Das ist Dein Zwiespalt! Ich denke, Du hast ein Problem damit, Dir Dein kindliches Bedürfnis nach Geborgenheit und Beschütztwerden einzugestehen.titus hat geschrieben:Wenn also der Therapeut plötzlich mit einer Decke ankommen würde, würde ich instinktiv am liebsten fliehen wollen. Trotzdem ist das Bedürfnis ja irgendwie da.
Ich kenne dies zu Beginn der Therapie, und wehe dem, meine Therapeutin fing damit an, solche Sätze zu verlauten, wie "ich spüre, dass sie viel Nähe brauchen". Ich bekam da so ein Kribbeln im Bauch, dass ich als Kind immer hatte, wenn mir jemand Zuneigung zeigte. Dieses Kribbeln kann ich schwer beschreiben, es ist teilweise ein wohliges Gefühl, hat mich aber in der Vergangenheit dazu inspiriert frech zu werden, und aus der Situation zu fliehen.
Heute weiß ich, dass es ein Schutzmechanismus war, denn ich dachte, ich bekomme sowieso nicht das, was ich wirklich brauche.
Meine Therapeutin arbeitet mit dieser Art Reparenting. Konkret ist es so, dass sie sehr intensiv unsere Beziehung in den Mittelpunkt der Therapie gerückt hat. Dabei ging es viel um Übertragung/Gegenübertragung. Es ist tatsächlich so nah wie eine Mutter-Kind-Beziehung, bei der es aber darum geht, herauszufinden, was sind denn die kindlichen Bedürfnisse, d.h. ich werde mir dies ganz bewusst, ich kann mich ihr da anvertrauen, sowie es ein Kind mit seiner Mutter macht. ABER, dies bedeutet nicht, dass sie mir diese auch so erfüllt. Sie geht sehr behutsam damit um, und versucht mir aufzuzeigen, wie ich lerne, als erwachsene Frau angemessen damit umzugehen.
Liebe Grüsse