DIS: Ich verstehe das nicht
Was ich von Huber kenne, sehe ich keinen Widerspruch zu dem von wandelröschen Geschriebenen.
Kam es bei dir denn zu Situationen wie bei wandelröschen? Dass du irgendwo warst, Suppe geschlüft hast... das aber nur wusstest, weil es dir später jemand erzählt hat bzw. du Zeitlücken hattest?
Mir erscheint es sehr nachvollziehbar, dass erstmal Co-Bewusstsein für Innies zu schaffen ist (womit Dissoziation/totale Amnesie schon ein Stück weit aufgehoben ist) sowie Differenzierung.
Denn es ist ja nicht so, dass jeder sofort sagen kann: Ich habe genau 6 Innies, wenn es Anteile gibt, die der Amnesie unterliegen. Sondern für Anteile ist erstmal das Co-Bewusstsein zu fördern und vorher erhärtet sich z.B. insbes. auch aus Gesprächen mit anderen ein Verdacht, dass man evtl. 6 Innies haben könnte.
Nur kann es ja sein, dass es BEREITS UND ORIGINÄR seit Trauma xy sogar noch einen Innie Nr. 7 und Nr. 8 gibt. Nur gibt es dafür evt. noch kein Co-Bewusstsein und auch andere kamen mit diesen Anteile evtl. noch nicht in Kontakt, so dass man sich der Existenz schlichtweg (noch) nicht bewusst ist. Und Huber verstehe ich so, dass es im Laufe der Zeit passieren kann, dass weitere Innies (die aber vorher schon da waren) bewusst werden. Und natürlich ist das dann etwas zu differenzieren, welcher Anteil wer ist. Man muss ja erstmal einen Überblick verschaffen, welche Innies überhaupt vorhanden sind, sich (in einem Zwischenschritt) seiner Muliplizität also erstmal bewusst(er) werden... und Kooperation unter den Innies fördern.
Aber auch Huber geht es darum, dass Co-Bewusstsein zu fördern und mehr Ganzheitlichkeit anzustreben.
Oder anders formuliert: Für jemanden der wirklich multipel ist, scheint der Ansatz zu passen... aber nicht bei Leuten, die es gar nicht sind, aber Tendenz zur Fragmentierung haben. Dann ist es vielmehr eine Fehlbehandlung, weil etwas behandelt wurde, was nicht da war... bzw. manche Symboliken/Differenzierungsarbeit dazu beitrug eine evtl. ohnehin bereits vorhandene Tendenz zur Fragmentierung zu verstärken.
Kam es bei dir denn zu Situationen wie bei wandelröschen? Dass du irgendwo warst, Suppe geschlüft hast... das aber nur wusstest, weil es dir später jemand erzählt hat bzw. du Zeitlücken hattest?
Mir erscheint es sehr nachvollziehbar, dass erstmal Co-Bewusstsein für Innies zu schaffen ist (womit Dissoziation/totale Amnesie schon ein Stück weit aufgehoben ist) sowie Differenzierung.
Denn es ist ja nicht so, dass jeder sofort sagen kann: Ich habe genau 6 Innies, wenn es Anteile gibt, die der Amnesie unterliegen. Sondern für Anteile ist erstmal das Co-Bewusstsein zu fördern und vorher erhärtet sich z.B. insbes. auch aus Gesprächen mit anderen ein Verdacht, dass man evtl. 6 Innies haben könnte.
Nur kann es ja sein, dass es BEREITS UND ORIGINÄR seit Trauma xy sogar noch einen Innie Nr. 7 und Nr. 8 gibt. Nur gibt es dafür evt. noch kein Co-Bewusstsein und auch andere kamen mit diesen Anteile evtl. noch nicht in Kontakt, so dass man sich der Existenz schlichtweg (noch) nicht bewusst ist. Und Huber verstehe ich so, dass es im Laufe der Zeit passieren kann, dass weitere Innies (die aber vorher schon da waren) bewusst werden. Und natürlich ist das dann etwas zu differenzieren, welcher Anteil wer ist. Man muss ja erstmal einen Überblick verschaffen, welche Innies überhaupt vorhanden sind, sich (in einem Zwischenschritt) seiner Muliplizität also erstmal bewusst(er) werden... und Kooperation unter den Innies fördern.
Aber auch Huber geht es darum, dass Co-Bewusstsein zu fördern und mehr Ganzheitlichkeit anzustreben.
Oder anders formuliert: Für jemanden der wirklich multipel ist, scheint der Ansatz zu passen... aber nicht bei Leuten, die es gar nicht sind, aber Tendenz zur Fragmentierung haben. Dann ist es vielmehr eine Fehlbehandlung, weil etwas behandelt wurde, was nicht da war... bzw. manche Symboliken/Differenzierungsarbeit dazu beitrug eine evtl. ohnehin bereits vorhandene Tendenz zur Fragmentierung zu verstärken.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 06.08.2014, 08:36, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ja genau Stern,
so sehe ich das auch. Ich wurde ja auch so behandelt und mir hat es natürlich nichts gebracht,
glücklicherweise bin ich da auch nicht weiter drauf eingegangen.
Hätte ich diese Behandlung zugelassen, na dann würde ich jetzt mit unterschiedlichen Anteilen Tagebuch
schreiben, meinen "Kindern" lustige Sandwiches machen mit Radieschen als Mäusen und so.
Ein Telefon sollte ich im inneren installieren, um die Kommunikation zu fördern und der gleichen mehr.
Interessant für mich der Einblick in die Therapie, vieles nachvollziehbar, einiges hahnebüchen (schreibt man das so? ). Vor allem die Kunsttherapie.... Die Dame bestand darauf, dass Kinder malen und ich habe mehrfach beteuert, dass ich malen
schei.ße finde und auch schon immer fand. NEIN NEIN, Kinder lieben malen.
Bei Dis wahrscheinlich hilfreich, den Rest bringt es an den Rand des Wahnsinns.
so sehe ich das auch. Ich wurde ja auch so behandelt und mir hat es natürlich nichts gebracht,
glücklicherweise bin ich da auch nicht weiter drauf eingegangen.
Hätte ich diese Behandlung zugelassen, na dann würde ich jetzt mit unterschiedlichen Anteilen Tagebuch
schreiben, meinen "Kindern" lustige Sandwiches machen mit Radieschen als Mäusen und so.
Ein Telefon sollte ich im inneren installieren, um die Kommunikation zu fördern und der gleichen mehr.
Interessant für mich der Einblick in die Therapie, vieles nachvollziehbar, einiges hahnebüchen (schreibt man das so? ). Vor allem die Kunsttherapie.... Die Dame bestand darauf, dass Kinder malen und ich habe mehrfach beteuert, dass ich malen
schei.ße finde und auch schon immer fand. NEIN NEIN, Kinder lieben malen.
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Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Theras solche Ansätze (angefangen beim "Inneren Kind") teilweise auch unreflektiert anwenden... oder auch: Weil es ja so en vogue ist, Kontraindikation nicht beachtet werden.
Wenn jemand dissoziative Tendenzen hat (das muss ja nicht unbedingt gleich die stärkste Ausprägung der DIS sein) erkenne ich einerseits eine Stimmigkeit und Nützlichkeit. Aber (wie das bei vielem der Fall ist) auch gewissen Risiken. O.k. das z.B. bereits der Innere-Kind-Ansatz kommt bei allem mögliche zur Anwendung (also man muss im Auge behalten, was damit erreicht werden soll). Aber bei signifikanter dissoziativer Neigung ist wohl Beachtung der Ganzheitlichkeit wichtig... so dass man niemanden aufteilt. Wenn man ein "Kind-Innie" regelrecht isoliert betrachtet, mit Kuscheltieren spielt, diesen auffordert in Kindsprache zu sprechen, einen eigenen Namen verteilt usw (wie bei Jenny), so kann auch eher das Gegenteil von Ganzheitlichkeit passieren: Das man etwas zunehmend herauslöst (konzeptionell aber nicht so vorgesehen... sondern Falschanwendung).
Und nochmals Kindsprache (weil es ja Thema war): Solange ich noch klar bei Verstand bin, würde ich mich in einer Therapie dazu nicht auffordern lassen und dem nachkommen... (hat auch zum Glück noch niemand... und wenn dann würde ich hoffentlich eher am Thera zweifeln als an mir . ). Wenn jemand wirklich umswitched ist das ja etwas ganz anderes. Oder wenn man mit einem Kind/Baby spricht (als Rollenverhalten).
Ich kann mir schon vorstellen, dass Therapeuten derartige Konzept teilweise falsch anwenden. Was für jemanden gut ist, muss es für eine andere Person noch lange nicht sein. Gut, wenn du abgrenzen kannst, wenn es für dich nicht stimmig ist.
Wenn jemand dissoziative Tendenzen hat (das muss ja nicht unbedingt gleich die stärkste Ausprägung der DIS sein) erkenne ich einerseits eine Stimmigkeit und Nützlichkeit. Aber (wie das bei vielem der Fall ist) auch gewissen Risiken. O.k. das z.B. bereits der Innere-Kind-Ansatz kommt bei allem mögliche zur Anwendung (also man muss im Auge behalten, was damit erreicht werden soll). Aber bei signifikanter dissoziativer Neigung ist wohl Beachtung der Ganzheitlichkeit wichtig... so dass man niemanden aufteilt. Wenn man ein "Kind-Innie" regelrecht isoliert betrachtet, mit Kuscheltieren spielt, diesen auffordert in Kindsprache zu sprechen, einen eigenen Namen verteilt usw (wie bei Jenny), so kann auch eher das Gegenteil von Ganzheitlichkeit passieren: Das man etwas zunehmend herauslöst (konzeptionell aber nicht so vorgesehen... sondern Falschanwendung).
Und nochmals Kindsprache (weil es ja Thema war): Solange ich noch klar bei Verstand bin, würde ich mich in einer Therapie dazu nicht auffordern lassen und dem nachkommen... (hat auch zum Glück noch niemand... und wenn dann würde ich hoffentlich eher am Thera zweifeln als an mir . ). Wenn jemand wirklich umswitched ist das ja etwas ganz anderes. Oder wenn man mit einem Kind/Baby spricht (als Rollenverhalten).
Ich kann mir schon vorstellen, dass Therapeuten derartige Konzept teilweise falsch anwenden. Was für jemanden gut ist, muss es für eine andere Person noch lange nicht sein. Gut, wenn du abgrenzen kannst, wenn es für dich nicht stimmig ist.
Liebe Grüße
stern
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Ja, sehe ich auch so. Auch wenn ich das Konzept "inneres Kind" gar nicht so schlecht finde,
so fällt mir halt immer öfter auf, dass genau dies bei manchen zu einer Spaltung führt.
Sicherlich ist es nicht schlecht, sich dieses "Kind" zu imaginieren, das schafft Abstand zu sich selbst,
wenn die Menschen aber dann aus der Verunsicherung heraus hergehen und diesem Kind ein Eigenleben
schenken- so wie ich es in der Klinik beobachtet habe, auch bei "Nicht-Dis- Patienten", dann ist äußerste Vorsicht
geboten.
Ich erinnere mich noch gut an meine Visite, wo selbst die Oberärztin dieses Konstrukt missbrauchte, um mir zu sagen,
dass mein Verhalten ihr Angst mache. "Das eine Kind weint, das andere zittert" und genau dieser Ausspruch hat mich erst recht rasend gemacht. Dann habe ich ihr forsch gesagt, dass das ein Konstrukt für eigene, alte, verletzte und traumatisierte Gefühle sei und sie aufhören solle so mit mir zu sprechen...Da wurd sie dann still. Ich habe auch gesagt, dass ich dieses Gefasel keine Minute länger mehr ertrage und bat darum, dass sie vernünftig mit mir sprechen solle, bevor ich mich ganz vergesse....
Ich bin aus Neugierde gerade in eine "DIS-Kind-Gruppe" unterwegs und es ist extrem auffällig, das dort alle Kinder
die selbe Sprache haben... Das ist definitiv inszeniert, denn selbst meine Patenkinder, ungefähr gleiches Alter artikulieren
sich nicht dergestalt.
so fällt mir halt immer öfter auf, dass genau dies bei manchen zu einer Spaltung führt.
Sicherlich ist es nicht schlecht, sich dieses "Kind" zu imaginieren, das schafft Abstand zu sich selbst,
wenn die Menschen aber dann aus der Verunsicherung heraus hergehen und diesem Kind ein Eigenleben
schenken- so wie ich es in der Klinik beobachtet habe, auch bei "Nicht-Dis- Patienten", dann ist äußerste Vorsicht
geboten.
Ich erinnere mich noch gut an meine Visite, wo selbst die Oberärztin dieses Konstrukt missbrauchte, um mir zu sagen,
dass mein Verhalten ihr Angst mache. "Das eine Kind weint, das andere zittert" und genau dieser Ausspruch hat mich erst recht rasend gemacht. Dann habe ich ihr forsch gesagt, dass das ein Konstrukt für eigene, alte, verletzte und traumatisierte Gefühle sei und sie aufhören solle so mit mir zu sprechen...Da wurd sie dann still. Ich habe auch gesagt, dass ich dieses Gefasel keine Minute länger mehr ertrage und bat darum, dass sie vernünftig mit mir sprechen solle, bevor ich mich ganz vergesse....
Ich bin aus Neugierde gerade in eine "DIS-Kind-Gruppe" unterwegs und es ist extrem auffällig, das dort alle Kinder
die selbe Sprache haben... Das ist definitiv inszeniert, denn selbst meine Patenkinder, ungefähr gleiches Alter artikulieren
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Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Davor wird auch gewarnt.. also dass man es nicht anwenden soll, wenn Patienten die Tendenz haben, sich aufzuteilen. Woran man das genau im Voraus erkennen kann, weiß ich nicht.hopeless81 hat geschrieben:Ja, sehe ich auch so. Auch wenn ich das Konzept "inneres Kind" gar nicht so schlecht finde,
so fällt mir halt immer öfter auf, dass genau dies bei manchen zu einer Spaltung führt.
Und auch ja: Kann man sogar (vorübergehend) zu (bewussten) Distanzierungszwecke nutzen. Hmm.. hängt vielleicht auch etwas von der Persönlichkeit ab, ob das dann zu zunehmender Isolierung führt.Sicherlich ist es nicht schlecht, sich dieses "Kind" zu imaginieren, das schafft Abstand zu sich selbst,
Ich denke, der Unterschied ist, ob etwas schon originär bereits vorhanden war (auch bei Nicht-DIS-Patienten kann es ja diverse Dissos/Abspaltungen geben... muss ja nicht alles gleich eine regelrechte Amnesie einer "ganzen Innenpersönlichkeit" sein).wenn die Menschen aber dann aus der Verunsicherung heraus hergehen und diesem Kind ein Eigenleben
schenken- so wie ich es in der Klinik beobachtet habe, auch bei "Nicht-Dis- Patienten", dann ist äußerste Vorsicht
geboten.
Oder ob etwas durch die Behandlungssituation als Artefakt neu entsteht, was vorher nicht da war bzw. ob man einseitig Problemverhalten verstärkt und so die Persönlichkeit aufteilt.
In der Klinik hatte ich eine Erfahrung, wo ich selbst über die Heftigkeit meiner Reaktion erstaunt war (aber ohne jeden Zweifel, dass das schon meins ist). Und zwar im Kontakt mit einer Mitpatientin, die sich etwas breit machte und meine Grenzen damit definitiv überschritten hat. Ich glaube im Klinikumfeld ist (noch stärker als in einer ambulanten Therapie) manches wie durch ein Brennglas verstärkt. Das war nicht neu für mich, aber die Intensität wunderte mich (damals). Also das kommt vielleicht hinzu, dass in Kliniken per se etwas verstärkter auftritt. Anders kann ich mir das jedenfalls in dem Fall nicht erklären (in meinem Fall hatte ja auch der Thera nichts damit zu tun, sondern die Patientin brachte mich etwas an den Rand *öhm*).
In einem Buch habe ich auch mal gelesen, dass manche Kliniken darauf achten, keine Säuglingsstationen zu implementieren. War zwar etwas hart formuliert, aber eindeutig. Insofern: Kann wohl je nach Patienten/Therapien die Gefahr bestehen. Allerdings gibt es wohl auch die Patienten, die (wie beschrieben) eher alles dafür tun würden, zu vermeiden irgendwie durch Kindsprache o.ä aufzufallen (sofern möglich).
Worauf mMn zu achten ist: Verstärkt man evtl. Problemverhalten. Dass du dich abgrenzen kannst, wenn es für dich nicht passt, ist gut...
Schwer, einerseits muss man Bewusstsein und Akzeptanz wohl schon etwas fördern (um Barrieren aufzuheben... was mehr oder weniger verschüttet ist, damit kann man eben auch nicht arbeiten). Anderseits sollte es mMn auch nicht in die Richtung entgleisen, dass dann jemand Kindsprache spricht, vielleicht sogar noch Babyklamotten anzieht und sich zunehmend hineinsteigert und man Isolierung schafft, obwohl reiferes/ganzheitlicheres agieren möglich wäre. Wenn dann (wie in deiner Gruppe) alle die gleiche Sprache sprechen, wirkt es in der Tat so als ob auch ein Teil Inszenierung vorhanden ist (bzw. besser gesagt: also irgendwelche Kind-Innies waren vielleicht durchaus schon immer vorhanden... nur wurden die vielleicht zunehmend ausgeschmückt anstelle Ganzheitlichkeit zu schaffen).
Ich kann mir vorstellen, dass es von außen (als vom Behandler) schwer abzugrenzen ist, was Sache ist... also rein anhand dessen, wie jemand erscheint. Also wenn jemand Kindsprache spricht, so kann das beim einem Patient ein wirklicher kompletter Switch sein... der nächste könnte hingegen (wie es dir anscheinend möglich war) sich auch abgrenzen und sagen: Bitte, reden sie mit mir vernüftig [ich mache das auch]. Ein anderer inszeniert vielleicht störungsbedingt eine faszinierend anmutende Störung, die er eigentlich nicht persönlich kennt noch hat (z.B. Huber beschreibt bei wohl schwerer histrionischen Patienten kann das der Fall sein). Gibt so vieles.
Liebe Grüße
stern
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Ich denke, man könnte all diese Probleme umgehen, in dem die Therapeuten explizit darauf hinweisen, dass es sich
schlicht um ein Gedankenexperiment respektive Imagination handelt.
Das -so meine Erfahrung- tun die wenigsten.
Wenn dann im Prozess ein dissoziierter Anteil auftaucht und dies eindeutig (und ich bin mir sicher, durch Gespräche lässt sich das glasklar herausfinden) kein "Hirngespinst" ist, dann kann man damit sicher noch einmal anders arbeiten.
Bei einer DIS-Therapie ist das ja nun wirklich eine ganz andere Nummer, da muss das Kind "zum Leben" erweckt werden, um zu integrieren.
schlicht um ein Gedankenexperiment respektive Imagination handelt.
Das -so meine Erfahrung- tun die wenigsten.
Wenn dann im Prozess ein dissoziierter Anteil auftaucht und dies eindeutig (und ich bin mir sicher, durch Gespräche lässt sich das glasklar herausfinden) kein "Hirngespinst" ist, dann kann man damit sicher noch einmal anders arbeiten.
Bei einer DIS-Therapie ist das ja nun wirklich eine ganz andere Nummer, da muss das Kind "zum Leben" erweckt werden, um zu integrieren.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Ich würde es so formulieren: Möglichst klare Erfassung, worum es geht.
Wenn bei jemanden einen Imagination zum Zuge kommt, dass man dann z.B. sagt: xy ist bei ihnen nicht vorhanden, aber wir stellen und dies und jenes mal vor. Irgendwelche "Problem-Dinger" zu imaginieren würde mMn keinen Sinn machen... à la: jetzt stellen sie sich mal ihren Teufel-Innie vor (insbes. wenn es denselben auch nicht gibt).
Nur ist ja auch nicht alles reine Imagination/Konstrukt/Fantasie... sondern es gibt ja Dissos verschiedener Ausprägungen. Nicht alle reichen (zum Glück) bis zur Amnesie und Verselbständigung eines Persönlichkeitsanteils. Vielleicht ist in solchen Fällen (für Patienten, mglw. auch für manche Therapeuten) irreführend, wenn man gleich von Persönlichkeitsanteil/DIS spricht... sondern dass man das dann etwas erklärt, was individuell Sache ist (einigermaßen zutreffende Diagnose halte ich nach wie vor für unabdingbar, denn sonst kann Fehlbehandlung vorprgrammiert sein... und das in JEDER Therapie).
Als Haken sehe ich eher die Unterscheidung an, was (notwendiges) Bewusstwerden von whatever ist und was Schaffung eines Artefakts ist bzw. Verstärkung von Problemverhalten. Oder vergleiche eine Aussage des Therapeut "Peter" (falls du dich an den Strang noch erinnerst) :
Und wenn man etwas aufdeckt, kann man sich zunächst schlechter oder multipler oder whatever fühlen (wobei es aber hoffentlich nicht bleibt).
Oder im schlechten Fall kommt es zur Verschärfung eher ungünstiger Entwicklungen. Also (überspitzt gesagt): Wenn der Patient des Therapeuten Peter sich nun umbringt, weil er meint, der letzte A* auf Erden zu sein, dann war sicher auch nichts gewonnen.
Hach, aber es geht ja schon damit weiter, dass die einen dann sagen: Das ist Verdrängung oder blaba... und die nächste Schule/Konzept hat wieder eine etwas abweichende Interpretation. Also in anderen Worten: Bereits eine Erklärung kann auch etwas schulen- bzw. konzeptabhängig sein (finde ich auch etwas kritisch. Aber dann sollte wenigstens klar sein bzw. vermitteln, wovon man spricht).
Schlecht finde ich solche Ansätze wie Inneres Kind nicht (und wie sie alle heißen), echt nicht... nur muss es passen (aber das gilt so gesehen bei jeder Vorgehensweise).
Ich versuche halt, darauf zu achten, wie es mit mir etwas geht... aber 100% verlässlicher Indikator ist das auch nicht. Denn manchmal kann mMn in der Tat gefühlte vorübergehende Verschlechterung auch ein Fortschritt sein. Nur dass man den Patienten mundtot macht, kann es auch nicht sein... also wenn dann nicht mehr in Erwägung gezogen wird, dass tatsächlich in der Behandlung etwas schief läuft (und es nicht Patientenproblem ist).
Wenn bei jemanden einen Imagination zum Zuge kommt, dass man dann z.B. sagt: xy ist bei ihnen nicht vorhanden, aber wir stellen und dies und jenes mal vor. Irgendwelche "Problem-Dinger" zu imaginieren würde mMn keinen Sinn machen... à la: jetzt stellen sie sich mal ihren Teufel-Innie vor (insbes. wenn es denselben auch nicht gibt).
Nur ist ja auch nicht alles reine Imagination/Konstrukt/Fantasie... sondern es gibt ja Dissos verschiedener Ausprägungen. Nicht alle reichen (zum Glück) bis zur Amnesie und Verselbständigung eines Persönlichkeitsanteils. Vielleicht ist in solchen Fällen (für Patienten, mglw. auch für manche Therapeuten) irreführend, wenn man gleich von Persönlichkeitsanteil/DIS spricht... sondern dass man das dann etwas erklärt, was individuell Sache ist (einigermaßen zutreffende Diagnose halte ich nach wie vor für unabdingbar, denn sonst kann Fehlbehandlung vorprgrammiert sein... und das in JEDER Therapie).
Als Haken sehe ich eher die Unterscheidung an, was (notwendiges) Bewusstwerden von whatever ist und was Schaffung eines Artefakts ist bzw. Verstärkung von Problemverhalten. Oder vergleiche eine Aussage des Therapeut "Peter" (falls du dich an den Strang noch erinnerst) :
Mal abgesehen davon, dass ich obige Beschreibung als Behandlungsziel etwas dürftig fände (und die Formulierung abwertend): Alternative wäre ja, dass man sagt, o.k. manche Seiten blenden wir in der Therapie halt einfach mal aus. Nur ist das dann halt auch nicht bearbeitbar oder kaum.Peonia hat geschrieben:Einige Patienten sind nach einer Therapie auch unglücklicher, z.B. wenn sie sich vor der Therapie als größter Mensch unter der Sonne wahrgenommen haben und nach der Therapie zu der Einsicht gekommen sind, dass sie sich 20 Jahre wie das letzte Arschloch aufgeführt haben. In der Therapie geht es darum, Konflikte anzuschauen und zu überwinden, damit man in Zukunft freier in seinen Entscheidungen und Verhaltensweisen wird.
viewtopic.php?f=20&t=32063&p=726863&
Und wenn man etwas aufdeckt, kann man sich zunächst schlechter oder multipler oder whatever fühlen (wobei es aber hoffentlich nicht bleibt).
Oder im schlechten Fall kommt es zur Verschärfung eher ungünstiger Entwicklungen. Also (überspitzt gesagt): Wenn der Patient des Therapeuten Peter sich nun umbringt, weil er meint, der letzte A* auf Erden zu sein, dann war sicher auch nichts gewonnen.
Hach, aber es geht ja schon damit weiter, dass die einen dann sagen: Das ist Verdrängung oder blaba... und die nächste Schule/Konzept hat wieder eine etwas abweichende Interpretation. Also in anderen Worten: Bereits eine Erklärung kann auch etwas schulen- bzw. konzeptabhängig sein (finde ich auch etwas kritisch. Aber dann sollte wenigstens klar sein bzw. vermitteln, wovon man spricht).
Schlecht finde ich solche Ansätze wie Inneres Kind nicht (und wie sie alle heißen), echt nicht... nur muss es passen (aber das gilt so gesehen bei jeder Vorgehensweise).
Ich versuche halt, darauf zu achten, wie es mit mir etwas geht... aber 100% verlässlicher Indikator ist das auch nicht. Denn manchmal kann mMn in der Tat gefühlte vorübergehende Verschlechterung auch ein Fortschritt sein. Nur dass man den Patienten mundtot macht, kann es auch nicht sein... also wenn dann nicht mehr in Erwägung gezogen wird, dass tatsächlich in der Behandlung etwas schief läuft (und es nicht Patientenproblem ist).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Darf ich mal blöd fragen, warum sie Angst hatte? Ich meine, wenn ein Thera Angst hat, wenn ein Patient weint, so ist das ähnlich wie ein Chirurg, der vor Blut Angst hat.hopeless81 hat geschrieben:Ich erinnere mich noch gut an meine Visite, wo selbst die Oberärztin dieses Konstrukt missbrauchte, um mir zu sagen,
dass mein Verhalten ihr Angst mache. "Das eine Kind weint, das andere zittert" und genau dieser Ausspruch hat mich erst recht rasend gemacht.
Heikel wäre mMn nach, wenn ein Therapeut dem Patienten einen Persönlichkeitsanteil oder Dissoziation aufschwatzt, die so nicht vorhanden sind (weil er etwas glaubt zu sehen, das nicht ist, oder weil er in einer Fortbildung etwas aufschnappte und das auf den Patienten überträgt). Also Thera macht einen weinenden Patienten mundtot macht: nein, das ist ein anderer Persönlichkeitsanteil, der mir gerade erschienen ist. So oder so ähnlich stelle ich mir vor, dass es bei Jenny gelaufen ist... und wenn man sich dann nicht abgrenzen kann, hmmm. Das ist natürlich daneben.
Austausch ist halt wichtig. Nur von außen kann man vermutlich nicht sooo viel ablesen. Wenn ein Patient sagt, ich höre Stimmen (weil er das irgendwo gelesen hat) so kann das klar einen Behandler irritieren, vielleicht sogar in die Irre führen, wenn er das nicht genau hinterfragt. Genauso wie ein Therapeut es besser unterlassen sollte zu sagen: Natürlich hören sie Stimmen... das ist Innie Nr. 7, der ihnen dies oder jenes sagen will. So wird dann vielleicht wirklich ein Konstrukt aufgebaut, was in der Form gar nicht vorhanden ist/war.
Und mit dem inneren Kind zu arbeiten finde ich nicht schlecht... kommt halt darauf an WIE (und ob es passt).
Liebe Grüße
stern
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Ja klar darfst Du.stern hat geschrieben: Darf ich mal blöd fragen, warum sie Angst hatte?
Also die werte Dame fragte mich in der Visite nach meinem Befinden. Ich war dankbar, da ich dachte (nach ich glaube es waren 8! Wochen) endlich mal von mir erzählen zu können OHNE das mir wieder jemand über den Mund fährt.
Also begann ich und wählte (jaaaaaaaa shame on me) den Begriff "Kollateralschaden", weil es sich für mich ja immer noch so anfühlte.
In dem Moment wurde sie äußerst (und ich übertreibe nicht) fuchsig und fuhr mich an, was mir denn einfiele, so über micht UND DIE ANDEREN zu reden.
Da ist mir tatsächlich der Geduldsfaden gerissen und ich wurde lauter, so laut, dass gegen meine Stimme niemand mehr dort ankam. (Ich schreie nicht, aber ich habe ein sehr lautes Organ wenn es sein muss.)
Ich verbot ihr so mit mir zu reden. Ferner sagte ich ihr, dass niemand ein recht hat (auch die nicht) mir zu sagen, wie ich über mich zu sprechen habe, mein Wortschatz sei nun einmal begrenzt und ein besseres Wort als dieses, fiele mir in diesem Zusammenhang einfach nicht mehr ein. Ich sagte weiter, dass ich es nicht geringschätzig benutze, sondern ausdrücken wolle, welch verheerende Wirkung die letzte Therapie für mich und mein Leben hatte, deswegen sei ich hier- nebst der Suchtproblematik und nicht, weil ich aus weiß der Geier wie vielen Anteilen bestünde.
Das muss sie irgendwie getriggert haben, denn dieses Organ lässt mich ziemlich dominant wirken und ja, ich bin verbal nicht gerade unterlegen, zudem noch (glücklicherweise) rhetorisch geschult.
Diese geballte Ladung, Frust, Wut und Missverstanden werden, machte ihr Angst.
Die Krönung war dann aber, dass mein Verhalten auf das Leugnen dieser Störung schließen lässt und damit war dann diese Visite beendet.
Ich fragte im Anschluss meine Bezugstherapeutin, ob das Verhalten dieser Dame angemessen gewesen sei, was sie verneinte, aber auch das führte nicht dazu, dass die endlich begriffen, dass ich eben keine DIS habe.
Na ja....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Na gut, jeder hat seine eigene Punkte, die anstacheln. In dem Fall würde mir aufstoßen, dass das eigene Empfinden (hier "Kollateralschaden") quasi ausgeredet wird ("was fällt ihnen denn eigentlich ein") und stattdessen etwas anderes aufgedrückt wird à la "Das eine Kind weint, das andere zittert"... und wenn sie das anders sehen also ich, so liegt das an ihrer Störung. Ja, so kann man einen Patienten platt machen.Ich sagte weiter, dass ich es nicht geringschätzig benutze, sondern ausdrücken wolle, welch verheerende Wirkung die letzte Therapie für mich und mein Leben hatte, deswegen sei ich hier- nebst der Suchtproblematik und nicht, weil ich aus weiß der Geier wie vielen Anteilen bestünde.
Hmm.. und wenn die Dame noch Oberärztin ist, sagt der eine oder andere Bezugstherapeut vermutlich nichts.
Allerdings wunder eich mich, da der Bezugstherapeut ja vermutlich auch nicht unerheblichen Einfluss auf die Diagnose hat (vermutlich werden die sich vermutlich in Besprechungen austauschen, so dass es vielleicht zum "Gemeinschaftswerk" wurde, wenn die Oberärztin dann zum Chefarzt sagt: Also bei Visite xy fiel mir auch auf blabla).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Nicht nur hatte der Bezugstherapeut Einfluss, sogar die Ernährungsberaterin war bestens im Bilde,
weil jeder Zugriff auf den Therapieverlauf via Computer hatte.
Von Anonymität keine Spur
weil jeder Zugriff auf den Therapieverlauf via Computer hatte.
Von Anonymität keine Spur
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Benjamin Disraeli
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@ Stern
Wenn die Dissoziation nicht aufgehoben wird im Lauf der Therapie, sondern sich im Lauf der Therapie verstärkt, dann sollte man gucken, woran es liegt.
Auch dem Rest deines Postings stimme ich zu. Genau das schrieb ich.
Solche Beschreibungen von Klienten (nicht von wandelröschen) soll man nicht unhinterfragt lassen.
Ich hatte solche Zustände, und wie. Aber, sie waren auf die Dp zurückzuführen und nicht auf eine DIS, wie die Thera bei mir annahm.
Zunächst mal können solche Vorfälle völlig normal sein. Wie oft saß ich z.B. im Zug und war "plötzlich" am Zielort und wunderte mich, wo die Zeit geblieben ist und fragte mich, was ich während der Zugfahrt gemacht habe, so dass die Zeit so schnell verging. Das kennt vielleicht jeder.
Aber bei mir waren solche Vorfälle Dp bedingt. Wenn man wie im Trance durch die Welt läuft, alles um einen herum unreal erscheint, wie ein Theaterstück, man sich innerlich völlig leer fühlt, neben sich steht, sich von außen sieht, ... wie oft ist es mir in solchen Zuständen passiert, dass ich gar nicht mitbekam, wie ich da z.B. in den Zug stieg. Wie oft ist es mir passiert, dass ich bis Endstation fuhr, weil ich so weg war, dass ich nichts um mich herum mitbekam, auch nicht, dass ich aussteigen muss. Wie oft ist es mir passiert, dass ich Dinge erledigen wollte, die ich längst erledigt habe. Wie oft saß ich mit Freunden im Lokal und ging Abends nach Hause und fragte mich, was heute eigentlich doch alles so assiert ist. Solche Vorfälle kenne ich zu Genüge. Meine Theraputin meinte, dass man sowas "Zeitverlieren" nennt und ein Beweis für eine DIS sei. War es aber nicht, denn es fuhr ja bei mir nicht eine andere Person Bahn. Ich war einfach "nur" weg, innerlich leer, nicht in mir drin und nahm nichts mehr um mich herum wahr. Mir ist ist während solcher Dp-Zustände oft passiert, dass mir Außenstehende später sagten, ich hätte das und das gemacht, ich mich aber nicht erinnern konnte, das getan zu haben. Wenn man nichts um sich herum beachtet, alles völlig ausblendet, innerlich völlig leer ist, so dass man nichts mehr fühlen und denken kann, wenn man auf nichts seine Aufmerksamkeit richtet, ... dann kann sowas passieren, ohne dass es eine DIS ist.
Später, im Lauf der DIS-Therapie, ... (jetzt wirds es komplizierter): Ich versuchs mal irgendwie zu erklären. Also, die Thera meinte z.B. , ich solle mal die Person suchen, die "für mich" Zug gefahren ist, also draußen war, während "ich schlief". Sie ging davon aus, dass es eine andere Person geben MUSS, so dass ich nichts mitbekommen habe. Hier passiert dasselbe wie in der gesamten Therapie. Ich begann zu suchen (Wo und wie soll man Persönlichkeiten suchen?) und es entstanden imaginäre Bilder von Personen vor meinem Auge, die nichts anderes waren als reine Fantasieprodukte, entstanden durch die Aufforderung "Suchen sie doch mal".
Nun ist es bei einer DP so, dass man sich selbst im Dp-Zustand von Außen sieht. Es ist als stehe man neben sich selbst, betrachte sich selbst von oben oder von der Seite, so, als wäre man nicht in sich selbst drin. Von dem Tag an, wo die Thera mich aufgefordert hat, mir eine imaginäre Person vorzustellen, die Zug fährt, während ich weg sei ("Suchen sie doch mal diese Persönlichkeit"), sah ich nicht mehr mich selbst neben mir stehen, sondern diese imaginäre Person. Aus "ich sehe mich" wurde schließlich "ich sehe eine andere Person von mir". Die Thera freute sich, klopfte sich selbst auf die Schulter über so viel "Therapieerfolg" und nannte das Co-Bewusstsein. Und ich begann von diesem Tag an, immer wenn ich depersonalisierte und neben mir stand, die andere "Person" (die einst Fantasieprodukte waren) zu sehen. So enstanden meine ganzen Geschichten über "meine Persönlichkeiten", z.B. "Gestern stand Innenkind A im Supermarkt an der Kasse, ...", "Gestern war Innnie X mit Freunden essen", ich habe nichts mitbekommen bzw. ich stand neben dieser Innie und beobachtete sie.
Diese ganze DIS-Induzierung ist zum Teil ein hochkomplexer Prozess und ich finde es bedauerlich, dass sich keiner die Mühe macht mal zu erforschen, wie es passiert, dass Klienten plötzlich Persönlichkeiten ausbilden.
Genau das schrieb ich. Genau meine Wortwahl. Wenn Co-Bewusstsein entsteht, dann wird die Dissoziation ein Stück weit aufgehoben. Dann wird das Multipelsein nicht gefördert (was ja Huber behauptet), sondern aufgehoben.Mir erscheint es sehr nachvollziehbar, dass erstmal Co-Bewusstsein für Innies zu schaffen ist (womit Dissoziation/totale Amnesie schon ein Stück weit aufgehoben ist) sowie Differenzierung.
Wenn die Dissoziation nicht aufgehoben wird im Lauf der Therapie, sondern sich im Lauf der Therapie verstärkt, dann sollte man gucken, woran es liegt.
Auch dem Rest deines Postings stimme ich zu. Genau das schrieb ich.
Klar. Hast du das selber noch nie erlebt?Kam es bei dir denn zu Situationen wie bei wandelröschen? Dass du irgendwo warst, Suppe geschlüft hast... das aber nur wusstest, weil es dir später jemand erzählt hat bzw. du Zeitlücken hattest?
Solche Beschreibungen von Klienten (nicht von wandelröschen) soll man nicht unhinterfragt lassen.
Ich hatte solche Zustände, und wie. Aber, sie waren auf die Dp zurückzuführen und nicht auf eine DIS, wie die Thera bei mir annahm.
Zunächst mal können solche Vorfälle völlig normal sein. Wie oft saß ich z.B. im Zug und war "plötzlich" am Zielort und wunderte mich, wo die Zeit geblieben ist und fragte mich, was ich während der Zugfahrt gemacht habe, so dass die Zeit so schnell verging. Das kennt vielleicht jeder.
Aber bei mir waren solche Vorfälle Dp bedingt. Wenn man wie im Trance durch die Welt läuft, alles um einen herum unreal erscheint, wie ein Theaterstück, man sich innerlich völlig leer fühlt, neben sich steht, sich von außen sieht, ... wie oft ist es mir in solchen Zuständen passiert, dass ich gar nicht mitbekam, wie ich da z.B. in den Zug stieg. Wie oft ist es mir passiert, dass ich bis Endstation fuhr, weil ich so weg war, dass ich nichts um mich herum mitbekam, auch nicht, dass ich aussteigen muss. Wie oft ist es mir passiert, dass ich Dinge erledigen wollte, die ich längst erledigt habe. Wie oft saß ich mit Freunden im Lokal und ging Abends nach Hause und fragte mich, was heute eigentlich doch alles so assiert ist. Solche Vorfälle kenne ich zu Genüge. Meine Theraputin meinte, dass man sowas "Zeitverlieren" nennt und ein Beweis für eine DIS sei. War es aber nicht, denn es fuhr ja bei mir nicht eine andere Person Bahn. Ich war einfach "nur" weg, innerlich leer, nicht in mir drin und nahm nichts mehr um mich herum wahr. Mir ist ist während solcher Dp-Zustände oft passiert, dass mir Außenstehende später sagten, ich hätte das und das gemacht, ich mich aber nicht erinnern konnte, das getan zu haben. Wenn man nichts um sich herum beachtet, alles völlig ausblendet, innerlich völlig leer ist, so dass man nichts mehr fühlen und denken kann, wenn man auf nichts seine Aufmerksamkeit richtet, ... dann kann sowas passieren, ohne dass es eine DIS ist.
Später, im Lauf der DIS-Therapie, ... (jetzt wirds es komplizierter): Ich versuchs mal irgendwie zu erklären. Also, die Thera meinte z.B. , ich solle mal die Person suchen, die "für mich" Zug gefahren ist, also draußen war, während "ich schlief". Sie ging davon aus, dass es eine andere Person geben MUSS, so dass ich nichts mitbekommen habe. Hier passiert dasselbe wie in der gesamten Therapie. Ich begann zu suchen (Wo und wie soll man Persönlichkeiten suchen?) und es entstanden imaginäre Bilder von Personen vor meinem Auge, die nichts anderes waren als reine Fantasieprodukte, entstanden durch die Aufforderung "Suchen sie doch mal".
Nun ist es bei einer DP so, dass man sich selbst im Dp-Zustand von Außen sieht. Es ist als stehe man neben sich selbst, betrachte sich selbst von oben oder von der Seite, so, als wäre man nicht in sich selbst drin. Von dem Tag an, wo die Thera mich aufgefordert hat, mir eine imaginäre Person vorzustellen, die Zug fährt, während ich weg sei ("Suchen sie doch mal diese Persönlichkeit"), sah ich nicht mehr mich selbst neben mir stehen, sondern diese imaginäre Person. Aus "ich sehe mich" wurde schließlich "ich sehe eine andere Person von mir". Die Thera freute sich, klopfte sich selbst auf die Schulter über so viel "Therapieerfolg" und nannte das Co-Bewusstsein. Und ich begann von diesem Tag an, immer wenn ich depersonalisierte und neben mir stand, die andere "Person" (die einst Fantasieprodukte waren) zu sehen. So enstanden meine ganzen Geschichten über "meine Persönlichkeiten", z.B. "Gestern stand Innenkind A im Supermarkt an der Kasse, ...", "Gestern war Innnie X mit Freunden essen", ich habe nichts mitbekommen bzw. ich stand neben dieser Innie und beobachtete sie.
Diese ganze DIS-Induzierung ist zum Teil ein hochkomplexer Prozess und ich finde es bedauerlich, dass sich keiner die Mühe macht mal zu erforschen, wie es passiert, dass Klienten plötzlich Persönlichkeiten ausbilden.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
In einer Klinik sowieso nicht... Behandler innerhalb eine Station tauschen sich immerhin noch in Besprechungen aus (und haben zumindest teilweise den Patienten auch schon in Therapien erlebt). Aber andere lernen den Patienten dann vermutlich zunächst über die Aktenlage kennen. Die Körpertherapie war unter dem Strich gut... aber anders kann ich mir eine sinnfrei Aktion einer Körperthera wirklich nicht erklären als dass sie etwas über die Akte aufschnappte und dann anscheinend austesten wollte.
Und logisch: Wenn dann irgendwelche Mist vorzufinden ist oder gar eine Fehldiagnose, so kommt Therapeut xy ja nicht als erstes darauf, dass das vielleicht nicht passen könnte.
Ich finde Huber eigentlich gut (kritisch zu bleiben, schadet natürlich dennoch nicht ). Sie setzt sich sehr für bestimmte Patientengruppen ein. Klar passen ihre Konzepte nicht auf jeden (ist bei anderen aber genauso). Und so viel Konzepte (auch die Kind-Ansätze und wie sie nicht alle heißen) greifen ja oft nur vorhandenes Gedankengut auf und passen es etwas an... würde man das nicht machen, wäre man immer noch bei Freud (und das ist ja die moderne PA ebenso nicht). Wie man etwas nennt, erscheint mir nicht so zentral... sondern eher das, worin ich eine (für mich) gefühlte Stimmigkeit erkenne.
Und logisch: Wenn dann irgendwelche Mist vorzufinden ist oder gar eine Fehldiagnose, so kommt Therapeut xy ja nicht als erstes darauf, dass das vielleicht nicht passen könnte.
Ich finde Huber eigentlich gut (kritisch zu bleiben, schadet natürlich dennoch nicht ). Sie setzt sich sehr für bestimmte Patientengruppen ein. Klar passen ihre Konzepte nicht auf jeden (ist bei anderen aber genauso). Und so viel Konzepte (auch die Kind-Ansätze und wie sie nicht alle heißen) greifen ja oft nur vorhandenes Gedankengut auf und passen es etwas an... würde man das nicht machen, wäre man immer noch bei Freud (und das ist ja die moderne PA ebenso nicht). Wie man etwas nennt, erscheint mir nicht so zentral... sondern eher das, worin ich eine (für mich) gefühlte Stimmigkeit erkenne.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Mir persönlich ist die Huber ein Graus, weil sie zu sehr in Schablonen denkt, aber wie auch überall,
jedem das seine
jedem das seine
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
@ hopeless81
Wie bekannt mir das vorkommt. Wenn ich meine Thera so anfuhr wie du, bekam ich zur Antwort, dass ich doch mal mit der Innenperson reden soll, die versuchen würde die Therapie zu boykottieren. Sie ging davon aus, dass ich das toll finden würde, was sie alles macht und wie sie sich mir gegenüber verhielt, ... und sie nur kritisieren würde, weil ich grad eine andere Person bin, natürlich eine Täterinnenperson, versteht sich ja von selbst.Die Krönung war dann aber, dass mein Verhalten auf das Leugnen dieser Störung schließen lässt und damit war dann diese Visite beendet.
Das sehen viele Multiple auch so, vor allem die, die keine Huber-Multi sind, sondern von dem Bild, das Huber über Multiple geprägt hat, abweichennMir persönlich ist die Huber ein Graus, weil sie zu sehr in Schablonen denkt, aber wie auch überall,
jedem das seine
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Mi., 06.08.2014, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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