Foto vom Therapeut

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:00

HoffnungLeben hat geschrieben:Hallo yamaha1234
wow, sehr lange. Zahlst du die Stunden selber,ich versteh deine Ängste sehr, auch
weil du in dem Zusammenhang von Demütigung sprachst, wenn du Gefühle zeigst.
Wie stellst du dir eine Freundschaft vor?


Hoffnungleben
Wenn du magst können wir hier viewtopic.php?style=4&f=20&t=27552 darüber weiterschreiten, es gibt dazu einen eigenen Thread.

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yamaha1234
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:03

titus2 hat geschrieben:yamaha, das schrieb ich schon vor etlichen Seiten, dass das ein Unterschied ist, ob jemand mehrmals die Woche kommt oder einmal im Monat.
Sorry, hab ich überlesen.....
titus2 hat geschrieben: Aber ich sehe jetzt nicht den Vorteil darin, dem Th. erst auf den Sack zu gehen, nur um dann zu hören: "Sie gehen mir auf den Sack".
Lol, ja das kann ich nachvollziehen, aber ist das nicht so ein bisschen wie bei mir und meinem "Problem"? Man kann nie wissen ob man ihm wirklich auf den Sack geht, wenn er es nicht kommuniziert oder er sich anders bemerkbar macht....ich glaube man kann da nur auf sein Gefühl "hören", oder was meinst du?

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stern
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:03

titus2 hat geschrieben:Eine Meinung, stern, ist etwas anderes als ein Urteil.
xy ist übergriffig beeinhaltet aus meiner Sicht auch ein Werturteil:
Werturteil

Kurzerklärung:

Aussage, die die persönliche Einstellung, eine Meinung, wiedergibt, z.B. „Das Wetter ist heute schön” oder „Diese Einkommensverteilung ist ungerecht”.
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Def ... rteil.html
Du schreibst, dass deine Th. weiß, wie bei dir der Hase läuft. Das ist schön. Aber du wirst auch gelesen haben von heftigen Schwierigkeiten, die sich immer mal ergeben können, wenn der Eine mehr fordert, als der Andere geben kann oder mag.
Vielleicht werte ich das nicht so dramtisch wie du. Natürlich ist nicht jeder Wunsch erfüllbar... und natürlich ist nicht jeder so reif mit unerfüllbaren Wünschen umzugehen. Aber das ist nicht unbedingt ein Weltuntergang, Drama oder mündet in heftigsten Schwierigkeiten. Wenn doch: Dann gut, dass man in Therapie ist.
Die Einstellung, dass das nicht der Job des Patienten ist, darauf zu achten, wann er Grenzen überschreitet, teile ich ausdrücklich nicht.
Wenn ich darum weiß, dann achte ich darauf... nur kann man nicht alle Grenzen eines Menschen antizipieren. Wie gesagt: Bei meiner Thera erfragte ich manches mal... nun ja, meine Einschätzung wäre eine andere gewesen.
Gerade wenn der Eine wirklich mehr WILL, als der Andere geben kann. Für diese Patienten, die sog. Oral-Bedürftigen, ist es sehr schwer, einen Weg zu finden, mit dieser Bedürftigkeit so umzugehen, dass man dem Anderen nicht lästig wird.
Ja, natürlich ist es von Vorteil, wenn man andere nicht regelrecht mit unerfüllbaren Wünschen überschüttet. Aber wenn jemand etwas nicht erfüllen will/kann, dann ist es auch wahrscheinlich, dass jemand nein sagt. Besteht dann eine weitere Schwierigkeit darin, das nicht respektieren zu können, sondern zu bedrängen? Weil mit dem "nein" zieht der andere ja GENAU die Grenze, dass etwas nicht lästig wird.
hier geht es mir v.a. darum, dass die Möglichkeit gegeben ist, dem Th. gehörig auf den Sack zu gehen, wenn man ständig mailt und smst und anruft.
Woraus leitest du das ab? Sagt dir dein Therapeut, wenn du ihm gehörig auf den Sack gehst... oder basiert sowas eher auf Vermungsbasis, was Therapeuten auf den Sack geht. Wie gesagt: Gerade individuell betrachtet, kann man auch ziemlich daneben liegen, was auf den Sack geht.

Btw. ich gehöre eher nicht so zu den renitenten Patienten, was nicht nur Selbsteinschätzung ist (nicht dass ein falscher Eindruck entsteht )... aber beim ein oder anderen, sagt meine Thera auch, wenn sie das stört.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 22.06.2013, 13:11, insgesamt 2-mal geändert.
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hopelife
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:04

Und ich denke leider auch, dass meine selbst wenn es ihr sehr schwer fallen würde mich zu verabschieden
den therapeutischen Anspruch an sich hätte Abschiede auszuhalten, eben wegen der Professionalität
und auch ihrem Selbstanspruch.
Einmal wollte ich die Therapie abbbrechen, da schrieb sie mir zurück, dass sie unbedingt einen Abschied gestaltet möchte,
was verabschiedet wird, da ist auch wieder Platz für etwas neues, den Satz den werde ich sicherlich nie vergessen.
Er stimmt natürlich inhaltlich schon, zeigt aber das Theras egal wie eng die Beziehung ist/ war
überhaupt keine Freundschaft wünschen, die Individualität des Menschen nicht sehen.
Es ist gleichgültig, wer da vor der sitzt, Abschied muss sein und die Erfahrungen machen ich leide als Thera selbst auch, aber da muss ich durch, schließlich bin ich ja der Profi der Gefühle.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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hopelife
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:09

yamaha1234
Ich habe das jetzt noch in dem Freundschafts Thread gepostet.
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candle.
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:11

stern sicher lernt man wohl in Analyse Beziehung positiv zu erlernen, aber wo hört es denn auf, dass man sich als Therapeut permanent abgrenzen muß und wo fängt es an beim Klienten extrem grenzüberschreitend zu werden? Was ich hier manchmal lese läßt ja fast meine Haare zu Berge stehen.

Das Abrenzen des Therapeuten, was man hier ab und an als Therapieabbruch liest, wird dann auch wieder von manchen Klienten falsch aufgenommen. Und an wem liegt es dann wiederum?

Ich habe in Therapie nie einen Rüffel bekommen, dass ich Grenzen überschritten hätte, vielleicht habe ich auch meine normalen Grenzen und halte die ein. Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich manches beängstigend finde, was man hier an Lesestoff bekommt und möchte sicher kein Therapeut sein. Aber ich denke, das ist in diesem Forum auch sehr mit extremen Fällen gespickt als mit "ganz normalen", ist ja auch klar, aber sie sind nun mal auch ein Teil der Realität.

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:13

yamaha, ich denke, es besteht ein Unterschied, ob ich sage: "Ich möchte Ihnen nahe sein" oder ob ich sage: "Ich möchte, dass Sie permanent mein Bedürfnis nach Kontakt befriedigen", oder? Beim ersten drücke ich meinen Wunsch aus. Beim zweiten sage ich dem Anderen, dass er mein Bedürfnis befriedigen soll. Ich glaub, da liegt ein großer Unterschied.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ein guter Therapeut auf den geäußerten Nähewunsch eines Patienten abweisend reagiert - es sei denn, er wird wiederholt bedrängt -, was aber nicht heißt, dass der Wunsch erfüllt wird. Aber der Wunsch kann angenommen werden als etwas, das dem Patienten sozusagen 'gehört'.

Aber wenn jemand ständig mailt und anruft, dann bedrängt er den Anderen ja damit - und es ist nur noch die Frage, ob der sich das gefallen lässt oder nicht. Schön finden wird das sicher kaum jemand, am Feierabend oder am Wochenende Mails von Patienten zu lesen.

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yamaha1234
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:22

titus2 hat geschrieben: Aber wenn jemand ständig mailt und anruft, dann bedrängt er den Anderen ja damit - und es ist nur noch die Frage, ob der sich das gefallen lässt oder nicht. Schön finden wird das sicher kaum jemand, am Feierabend oder am Wochenende Mails von Patienten zu lesen.
Hältst du es denn für ausgeschlossen, dass der Thera sich nicht auch über die ein oder andere Mail freut? Meine Thera bedankt sich meistens, wenn ich ihr maile oder sie schreibt auch, dass sie sich freut.....

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stern
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:23

candle. hat geschrieben:Ich habe in Therapie nie einen Rüffel bekommen, dass ich Grenzen überschritten hätte, vielleicht habe ich auch meine normalen Grenzen und halte die ein.
Hehe, nicht speziell auf dich bezogen, sondern allgemein gesagt: Analytiker oder auch Tiefenpsychologen würden es oft sogar glasklar als Abstinenzpflichtsverletzung sehen, wenn sie einem Patienten sagen würden: xy geht mir auf den Sack. Oder: Sie überschreiten meine (persönliche) Grenze (klar gibt es so was wie allgemein anerkannte Grenzen und informelle Regeln, was man besser macht und was besser nicht... aber es gibt auch eine hochgradig subjektive Komponente). Insofern tendiere ich dazu: Man bekommt es als Patient auch nicht zwingend immer mit, wenn einen Thera etwas nervt, ärgert. Dass meine Thera für mich mal insoweit ein bisschen Transparenz herstellte, war vermutlich nicht im Sinne der Methode, aber für mich stimmig .

Ich denke halt wirklich, man kann keine pauschale Aussage dazu treffen, welche Form des Kontakts ein Thera therapeutisch durchgehen lässt und wie seine persönliche Einstellung/Befindlichkeit dazu ist, wenn ein Patient sich meldet.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 22.06.2013, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:25

yamaha: Ich sehe einen Unterschied zwischen 'der einen oder anderen Mail' und regelmäßigen Mails. Und dann kommt es noch mal auf den Inhalt an. Also, eine Mail à la: "Ich wollte mich für die letzte Stunde bedanken" oder: "Mir gibt die Arbeit mit Ihnen sehr viel" ist ja was anderes als ein: "Ich halte es nicht mehr bis zur nächsten Stunde aus" oder: "Ich möchte Ihnen unbedingt was Wichtiges sagen, sage es dann aber doch nicht, weil es eigentlich doch nicht so wichtig ist, aber immerhin hab ich Sie jetzt eine Weile beschäftigt".

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yamaha1234
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:27

Titus: absolut, auf den Inhalt kommt es sicher auch an ...


ziegenkind
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:34

ich glaub, das gibt es nicht, etwas, das per se lästig ist und etwas, das per se nicht lästig ist. hängt immer von situationen, bedeutungszuweisungen, will heißen von den konkreten umständen ab. sonst, denke ich mir, wären wir ja nicht handelnde menschen, sondern reagierende physikalische körper.

ich denke weiterhin: der bekloppte und schon gar der frühEgestörte ist beziehungsgestört. geht gar nicht anders. der traumatisierte schon gar. trauma zerstört immer die beziehung zu umwelt und nebenmenschen. geht gar nicht anders. in diesem sinne ist der bekloppte also von haus aus lästig. kann er versuchen zu unterdrücken. kann er aber auch sichtbar werden lassen, in der therapeutischen beziehung, denke ich. dafür ist sie da. auf das sich im sichtbaren was dran verändern kann. ist schwer, finde ich. setzt viel vertrauen voraus und manchmal gilt: woher nehmen und nicht stehlen.

sterns hinweis fand ich sehr wichtig. manchmal kommt es anders als man denkt. ich hab oft ein "spiel" gespielt in der therapie. ich hab was selbstabwertend über mich gesagt, meine therapeutin hat es mit dieser flüsterstimme umformuliert. kann ich nicht genug von kriegen. neulich hab ich sie gefragt: nevrt sie das nicht? dass ich sie immmer und immer wieder dazu bringe, diese umformulierungen zu machen? nee, hat sie gesagt. das nervt mich nicht. das berührt mich, weil ich sehe, wie existentiell das für sie ist. gleichzeitig freut es mich, weil ich sehe und weiß, wie ich ihnen helfen kann. ich weiß auch, fügte sie hinzu, dass sie mich noch nicht einfach so um das flüstern, um den trost bitten können. aber sie können mir so zeigen, was sie brauchen. das will ich lernen, hab ich gesagt. ja ich weiß, ihr kommentar.

das kuriose und das magische: ich mach das nicht mehr seit dem. und: ich hab mich getraut nach geflüsterter tröstung zu fragen. unglaublich.
Zuletzt geändert von ziegenkind am Sa., 22.06.2013, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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stern
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:34

titus2 hat geschrieben:yamaha: Ich sehe einen Unterschied zwischen 'der einen oder anderen Mail' und regelmäßigen Mails.

Aber ist es naheliegend, dass ein Thera etwas REGELMÄßIG duldet, das er therapeutisch und persönlich für inaäquat erachtet?
"Ich halte es nicht mehr bis zur nächsten Stunde aus" oder: "Ich möchte Ihnen unbedingt was Wichtiges sagen, sage es dann aber doch nicht, weil es eigentlich doch nicht so wichtig ist, aber immerhin hab ich Sie jetzt eine Weile beschäftigt".
Und du gehst davon aus, solche Aktionen bringt ein Patient nur, um einen Therapeuten auf Trab zu halten? Das glaube ich wiederum nicht.

Meine Thera meinte auch manchmal, sie fand es wichtig, dass ich angerufen habe... solche Reaktionen hältst du wohl auch für ausgeschlossen bei deinem Thera?
Zuletzt geändert von stern am Sa., 22.06.2013, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:40

solche Reaktionen hältst du wohl auch für ausgeschlossen bei deinem Thera?
Ach, daher weht der Wind...

Nein, aber das muss doch wohl kein Argument sein, die Fürsorglichkeit und Zuneigung auszunutzen, oder? Nur weil man weiß, derjenige würde sich kümmern, muss ich doch nicht sagen: "Na, dann hau ich aber rein!" - das ist ja so, als wenn man zum Essen eingeladen ist und wegen des Eingeladenseins gleich ein 5-Gänge-Menue mit Rinderfilet bestellt.

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stern
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Beitrag Sa., 22.06.2013, 13:48

titus2 hat geschrieben:solche Reaktionen hältst du wohl auch für ausgeschlossen bei deinem Thera?
Ach, daher weht der Wind...
Wie meinst du das? Ich bin davon ausgegangen, dass du deine Erfahrungen berücksichtigst (vielleicht fälschlicherweise).
Nein, aber das muss doch wohl kein Argument sein, die Fürsorglichkeit und Zuneigung auszunutzen, oder?
Das meinte wiederum ich an keiner Stelle, dass man etwas ausnutzen soll.
Nur weil man weiß, derjenige würde sich kümmern, muss ich doch nicht sagen: "Na, dann hau ich aber rein!" - das ist ja so, als wenn man zum Essen eingeladen ist und wegen des Eingeladenseins gleich ein 5-Gänge-Menue mit Rinderfilet bestellt.
Sehe ich wiederum nicht ganz so: Wenn ein Patient ein 5-Gänge-Menue mit Rinderfilet benötigt, finde ich sogar wichtig, wenn sich das herauskristallisiert... so dass er die Chance hat, von einer Therapie, die nur 1-Gänge-Menüs (mit sporadischen Nachschlägen auf Bestellung aka Mailkontakte) serviert, in eine Therapie überleitet wird, die einen passenderen Rahmen hat. Praktisch gesehen, können andere Interventionen sehr wohl angezeigt sein, wenn sich abzeichnet, dass ein Patient sehr häufig außertherapeutischen Kontakt benötigt.

Das können manche Therapeuten bzw. (niederfrequente) Therapien tragen... manchmal kann es jedoch vielmehr angezeigt sein, dass man den Rahmen dann änderen muss (z.B. auch über einen Verfahrenswechsel in eine höherfrequente Therapie. Oder in eine andere, in der der Therapeut den Bedarf z.B. über flexiblere Frequenzen/Telefonate besser tragen kann oder evtl. auch stationär, wo es rund um die Uhr einen Ansprechpartner gibt. Das können dann sozusagen die 5-Gänge-Menues sein, in denen den größeren Bedürfnissen anders Rechnung getragen werden kann als "nur" durch Abpuffern über gelegentliche Mails/Telefonate).

Ich find es jedenfalls nicht schlimm, wenn ein Patient ein 5-Gänge-Menue mit Rinderfilet benötigt. Wichtig ist jedoch, dass er Therapeut einen passenden Rahmen anbieten kann, so dass dem Patienten hinreichend geholfen werden kann.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 22.06.2013, 14:02, insgesamt 4-mal geändert.
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