Ich stecke immer noch in Bulimie & Depression

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)

Snoozie
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Beitrag Fr., 05.06.2015, 17:20

SehnSUCHT war dabei, ja. Ich denke, bei mir war es in der Hauptsache die Sehnsucht nach Bemutterung und Förderung, die ich nie hatte.

Süchtige versuchen halt, diese kindlichen Bedürfnisse anders zu stillen als die nicht Süchtigen. Obwohl: Irgendwelche Angewohnheiten gegen ihre ungestillten Bedürfnisse haben viele, da hast Du Recht. Das ist anfangs sogar gleich, nur geht es dann bei denen, die süchtig werden, immer mehr in das Unkontrollierbare über; die Grenzen sind fließend.

Andere bleiben lebenslang bei Ersatzhandlungen und -füllungen, ohne dass es ungewöhnlich wirken würde. Sie rauchen, trinken oder essen halt, ohne diese spezielle Suchtkomponente. Andere essen, hungern, spielen, zocken oder nehmen Drogen und sind aufgrund ihrer charakterlichen und psychischen Defizite sehr schnell abhängig davon.

Meine Erfahrung ist, dass es bei den Hintergründen für Sucht gar nicht SO darauf ankommt, WAS nun ganz genau dahintersteckt. Es genügt, zu akzeptieren, dass die Sucht, die Handlung nur ein Ausdruck ist von etwas, dass "größer" ist als wir selbst bzw. der eigene Wille. Es hat uns in der Hand. Und nun heißt es, uns so zu stärken, dass wir uns selbst in die Hand bekommen. Eine gewisse Erkenntnis unserer Seelenlage gehört dazu, aber es ist nicht allein so aufzulösen.

Dabei gehts um neue Ansichten, aber auch um Strategien, die zu erlernen sind. Angst brauchst Du im Prinzip vor dem "Versagen" hier nicht zu haben; es geht um keine Prüfung und keine zu verlierende Wette, es geht "nur" um die Fähigkeit, weiterzuleben. Ich behaupte immer noch, dass Du, so wie es bei Dir momentan ist, nur gewinnen kannst. Es sollte eben nur nicht wieder um das Essen gehen bei Dir; hier stimme ich Dir zu, weil: Das halte ich lediglich für ein Symptom, das zu bewältigen ist, und ich glaube eben, dass sich das zurückbildet, wenn Du gelernt hast, mit dem Leben anders umzugehen.

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sonnenschein1511
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 10:52

Danke dir, snoozie.

Ja, die Erkentnisse über Hintergründe, Modelle etc. reichen nicht auf, um so eine festgefahrene Sucht nach fressen aufzulösen.

Ich bin jetzt gerade bei meinen Eltern. In meinem alten zu Hause. Diese sind in Holland. Haben ihren 29. Hochzeitstag. Ich habe so die Wohnung für mich. Klar für die FAs in Ruhe ohne direkte Scham wie bei meinem Freund, wo ich mich so mit den FAs nur minderwertig und dumm vorkomme. Aber auch irgendwie um aus dieser Situation mit meinem Freund mal rauszukommen und ich merk, es tut mir hier nicht so gut. Es brodelt viel in mir, sehr negative Gefühle über Kindheit bzw. eher Jugendzeit und die letzten Jahre. Eigentlich ein beklemmendes Gefühl und dann fress ich auch noch hier und habe so das Gefühl meinen Eltern richtig weh zu tun. Die ganze Zeit schwirrt mir der Kopf 'Wenn die wüssten, ...' Eigentlich wollte ich es mal hier aufschreiben, um richtig zu gucken, was es alles ist. Da muss ich mich aber richtig zu überwinden und ich will gerade nicht fühlen, weil ich wieder am essen bin :( Das ist mir sehr peinlich. Ich will dann normal frühstücken und habe natürlich den FA schon vor Augen. Ein Automatismus bzw. eine krasse Konditionierung. Ich am essen, alleine, wird zum FA. Ein kleiner Wunsch, dass ich einfach so aufhöre zu essen und nicht diesen Sog habe, ist immer da, aber wie es so ist: Ohne Fleiß und in dem Sinne ohne Anstrengung, kein Preis. Das ist der Moment, den ich mir immer vorwerfe, auch jetzt: Du hast jetzt gegessen, deine 'Portion', bist satt bzw. gefüllt, also stehe jetzt auf vom Schreibtisch und mache was anderes, auch wenn dich in den nächsten Stunde(n) alles zum Essen führen wird und du kräftig dagegen halten musst. Außerdem: machst du es heute nicht, musst du es irgendwann später machen in deiner Therapie. So, und was dann? Es kann nur leichter werden...' Naja, meine Gedanken u.a. Fängt dann bei der nächsten Mahlzeit wieder an. Ich hatte in den ganzen Jahren seit dem Ausbruch der Bulimie, eigentlich schon früher, als ich begann, abends mehr zu essen (suchtartig) und nicht mehr aufhören konnte, nur ein paar Tage, genau genommen drei, wo ich frei alleine essen wollte und locker konnte, null Verlangen nach einem FA hatte. Das war nach dem ersten Date mit meinem jetzigen Freund und ich kann bis heute nicht sagen, warum. Nur fühlte ich, dass ich mir mit dem Fa nicht schaden will, dass es nichts bringt, und dass ich zu wertvoll bin, um das jetzt zu tun. Hatten auch in der Therapie drüber gesprochen, wie ich das wieder hoch holen kann, aber es funktionierte nicht. Allerdings hatte ich noch solche Angst zuzunehmen bzw. eher übermäßig zu essen (genau richtig essen gut für den Selbstwert), dass ich aus Hunger dann u.a. wieder gefressen habe...

Tja, meine Eltern...wenn ich hier so bin, und sehe, wie viele Klamotten und Kosmetik uvm. meine Mutter so hat, dann schätze ich, dass ich wohl doch nicht so falsch liege mit meiner Einschätzung einer Kaufsucht. Wir hatten immer mal wieder drüber gesprochen, aber sie leugnet es und zudem würde sie niemandem damit schaden. Das ist richtig, aber dennoch macht es mich wütend, dass sie dann so über mich herzieht und immer wieder betont (neben dem, dass sie mich über alles liebt), dass eine Sucht das schlimmste sei und sie die Bulimie bei mir nie akzeptieren kann. Ich bringe mich ja um damit und der springende Punkt: Solange ich krank bin, kann sie nicht ruhig schlafen. Zudem ist es nicht gerade toll, dass ausgerechnet ihre Tochter so etwas beschämendes hat. Weißt du, würde sie mich ganz ablehnen, ok, dann würden sich unsere Wege trennen, aber so geht das nicht. Was bleibt, ist der Druck: Wird aus dir was werden? 'Bleibt' sie gesund? Nicht, dass ich mich schon wieder so sorgen muss..ich kann mich davon nicht freimachen und wäre doch so gerne ehrlich...


Snoozie
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 10:53

Was mir noch einfällt:

Meine Erfahrung war, es gibt keinen Schalter, den man umlegen kann, indem DIE plötzliche Erkenntnis auftaucht und man hat es und man ist für alle Zeiten raus aus der Sucht! Das wäre eine viel zu hochgespannte Erwartung, die ziemlich sicher enttäuscht wird.

Psychologen gehen bei Sucht - nicht unbegründet - davon aus, dass der Klient erst einmal das Suchtmittel weglassen muss, um überhaupt fähig zu werden, klar zu denken. Vorher fängt er sich ja immer wieder mit der Sucht ab, er stoppt immer wieder an der Stelle, wo es ans Eingemachte geht.

Die Erkenntnisse über uns selbst sind schon sehr wichtig und die Voraussetzung, dass sich überhaupt etwas verändert, aber sie sind nicht alles. Darauf kann dann vielmehr alles weitere aufbauen. Die Arbeit geht aber lebenslang weiter, nur wird es eine Arbeit, die man gerne tut; sie ist immer interessanter, je weiter der suchtmittelfreie Weg fortschreitet. Man muss also keine Angst davor haben.


Snoozie
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 10:55

Oh, da haben sich doch unsere letzten Beiträge gerade überschnitten!

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Snoozie
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 10:59

Hab jetzt deinen Beitrag gelesen …

Schwierig, hier zerreißt es dich ja ständig zwischen dem einen und dem anderen …

Weißt du, vielleicht ist es so, dass es dir gleichgültig werden muss und du allen die brutale Wahrheit regelrecht vor die Füße wirfst, in dem Wissen, es ist IHRE Sache und IHRE Verantwortung, was sie dann damit machen.

Es ist Fakt, sie sind für sich so verantwortlich wie du für dich.

Wenn sie sagt, es geht um dein Leben, hat sie ja Recht, nur bedingt dies einen anderen Schluss als den, den sie zieht. Dann kannst du weder auf deine Mutter noch auf deinen Freund Rücksicht nehmen.


Snoozie
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 11:31

Vielleicht hilft Dir folgendes Erkennen:

Du sagst, sie sollte Abstand nehmen von dem Druck auf Dich mit ihren Erwartungen. Sicher.

Aber frage Dich: Kannst DU Abstand nehmen von dem Druck auf SIE mit DEINEN? Die lauten, dass sie Dich lieben und Deinen Weg gehen lassen sollte. Ihre lauten, dass Du doch nur aufhören müsstest mit der Bulimie, und alles wäre gut. Kannst Du sehen, dass Ihr gegenseitig Druck ausübt?

Nicht, dass Du Deine Erwartungen nicht haben dürftest, darfst Du - nur sie muss sie sie nicht erfüllen - sie darf auch an Dich welche haben, die Du aber auch nicht ihr zuliebe erfüllen musst - und auch nicht ohne weiteres kannst. Ihr könnt das beide nicht: den anderen lieben und genau so lassen, wie er ist.

Ich will Dir damit deutlich machen, dass es eben jeder für sich nicht so einfach kann, mit dem Druck auf den anderen aufhören. Der Unterschied ist, vom anderen spürt man den Druck - der, den man selbst ausübt, realisiert man nicht, weil man DEN für gerechtfertigt hält. Und da das jeder so hält, bleibt man in der Situation der gegenseitigen Erwartungen stecken.

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 08.06.2015, 16:51

zum Thema Suchtmittel weglassen und dann dran arbeiten,ist bei mir nicht möglich.ich kann mein Suchtmittel nicht rigoros weglassen...was ich machen muss und mir wieder gestern (Psychodramagruppe mit sehr wertvollen Menschen für mich) deutlich geworden ist:Gefühle mich trauen zuzulassen.ich hab da solch e große Hemmnis zu fühlen,weil es weh tut.allein will ich dann eigentlich nicht sein,aber ich schäme mich zu sehr um es zb bei meinem Freund zu machen.der kann auch nicht adequat damit umgehen im sinne bin Trost.die Gruppenleiterin hat mir schon oft gesagt,ich könne bei ihr es versuchen und ich bin wirklich kurz davor e Termin auszumachen.kennst du met,klopfTherapie?das wendet sie auch an...

ich weiß nicht,inwieweit meine Mutter meine Erwartungen spürt,da ich ja schon seit Jahren nichts mehr dergleichen äußere.ch bin nett,manchmal nicht ganz so zu ihrer Zufriedenheit und sag nicht,wenn sie mich nervt...oder was ich mir wünsche...unabhängig davon:vllt kann ich die Erwartung stilllegen.ja,eigentlich kann ich das,aber ich kann noch nicht so gut akzeptieren,wenn sie wieder so viel wissen will von mir u meinem Leben,sich einmischt und ihre Bedenken bzgl. meiner Person äußert und ob ich denn auch alles schaffe etc(also eigentlich ihre Angst)und auch e job bekomm etc.sie fängt immer wieder an,egal wie sehr ich mich verteidige.und wenn ich für sie zu kurz ab bin nett(per whatsapp wohlgemerkt !),dann macht sie mir Vorwürfe..immerhin hab ich heute d Ärger für mich etwas rausgelassen...


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Beitrag Mo., 08.06.2015, 18:56

Wenn das Zulassen von Gefühlen Dein großes Problem ist (kenne ich gut, hab z. B. Angst nicht aushalten können und mit diesem und jenem "weg gemacht").
immerhin hab ich heute d Ärger für mich etwas rausgelassen...
Heißt was?

Es wäre natürlich schon gut, Deinen Ärger direkt den betreffenden Personen gegenüber auszudrücken. Darfst Dich bloß nicht ins Boxhorn jagen lassen durch nachfolgendes Gemecker oder "Verwunderung" ("Ach Kind, du hast dich ja sooo verändert *jammerjammer*)! Unsere Lieben sind in der Regel nicht daran interessiert, dass wir uns weiterentwickeln, sie wollen uns nur gern pflegeleicht haben, und Veränderung, die für sie unbequem wird, ist keineswegs willkommen. Ich-Stärke ist angesagt …

Ja, ich kenne die Klopf-Methode. Wie weit steht Dir denn die erwähnte Gruppenleiterin zur Verfügung?

Noch zu nicht erwünschten Gefühlen: Was wir auch immer benutzen, um unsere Gefühle klein zu halten oder auszulöschen, nichts wird sich so lösen, nichts auflösen; kein Gefühl ist dadurch wirklich weg. Es wird nur weggeschoben, irgendwo gebunkert, bricht schließlich um so schmerzhafter wieder durch und zwingt immer destruktiver hin zum Suchtmittel. Ein Aufhören ist also schon deshalb wichtig, um an die Gefühle richtig dranzukommen. Aufhören und aushalten lernen ist ein superwichtiges Ziel! Und Du wirst es auch irgendwann wollen.

Du sagst, Du kannst jetzt auf keinen Fall aufhören mit den FAs und der Bulimie. Dann müsstest Du jemanden finden, der bereit ist, vorerst trotzdem mit Dir zu arbeiten. Verheimlichen bringt Dir wiederum wenig, abgesehen von der Täuschung, die Dir vermutlich Scham verursachen würde.

Auch wenn Du so länger suchen musst, wäre das, was Du brauchst, eine nicht-Bulimie-zentrierte Therapie, alles andere geht kaum. Allerdings bringt Dir wohl KEINE Therapie wirklich was, wenn Du, falls sie schmerzhaft wird, in FA ausweichst.

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sonnenschein1511
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Beitrag Di., 09.06.2015, 06:39

das will ich auch nicht!ausweichen.nur immer und ab sofort ist es mir nicht möglich,nicht mehr zu fressen...ich denke,es wird parallel laufen:Gefühle fühlen und fas weniger.ich fühle ja auch jetzt,wenn ich am runterdrücken bin und mach das nicht nur durch fas. für mich ist absolute Voraussetzung,dass eben nicht Bedingung ist 'sofort' clean zu sein.ich bin auch mindestens dreimal mit d SuchtMittel konfrontiert und muss essen,da ich Hunger hab.jedes mal dem Sog wiederstehen (sofern er da ist),geht gar nicht. ich dachte,du siehst das ähnlich oder hättest das verstanden?!durch deine Worte fühle ich mich schon wieder so in Panik versetzt,es nicht zu schaffen,was ich für e gelingende Therapie machen muss..hier auch wieder "muss" und zwang und damit d Widerstand..sehr krass,wie schnell das nachkommt,aber kenn ich ja.ich reagiere ja schon auf das Wort Therapie mit Angst und widerstand.

Ärger rausgelassen heißt in d Fall geklopft und er ist weniger geworden.meiner Mutter sage ich nichts...vllt wäre es gut,aber noch kann ich aushalten,was dann käme und die Angst,dass sie mich dann vollständig fallen lässt


Snoozie
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Beitrag Di., 09.06.2015, 11:18

ich dachte,du siehst das ähnlich oder hättest das verstanden?!durch deine Worte fühle ich mich schon wieder so in Panik versetzt,es nicht zu schaffen,was ich für e gelingende Therapie machen muss..hier auch wieder "muss" und zwang
Genau weil ich das ähnlich sehe, schrieb ich ja von einem Therapieansatz, der Dich erst mal sein lässt MIT den FAs.

Alles andere, auch dass Du Deine Angst loslässt, ist eine Entwicklung, die sich nicht vorwegnehmen lässt. Was ich schrieb, war ein Blick in die Zukunft bezüglich des besten Ausgangs, denn logischerweise ist das Ziel jeder Therapie auch, dass die FAs unklusive Erbrechen irgendwann weniger werden und vielleicht mal ganz verschwinden, und zwar Dir selbst zuliebe, nicht weil das irgendwer erwartet.

Es bleibt immer DEINE Entscheidung; Du holst Dir auf diese Weise lediglich die Entscheidungs-Macht über Dich zurück.

Der Druck, die Du beim Lesen meiner Sätze aufbaust, ist eindeutig Dein eigener Druck, nämlich der, dass Du bereits heute zu fühlen meinst, oder richtiger: durch die viel zu frühe Vorstellung schon jetzt zu fühlen versuchst, was ganz am Ende der Kette steht. Hingucken ist aber kein Erleben. Wie das sein wird, findet sich. Vielleicht gelingt es Dir, bewusst weiter Mut aufzubauen, dass Du Dir wenigstens Raum lassen kannst für eine noch unbekannte Entwicklung.

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sonnenschein1511
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Beitrag Do., 11.06.2015, 16:28

indem ich eine Therapie beginne,bin ich ja mutig.und dann bin ich auch nicht mehr allein auf dem weg.hab gestern wieder etwas Gefühl gefühlt,so nenn ich es mal.ich hoff,dass das was bringt und ich irgendwann unbewusst fühle und nicht mehr fresse.so der EndZustand. ich kenn d Methode schon lange und hab immer mal wieder ein bischen geklopft,damit ich überhaupt was rauslassen kann.denn das,was draußen ist,ist weg und brodelt nicht mehr.nur ist da sooo immens viel,dass ich schon fast aufgeben will,da überfordert.ich könnte jeden Tag klopfen/fühlen (also unschönes wie gestern zb Traurigkeit über Bulimie,dass ich krank bin...)ich schaff das nicht jeden Tag,dich es sammelt sich immer weiter was an,hab ich das Gefühl...ich hab d Vorstellung,dass ich mich komplett leer machen muss und dann eben so gut es geht jedes neue Gefühl bearbeite/rauslasse und dass das dann das Leben ist...und ich mich damit ausgeglichener fühlen werde.oder?!

ich war wirklich stolz auf mich,weil es mir so schwer fällt.dann hab ich es auch noch meinem Freund erzählt,womit ich auch lang gehadert hab,da Angst vor der Reaktion,aber ich wollte das teilen und irgendwo aich,dass er Gefühle als wichtig erachtet,darin auch meinen weg sieht.er meinte dann nur "das hast doch mal vor Jahren kurz gemacht und auch nicht durchgehalten ,daher wirst es eh in 1 Monat vergessen haben!" man,war ich sauer und verletzt.jetzt Traum ich mich schon mal,so was zu sagen und dann das.hab auch gesagt,dass ich das nicht förderlich finde und er es doch schätzen könne,dass ich es heute gemacht hab."sorry,aber bin halt nichts anderes von dir gewohnt!" er hat auch d schnauze voll wahrscheinlich.ewig krank und immer noch.nicht besser...sollte mir egal sein.ist es nicht.dass ich ihm das aber direkt gesagt habe und meinen Ärger,das ist,glaub ich,richtig so...


Snoozie
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Beitrag Do., 11.06.2015, 18:17

Ich denke, Du bist mit all dem auf der richtigen Spur, ja.

Überall Ansätze - und DAS IST TOLL!!! Lobe DU Dich! Schon für Deinen erwachten Willen, für Dich zu kämpfen, hast Du Lob - von Dir selbst, für Dich selbst - verdient. Andere reagieren oft ganz anders auf Veränderung, als wir meinen (erwarten), schrieb ich schon mal; sogar die, die uns immer dazu gedrängt haben! Einfach, weil sie sich unsicher fühlen. Lass Dich davon nicht herunterziehen, bleib auf Deinem Weg, es ist Dein Leben.

Ist er genervt, wäre es gut, wenn Du Dich davon nicht länger verletzen ließest. Das ist es nicht wert. Schaff Dir innere Distanz. Er ist jetzt nicht maßgeblich.

Du könntest ihm später sagen, dass Du ihn verstehen kannst, wenn er Schwierigkeiten hat, Dir zu glauben, dass Du aber jetzt für Dich sorgen willst. Punkt. Rede nicht lange herum. Verzichte, wie gesagt, vorläufig auf Verständnis, sein Lob, seine momentane Unterstützung. Es enttäuscht Dich nur, Dir an den falschen Stellen Motivation zu erhoffen.

Du brauchst jetzt vor allem und dringend DEINE eigene Unterstützung und Selbst-Vertrauen. Gefühle fühlen ist immer gut, kann jedoch auch überfordern; besser wäre dabei Begleitung (Therapeut). Mute Dir nicht allein zu viel zu.

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 12.06.2015, 15:31

genau der richtige Satz:ich sollte mir jetzt nicht an der falschen Stelle Motivation erhoffen.nicht bei ihm...wie traurig mich das macht...verdammt!ich bin einfach traurig so allein da zu stehen und lass mich von ihm doch runterziehen.gestern hab ich ihm gesagt habe(hat wieder unendlich Mut gekostet),dass mich die fas richtig traurig machen,so allein da oben im Zimmer zu sitzen.erst hat er wie immer nichts gesagt und dann auf mein bitten hin erst,dass ich es doch nicht mögen würde,wenn er mir Ratschläge gibt und dann doch noch gesagt,dass ich doch dann 1-2 Tage pro Woche ohne fa sein solle.puhhhh Druck und eben auch "wie soll das gegen?" fühle mich so obwohl dann mit ihm und schäme mich und überhaupt..keine Ahnung,was nicht noch alles...jetzt denke ich jeden Tag daran,wie ich das machen soll bzw dass es doch nicht schwer ist und ich ihn nicht enttäuschen will..geht mir zusehends schlechter mit d Ratschlag - logischerweise...was mach ich jetzt????


Snoozie
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Beitrag Fr., 12.06.2015, 18:05

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du das von ihm ja regelrecht herausgefordert? Nimm es ihm nicht übel: Vom Partner bei Suchtproblemen die richtige Unterstützung zu erhoffen, ist überhaupt ein Problem; hier sind die Gefühle eher im Weg, sie werden schnell zu Stolpersteinen. Du brauchst andere Hilfe.

Was mir wieder auffällt: Ich sehe, dass Du Dir selbst ständig mit den Erwartungen anderer an Dich ein Bein stellst. Wieso ist es Dir so wichtig, IHN nicht zu enttäuschen, die Eltern nicht zu enttäuschen, ggf. den Therapeuten nicht zu enttäuschen … ??? DAS ist erst einmal völlig EGAL. Denn hier gehts um Dich, um nicht weniger als Dein Leben, dass DU gesund werden kannst - und das ist kein Spiel, das mal eben vom guten Willen abhängt!

Was Du jetzt tun sollst? Du könntest ihm ohne Schuldgefühle sagen, dass Du die "Vereinbarung" nicht einhalten wirst, weil das im Moment für Dich gar nicht geht und dass Du das selbst jetzt erst erkannt hättest. Fühle Dich nicht bei allem so fürchterlich schuldig!

Stell Dir vor, Du wärst lungenkrank: Würdest Du versprechen, diese Krankheit nur noch auf ein paar Tage pro Woche zu beschränken? Mach vor allem Dir selbst bewusst, dass Du genau so wenig wählen kannst, als hättest Du eine körperliche Krankheit. Mein Eindruck ist, dass Du das selbst in Wirklichkeit nicht akzeptierst. Du selbst denkst, es müsste doch ein Klacks sein… Du KANNST es aber nicht wollen, es sein zu lassen - merkst Du ja selbst, dann gerätst Du sofort unter Druck.

Noch mal eindringlich: Rede nicht mit Menschen über das Thema, die keine Ahnung davon haben. Schau wirklich, dass Du bald einen Therapeuten findest.

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 15.06.2015, 14:39

snoozie,dank dir nochmal herzlichen.hast mir klar gemacht,dass ich nicht mit Laien über meine Sucht sprechen kann.also ich kann und darf es,aber ist überfordert sie es.

meinem Freund hab ich nichts mehr gesagt.wenn er mich drauf anspricht,warum ich es nicht lasse,ja dann werde ich mich schämen und schuldig fühlen und Angst haben,er setzt mich zusätzlich unter druck,aber ich muss dann auch ehrlich sein...

ich hänge sehr an d Erwartungen anderer.ich bin mir nicht die wichtigste Person.warum?erfüll ich d Erwartungen nicht, machen d Menschen um mich herum Druck.wenn ich dann nicht funktioniere,bleiben oder gehen sie.bleiben sie,fühle ich mich schuldig und versuch diesen Fehler mit meiner bestem Art gut zu machen...ich mein,snoozie,ganz ehrlich: jeder denkt,dass kranke gesund werden müssen und dass diese kranken was tun müssen,um zu gesunden.in meinem Fall kämpfen normal zu Essen.Klinik,Therapie etc etc...das allein setzt unter druck,was die Gesellschaft von süchtigen hält.ich kann mich davon nicht losmachen,weil ich allein mit meinen Gedanken bin,dass Sucht noch viel mehr ist...wie auch immer.und dass auch mein Partner in d sinne mir nicht gut zuredet...ja,ich weiß,muss ein Therapeut sein,aber irgendwelche Menschen,die zu mir stehen und dieses Bild wenn nicht teilen brauche ich

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