Welche Voraussetzungen für Psychonanlyse?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:24

erschreckend wie wenig es letztlich doch um diese Menschen geht
die so austauschbar sind
obwohl ich es ganz anders fühle.
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montagne
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:27

Aber eines ist wahr: die Analytikerin ist aufgetaucht und je stärker ich sie "installiert" habe in mir
desto näher kam ich dem Ende mit meiner Therapeutin.
War eine Hilfe, ist ja auch okay.
Nur denke ich, aber vllt. bin ich da ziemlich verkopft, dass man doch auch kognitiv gegensteuern kann, wenn man sein Problem zumindest kognitiv erfassen kann. Du fuehlst die Abheangigkeit zu der unbekannten, aber du musst sie ja nicht ausagieren. Dein Blick wird imemr extrem zum Thera hingehen, mag sein. Aber man kann dich auch in kleinen Schritten weggucken und zu sich hin. Also das alles bewusst steuern und weniger agieren, mehr handeln.
amor fati

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:30

Auf dem Weg,

ich schreib mal von meinem Hauptproblem in der Analyse:
ich BIN abhängig! Um diese teilweise unbewusste Abhängigkeit zu vermeiden und noch tiefer reinzurutschen, neige ich auch zu Kontaktabbrüchen - genau so wie du die Beziehung zu seiner Ex-Therapeutin beendet hast. Danach kann ich ein bisschen Luft holen. Die Folge ist, danach geht es mir bescheiden. Dann rudere ich wieder zurück und nehme so viel Kontakt auf, dass ich meine Abhängigkeit auf Distanz halten kann.

Soweit kannst du es glaube ich, nachvollziehen.

Jeder (!) Analytiker muss eine gewisse Abhängigkeit mit seinem Patienten herstellen. Bei denen, die eh zu Abhängigkeit neigen, ist das die leichteste Übung und gehört zum Handwerkszeug. Diese beliebige Abhängigkeit, die mit jedem beliebigen Therapeuten entsteht, kann bearbeitet werden, mit jedem beliebigen Therapeuten.

... Sagt meine Analytikerin.
Boah, das tut weh!

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass du die Abhängigkeit mit deiner Ex-Therapeutin lösen kannst.
Damit wieder zurück zur Anfangsfrage:
Welche Voraussetzungen: MUT den ersten Schritt zu tun.

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:31

montagne,
wenn ich den Punkt erwische
aber es geht auch oft so schnell
dass ich es entweder gar nicht mitbekomme oder eben dann verzögert.
Wenn ich es verzögert mitbekomme erachte ich es dann nicht mehr für wichtig
weil ich denke: vorbei und dann vergesse ich es bis zum nächsten Mal.
Nicht wirklich stark ausgeprägt die Kontrolle oder meine Fähigkeit kognitiv zu erfassen, wobei ich dir da absolut zustimme, absolut und das auch eine ideale Vorstellung von mir ist das zu können.
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mitsuko
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:32

montagne hat geschrieben: Nur denke ich, aber vllt. bin ich da ziemlich verkopft, dass man doch auch kognitiv gegensteuern kann, wenn man sein Problem zumindest kognitiv erfassen kann.
Ich würde das nicht als ziemlich verkopft bezeichnen. Es ist ja ein Ziel, dass man erkennt, wenn man sich wieder seinem Pattern gemäß in ungute Situationen begeben will und dann entschließen kann, es ggf. eben nicht zu tun.

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:35

Ferdin,

ich weiss, dass ich es mit meiner Extherapeutin hätte lösen können
von ihrer Seite war da mehr Glauben als von meiner Seite aus.
Mir hat da der Mut gefehlt und sie hat nicht mit Zwang gearbeitet, nie.
Ja, ich bin einfach gegangen und ich finde es noch heute richtig.
Zumal meine Therapie ohnehin ausgelaufen wäre mit dem Umzug der nun einmal bevorsteht
und den ich mich sehr gewünscht habe.
Und ganz klar wird es so sein, dass es im Grunde mit jedem Therapeuten letztlich bearbeitet werden kann
aber ich leide unter dem Wissen genau dieser Austauschbarkeit, dass im Grunde ich alleine da sitze und dann versuche ich natürlich mir die Therapeutin ins Boot zu holen.
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:36

Und was ihr beiden schreibt, montagne und mitsuko
genau darum gehts und genau das ist eben auch die Frage nach den Voraussetzungen, die ich stellte.
Wenn jemand wie ich z.B. da wirklich nicht stark ausgestattet ist mit dieser Fähigkeit
KANN dann für diesen Menschen eine Analyse trotzdem gut laufen oder wird sie dann zur endlosen Quälerei?
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montagne
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:38

mitsuko hat geschrieben:
montagne hat geschrieben: Nur denke ich, aber vllt. bin ich da ziemlich verkopft, dass man doch auch kognitiv gegensteuern kann, wenn man sein Problem zumindest kognitiv erfassen kann.
Ich würde das nicht als ziemlich verkopft bezeichnen. Es ist ja ein Ziel, dass man erkennt, wenn man sich wieder seinem Pattern gemäß in ungute Situationen begeben will und dann entschließen kann, es ggf. eben nicht zu tun.
Schon,. nur was ich (fuehr mich) besser finde, es auch mit dem Herzen oder Gefuehl verstehen. dann kommt ein gutes, hilfreiches, bewusstes handeln leichter. ich finde das kognitive gegensteuern zumindest anstrengend und nur begrenzt erfolgreich.

Das meine ich nur.. kognitiv ist das eine, aber nicht alles.
amor fati

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:41

Aufdem Weg,

bis zu einem bestimmten Punkt ist Analyse toll! Lehrreich, wohlfühlen...

ab einem bestimmten Punkt ist Analyse Schwerstarbeit und das Grauen hat einen Namen.

Und genau DA ist die Hochfrequenz DIE Hilfe. Du weißt, Morgen, Übermorgen ist jemand DA.

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:42

Ja, deswegen würde ich es versuchen wollen auch wenn ich genau davor Angst habe: vor der hohen Frequenz.
Es gibt dann weniger Fluchtmöglichkeiten, stell ich mir wirklich so vor in meiner grauen Theorie.
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mitsuko
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:44

**AufdemWeg** hat geschrieben:KANN dann für diesen Menschen eine Analyse trotzdem gut laufen oder wird sie dann zur endlosen Quälerei?
Das ist genau so wie in jeder anderen Therapie.
Kann ja. Aber du machst das selbst. Du veränderst etwas und ich glaube, dass man dafür auch etwas verändern will. Nicht so, dass man das sich sagt oder spürt, ja anders wärs schon schön, sondern so, dass man es tut; einen anderen Weg nimmt als sonst. Zunächst erkennst du welches dein alter Weg ist, erfährst es, so wie du es in deiner alten Therapie erfahren hast und irgendwann kann man es vielleicht einmal wagen, etwas anderes zu probieren. Aber du musst nicht automatisch in eine ewige Abhängigkeit einsteigen, um dann wieder rauszukommen. Wenn du es schon erkannt hast, kannst du auch anfangen auszuprobieren, ob es anders geht.

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:46

JA!

Und die Analytiker kennen auch alle Fluchtmöglichkeiten und steuern entsprechend früh dagegen.

Indem Ratio UND Gefühl angesprochen wird. Oder mal ein Plauderstündchen eingeschoben wird, oder, oder

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:48

mitsuko,

wäre dann vielleicht doch eher eine VT angebrachter, in so einem Fall also KONKRET anderes Handeln zu erlernen?
Ich steige da nicht bewusst ein in die Abhängigkeiten, ich finde mich darin auf einmal wider.
Ich verabscheue Abhängigkeiten also gebe ich meinem Gegenüber das Gefühl total autonom und selbstsicher zu sein.
Also habe ich mir vorgestellt ich wills eben mal ganz bewusst drauf ankommen lassen und diese Abhängigkeit auch meinem Gegenüber auszuleben...vielleicht wird dann anderes Handeln möglich?
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mitsuko
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 11:59

Zu den Therapieformen kann ich dir keinen Rat geben. Mir hilft bei dem was ich da beschrieben habe die Analyse oder analytische Therapie. Ich bin aber der Meinung, dass die Form eher unwichtig ist, du kannst dich auch einem VT gegenüber abhängig fühlen.
**AufdemWeg** hat geschrieben:Ich steige da nicht bewusst ein in die Abhängigkeiten, ich finde mich darin auf einmal wider.
Bisher schon. Aber jetzt planst du das schon im Voraus...

Vielleicht hat deine letzte Therapie dich ja schon viel weiter getragen als du denkst. Schon dass du dich eben lösen konntest, weist darauf hin. Womöglich ist es ja Zeit für was anderes. Wobei, ich weiß es natürlich nicht.
Ich glaube aber, es ist gut, dass du dich so stark damit auseinandersetzt. Du kommst schon noch drauf was für dich das beste ist und was du mit gutem Gefühl machen kannst. Vielleicht von daher auch gar nicht so schlecht, dass man meist schon wegen dem Platzmangel nicht ratzfatz die nächste Therapie findet.

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Beitrag Sa., 29.09.2012, 12:08

Meine letzte Therapie hat mich sehr sehr weit getragen.
Das kann mir auch keiner mehr weg nehmen, das fühle ich auch, ganz ehrlich und aufrichtig und ohne Zweifel in mir drin.
Ich habe wahnsinnig viel bekommen von meiner Therapeutin, mehr, als ich eigentlich jemals gehofft hatte.
Auch wenn es immer mal Menschen gibt, die einem das absprechen wollen und einem auch gerne mal unterstellen man hätte nichts verstanden.
Ich bin auch nicht böse wenn ich nun noch einige Zeit warten muss, denn Vieles setzt sich auch erst jetzt richtig fest.
Vielleicht ist der Wunsch zu dieser einen Analytikerin zu gehen auch noch im Abschiedsschmerz von meiner Therapeutin begründet eben weil ich das Gefühl habe dass sie schon ein Jahr lang mit dabei war.
Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall MEINE Therapeutin noch einmal anrufen und mit ihr sprechen
das ist mir ganz ganz wichtig aber ich möchte auch versuchen wenigstens ein Gespräch mit der Analytikerin zu bekommen und dann mal sehen.
Was bei allem Abschiedsschmerz aber ganz sicher ist: es war richtig und gut für mich zu gehen, das war es einfach; es war kein Versagen - weder von meiner Therapeutin, noch von mir, es war ein guter Weg, meiner, ihrer, unserer.
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