Keine Kontrolle über den Alkohol

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Ive
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 22:26

Liv, es nützt Unwillig nicht das Geringste, wenn WIR Ihr sagen, was sie zu tun und zu lassen hat. Sie muss es selbst ERFAHREN. Wenn sie weiterhin noch versuchen will, kontrolliert zu trinken, so wird sie das so oder so tun. Das ist der individuelle Weg, den jeder gehen muss; niemand kann einen anderen "trockenlegen".

Sie wird ihre Einsichten schon gewinnen. In dieser Zeit hier einen kleinen Rückhalt zu finden, ist dasselbe, was in den Gruppen passiert; niemand würde sie dort "fallenlassen", sondern jeder Erfahrene würde Ihr sagen: Probiere es aus, wenn Du meinst, es noch tun zu müssen, bis Du weißt ...

Etwas ganz anderes ist, wenn sich ein Angehöriger von einem noch mit dem Suchtmittel kämpfenden Menschen abwendet, weil er nicht mehr mit anschauen kann, was derjenige sich antut bzw. weil er es nicht mehr erträgt. Das ist aber nicht mit dem Forum vergleichbar.

LG Ive
Zuletzt geändert von Ive am Fr., 04.02.2011, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.

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liv
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 22:29

Hey Soleil,

ich finde es nur nicht wirklich ok, jemandem, der ein Alkoholproblem hat (oder denkst Du sie hat das nicht?), noch mehr Flausen in den Kopf zu setzen: von wegen "Sauf keinen Schnaps" oder "Hör dann und dann auf". Ich kenn das gut, es kann noch durch "nicht vor Mittag", "nur einmal im Monat" (später dann "einmal am Wochenende"), "nicht alleine trinken", "nur gediegen ein Glas Wein (ok, dann halt eine Flasche)", nur an Partys, ... ergänzt werden. Wenn es darum geht, sich selber zu verka.keiern sind wir Alkis am allerbesten!

Ich will mich hier auch nicht gross weiter mit einbringen, denn solange unwillig "weiterschwimmen" will, ist das ihre Sache. Und ich werde mich hüten, da dagegen zu reden. Aber es hat mich echt gewurmt, dass man ihr in ihren Fehlgedanken und Fehlversuchen noch den Kopf tätschelt (ich empfinde das irgenwie als "sie nicht ernst nehmen"), und sie dadurch immer und immer weiter unterstützt auf die Nase zu fallen.

Naja, jeder so wie er es sieht.

gruss liv

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liv
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 22:47

Ive,

in "meiner" SHG gibt keiner dem anderen den Tip "einfach nur noch Bier" zu trinken, oder bei einer bestimmten Menge aufzuhören. Da wissen alle, dass Alkoholsucht ungestoppt tödlich enden kann. Bei uns gibts keine Sauf-Tips ... .

Aber die Gruppen sind anscheinend verschieden ... . (in dem Fall Gott-sei-Dank für mich)

gruss liv

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Soleil
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 23:18

Hallo Liv mit deiner " Verspanntheit " bringst du sie nicht weiter. Ich war selbst 16 Jahre " voll drauf" und hab es geschafft- solange getrunken habe ich nur wegen den "Meckerfritzen" wie du halt rüberkommst. Lass doch einfach mal den Zeigefinger unten und erkenne an das Unwillig selbst ihr Problem längst erkannt hat Gruss Soleil

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Soleil
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 23:30

Liv noch kurz dazu, mich hat das immer genervt..blabla bla, ich hab gedacht: was wollen die alle von mir- ihr könnt mich mal- PROST !!!

meine Meinung ist das man sie nicht drängen, massregeln,ausmeckern sollte- das führt genau zum Gegenteil

LG Soleil

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Ive
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 23:59

liv hat geschrieben:Ive,
in "meiner" SHG gibt keiner dem anderen den Tip "einfach nur noch Bier" zu trinken, oder bei einer bestimmten Menge aufzuhören. ... Bei uns gibts keine Sauf-Tips ... .
Im meiner gabs auch keine. Aber es gab durchaus den Satz: "Wenn Du noch weitertrinken willst, musst du das tun." Und: "Solange Du glaubst, kontrolliert trinken zu können, wirst Du's ausprobieren müssen."

Ich verstehe ja, was Du sagen willst, Liv. Warnungen haben nur leider eine ähnliche Wirkung wie das Wegkippen einer Flasche:
Gut gemeint, aber relativ wirkungslos.

Gruß, Ive

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Soleil
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 00:18

Ich muss dir REcht geben Ive
Hätte mir zb ne Flasche ausgekippt-JUNGE

ich wär sofort los und hatte 3 neue gekauft... hätte man das gelassen wär es bei der einen geblieben... ist wirklich so-

das nicht trinken muss von einem selbst kommen-

Gruss meine liebe von Soleil

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Ive
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 00:40

Gute Nacht, liebe Soleil.

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Isaac
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 15:33

Ich bin fest davon ueberzeugt, dass mein Koerper anders auf Alkohol reagiert, als es bei den meisten, die ich kenne, der Fall zu sein scheint.
Die kennen nicht das "heulende" Elend danach, oder die "Seelennot". Ich habe versucht, es so manchen zu erklaeren und das ging auch nicht. Mir brauche ich nichts zu erklaeren. Ich kann nicht trinken und ich moechte es nicht.
Es kam nie auf die Menge an oder wie oft, sondern auf das, was passierte, als ich trank.

Ich kopiere ein paar Zeilen aus einem AA Buch hier ein die das eigentlich (fuer mich) aussagen:
Anfang vom Kapitel drei - Blaues Buch

Die meisten von uns wollten nicht zugeben, Alkoholiker zu sein.
Keiner mag den Gedanken, sich körperlich und geistig von anderen zu unterscheiden. Deshalb überrascht es nicht, daß Trinkerkarrieren von zahllosen vergeblichen Versuchen gekennzeichnet sind, so zu trinken wie andere Leute. Der Gedanke, irgendwie, irgendwann sein Trinken kontrollieren und genießen zu können, ist eine fixe Idee jedes anormalen Trinkers.

Es ist erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit an dieser Illusion festgehalten wird. Viele bleiben dabei, bis sie die Schwelle des Irrsinns überschritten oder den Tod vor Augen haben.
Wir haben gelernt, daß wir in unserem tiefsten Inneren rückhaltlos zugeben mußten, Alkoholiker zu sein. Das ist der erste Schritt zur Genesung.
Der Wahn, daß wir wie andere sind oder je wieder werden könnten, muß zerschlagen werden. Wir Alkoholiker sind Männer und Frauen, die die Fähigkeit verloren haben, kontrolliert zu trinken.

Wir wissen, daß kein Alkoholiker jemals wieder kontrolliert trinken kann. Wir alle durchlebten Zeiten, in denen wir meinten, die Kontrolle wieder erlangt zu haben.

Auf solche, meistens kurzen Intervalle folgte unweigerlich ein noch größerer Kontrollverlust, der nach einiger Zeit zu einem erbärmlichen, unfaßbaren Verfall führte. Bei uns gibt es keinen Zweifel, daß Alkoholiker wie wir in der Gewalt einer fortschreitenden Krankheit sind, die immer schlimmer wird, aber niemals besser. Wir sind wie Menschen, die ihre Beine verloren haben; ihnen wachsen niemals neue.

Genauso wenig scheint es irgendeine Art der Behandlung zu geben, die aus Alkoholikern <Normalverbraucher> macht.
Wir haben jede Möglichkeit der Heilung erprobt, die man sich nur vorstellen kann. In einigen Fällen gab es eine kurzzeitige Besserung, der immer ein noch schlimmerer Rückfall folgte.

Ärzte, die sich mit dem Alkoholismus auskennen, stimmen in der Ansicht überein, daß es keine Möglichkeit gibt, aus einem Alkoholiker einen normalen Trinker zu machen. Vielleicht wird die Wissenschaft das eines Tages fertigbringen, aber soweit ist es noch nicht. Trotz allem, was wir sagen, wollen viele Alkoholiker nicht glauben, daß es auch auf sie zutrifft. Sie versuchen auf jede nur mögliche Art der Selbsttäuschung und des Herumexperimentierens sich selbst zu beweisen, daß sie die Ausnahme von der Regel und somit keine Alkoholiker sind. Wenn jemand, der früher nicht kontrolliert trinken konnte, plötzlich eine Kehrtwendung zustande bringt und wie ein Gentleman trinken kann, dann ziehen wir unseren Hut vor ihm. Der Himmel weiß, wie lange und wie angestrengt wir versucht haben, so wie andere Leute zu trinken!

Nachfolgend einige der Methoden, die wir ausprobiert haben:
Nur Bier trinken, eine begrenzte Menge trinken, nie allein trinken, nie frühmorgens trinken, nur zu Hause trinken, nie Alkohol im Haus haben, nie während der Dienstzeit trinken, nur auf Partys trinken, von Whisky auf Cognac übergehen, nur Naturwein trinken, bei Trunkenheit am Arbeitsplatz mit der Kündigung einverstanden sein, eine Reise unternehmen, keine Reise unternehmen, für immer abschwören (mit und ohne heiligem Eid), mehr Sport treiben, spannende Bücher lesen, in ein Entziehungsheim oder in ein Sanatorium gehen, freiwillig in eine geschlossene Anstalt gehen - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Soleil
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 15:45

HI Isaak- stimmt alles- nur jemand der ganz am Anfang steht muss sich da erst langsam rantasten-wir sollte Unwillig die Möglichkeit dazu geben-in Liebe. Gruss Soleil

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Isaac
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 15:58

ich glaube "unwillig" kennt mich mittlerweile (soweit das hier moeglich ist) sogut als das ich niemanden einen rat gebe, ratschlaege haben meist was von schlaegen an sich, ich rede/schreibe von mir so gut ich halt kann, wie es bei mir war, wie es bei mir ist.
meine meinung und auch erfahrung ist, dass das am meisten hilft.
also ich fuer meinen teil hab keine sorge das "unwillig" sich von mir in eine richtung hingetrieben fuehlt, oder?
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Soleil
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 16:03

neinnnnnnnnnnn lieber Isaac ich meine doch allgemein- nicht auf dich bezogen :=)

Gruss Soleil

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Thread-EröffnerIn
unwillig
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Beitrag Mo., 14.02.2011, 14:40

na ihr gebts euch ja hier...
auch interessant für mich...

ich war grad snowboarden, deshalb kein beitrag von mir...

zu mir und meinem momentanen stand:wenn ich den weiss...
ich hab wochenlange aversion gegen alkohol (wie jetzt grad). und dann kommt ein abend da hab ich SO BOCK, dass ich mehr oder weniger alle vorsicht in den wind schiesse und saufe.das läuft wie automatisch. ich hab zwar dann present "nicht zu viel...rechtzeitig aufhören,..."aber alle paar wochen klappt das nicht. dann gehts mir wiede ne woche schlecht und ich will von nix was wissen.
irgendwie denk ich immernoch ich muss das hinkriegen mit dem "nur bisschen trinken"...die abstände werden länger.(oder? naja sind momentan länger wie vor nem jahr oder so)
letztes mal zu viel getrunken am 4.2. ich halt euch auf dem laufenden.

bis bald ihr lieben

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Ive
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Beitrag Mo., 14.02.2011, 14:47

Die Abstände zwischen den Exzessen, liebe Unwillig, sind nicht das Ausschlaggebende. Es gibt Quartalstrinker, die nur alle paar Monate zum Glas greifen - und sich dann völlig abschießen. Auch das ist Abhängigkeit.

Der Punkt ist die Kontrolle. Und wie oft Du Dir noch beweisen musst, dass Du sie nicht mehr hast und nicht mehr zurückbekommst, entscheidest Du selbst.

Alles Gute weiterhin.

Ive.

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Soleil
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Beitrag Mo., 14.02.2011, 15:36

Hallo Unwillig ja das stimmt- Quatalssaufen das hab ich auch zum Schluss gemacht und das war wohl das hefigste.. alle 3 Monate und dann 7 Tage durch-erst Bier, dann jeden Tag eine Flasche Bacardi, dann 2.....bis ich nicht mehr konnte-das hat ja dann auch in der Klinik geendet-
oh Mann das ist schlimm.......... Mensch lass es doch einfach sein :=((

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