen, die biologische Zuordnung legt man deswegen zugrunde, weil sie (quantitativ gesehen) für viele Menschen auch passt... also dass für viele Menschen auch eine Übereinstimmung zwischen biologischem Geschlecht und gefühlter (weiblicher bzw. männlicher) Identität besteht. Aber sicher... es gibt auch Menschen, bei denen das nicht so klar ist. Z.B. Zwitter. Hier kann man bereits das biologische Geschlecht nicht mehr so eindeutig zuordnen... und welche biologischen Merkmale man für die biologische Geschlechtsentwicklung mehr wie wiegt, wenn verschiedene Anlagen vorhanden sind. Oder Transsexuelle, die man zwar biologisch in eine Kategorie bringen würde, die sich aber damit nicht identifizieren. Insofern stimmt es schon, dass die Zweitteilung auch nicht unbedingt die ultimative Wahrheit ist.

Wird bei einem Transsexuellen nach der Umwandlung nur der Vorname geändert oder auch die Geschlechtsangabe (im Perso)? Bzw. ab wann dürfte sich ein transsexueller Mensch offiziell dem anderen Geschlecht zuordnen (im Perso)?

Natürlich konnte man so vorgehen und sagen: Alles was nicht in die üblichen bzw. bisherigen Schablonen passt, ist krank. Wird ja teilweise hier auch so vertreten. War früher auch bei Schwulen und Lesben üblich... auch "offiziell" war das eine Erkrankung. Heute hat man das revidiert... trotzdem gibt es immer noch genügend Menschen, die das als krank ansehen oder Missbrauchsfolge. Nun, "Normalität" oder "Krankheit" ist ja auch immer auch Definitionssache. Fragwürdig. Bzw. besser gesagt: Kann man durchaus hinterfragen.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 10.12.2016, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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isabe
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Beitrag Sa., 10.12.2016, 22:46

...fragwürdig, und es wird dabei auch unter den Tisch gekehrt, dass es in der Wissensgeschichte NIE um ein endgültiges Wissen gehen kann: Goethe hat, wenn er sich abfällig über schreibende Frauen geäußert hat, sicher auch nicht angenommen, dass 200 Jahre später weltberühmte Philosophen scheinbar naturalisierte Geschlechtsidentitäten dekonstruieren. Und das, was man heute annimmt, ist nicht das Ende der Wissensgeschichte. Es wird aber gelegentlich so getan, als sei das der Fall...


montagne
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Beitrag Sa., 10.12.2016, 23:18

@isabe: Was ich mit den Hormonen meinte, dass nunmal androgene Hormone auf biologischer Eeben das männliche Prinzip tragen und weibliche Hormone das weibliche Prinzip. Und das Sexualhormone nicht nur körperlich wirken, sondern auch seelisch und damit sozial, ist klar.

@stern: Geschlechtsangabe kann geändert werden (muss nicht), wenn zumindest was Transmänner angeht, mindestens die Brust operiert wurde und Gebärmutter und Eierstöcke entfernt wurden. So war es zumindest mal aber da müsste sich juristisch was tun. ##Denke auch in der überwiegenden Mehrzahl passt das Geburtsgeschlecht. Aber so selten ist es nicht, dass es nun nicht ganz so komfortabel passt. Wobei es eben nur bei wenigen Menschen um Transidentität geht.
Es gibt ja noch viele Zwischenstufen, zwischen passt gut und passt garnicht. Also Geschlechtsidentitätsstörung ist mehr als nur Trans.
Aber ich find die "Diagnose" an sich schon fragwürdig. Da wäre man nämlich wieder dabei alles was nicht in die klassische Rollenverteilung passt als krank oder deviant abzuwerten.
Wird aber auch von Fachleuten zunehmen nicht mehr so gesehen, das es eine Störung ist, bzw. sein muss.
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Mondin
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Beitrag Sa., 10.12.2016, 23:36

.....

Das eigentliche Problem ist doch, dass es scheinbar nicht möglich zu sein scheint, das Gegenüber einfach in seinem so Sein zu respektieren. Isabe und Willowtree schreiben, dass das, was sie als typisches "Weibchen-Klischee" wahrnehmen, sie total aggressiv macht. Wer hat nun das Problem, bzw. was ist das Problem?

Ist es das betreffende Weibchen? Nö, das fühlt sich wohl und sieht kein Problem, das ist es ja, was die Aggressionen erst auslöst, wie Isabe und Willowtree von sich schreiben. Sind es die aktuellen Definitionsregeln, die bis jetzt noch angewandt werden? Wohl kaum, sie wissen ja, dass sie weiblich sind. Wenigstens nehme ich das mal an.

Wer hat also das Problem und was ist das Problem?

Bis jetzt habe ich darauf keine Antwort finden können. Nicht in all den vielen Zeilen in diesem Thread.

Ich vermute, dass es sich (wie so oft), einfach um Projektionen handelt. Die hat mE jeder bis zu einem gewissen Maße. Wenn es jedoch zu regelrecht verbissenen Verallgemeinerungen (Weibchen = unbewusst = blöd) oder gleich der Negierung ganzer, über Jahre und Jahrzehnte bewährter Zuordnungen kommt, dann liegt der Verdacht nahe, dass der Betreffende tatsächlich ein etwas schwerwiegenderes Problem damit hat.

Daher wäre es eine sehr subjektive Frage (für die Therapiestunde?), die öffentlich ohnehin nicht zu klären ist.

Dann mal gute Nacht.

....

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stern
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Beitrag Sa., 10.12.2016, 23:46

Selbst wenn man Geschlechtsidentitäten eines Tages dekonstruieren sollte (ich habe vage Zweifel, weil die Orientierung an der Biologie für viele Menschen passend zu sein scheint. Eher kann ich mir vorstellen, dass man eine oder mehrere weitere Kategorien dazu gesellt): Ich schätze, der Mensch wird sich dennoch mit etwas identifizieren, was ihn selbst ausmacht. Sei es eine berufliche Identität, Familie, Tierlieberhaber oder nicht *g* oder eben auch das Geschlecht/Geschlechtlichkeit... und so weiter. O.k. bei letzterem kann man die Benennung/Einteilung diskutieren. Und ich denke auch weiterhin wird Kindern auffallen, dass der Vater z.B. anders als die Mutter ist... und dass auch sie sich evtl. von den Geschwistern unterscheiden. Wie würde Butler diesen Unterschied den Kindern erklären? DASS es Unterschiede und Gemeinsamkeiten, finde ich schwer widerlegbar. Der Punkt ist (für mich eher): Was macht man daraus. Also muss man einem Kind vermitteln, dass Jungs nicht weinen... oder dass es schwul ist, ein rosa Klamotten zu tragen. Oder anders formuliert: Dekonstruktion würde darauf hinauslaufen, dass jeder seine eigene Geschlechtsidentität hat. Daran mag durchaus etwas dran sein!... fließende Übergänge kann es ja in vielerlei Hinsicht geben. Nur wird das mMn dem Umstand nicht gerecht, dass man praktisch sehr wohl feststellt, dass z.B. die meisten Frauen eine Busen haben und die meisten Männer einen Penis... und somit eine gewisse Zweiteilung zu beobachten ist... zumindest "phänomenologisch", also was die äußere Erscheinung angeht.

@ montagne: Merci! Ja, ich meine Rauchfleisch ist ein Vertreter. Von ihm habe ich mal vor einiger Zeit zu einer anderen Thematik etwas gelesen. Nun, bis sich politisch bzw. juristisch etwas durchsetzt, kann bekanntlich dauern... und klar: politisch ist erst recht vieles möglich... in alle erdenkliche Richtungen.
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isabe
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Beitrag Sa., 10.12.2016, 23:59

Aber diese gewisse Zweiteilung ist eben IMMER ideologisch aufgeladen. Ich glaue nicht, dass Butler und Kollegen (Thomas Laqueur) nicht wissen, was ein Penis ist. Anders gefragt: Meinst du, sie würden das tatsächlich ignorieren? Meinst du, sie hätten das nötig? Was hätten sie davon? Im Grunde IST es ja auch so, dass es so viele Identitäten wie Menschen gibt. Vermutlich ist das aber verunsichernd?

Wenn du fragst, wie Butler einem Kind den Unterschied zwischen einem Mann und einer Frau erklärt, würde ich zunächst mit einer Gegenfrage antworten: Es wäre doch für dich bestimmt kein Problem, einem Kind zu erklären, dass es Kinder gibt, die zwei Mütter oder zwei Väter haben - so wie es Kinder gibt, die einen Vater und eine Mutter oder eine Mutter und einen toten Vater usw. haben. Es ist eben nicht natürlich, dass man im Kopf hat: "Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass ein Kind lernt, dass Papa ein Mann ist, der für Mama eine bestimmte Funktion hat" usw.

Oder anders gesagt: Guck dir (oder besser nicht!) die Ideen der AfD an, die den Kindern erklären wollen, dass DIE Sexualität so aussieht, dass Mann und Frau miteinander schlafen und Kinder bekommen. Und alle, die anders leben, sind die "Abweichenden"; die Norm ist gesetzt.

Ich bin sicher, dass du das auch ablehnst, aber ich denke, das geht nur, wenn man versucht, sich vorzustellen, wie ein Leben aussehen könnte, das nicht MEHR (quantitativ) danach fragt, wie man den Kindern das mit "Mama und Papa" erklärt, als danach fragt, wie man den Kindern erklärt, dass die Menschen verschieden sind. Es geht ja nicht darum, ihnen vorzuenthalten, wie die Zeugung abläuft, aber sie sollen lernen, dass Zeugung und Sexualität zwei Paar Schuhe sind.

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Beitrag So., 11.12.2016, 00:08

isabe hat geschrieben: Oder anders gesagt: Guck dir (oder besser nicht!) die Ideen der AfD an, die den Kindern erklären wollen, dass DIE Sexualität so aussieht, dass Mann und Frau miteinander schlafen und Kinder bekommen. Und alle, die anders leben, sind die "Abweichenden"; die Norm ist gesetzt.
Ich sehe da keinerlei Probleme. Das ist Jahrzehnte lang so gehandhabt worden und die Menschheit ist daran nicht ausgestorben. Im Gegenteil, habe ich oft den Eindruck, dass es zu jenen Zeiten sogar einfacher war sich zu orientieren. Wo keinerlei Definitionen mehr existieren, da schwimmt man und hat keine Orientierungspunkte. Wo alles gut, richtig und gleichwertig ist, werden immer extremere Versuche unternommen werden, um eine Grenze zu finden. Schön zu sehen auf dem Sektor der TV-Serien, die auch immer brutaler werden um noch den Kick des Tabubruchs und Revolutionären erzeugen zu können.

Wo soll es denn bitte enden? Ich weiß, was ich teilweise mit meinen Kunden tat. Glaub mir, DAS willst Du nicht als Normalität gesetzt sehen.
Es geht ja nicht darum, ihnen vorzuenthalten, wie die Zeugung abläuft, aber sie sollen lernen, dass Zeugung und Sexualität zwei Paar Schuhe sind.
Das lernen die Kinder in der Schule und das bereits immer früher. Ich dachte Du bist Mutter, da musst Du das doch wissen.

.....

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stern
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Beitrag So., 11.12.2016, 00:40

Nun, dass es viele Geschlechtsidentitäten gibt (meinetwegen auch unendlich viele) entspricht im Grunde meiner Einstellung. Dennoch habe ich kein Problem damit, ein biologisches Geschlecht anzuerkennen (das auch nur einen Teil der Geschlechtsidentität ausmacht... o.k. bei manchen Menschen evtl. auch gar nicht). Was manchmal aus Biologismen (oder nicht schlimmer: angeblichen Biologismen) abgeleitet wird, ist natürlich oft Schwachsinn. Aber ein (wirklicher) Biologismus ist eigentlich neutral. Und so denke ich schon, dass vermittelbar ist, dass es Mann und Frau gibt... und daneben auch Menschen, die anders sind (natürlich etwas präziser).

-----------------
Im Gegenteil, habe ich oft den Eindruck, dass es zu jenen Zeiten sogar einfacher war sich zu orientieren
Aber mMn auch nur für die, die in die gängigen Kategorien passten. Und nicht für die, die nicht in die Kategorien passten... die hat man dann als krank angesehen (und manchmal auch "entsorgt"). Oder diese Menschen mussten eine Identität annehmen oder vorgeben, die ihrer gefühlten gar nicht entsprochen hat.So gibt es dann offiziell gar keine Abweichungen, obwohl es sich sehr wohl gibt...

Und insbes. auf politischer Ebene geht es auch um Macht... wer an der Macht ist (hierzulande nennt man das Regierung) kann auch manche Kategorien festlegen und bestimmten Gruppen Rechte geben, aber auch Rechte nehmen.
Zuletzt geändert von stern am So., 11.12.2016, 00:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag So., 11.12.2016, 00:45

Schon bei Diagnosen (und Diagnosen sind hoffentlich für Menschen weniger identitätsstiftend als das eigene Geschlecht) merkte man doch manchmal, wie verunsichernd das sein kann, wenn man nicht lupenrein in eine Kästchen passt... und wie dann akribisch nach der passenden Diagnose gesucht wird.

Und hier teilt man auch binär ein (krank-gesund), obwohl die Grenzen zwischen gesund und krank sehr wohl fließend sein können.
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Beitrag So., 11.12.2016, 01:04

stern hat geschrieben:
Im Gegenteil, habe ich oft den Eindruck, dass es zu jenen Zeiten sogar einfacher war sich zu orientieren
Aber mMn auch nur für die, die in die gängigen Kategorien passten. Und nicht für die, die nicht in die Kategorien passten... die hat man dann als krank angesehen (und manchmal auch "entsorgt"). Oder diese Menschen mussten eine Identität annehmen oder vorgeben, die ihrer gefühlten gar nicht entsprochen hat.So gibt es dann offiziell gar keine Abweichungen, obwohl es sich sehr wohl gibt...

Und insbes. auf politischer Ebene geht es auch um Macht... wer an der Macht ist (hierzulande nennt man das Regierung) kann auch manche Kategorien festlegen und bestimmten Gruppen Rechte geben, aber auch Rechte nehmen.
Das Eine sind die Rechte. Es ist doch wohl logisch, dass es nicht Ziel einer aufgeklärten Gesellschaft sein kann, irgendwelche von der Norm abweichenden Praktiken zu kriminalisieren. Aber das hat doch nichts damit zu tun, dass man eben das, was der Mehrheit als Präferenz dienlich sein kann und seit langer Zeit auch ist, als Norm festlegt und das Andere, das ist eben anders (und auch zu respektieren).

Das Andere sind praktisch wirksame Definitionen und Abstufungen.

Wenn man jedoch alles aufweicht, dann kann man auch gleich alle Begrifflichkeiten, Abstufungen und Definitionen entsorgen, weil sie zu Worthülsen werden, wenn eh alles gleich ist. Ist halt alles Sex. Du bist homosexuell? Vergiss es, sind eh alle, ist normal. Bisschen Homo steckt in jedem, keine Sorge.

So, oder so ähnlich, darf man sich das dann vorstellen? Das gibt keine Identität, sondern heillose Verwirrung und totale Beliebigkeit. Um dann noch aufzufallen, muss man sich vermutlich dann mit einer Schaufel zum örtlichen Friedhof begeben und dort erotisch tätig werden.

Vielen hier scheint nicht geläufig zu sein, dass ein wesentlicher Teil u. a. der Gay-Szene auf Provokation basiert. Wenn diese wegfällt, wird das Level des Extremen gesteigert werden. Und am Ende kommt dann: "Du, Mami, der Mann da hat ein totes Huhn über sein DingDong gestülpt!" "Ach Kind, das ist ganz normal, das nehmt ihr noch in der Schule durch." "Ist Papa auch so?" "Aber sicher, wir alle sind ein bisschen so, ist einfach Sex, Liebes."

Sorry, aber das kann es doch nicht sein.

....

PS: Übrigens hat ein Mann, namens Luder, was ich entzückend finde in dem Zusammenhang, einen zwar ziemlich prolligen, jedoch sehr wahren Artikel zum Genderismus verfasst: KLICK!

Kleiner Auszug daraus:
Es macht doch keinen Sinn, dass die Weibchen auf der einen Seite auf Frauenparkplätze pochen und wenn irgendwo in der Politik oder in der Wirtschaft ein Chefsessel frei wird, dort nach Gleichstellung geschrien wird, wenn aber anderseits, da wo es um Kanalreinigung, Forstarbeiten, Müllabfuhr und ums schlachten von Tieren geht, die Weibchen dieses Terrain noch immer gerne den Männern überlassen. Mir ist auf jeden Fall nicht bekannt, dass in diesen Bereichen jemals die Gleichstellung, sprich eine gewisse Frauenquote vehement eingefordert wurde. Und wenn ja, dann wohl nur halbherzig! Okay, ich lass mich gerne eines Besseren belehren!
Ich mich auch. Wobei ich da wenig Hoffnung habe.

.....

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Beitrag So., 11.12.2016, 02:34

Ich hätte da noch ein bisschen was zum Schmökern (ich habe nett abgefeiert dabei):

Feministinnen erforschen sich selbst

Auch sehr nett (und mAn zum Piepen):

Gender als geistige Vergewaltigung des Menschen

Und da komme mir noch einer und erzähle mir, dass das Ganze etwas mit Freiheit zu tun hätte. Das ist eine Ideologie, ähnlich einer Religion, die man eher als Gehirnwäsche, denn als (Gleich)Berechtigung bezeichnen kann. Ganz ehrlich, mein Gehirn gehört mir. Und wen ich vögele, das bestimme ich auch selbst. So wie auch die Anrede, die ich für den Betreffenden wähle. Mir kann solch ein Kappes gestohlen bleiben.

Als Frauen noch kein eigenes Konto haben durften und den Ehemann um Erlaubnis fragen mussten um arbeiten gehen zu dürfen, da hatte die Emazipation ihren Platz und brachte viel Segensreiches für die Frauen. Heute jedoch ist sie nur noch ein völlig pervertiertes, überkommenes Konstrukt, das von einigen ewig Gestrigen noch hochgehalten und wie ein verwesender Zombie durch die Straßen getragen wird. Der Verwesungsgeruch ist nicht zu ignorieren, geht man allein mal zu Tante Google. (Die Reste werden verramscht und dienen der Universitäts- und [Frauen-]Wissenschaftslobby als Geldesel, zu mehr ist es nicht mehr zu gebrauchen. Doch wenigsten davon, also der Geldgenerierung um schwachsinnige Sprachverdrechselungen zu erfinden, wird reger Gebrauch gemacht.)

Am Besten man hört einfach in sich rein, fragt sein eigenes Gehirn und macht sein Ding. Fertig.

Und jetzt gehe ich wirklich schlafen.
Gute Nacht!

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Beitrag So., 11.12.2016, 07:58

Mondin hat geschrieben:Aber das hat doch nichts damit zu tun, dass man eben das, was der Mehrheit als Präferenz dienlich sein kann und seit langer Zeit auch ist, als Norm festlegt und das Andere, das ist eben anders (und auch zu respektieren).
Aber was ist der Norm-Sex? Doch der vaginale O.? Also zurück zu dem, was man schon vor 30-50 Jahren in Frage gestellt hat. Dass in der wesentliche Welt Sex nicht vernehmlich praktiziert wird, um Kinder zu zeugen, ist so. Sonst gäbe es auch keinen Bevölkerungsrückgang. Also die AfD wählen, die (mit etwas anderen Floskeln, die aber genau das meinen) Frau (und Mann) dann schon zuweisen wird, wie für den Erhalt des dt. Vaterlandes zu sorgen ist? Oder ist vielleicht sogar folgendes die Norm:
Wo soll es denn bitte enden? Ich weiß, was ich teilweise mit meinen Kunden tat. Glaub mir, DAS willst Du nicht als Normalität gesetzt sehen. -- Quelle: viewtopic.php?f=26&t=37659&start=210
Also das, was Menschen offensichtlich sehr wohl wollen, aber nicht zu Hause im Ehebett kriegen, sondern wofür sie dann bezahlen. Denn das gibt es ja offensichtlich auch... und vermutlich nicht zu knapp. Ist Sex nach Norm das erstrebenswerte? Oder dass man so tut (wie es das in der Menschheitsgeschichte auch oft praktiziert wird) als gäbe es das gar nicht, was "man" nicht haben will.

Zwar widerstrebt mir selbst auch, wenn alles aufgeweicht wird. Aber.
Wenn man jedoch alles aufweicht, dann kann man auch gleich alle Begrifflichkeiten, Abstufungen und Definitionen entsorgen, weil sie zu Worthülsen werden, wenn eh alles gleich ist. Ist halt alles Sex. Du bist homosexuell? Vergiss es, sind eh alle, ist normal. Bisschen Homo steckt in jedem, keine Sorge.
Aber was Homosexualität angeht, sieht man m.W. tatsächlich fließende Übergänge. Wenn sich der werte Ehemann Lesben- oder Schwulenpornos reinzieht oder entsprechende Fantasien hat, soll frau ihn dann Homo oder krank nennen? Oder hetero, während andere Neigungen geleugnet werden, weil man nur strikt hetero sein kann oder höchstens ganz schwul? Weiß nicht... DAS fände ich auch befremdlich. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass es, was Sexualität(en) angeht, auch viele Grautöne gibt. Und nicht DIE natürliche Ordnung. Zu früheren Zeiten war es wohl eher so, dass Abweichungen geleugnet oder bekämpft wurden, WEIL es sie gab. Nun, was sexuelle Abweichungen angeht, gibt es z.B. den ICD, der normal und krank unterscheidet... unveränderlich sind aber solche Zuordnungen nicht.
Vielen hier scheint nicht geläufig zu sein, dass ein wesentlicher Teil u. a. der Gay-Szene auf Provokation basiert. Wenn diese wegfällt, wird das Level des Extremen gesteigert werden.
Die Gaysex-Szene macht ja auch nur einen Teil der Gays aus... gibt doch auch Schwule (oder Lesben), die öffentlich gar nicht in Erscheinung treten (also gar nicht geoutet sind). Und was Provokation und Extrema angeht, ist gay jetzt nicht das erste, das mir einfällt. Wie als ob Heteros 1 (vielleicht auch 2) mal in der Woche - wie es die Natur so vorsieht - sich dem Vaginalsex hingeben.

Das erscheint mir jedenfalls auch nicht stimmig.
Zuletzt geändert von stern am So., 11.12.2016, 08:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag So., 11.12.2016, 08:09

50 shades of gray soll für einen regelrechten Boom gesorgt haben (ich habe es btw. nie gelesen und habe es auch nicht vor). Warum, wenn die Natur des Menschen eine ganz andere ist?
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Beitrag So., 11.12.2016, 10:15

stern hat geschrieben:Was manchmal aus Biologismen (oder nicht schlimmer: angeblichen Biologismen) abgeleitet wird, ist natürlich oft Schwachsinn. Aber ein (wirklicher) Biologismus ist eigentlich neutral.
Nun, ein -ismus ist nie neutral. Man kann vielleicht sagen, dass die Biologie selbst insofern neutral ist, als die einzelnen Zellen nicht nach ihrer Bedeutung fragen und diese eben erst kulturell durch den Menschen festgelegt wird. Erstaunlicherweise jedoch sind wir Menschen eigentlich nie zimperlich, wenn es darum geht, die Biologie zu manipulieren (Umweltverschmutzung, Abholzen von Wäldern, Gentechnik, Geburtenkontrolle, Medizin); nur wenn es um die Frage nach dem Geschlecht geht, berufen wir uns auf den biologischen Unterschied? Daraus wird doch ersichtlich, dass es nicht um Zellen und Chromosomen geht, sondern um Macht. Und die soll da bleiben, wo sie ist. Deshalb wurden Menschen, die die bestehenden Grenzen überschritten haben, schon immer verlacht, weil man sich eingeredet hat, dass die "Natur" eben ein bestimmtes Wertesystem vorgibt.
stern hat geschrieben:Nun, dass es viele Geschlechtsidentitäten gibt (meinetwegen auch unendlich viele) entspricht im Grunde meiner Einstellung. Dennoch habe ich kein Problem damit, ein biologisches Geschlecht anzuerkennen (das auch nur einen Teil der Geschlechtsidentität ausmacht... o.k. bei manchen Menschen evtl. auch gar nicht). (...) Und so denke ich schon, dass vermittelbar ist, dass es Mann und Frau gibt... und daneben auch Menschen, die anders sind (natürlich etwas präziser).
Meiner Ansicht nach widersprichst du dir da sehr stark: Du erkennst an, dass es unendlich viele Geschlechtsidentitäten gibt, relativierst das aber sofort wieder, indem du die Menschen einteilst in "Mann und Frau" auf der einen Seite sowie in "Andere" auf der anderen Seite. Und das ist natürlich dasselbe Schema, das schon immer herangezogen wurde, wenn man die Ausgrenzung legitimieren wollte: Früher waren die Frauen die "Anderen" (s. de Beauvoir). Der Punkt ist aber, dass das "Andere" eben nicht natürlich "anders" ist als eine - willkürlich! - definierte Norm; ebenso gut könnte man sagen: "Es gibt Transen und Andere". Oder: "Es gibt Schwule und Andere". Das "Andere" wird erst zum "Anderen" gemacht, und die Frage, die sich stellt, ist: Wie bzw. unter welchen Umständen das geschieht.

Ich glaube nicht, dass du selbst Menschen ausgrenzen willst; ich halte deine Ausführungen nur für vollkommen inkonsequent.


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Beitrag So., 11.12.2016, 10:39

Zur Angleichung:

http://trans-nrw.de/transsexuellengesetz/

Eine angleichende OP ist nicht mehr nötig.

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