Vertrauensbruch durch Therapeutin

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Zion
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 17:43

Update: Ich war nun vorgestern zur 1. Std. nach unserer Konfrontation, die Absage betreffend. Wir haben nochmals über die Magen/Darm-Absagesituation gesprochen; ich habe meine Erregtheit, meine sie massiv bedrängende Aggressivität bedauert. Die PT meinte, sie habe sich hier nur wenig vorzuwerfen. Auf Details ist sie erneut nicht eingangen, ich müsse halt schauen, ob ich mit meiner Erschütterung des Vertrauens leben könne.

Sie machte auf mich durchgehend einen reservierten Eindruck,- mein Verhalten in der vorigen Std. muss doch deutlich noch aggressiver und unangemessener gewesen sein, als ich es selbst mitbekam.

Sie fragte mich dann, ob ich in sie verliebt sei. Antwort: ja. PT: sie sei nicht verliebt in mich.
Ich habe den zeitl. Ablauf aus meiner Sicht erläutert, sie meinte, das sei doch kein Problem, passiere doch häufig.
Allerdings zeigte sie ab diesem Zeitpunkt ein deutl. anderes Verhalten, durchgehend unterkühlt bis kalt.

U.a. forderte sie mich auf, den Abstand zu ihr zu vergrössern "Sie sitzen vorgebeugt auf der Kante des Sessels, ich drücke mich ja schon in die äusserste Ecke meines Sessels" - wies darauf hin, dass ich sie mehrfach geduzt hätte ("... hör mal, Frau ...") - beides Punkte, die mir so nicht aufgefallen waren....hmm..., also schon bemerkenswert!

candle. hat geschrieben:
Zion hat geschrieben: Ich hoffe nicht, dass sie das tut/vorschlägt. Meine Ent-Täuschung, sie betreffend, wäre vollkommen. Es gibt keinen Grund für sie, die PT zu beenden.

Woher weißt du das denn?
Zion hat geschrieben:Ich werd mich hüten sie zu berühren, ich stalke sie nicht, ich beflirte sie doch nicht permanent, ich bin bereit, mir alles anzusehen. Sollte sie Verhalten von mir als problematisch ansehen, erwarte ich, dass sie das anspricht.
Also es reicht dir nicht aktiv eine Grenze gesetzt zu bekommen wie du ja schon erwähnt hast. Du willst Grenzen erläutert haben?! Warum? Weißt du möglicherweise nicht was Grenzen sind? Kann ja auch sein?
Nun ja, und dann sprach sie beinahe im O-Ton Candle über Grenzen...., wie wenig ich sie offenbar respektiere bzw. sie womögl. gar nicht kenne....

Und ich habe realisiert, dass das, was ich oben noch zitiere, mein vollmundig-dröhnendes "gibt keinen grund für sie, die Therap. zu beenden" absolut lächerlich ist:
es ist sehr einfach für einen PT, eine Therapie schnell zu beenden, sofern starke Gefühle seitens des Patienten vorhanden sind: er muss doch seine Absicht gar nicht aussprechen, nur umschwenken auf durchgängige Kühle bis Kälte. Halte ich nicht lange durch, ausgeschlossen.

Abschliessend: ich denke, ich habe mich selbst aus der langjährigen, für mich enorm hilfreichen, mich stabilisierenden Verbindung mit ihr herausgeschossen, indem ich nach Beginn der KZT, als ich sie also häufiger sah, von Sympathie allmählich umschwenkte auf (etwas?) Umwerben, das langjährige sie-mögen sich steigerte. Ich habe das Reflektieren eingestellt, ich wollte das so.

Es schmerzt fürchterlich.

Nächste Std. ist Mitte Januar, ich werde im neuen Jahr absagen, wenn ich - was ich vermute - immer noch so verwirrt und instabil bin.

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 18:10

Das tut mir aufrichtig leid.

Von außen und aus meiner Erfahrung heraus würde ich es so einschätzen, dass sie ziemlich unsensibel reagiert hat, was sicher nicht nötig gewesen wäre. Es mag sein - und das wäre schwer genug, das auszuhalten -, dass du sie bedrängt hast. Dem sollte man als Therapeut aber nicht begegnen, indem man den Patienten tadelt ("Setzen Sie sich gefälligst richtig hin!"). Sie sollte ihr Verhalten durchaus deutlich reflektieren; das ist ihre Arbeit. Sie sollte - als Analytikerin (!) - nicht sagen, was sie an dir nicht gut findet, sondern sie sollte sich überlegen, WARUM du Dinge sagst oder tust, die du sagst oder tust. Es ist nicht ihr Job, das zu bewerten, es gut oder schlecht zu finden. Du zeigst dich mit deinem Verliebtsein, und sie weist dich auf allen Ebenen ab - was zurückbleibt, ist das Gefühl, jederzeit abgeschossen werden zu können.

Das tut mir sehr leid, wirklich.


ziegenkind
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 19:24

ich glaube nicht, dass es der therapeutin darum ging, zion zu tadeln. mir schein, sie drang auf änderung einer situation, in der sie sich unwohl, weil bedrängt fühlte. auch das recht des patienten stößt an grenzen. und das ist, so scheint mir, gut so - am ende sogar für den patienten selber.

zion, ich glaube, du nimmst dir was weg, wenn du jetzt gehst. vielleicht gibt es gerade jetzt ganz viel zu lernen. ursprünglich wolltest du doch auch dein verhalten im kontakt mit anderen menschen ändern, oder? dazu ist jetzt die gelegenheit. vielleicht gelingt dir der sprung? vielleicht kannst du es aushalten genau jetzt darauf zu gucken, was in der beziehung zu deiner therapeutin jetzt sichtbar geworden ist? ich wünsche es dir.

zu dem bedrängen: ich glaube, das passiert in vielen therapien. in meiner auch - wenn auch in gänzlich anderer weise. es ist, so scheint mir, ein mögliches sympthom einer beziehungsstörung. von daher: nichts nie dagewesenes, was du da gemacht hast. erst reflektieren und dann ändern wirst du es aber wohl trotzdem müssen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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stern
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 19:44

Mir tut es auch leid... und dafür dass sie 80-90 €/Einheit erhält, macht es sich ein wenig leicht, finde ich. Klar kann es sein, dass sie aus irgendeiner Notwenigkeit heraus die Sitzung streichen musste... kann man dann nicht ändern. Und klar musst du überlegen, ob die Therapie für dicht weiter Sinn macht. Aber wo bleibst du... ich bin hier bei leberblümchen... wo bleibt, wie es dir mit damit geht. Grundlos reagiert du ja nicht so. Ich denke tatsächlich, es gibt 3 Dinge (sicherlich noch mehr), mit denen einige Therapeuten besonders schwer umgehen können: Wut, Liebe und wenn sie selbst in irgendeiner Form betroffen sind. Ob sie dazu gehört, weiß ich nicht. Wenn dir das gleiche mit deiner Hausärztin passiert wäre (hypothetisch), so wäre es für eine Therapie auch etwas dürftig zu sagen: Na ja, müssen sie halt sehen, ob sie noch genug Vertrauen haben. Mir würde das nicht langen. Denn das ist doch logisch... Binsenweisheit. Dafür brauchst du keinen Therapeuten für 80-90 € pro Einheit. Das kann dir jeder sagen.

Und klar, was die Verliebtheit angeht, ist ein Korb fast unvermeidlich bzw. es muss eh klar sein, dass nichts läuft bzw. die Gefühle i.d.S. nicht erwidern kann, da sie deine Therapeutin ist (und nicht lover, Mutter oder sonst irgend jemand). Wenn das alles ist, was sie zu deinen Gefühlen sagen kann, ist das auch etwas dürftig. Denn das kann dir auch jeder sagen und weißt du selbst. Dass sie nun reserviert reagiert, heißt auch noch nicht zwangsläufig, dass du sehr bedrängend warst... sondern vielleicht hat sie ja auch recht enge Grenzen. Dazu müsste man wohl genauer schauen, wie du dich verhalten hast. Sondern es kann auch sein (auch das gibt es), dass sie vorher zu wenig abgegrenzt war, das jetzt merkt und jetzt über das Ziel hinausschießt. Deutliche Unterkühlung, wenn du ihr nicht auf die Pelle rückst, finde ich daher etwas unangemessen... ich meine, man könnte es ja zum Bleistift auch als Kompliment ansehen (worauf sie natürlich nicht eingehen kann... aber sensibel war das wirklich nicht). Das einzige, das keine Heldentat war, ist, dass du ihr nachgefahren bist. Aber das muss man nicht überbewerten. Und ob du sie ansonsten wirklich bedrängt hast, lässt sie so nicht sagen... ich meine, sie kann sich abgrenzen und dein Verhalten (therapeutisch) mit dir besprechen. Hat sie ja heute auch gemacht. Allerdings fände ich es für eine Therapie wiederum dürftig, wenn ich lediglich Aufforderungen erhalte, wie ich mich setzen soll. Nur-Abgrenzung finde ich hier auch etwas dürftig. Einen Patienten sein Verhalten zu spiegeln bzw. mitzuteilen, kann jedoch wichtig sein... umso mehr, das dir selbst manches nicht so aufgefallen ist. Unterkühlung braucht es dazu aber nicht zwangsweise... meine Meinung.

Und wie gesagt: Du kannst auch eine Zweitmeinung bei einem Profi einholen... der dich vielleicht wieder etwas aufbauen und dich bzw. eure Therapie etwas therapeutisch reflektieren. Du hast Gefühle entwickelt und sie reagiert darauf wie auf einen Jungen, den man ständig auf die Finger klopfen muss. Relativierend muss ich noch sagen (aber das ist eigentlich klar), dass ich natürlich nicht weiß, was alles besprochen wurde... ich kann mich somit natürlich nur auf den Ausschnitt beziehen.
Liebe Grüße
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candle.
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 19:54

Ich wollte hier ja gar nicht mehr schreiben, auch die Benachrichtigung hatte ich abgestellt, die plötzlich wieder aufblinkte und las. Ich fühle mich irgendwie hierher gelockt dadurch, dass ich jetzt mehrfach zitiert wurde.

Warum machst du das gerade Zion?
Zion hat geschrieben: Allerdings zeigte sie ab diesem Zeitpunkt ein deutl. anderes Verhalten, durchgehend unterkühlt bis kalt.
So wie ich gelesen habe- irgendwo- soll ja solch eine Distanz therapeutisch ganz wertvoll sein, auch wenn es für dich so nicht wirkt.
Nun ja, und dann sprach sie beinahe im O-Ton Candle über Grenzen...., wie wenig ich sie offenbar respektiere bzw. sie womögl. gar nicht kenne....
Dann bist du ja schon ein Stück weiter. Freut dich denn dieses Feedback nicht?
Und ich habe realisiert, dass das, was ich oben noch zitiere, mein vollmundig-dröhnendes "gibt keinen grund für sie, die Therap. zu beenden" absolut lächerlich ist:
es ist sehr einfach für einen PT, eine Therapie schnell zu beenden, sofern starke Gefühle seitens des Patienten vorhanden sind: er muss doch seine Absicht gar nicht aussprechen, nur umschwenken auf durchgängige Kühle bis Kälte. Halte ich nicht lange durch, ausgeschlossen.
Was hast du denn erwartet? Wie sollte sie denn mit dir deiner Meinung nach umgehen?
Nächste Std. ist Mitte Januar, ich werde im neuen Jahr absagen, wenn ich - was ich vermute - immer noch so verwirrt und instabil bin.
Was verwirrt dich? Was macht dich instabil?

Ich würde auch raten weiterhin zur Therapie zu gehen, allerdings ist mir deine Zielsetzung immer noch unklar. Immerhin kann deine Frau ja mit dir umgehen, das ist doch positiv! Andere Beziehungskonstrukte sind bestimmt noch ausbaufähig!

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 20:12

Ich finde es auch krass, dass sie dir sagt, du sollst gucken, ob du mit dem angeknacksten Vertrauen klarkommst. Das ist doch wohl ein Schlag ins Gesicht des Patienten. Therapie geht doch - gerade bei Bindungsstörungen - um angeknackstes Vertrauen. Um Vertrauen herzustellen und es zu bewahren, braucht es immer zwei.

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candle.
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 20:48

leberblümchen hat geschrieben: Therapie geht doch - gerade bei Bindungsstörungen - um angeknackstes Vertrauen. Um Vertrauen herzustellen und es zu bewahren, braucht es immer zwei.
Meinst du denn, dass er eine Bindungsstörung hat, wenn er lange mit seiner Frau zusammenlebt?

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stern
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:02

Diagnostisch wurden doch Äußerungen getroffen. Ich sehe es wie leberblümchen... Vertrauen ist keine Einbahnstraße.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:05

Hallo Leberblümchen,
leberblümchen hat geschrieben:Um Vertrauen herzustellen und es zu bewahren, braucht es immer zwei.
das stimmt natürlich. Aber es ist auch ein Satz aus der "emotionalen Erpressungskiste" wenn Du Pech hast.

Wenn Zion jetzt also "verlangt" dass seine Therapeutin ihm gegenüber immer absolut ehrlich und offen ist und das im Zweifel zu kontrollieren versucht (wie er es, wenn er es in der therapeutischen Beziehung versucht, wahrscheinlich auch in anderen Beziehungen tun wird), dann beschädigt doch er das gegenseitige Vertrauen indem er misstraut. Es ist nicht die Verpflichtung der Therapeutin ihm gegenüber immer absolut ehrlich und offen zu sein, damit er ihr vertrauen kann. Das ist einfach Erpressung. Es geht ja um Zion's Vertrauensfähigkeit in der Therapie, nicht um die der Therapeutin. Und wenn Zion jetzt sagt: Wenn ich Ihnen nicht absolut vertrauen kann, dann kann ich auch mir nicht vertrauen (also über meine Probleme sprechen), dann hakt es genau da. Es wäre also wahrscheinlich wenig hilfreich so rum dann ran zu gehen. Zion soll ja lernen SICH zu vertrauen, nicht der Therapeutin.

Und dazu wird er auch mit den Gefühlen, die ein solcher "Vertrauensbruch durch andere" in ihm auslöst selbst umgehen lernen müssen. Und diese dann im besten Fall mit ihr besprechen können um das beschädigte Vertrauen darüber wieder herzustellen. Ob das dann klappt lässt sich nicht vorhersehen. Weder in die eine oder die andere Richtung. Aber es birgt die Möglichkeit was zu lernen.


Lieben Gruss,

mio

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stern
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:08

Und spätestens für eine potentielle Verlängerung braucht sie einen Plan... Ich kann mir kaum irgendwie vorstellen, dass unter den bisherigen Modalitäten (auch was die Frequenz angeht) eine Verlängerung bewilligt werden würde. Denn wenn eine signifikante Störung vorliegt, ist 14tägig arg dünn... und dann reichen keine Zurechtweisungen. Und zu beachten ist, dass schon einmal ein Antrag missglückt ist für eine KZT, wobei sie selbst einräumte, dass sie nicht ausschließt, dass ihr ein Fehler unterlaufen ist.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 12.12.2015, 21:21, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:11

Der Fehler lag meines Erachtens schon darin, dass die ärztlichen Gespräche in einer Therapie umgeleitet wurden... und das ist der Punkt: Ohne wirkliche Verständigung. Ein Antrag war ja auch nicht nötig.
Liebe Grüße
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:14

@ Leberblümchen: Meinst, dass eine Bindungsstörung etwas für eine KzT ist? Ich weiß nicht.
Wie Stern finde ich auch, dass sie es sich etwas leicht macht. Es fängt schon damit an, dass hier völlig ziellos herumgeredet wird.
Ohne Vertrauen funktioniert eine Therapie nicht.

Zur Absage:
Ich weiß nicht, was sich die Leute denken. So ein Verhalten hätte unter anderen Umständen zu Schadenersatzforderungen führen können. Mir scheint, sobald die öffentliche Hand zahlt, vergessen die Leute die weitreichenden Folgen eines Vertrags und damit auch das Unrecht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


mio
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:23

Hallo Broken Wing,
Broken Wing hat geschrieben: Mir scheint, sobald die öffentliche Hand zahlt, vergessen die Leute die weitreichenden Folgen eines Vertrags und damit auch das Unrecht.
ich kann Deinem Gedanken folgen, weil ich sowas selbst mal erlebt habe und mir auch dachte: Und was ist jetzt mit meinem Ausfallhonorar? (Und meine Thera hat mich TATSÄCHLICH sitzen lassen, also nicht mal abgesagt. 2x sogar.)

Das Ding ist nur: Es zahlt ja niemand für diese "ausgefallene" Sitzung. Die fand einfach nicht statt. Ist natürlich für denjenigen, für den sie ausfiel doof und macht emotional was mit einem. Hat es mit mir auch gemacht. Aber gerade das war eben auch gut und hilfreich und hat mich weitergebracht.

Lieben Gruss,

mio

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stern
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 21:59

Pragmatisch gedacht (emotional sieht die Rechnung sicher anders aus): Es sind noch nicht so viele Stunden verbraucht. Damit könntest du (bei negativer Entscheidung) sicherlich zu einem anderen Tiefenpsychologen wechseln oder einem Analytiker, der dann entscheidet, ob eine TFP oder Analyse fortgesetzt wird. Im Fall des Wechsels ist dann wohl auch mit der Kasse zu reden. Man kann ja noch ein paar Sitzungen schauen, wie es sich entwickelt... aber wenn nicht viel dabei herauskommt, würde ich nicht dazu raten, noch viele Sitzungen zu verbraten.

Auch die Aussage:
Ich habe den zeitl. Ablauf aus meiner Sicht erläutert, sie meinte, das sei doch kein Problem, passiere doch häufig.
Aha, du leidest wie Hund darunter und ganz empathisch erkennt sie das (Ironie) und sagt: Das ist doch kein Problem. Für dich ist es aber eines.

Was soll die Aussage überhaupt Aussagen? Etwas das häufig passiert, ist kein Problem? Ach, sie sind depressiv: das sei doch kein Problem, passiere doch häufig.

Hilft dir so eine Aussage. Ich würde ihre Aussagen aus dem Blickwinkel betrachten, ob du den Eindruck hast, dass dir das auch etwas bringt.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 12.12.2015, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 12.12.2015, 22:07

@ Mio: Ausfallhonorar könntest du natürlich nicht verlangen, weil du kein Honorar für eine Leistung bekommst. Aber ja, du hättest in der Zeit arbeiten können oder sonst etwas anderes tun, von den Fahrtkosten mal abgesehen. Und wenn du einen privaten Therapeuten bezahlen hättest müssen, wäre dir auch ein Schaden entstanden.

Es ist vollkommen unerheblich, wie der Patient an seinen Beweis gelangt ist, von wegen Privatsphäre und bla.
Es gab schon Kündigungen wegen Facebook-Postings oder wenn man von Kollegen beim Krankfeiern beobachtet wurde.

Also ich hätte auch gröbste Vertrauensprobleme nach so einer Aktion. Ein Problem mit dem Darm oder Magen verschwindet nicht einfach so. Aber anstatt sich dem zu stellen, flüchtet sich die Therapeutin in noch mehr Unsinnigkeiten hinein und verlangt vom Patienten, blöd alles zu schlucken. Mir scheint, Therapeut und Patient sind hier gar nicht so einfach zu bestimmen.

Trotzdem viel Erfolg noch. Man weiß nie, vielleicht fehlt dir genau so eine Therapeutin.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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