Kann ein Thread über 'Erfolgsberichte' funktionieren?

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 16:31

Jetzt möchte ich auch noch einmal konkret auf das Eingangspost von dir widow eingehen, da du ja schon mich meinst, auch wenn du versucht, deinen Text allgemein zu halten.
Widow hat geschrieben: Ich ganz persönlich frage mich, warum jemand, der eine wie auch immer 'erfolgreiche' Psychotherapie abgeschlossen hat, noch das Bedürfnis verspürt, (hier oder auch andernorts) darüber zu "berichten".
Diese Frage wurde ja von einigen anderen aus deren Sicht schon beantwortet, deren Sicht schließe ich mich durchaus an.
Allerdings frage ich mich durchaus, warum du das Wort „erfolgreich“ in ´´ schreibst, es dadurch noch extra hervorhebst. Das suggeriert mir, dass du meine für mich erfolgreiche Therapie anzweifelst.
Widow hat geschrieben: Vermutlich bin ich da gnadenlos naiv
Nein, dass bist du bestimmt nicht
Widow hat geschrieben: doch ich hoffe für alle, die eine Psychotherapie in dem Gefühl, dass sie ihnen geholfen hat, abgeschlossen haben, - ich hoffe für all die, denen das so ging und geht, dass sie dann nicht mehr irgendwo ausdrücklich davon erzählen müssen (was sie da "geschafft/erreicht" haben), sondern dass sie es dann 'einfach' leben & sein können
- ohne jedes explizite Wort über ihre 'Therapieerfolge', aber vielleicht in Gestalt von Worten an und für andere.
Mal auf die Schule übertragen hieße das ja:
Ein Schüler büffelt einige Wochen ganz intensiv Mathe, kniet sich rein, strengt sich an, investiert Zeit und geistige Kraft und schreibt dann eine Eins. Er freut sich riesig darüber, dass seine ganze Anstrengung zum Erfolg geführt hat. Nach deinem Schreiben wäre es jetzt für den Schüer angebracht, darüber kein Wort zu verlieren, es also nicht bzw niemanden zu erzählen, dafür aber besser anderen Mathenachhilfe zu geben. (mal ganz davon abgesehen, dass er keinen Nachhilfeschüler finden wird, wenn nicht bekannt wird, dass er gut in Mathe ist, vor allem aber auch wenn dann noch von früher Probleme in diesem Bereich bei ihm vorlagen und das ja bekannt war).
Nein, es ist einfach ein menschliches Bedürfnis, auch über eigene Erfolge zu erzählen. Auch gerade in diesem Forum, da ja auch im RL viele gar nicht wissen, dass man eine Therapie gemacht hat, da fehlen dann einfach die Ansprechpartner.
Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass es momentan für dich schwer ist ein solches Bedürfnis anderer nachzuempfinden. Vielleicht denk mal an die Zeit vor deinen schweren Schicksalsschlägen zurück, also vor den Tod deines Lebenspartners und vor dem Verlust deiner Arbeit. Da hattest du doch bestimmt auch Erfolge, die du gerne anderen mitgeteilt hast.
Man sagt, „geteiltes Leid ist halbes Leid“ und „geteilte Freude ist doppelte Freude“

Widow hat geschrieben: wer also (…) das Bedürfnis hat, von seinen Therapieerfolgen zu "berichten" (in welcher Form auch immer, ob z.B. als positive Bilanz, als Protokoll einer Wiederbegegnung mit der/dem Thera oder, oder, oder ...), - dass da trotz Therapie vielleicht doch noch ein paar persönlichkeitsstrukturelle und/oder lebensweltliche Defizite vorhanden sind.
Hier meinst du schon ganz klar mich (unterstrichen von mir), nicht wahr?
Für dich ist also aus jetziger Sicht normal: wenn du Erfolge hast, halte gefälligst den Mund, schweige und genieße im stillen Kämmerlein für dich, lebe es eventuell im Umgang mit anderen Menschen aus (aber bitte nicht zu dolle, sonst merken die ja, dass du dich geändert hast/Erfolge hattest). Fall aber doch das Bedürfnis besteht (also ist wohl irgendetwas doch nicht befriedigt, weil sonst hätte man ja kein Bedürfnis danach) , Erfolge in die Welt hinaus zu posaunen, dann besteht definitiv mindesten ein Defizit.
Habe ich das jetzt aus deiner Sicht richtig interpretiert?

Mir ist nicht bewusst, dass ich je behauptet hätte, trotz vieler Erfolge keine Defizite zu haben. Defizite hat jeder, auch derjenige, der sich selber als gesund bezeichnet oder der von anderen als Gesund angesehen wird. Nur ob die Defizite für einen selber oder für die anderen Menschen ein Problem darstellen/zum Problem werden, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Widow hat geschrieben: oder ist er ein performativer Selbstwiderspruch, weil vielleicht der Mensch, der über solche Erfolge berichtet, genau diese Erfolge durch seinen Bericht darüber zweifelhaft werden lässt?
Das heißt also, um es zu konkretisieren:
Wenn ich laut sage, ich habe noch nie in meinem Leben geraucht, weckt das sofort Zweifel und jeder denkt, ich habe aber mindestens schon mal heimlich in meiner jugendlichen Sturm- und Drang-Zeit auf dem Schulklo geraucht.
Für jemanden der mit dieser Einstellung an ein gesprochenes Wort (hier natürlich geschrieben) herangeht, wird dann aber doch auch jedes weitere Wort diese Einstellung entgegenbringen, so dass der Aussender von Worten überhaut gar keine Chance hat, die Zweifel zu beseitigen. Er kann ja wohl schlecht irgendwelche Zeugen aus dem RL benennen.
Heißt also für mich (ich bin ja schließlich die Grundlage des Postings): egal was ich sage/schreibe/betone, es wird von dir sowieso in Zweifel gezogen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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montagne
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 16:32

Zitiert von Kaja.
Dieses persönliche Verletzungen zufügen und die ganze Diskussion hier finde ich ziemlich abstossend.
Einige wenige Beiträge (z.B. der von abendrot) haben es geschafft die Meinung des Erstellers auszudrücken ohne Angriffe unter der Gürtellinie.

Am anderen Ende sitzt immer ein Mensch mit Gefühlen und ich habe den Eindruck das zu schnell vergessen wird was solche Attacken beim Gegenüber anrichten können. Auch ein Internetforum ist nicht anonym und die Äußerungen hier nicht ohne Folgen.

Dieses ständige Nachtreten ist mehr als unfair.
Ja.
Kann man Herabsetzungen und Verletzungen durch weitere Herabsetzungen und Verletzungen weg machen, ausgleichen, aufwiegen, entschädigen? (Nur ne rhetorische Frage!)

Allerdings ist das eben so (ich schreibe das nur nochmal für mich, um es klar zu kriegen) Ja, da gibt es welche, die wirklich meinen, man könne emotionale Verletzungen mit weiteren emotionalen Verletzungen abgelten. Andere merken vielleicht wirklich nicht, wie sie wirken und wieder anderen ist es tatsächlich total egal, wie es ihrem Gegenüber geht, hauptsache sie hatten "inhaltlich" ihren Spaß (oder konnten sich emotional entlasten, indem sie eigene Wünsche im anderen schlicht tot machen), auch wenn der andere ggf. emotional dabei über die Klinge springt.

Schon krass für Menschen, die.. Gutes bekamen und bekommen, die Chancen und Ressourcen haben sich zu reflektieren.
amor fati

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 16:34

Jetzt zu deiner Hauptfrage:
Widow hat geschrieben: Kann also ein Thread über therapeutische Erfolgsberichte funktionieren
Ich antworte mal mit Gegenfragen:
Was heißt hier eigentlich „funktionieren“ bzw. ganz allgemein, ob ein Thread funktioniert?
Wovon ist es abhängig, um ihn als funktionierend zu bezeichnen? Gibt es da überhaupt eine allgemeingültige Antwort drauf? Oder ist es nicht eher etwas, was jeder für sich alleine entscheidet.
Mache ich ein Funktionieren daran fest, ob ich Antworten bekomme, oder wie viele ich bekomme? Kommt noch meine Bewertung mit dazu? Mache ich es abhängig davon, wieviel mir dienliche Antworten vorhanden sind? Funktioniert ein Thread, der ab Seite drei geschreddert wird oder erst ab Seite zehn oder bestenfalls gar nicht (soll es ja auch geben).
Funktioniert ein Thread nur dann, wenn der Threaderöffner für sich hilfreiche Antworten erhält? Oder funktioniert er auch dann, wenn der Threaderöffner sagt, mit euren Antworten konnte ich nichts anfangen/sind für mich unbrauchbar, aber ein anderer User, der vielleicht auch gar nicht antwortet, einige wichtige Denkanstöße aus dem Thread entnehmen konnte?

Aus meiner Sicht funktioniert jeder Thread, auf dem geantwortet wird (ob gut oder schlecht oder gar nicht unterliegt meinen persönlichen Bewertungen und Definitionen, lässt sich also nicht verallgemeinern), denn es wird bestimmt irgendjemanden geben, der für sich an irgendeiner Stellen einen Nutzen daraus ziehen kann.

Und die Themenvielfalt ist hier so groß, dass auch therapeutische Erfolgsberichte ihren Platz haben.
Gruß
Wandelröschen

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 16:36

hawi hat geschrieben: Wer dagegen Erfolg berichtet? Auch der, meine ich, darf nicht erwarten, dass seine Sicht einfach so von anderen unbesehen übernommen wird.
Oder seh ich das falsch? Dürfen Misserfolge angezweifelt werden, Erfolge dagegen nicht?
Üblich ist es wohl. Zumindest oft nicht angesehen, an Erfolgen zu zweifeln, die ebenso zu hinterfragen, zu messen, zu analysieren wie Misserfolge. (…) Unterbleibt ein genauer Blick, kritische Hinterfragung grad auch der Erfolge, ich hielte, halte solche Erfolge dann für zweifelhaft.
Nicht immer, aber oft, sehe ich, lese ich, erfahre ich „Erfolg“, der nicht „kritikfest“ ist, für mich eher Schein als Sein. Auch grad bezogen auf eine Psychotherapie. Ist sie tatsächlich erfolgreich, hat sie überhaupt kein Problem damit, wenn dieser Erfolg hinterfragt wird. Im Gegenteil. Grad über die Erfolgskritik ließe sich der Erfolg näher begründen, darstellen.
Hallo Hawi,
dem von dir geschriebenen Aspekt gebe ich Recht, ein Erfolg, der nicht kritikfest ist, der eine Hinterfragung nicht stand hält, ist nur eine Scheinwelt, die früher oder später wie ein Kartenhaus einstürzt.
Insofern war ich keineswegs entrüstet über Einwände, dem Äußern von Zweifeln. Nur die Art und Weise, wie es von ein paar Usern geschah, war halt nicht ok.
Zur Selbstreflektion bin ich sehr wohl in der Lage.
Und auch dieses vergangene lange Wochenende hat mir gezeigt, dass z.B. die Angst vor dem Gesehen werden bzw. die Angst, nicht gesehen zu werden, definitiv vorbei ist. Ohne diese lebt es sich bedeutend leichter/besser/normaler, und das jetzt schon seid geraumer Zeit.
Erfolge müssen sich im RL bewähren, und das tun sie schon seit geraumer Zeit bei mir.
Gruß
Wandelröschen

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LynnCard
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 16:52

Wandelröschen hat geschrieben:Erfolge müssen sich im RL bewähren, und das tun sie schon seit geraumer Zeit bei mir.
Und wenn es auch nicht so wäre und Du nur für eine Woche das Gefühl hättest, es geschafft zu haben, wäre es auch okay, einen Erfolgsbericht darüber zu schreiben, denn in diesem Moment hast Du es so empfunden und das sollte man einfach so dastehen lassen können. Inwiefern und wie lange es sich im RL bewährt, geht niemanden etwas an. Man muss hier sicherlich nicht Rechenschaft ablegen vor einem Gremium von "Bewährungshelfern".
LG Lynn


chaosfee
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 17:55

Zum Thema Hinterfragung möchte ich noch mal einwerfen, dass für Berichte, über die keinerlei Diskussion gewünscht wird, ja auch eine Rubrik "Erfolgsberichte" (oder so ähnlich) existiert.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 18:12

Wollen wir heiraten?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Nico
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 18:15

Zu spät ich bin schon versprochen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


LynnCard
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 18:16

Schade.
LG Lynn


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Widow
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 18:24

Hallo, Wandelröschen,

da Du mich hier nun verschiedentlich persönlich angesprochen hast: Ich habe alles, was Du in diesem Thread geschrieben hast, gelesen.
Ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht, dass von mir keine Antwort kommt.
Ich sehe vieles nach wie vor vollkommen anders, doch das muss ich nicht mehr lang und breit ausführen.

Für Deinen Weg alles Gute!
Widow

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Nico
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 18:29

Finde ich nicht
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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abendrot79
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 18:40

hawi hat geschrieben:Oder seh ich das falsch? Dürfen Misserfolge angezweifelt werden, Erfolge dagegen nicht?
Üblich ist es wohl. Zumindest oft nicht angesehen, an Erfolgen zu zweifeln, die ebenso zu hinterfragen, zu messen, zu analysieren wie Misserfolge. Sinn macht es für mich nicht.
Unterbleibt ein genauer Blick, kritische Hinterfragung grad auch der Erfolge, ich hielte, halte solche Erfolge dann für zweifelhaft.
Nicht immer, aber oft, sehe ich, lese ich, erfahre ich „Erfolg“, der nicht „kritikfest“ ist, für mich eher Schein als Sein.
Ich finde diesen Punkt total interessant und habe darüber noch gar nicht nachgedacht! Ich überlege gerade (unsortiert) wie ich auf Kritik meines eigenen Erfolgsberichtes reagieren würde ....

Mein erster Gedanke: wieso muss mein Erfolg kritisiert werden? Es gibt keine äusseren Merkmale die (m)einen Erfolg zu einem Erfolg machen. Ist es "nicht nur" mein eigenes Empfinden was aus dem Ende einer Therapie ein Erfolg macht? Darf mein eigenes Empfinden kritisiert werden? Das erinnrt mich irgendwie daran, wieso Viele von uns in Therapie sind ... weil man uns eingetrichtert hat nicht gut genug zu sein! In dem Augenblick wo (m)ein eigenes Empfinden über den Ausgang der Therapie kritisiert wird, ist es "irgendwie" eine Grenzüberschreitung - oder?

Was ist Kritik? Ich finde man muss die verschiedenen Abstufungen einer möglichen Kritik beachten. Das Wort Kritik hat etwas Negatives, wieso ich sie im Bezug auf einen Erfolgsbericht auch als eine Art Grenzüberschreitung empfinde. Aber, man kann ja auch hinterfragen .... das wiederum finde ich angebracht und vollkommen in Ordnung. Oft ergeben sich aus einer Zusammenfassung (nichts Anderes ist ein Erfolgsbericht) Fragen, weil eben soviel zusammengefasst wurde, dass vielleicht Zusammenhänge verloren gehen oder einem Aussenstehenden Sachverhalte nicht klar sind. Oder man interessiert sich für einen bestimmten Punkt und möchte deswegen "mehr wissen". Das alles finde ich gut und wenn dann ein Austausch stattfindet, ist das sicher "wünschenswert" (immerhin sind wir hier in einem Forum).

Unangebracht empfinde ich es bei einem Erfolgsbericht wenn einzelne Formulieren totanalysiert werden, dem Verfasser plötzlich die wildesten Dinge / Störungen um die Ohren gehauen werden und seitenlang darüber diskutiert wird, ob die Therapie aufgrund von diesem und jenem wirklich so ein Erfolg gewesen sein kann .... Ich glaube ich habe etwas gegen Kritik bei Erfolgsberichten, weil gerade in letzter Zeit viele Threads förmlich zerfleddert werden.

Ich denke es steht keinem Fremden zu, darüber zu urteilen ob eine Therapie ein Erfolg war oder nicht. Das kann nur der Patient selber der weiss wie es ihm vorher ging und wie nachher. Es gibt halt keine globale Messlatte für Theraieerfolge (Erfolg beginnt eben nicht erst bei 100%!). Aber, ein kritisches Hinterfragen finde ich absolut in Ordnung und sollte auch erlaubt sein.

Eine Analyse oder ein genauer Blick auf einen Erfolgsbericht finde ich persönlich auch unnötig, denn meistens steht hinter der Überschrift kein Fragezeichen, d.h. der Verfasser hat kein Problem was er gelöst haben möchte. Anders ist es in Kategorien, bei denen ganz klar nach Lösungen gesucht wird. Da ist es sicher angebracht, genauer hin zu schauen und auch zu diskuteren.

Das hier ist nur meine persönliche und gerade unsortierte Meinung ....
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 19:46

Broken, es ist gut oder meinst du nicht?
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Elfchen
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 19:52

Ich werde solche Gemeinheiten wie eben nicht mehr dulden. Es entspricht weder einer Netiquette, noch dem Anstand, den jeder Mensch einem anderen gegenüber haben sollte, solche Dinge von sich zu geben. Man kann sich auseinandersetzen, aber mit Respekt, Anstand und Niveau!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Solage
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 21:40

Was Elfchen schreibt, möchte ich jetzt aufgreifen: Mir wurde in meiner jetzigen Therapie begreiflich gemacht, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, andere Menschen despektierlich zu behandeln. Egal welches Schicksal, welche Vergangenheit, welche Störung.....Für mich bis jetzt ein kleiner Therapieerfolg. Ich bin wehrhafter geworden und kann mich besser abgrenzen. Das heißt nicht, dass ich mich deshalb so verändern möchte, dass ich jetzt plötzlich egoistischer werde und den anderen gar nicht mehr sehe....Nein, ich möchte in meiner Emapthiefähigkeit und Menschlichkeit so bleiben wie ich bin. Das bin ich einfach und es ist für mich gut so.

Nicht zu verwechseln mit konstruktiver Kritik, die hilfreich sein kann und wirklich gut gemeint ist.
Bloß lässt sich in der Anonymität eines Forums die Haltung, die hinter Kritik und Nachfragen steckt, nicht so leicht erkennen. Spüren kann man es allerdings schon: Ist die Nachfrage ernsthaft in meinem Sinne hilfreich gemeint, oder versteckt sich dahinter u. U. eine Aggression, die vielschichtiger ist. DAS muss dann gar nichts mit mir persönlich als Person zu tun haben, sondern vielleicht eher das was meine Äußerung im Gegenüber auslöst.....
Und auch da kann ich mich auch wieder irren....

Vorwürfe, Beschimpfungen etc. sind kontraproduktiv....Seine Meinung ehrlich zu äußern, ohne verletzend zu sein...völlig in Ordnung. DAS sollte aber bitte nicht mit einer Kuschel-Muschel-Harmonie verglichen werden. Sondern das Gegenüber einfach ernst nehmen. Achtsam miteinander umgehen. Haben wir doch alle unsere Verwundungen, bloß dürfen wir diese nicht an anderen ausagieren...Dann machen wir nur das, was wir eh schon kennen, erlebt haben....auch hier im Forum kritisieren: Was habe ich Schlimmes erlebt....meine Eltern waren so.....usw. ..... sind wir da besser?

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