Erschreckende Wahrheit / Kinderpornographie

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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kalika
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 20:28

@stern:
Darf ich Deine Ausführungen ergänzen?
Man hat versucht, Korrelationen herzustellen zw. Kindheit, Erziehung, Gehirnstrukturen, Therapien, Therapieerfolg, etc..
Dann hat man z.B. anhand eines Programms versucht, Vorhersagen über die Zukunft eines Individuums herzustellen: Wird er rückfällig? Wird er jemals zum Täter? etc. .... erfolglos.
Es gab in der Schweiz/ in Kanada einen Zusammenhang zwischen Therapieabbruch und Rückfallquote. In der Schweiz war der Unterschied nur 10 zu 17 %; in Kanada war er aber bei 40%!!! Wurde anders ausgewertet?


Es wurde hier mal geschrieben, daß Homosexualität im Gegensatz zur Pädophilie keine Krankheit wäre.... weil niemand deshalb leidet?
Mit solchen Aussagen muß man wirklich vorsichtig umgehen, da das eine Definitionssache sein kann. Vor 1973 war Homosexualität in Deutschland verboten (hab ich das noch richtig im Kopf?) und wurde oft als krankhaft bezeichnet. Wenn wir Heterosexualität als gesund definieren (Fetisch u.ä. laß ich mal außen vor), dann stimmt das auch. Wenn wir Sex als Mittel zur Fortpflanzung betrachten, dann stimmt diese Definition wieder.
Wir können nur vermuten, warum 'echte' Homosexualtiät entsteht: Ist es, wie bei dem Vogelbeispiel eine Mutation oder ein Entwicklungsfehler? Wenn ja, dann könnte man Homosexalität als 'nicht der Norm entsprechend', bzw. als 'krank' definieren. Aber es leidet ja niemand wirklich darunter; werder die Heteros, noch die Homos selbst (keine Schmerzen, keine Behinderung, etc.). Warum dann nicht Art. 1 des GG anwenden und sagen: Solange niemandem geschadet wird, tobt Euch aus und werdet glücklich.
Da der Homosexuelle keine Behinderungen u.ä. hat, bzw. diese nicht empfindet, wird er heute von der Gesellschaft als gesund betrachtet.
Bei Pädophilen könnten die Ursachen ähnlich sein. Sind sie nun krank, nur weil sie anderen schaden (könnten)? Der Punkt ist, daß sie eine Gefahr für andere Menschen darstellen. Nur deshalb werden sie von der Gesellschaft als krank und behandlungsbedürftig bezeichnet und nur deshalb werden sie ggf. von der Gesellschaft ausgeschlossen.


Auf die Geschichte mit den Griechen hab ich schon die ganze Zeit gewartet
http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4derastie
- nicht in jedem Staat und nicht in jeder Gesellschaftsschicht gab es Päderastie (ab ca. 14 Jahren)
- deshalb waren nicht alle Griechen schwul (vgl. Besitzer eines Staates gibt Religion vor; s. dt. Geschichte)
- Frauen galten nicht als gleichwertiger Mensch und Partner, weshalb Mann sie nicht 'richtig' lieben konnte; sie dienten nur der Fortpflanzung und wurden separiert... entstand dadurch evtl. bei den Jugendlichen die Pseudo-Homophilie?
- Es gab strenge Regeln; Erziehung (Geist) stand im Vordergrund und nicht der Sex (der war in dem Sinne auch eine Schande); sie waren Schüler an Gymnasien
- Es gab auch verstörte Jugendliche, weshalb Platon auch in seinen späteren Werken die Homosexualität als wider der Natur betrachtet hat (anfangs war er eher neutral/pro eingestellt)

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Lea1970
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 20:56

@Expat: die Aussage von Dir
Es hat überhaupt keinen Sinn, dass man selbst oder der Therapeut die Wurzel des Übels kennt
ist genauso schwarz-weiß wie (von mir):
Fazit: in dem von mir beschriebenen Fall wäre Deine Aussage (Anteil der Gesellschaft bzgl. Folgehandlungen) null und nichtig
Hiermit möchte ich dieses `Rumschubeln aber auch gerne wieder bleiben lassen.....


Allerdings sei mir noch ein Statement hier erlaubt:

genausowenig, wie es Sinn macht, ein- seitig über Sinn- und Unsinn von z.B. Psychoanalyse (@Mischa: ich schrieb von PsychoANALYSE, nicht, wie von dir zitiert, über PsychoTHERAPIE!!!) zu referieren oder nur den eigenen Standpunkt gelten lassen zu wollen:

genausowenig macht es - aus meiner Sicht - längerfristig Sinn, solche Themen wie dieses hier nur rein sachlich zu behandeln. (auch wenn die "Gefahr" der "Emotionalisierung" drohen könnte )

Hier geht`s nämlich um Gefühle - und zwar um ziemlich starke. Diesen sollte (wenigstens etwas) Raum gegeben werden - natürlich angemessen und respektvoll den anderen gegenüber, eh`klar.

Im Moment neigt dieser Disput hier m.E. zur reinen "Hirn-Winderei".

Aber: ich denke, das kann natürlich auch "nötig" sein bzw. hat natürlich auch seine Berechtigung. (Ich allerdings fühle mich hier nicht "richtig" - deswegen gehe ich auch wieder.)

Möchte Euch allen nur "dalassen":

Vergesst bitte das Gefühl nicht!!!! (Vor lauter "Geist" )

Mit Grüßen von Lea

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stern
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 22:12

Es wurde hier mal geschrieben, daß Homosexualität im Gegensatz zur Pädophilie keine Krankheit wäre.... weil niemand deshalb leidet?
Mit solchen Aussagen muß man wirklich vorsichtig umgehen, da das eine Definitionssache sein kann.
Sicher gibt es Menschen, die unter ihrer Homosexualität leiden (bzw. darunter, dass sie ihre sex. Orientierung nicht leben können bzw. unter Diskriminierungen, etc.). Vorläufer, weswegen Homosexualität aus dem ICD gestrichen wurde, waren z.B. Forschungsergebnisse von Evelyn Hooker, die nachwies, dass homosexuelle und heterosexuelle Männer sich im Hinblick auf psychische Gesundheit nicht voneinander unterscheiden. Und die Mehrheitsmeinung tendiert in der Tat heute dahin, dass Homosexualität eine Spielart der Natur ist, vgl. für viele:
Ein Beispiel sind die Forschungen über die Ursachen und die Funktion der Homosexualität. Sie haben gezeigt, dass die gleichgeschlechtliche Orientierung weder eine Krankheit, etwa eine Neurose, noch wider die Natur ist, weder eine Angelegenheit der Wahl, der Erziehung und der Verführung noch ein Symptom von Sittenverfall. Sie ist eine Variante menschlicher Liebesfähigkeit.
http://www.stern.de/wissenschaft/gesund ... l?nv=ct_mt
Ich wäre also eher mit Pathologisierungen der Homosexualität vorsichtig , denn das entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand - wenngleich die Sichtweise im Zeitablauf durchaus einem gewissen Wandel unterworfen war.
Wir können nur vermuten, warum 'echte' Homosexualtiät entsteht:
Ja... ebenso wie Heterosexualität und Pädophilie.
Ist es, wie bei dem Vogelbeispiel eine Mutation oder ein Entwicklungsfehler? Wenn ja, dann könnte man Homosexalität als 'nicht der Norm entsprechend', bzw. als 'krank' definieren.
Ja gut... ich verstehe schon, was du sagen willst ... und klar ist es auch etwas Definitionssache. Nur wenn man alles nicht der Norm entsprechende als krankhaft bezeichnen würde, das ging mir persönlich zu weit, sprich: Ist Linkshändigkeit auch ein Entwicklungsfehler und krank, da nicht der Norm = Mehrheit entsprechend?

Was die Pädophilie angeht, ist sie - anders als die Homosexualität - im ICD enthalten... das wird jedoch durchaus kontrovers diskutiert, vgl. Wikipedia. Beispielsweise wird der Krankheitswert z.B. in der Tat an den Folgen, die sich aus dem Ausleben der Neigung ergeben, ausgemacht. Andere ordenen die Pädophilie unter die Gruppe der Impulskontrollstörungen. Manche Pädophile wollen die Pädophilie gleichwertig neben die Homo-, Hetero- und Bisexualität stellen. Fazit:
Bei Pädophilen könnten die Ursachen ähnlich sein. Sind sie nun krank, nur weil sie anderen schaden (könnten)?
Eine solche Ansicht wird anscheindend teils vertreten.

Nur: Ich denke wirklich, dass die Ursachenforschung für den Betroffenen selbst und das Umfeld nicht soviel bringt... (oder würde sich ein Heterosexueller, der sexuelle Schwierigkeiten hat, mit den bis dato ebenfalls ungeklärten Ursachen seiner sexuellen Orientierung intensiv befassen? ). Und: Vielleicht (?) kann man Pädophilie auch nie ursächlich beheben. Denn im folgenden Stelle ich eine Gemeinsamkeit zur Homosexualität (und Heterosexualität) fest:
Es wird vermutet, dass die pädophile Orientierung tief in der Persönlichkeitsstruktur verankert ist und sich nicht ohne Weiteres und möglicherweise nicht ohne Schäden an der Persönlichkeit des Betroffenen ändern lässt.
http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie
Denn man kann ohne Schäden grundlegende Persönlichkeitsstrukturen nicht ändern (wohin das führen kann, hat man an diversen Umpolungsversuchen bei Homosexuellen gesehen).
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kalika
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Beitrag Do., 31.01.2008, 14:37

Nun, wenn jemand mit der sexuellen Identität aufwächst und muß sich dann schlagartig umpolen, dann hat er natürlich ein Problem Probleme, wenn auch kleinerer Art haben Menschen in der Pupertät, bei denen ja auch Veränderungen ablaufen. Aber diese lernen damit zu leben und sie zeigen, daß das geht und daß man deshalb nicht gleich seine Identität verliert. Sie ist veränder, ja, aber sie verschwindet nicht.
In einem der Links, die ich schon vorher mitgeschickt habe, wurde davon berichtet, daß ein Gehirntumor pädophile Orientierung hervorrufen kann. Nach der OP war die weg. Die Ärzte untersuchen nun dieses Phänomen. Man weiß ja, daß Tumore eine ganze Armee von Proteinen synthetisieren und an das peritumorale Stroma (umliegendes Gewebe) abgeben. Kann es z.B. sein, daß man durch einen Rezeptorinhibitor die Pädophilie in den Griff bekommen kann?

Trisomie ist z.B. eine Krankheit. Sie ist aber gleichzeitig eine Variation, ein Versuch der Evolution, um Neues hervorzubringen. Was ist nun Linkshändigkeit? Was ist die 'richtige' Körpergröße? Sackgasse!!!
Solange man die Ursachen und die 'Pathologie' der menschlichen Homosexualität und der Pädophilie nicht kennt, kann man also darüber keine Aussage machen. Und wir können vermutlich erst dann mit der Behandlung wirkliche Erfolge erzielen, wenn wir mehr über diese Mechanismen wissen.
Da Homosexuelle der Gesellschaft in keinster Weise schaden und für sie das Leben genauso toll ist, wie für Heteros (ist ja nur eine Varianz), können sie ja wählen... wenn sie wollen.
Die Frage ist, was macht man mit Pädophilen? Zwingen? Ein ethisches Problem.

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Gärtnerin
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Beitrag Do., 31.01.2008, 14:44

Da wären wir bei einer Grundsatzdiskussion: Was ist krank? Was ist gesund? Was ist normal?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Linkshänder systematisch "umerzogen" wurden - was meistens nicht ohne Folgen für ihre psychische und geistige Entwicklung blieb. Ob eine Abweichung von der Norm als Störung betrachtet wird, ist also immer auch eine gesellschaftliche Frage.

Ich bin nebenher noch in einem Forum für Asexuelle angemeldet. Auch das ist eine weitere Spielart sexueller Orientierungen. Bei einigen der dortigen Mitglieder gab es sicher Missbrauchserfahrungen oder andere Kindheitstraumen (die haben dann aber zusätzlich meistens noch weitere psychische Probleme). Andere haben völlig "grundlos" nie ein sexuelles Verlangen verspürt und leiden höchstens unter dem Problem, einen asexuellen Partner zu finden, oder unter der Einstellung ihrer Umwelt, die sie ständig in irgendwelche Therapien schicken möchte.

Asexualität und Homosexualität kommen übrigens nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren vor, und zwar gar nicht so selten. Interessant ist das schon deswegen, weil es eine genetische Ursache (im Sinne von einer Mutation) unwahrscheinlich macht, da solche Tiere sich ja normalerweise nicht weiter vermehren und die Mutation somit relativ bald aussterben würde. Zur Homosexualität habe ich mal gelesen, dass ein Zusammenhang vermutet wird zwischen dem Level an Geschlechtshormonen, denen ein Kind während der Embryonalentwicklung im mütterlichen Körper ausgesetzt wird und der späteren sexuellen Orientierung. Das Gehirn soll sich verschieden entwickeln, je nachdem, ob es mehr männliche oder mehr weibliche Hormone abbekommt. Keine Ahnung, ob und wieviel da dran ist. Es ist eine Theorie unter vielen. Mit Psychoanalyse zur Ursachenforschung käme man in so einem Fall jedenfalls nicht weiter.

Ob es Pädophilie bei Tieren gibt, weiß ich nicht. Wäre vielleicht mal eine Untersuchung wert.
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kalika
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Beitrag Do., 31.01.2008, 15:09

@Gärtnerin:
Die gibt es. Bei best. Nagern, wie die Maus werden sogar die eigenen Nachkommen (Inzucht) befruchtet, wenn man die Jungtiere nicht nach wenigen Wochen absetzt. Da die Tiere in Gefangenschaft leben, kann das natürlcih keine Aussage über freilebende Tiere machen. Aber es ist in freier Wildbahn wirklich so, daß Mäuse und Ratten früh befruchtet werden.
Ich muß hier aber jetzt mal eine Lanze für den Menschenverstand brechen: Mäuse sind Mäuse und Menschen sind Menschen. Nicht nur ihr Hirn ist anders, sondern auch ihr Stoffwechsel - auch wenn andere Mechanismen ähnlich verlaufen. Aber vergleichen wir uns mit Ämöben und Bakterien, nur weil sie auch ein paar ähnliche Gene haben ? Jaja, das Rad wurde nicht zweimal erfunden. Aber manchmal ist die Verwendung doch eine andere.

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Gärtnerin
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Beitrag Do., 31.01.2008, 15:28

@ kalika:
Dass Mäuse usw. eine sehr hohe Fortpflanzungsrate haben und bei der Paarung dementsprechend jung sind, ist klar. Aber Pädophilie ist das doch nicht, denn die Mäuseriche würden sich wahrscheinlich mit allem paaren, was erreichbar ist. Pädophilie wäre, wenn sie sich ausschließlich von Mäusekindern angezogen fühlen würden.

Aber das ist wohl doch langsam zu offtopic.
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stern
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Beitrag Do., 31.01.2008, 17:14

Nun, wenn jemand mit der sexuellen Identität aufwächst und muß sich dann schlagartig umpolen, dann hat er natürlich ein Problem
Zunächst gehe ich davon aus, dass du von der sexuellen Orientierung sprichst, denn die sexuelle Identität eines Schwulen ist und bleibt mänlich (außer er ist transsexuell). Mit Umpolung meinte ich insbes. Umpolungsversuche, wie sie in der Vergangenheit teils zwangsweise vorgenommen wurden (und auch von einzelnen Gruppierungen) bis heute (zum Schaden von Betroffenen) angeboten werden, vgl. z.B. eine Stellungnahme von Rauchfleisch (Professor für Klinische Psychologie an der Universität Basel):
Die ... Forschungsergebnisse lassen erkennen, dass die sexuellen Orientierungen homosexueller wie heterosexueller Art einerseits auf genetischen Dispositionen beruhen und andererseits, ... sehr früh im Leben eine in ihrer Grundstruktur nicht veränderbare Ausformung erfahren. ... Das Resultat solcher Beeinflussung von aussen ist aber höchstens eine Änderung des Sexualverhaltens, d.h. in diesem Fall der Wechsel von gleichgeschlechtlichen zu gegengeschlechtlichen Partnerinnen und Partnern. Die eigentliche sexuelle Orientierung mit den daran geknüpften Gefühlen, den erotischen und sexuellen Phantasien sowie den sozialen Präferenzen lässt sich jedoch nicht verändern. Die vielen Beispiele von gleichgeschlechtlich empfindenden Menschen, die unter massivem Druck von aussen eine Veränderung vorgenommen haben (...) ..., legen ein beredtes Zeugnis für diese prinzipielle Unveränderbarkeit der sexuellen Orientierung ab. Häufig wird die änderung im Sexualverhalten mit schweren Depressionen, zentralen Selbstwertproblemn und tiefer Verzweiflung erkauft und kann bis zum Suizid der betreffenden Menschen führen, die ...
http://huk.org/aktuell/wuestenstrom-veraenderbar.htm
oder:
Die Geschichte der Medizin ist voller grauenhafter "Umpolungsversuche". Im Nationalsozialismus haben SS-Ärzte an schwulen KZ-Häftlingen Hormonexperimente und entsetzliche Quälereien vorgenommen. Später versuchte die Verhaltenstherapie, Homosexuelle mit Elektroschocks auf heterosexuell zu dressieren. In den 70er Jahren wurden sogar chirurgische Eingriffe im Gehirn vorgenommen. Ein vermeintliches "Sexualzentrum" wurde mit einer Sonde ausgebrannt. Alles ohne Erfolg. In Deutschland sind solche brutalen Methoden heute nicht mehr im Gebrauch. Aber immer noch versprechen manche Ärzte, Heilpraktiker oder Psychologen, Homosexualität zu "heilen". Vorsicht! Wer an seiner Homosexualität herumdoktern läßt, läuft Gefahr, wirklich krank zu werden.
http://www.homosexualitaet.de/woher_kommen_all.htm
Ein ähnliches Problem sehe ich auch in Bezug auf die Pädophilie, da diese in diese (ebenfalls) tief in der Persönlichkeit einen Menschen verankert zu sein scheint.
Kann es z.B. sein, daß man durch einen Rezeptorinhibitor die Pädophilie in den Griff bekommen kann?
Das wäre zu erforschen... wobei Eingriffe bei Homosexuellen sich aus wissenschaftlicher Sicht bisher als vordergründig (bis unethisch s.o.) erwiesen.... was insbes. der Fall sein kann, falls die Ursächlichkeit multikausal bedingt ist (wovon man sowohl bei der Homosexualität als auch bei der Pädophilie ausgeht).
Solange man die Ursachen und die 'Pathologie' der menschlichen Homosexualität und der Pädophilie nicht kennt, kann man also darüber keine Aussage machen.
Zur "Pathologie" bzw. Nicht-Pathologie der Homosexualität:
Als gesichert und bewiesen gilt lediglich: Homosexualität ist keine Krankheit, Störung oder Fehlentwicklung. Homosexualität ist eine von mehreren gesunden, normalen Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen. Lesben und Schwule gab und gibt es zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften. ...

Pathologisierung von Homosexualität

Nein, das ist sie nicht. Früher wurden Lesben und Schwule oft psychiatriert, um die "Krankheit Homosexualität" zu heilen. Den Menschen wurde dabei viel Schaden zugefügt. Da Homosexualität keine Krankheit ist, kann sie weder verhindert noch "geheilt" werden. Alle in diese Richtung zielenden Versuche haben sich als fragwürdig und letztenendes sinnlos erwiesen. Der Gedanke der Veränderung, der Umpolung oder Umwandlung, ist diskriminierend.

Seit 1992 hat sich auch in der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die wissenschaftliche Erkenntnis durchgesetzt, dass sexuelle Orientierung keine Krankheit ist. Homosexualität ist, wie Heterosexualität auch, eine von mehreren möglichen Entwicklungen. Sie ist daher auch keine Entwicklungsstörung.
http://www.wien.gv.at/queerwien/urhomo.htm
http://www.wien.gv.at/queerwien/krank.htm
Fazit:
Da Homosexuelle der Gesellschaft in keinster Weise schaden ..., können sie ja wählen...
Auch Homosexuelle haben genauso wenig eine Wahlmöglichkeit heterosexuell zu empfinden wie Heterosexuelle keine Wahlmöglichkeit haben, homosexuell zu empfinden - nach heutigem Wissensstand.
Zuletzt geändert von stern am Do., 31.01.2008, 20:40, insgesamt 3-mal geändert.
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Pitt
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Beitrag Do., 31.01.2008, 18:16

Ich wundere mich, dass in diesem Thread - möglicherweise initiiert durch Kalika - der gedankliche Brückenschlag von Pädosexualität zur Homosexualität nicht (erneut) von einem Aufschrei der Empörung begleitet wird, wie man da Parallelen sehen kann.

Btw., ein Blick in die Tierwelt taugt m.E. überhaupt nicht. Bereits das Sexualverhalten unser nächsten Verwandten, der Primaten, ist derart heterogen und von menschlichem Verhalten verschieden, dass man da zwischen Mensch und Tier sicher keine Parallelen ziehen kann.

MfG
Pitt

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stern
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Beitrag Do., 31.01.2008, 18:51

Ich wundere mich, dass in diesem Thread - möglicherweise initiiert durch Kalika - der gedankliche Brückenschlag von Pädosexualität zur Homosexualität nicht (erneut) von einem Aufschrei der Empörung begleitet wird, wie man da Parallelen sehen kann.
Och, auch wenn man es teilweise als unemotional werten kann (wobei ich das Thema Pädophilie auch nicht anders als möglichst unemotional=sachlich sowohl in die eine als auch in die andere Richtung betrachten kann), kann man das ja sachlich diskutieren.

Falls beides (Homosexualität und Pädophilie) in einen Topf geschmissen werden würde, empfände ich das als befremdlich.... aber Parallelen gibt es m.E. insofern als man im Allgemeinen sehr im Dunkeln tappt, was die sexuelle Orientierung *) eines Menschen bestimmt.

*) Ich fasse mal neben der homo-, bi- und heterosexuelle Orientierung die pädophile und asexuelle (vgl. Gärtnerin) darunter.

Und in diesem Zusammenhang habe ich auch nochmals etwas zum Gehirntumor nachgelesen:
In einem der Links, die ich schon vorher mitgeschickt habe, wurde davon berichtet, daß ein Gehirntumor pädophile Orientierung hervorrufen kann.
Auch da scheint es so zu sein, dass man noch nicht am Ende der Forschung angelangt ist:
Womöglich habe der Tumor zu hormonellen Veränderungen geführt, spekulierte der Wissenschaftler gegenüber dem "New Scientist". Nach Ansicht von Rosenfield sind zusätzliche Forschungen vonnöten, um mögliche weitere Zusammenhänge zwischen dem orbifrontalen Kortex und pädophilen Neigungen aufzudecken.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 88,00.html
In meinen Augen spricht dieses Ergebniss letztlich wiederum für multikausale Ursachen (also für eine hormonelle MIT-Ursache ... wobei man auch bei der Homosexualität vielfach hormonelle MIT-Ursachen annimmt, d.h.: Hormone werden nicht als Alleinursache angenommen).

Aber bei allem Respekt für biologische Erkenntnisse, darf man in meinen Augen nicht vergessen, dass die sexuelle Orientierung sich ja auch/insbes. (?) dadurch auszeichnet, für wen man/frau empfinden = Gefühle entwickeln kann (z.B. für Mann/Frau/Kind ).

Ob man diese Empfindungen allein durch Hormongaben o.ä. ändern kann: Ich wage es zu bezweifeln. Und ich wage auch zu bezweifeln, dass man diese Gefühle/Empfindungen ursächlich "wegtherapieren" kann (zumindest nicht ohne Schaden des Betroffenen und unter Beachtung dessen Menschenwürde). Und so sehe ich es schon als ein Problem an, dass man die Libido Pädophiler zwar durch Libido-Hemmer drosseln kann... aber an den Gefühlen für Kinder an sich, wird das vielleicht/vermutlich (?) nicht viel ändern - außer vielleicht man greift tief in die Neurobiologie / Persönlichkeit / Genetik des Menschen ein, was aber evtl von Schäden begleitet und evtl. unethisch wäre.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wohl gibt es keine Wahlmöglichkeitkeit, was die sex. Orientierung angeht - wohl aber dafür, was jeder Mensch daraus macht, so dass es durchaus im Verantwortungsbereich eines Menschen liegt, falls er jemandem Schaden zufügt. Und da die Neigung nicht heilbar ist, zielt ja auch die Therapie darauf ab, zu lernen, die (lebenslange) Neigung nicht auszuleben, sondern diese zu kontrollieren. Sprich: Die Neigung ist behandelbar (durch Medis und Psychotherapie), so dass niemand zu Schaden kommt.
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Mandy096
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Beitrag Fr., 01.02.2008, 00:29

Ich bin dennoch der Meinung daß pädophile Veranlagungen/Neigungen durch bestimmte Kindheitserlebnisse (Schlüsselerlebnisse) entsehen können.
Man lernt nie aus...

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expat
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Beitrag Fr., 01.02.2008, 03:53

Auch ich werte sie als eine Form der Abwehr, ebenso wie andere Fetische und Fixierungen.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Beitrag Fr., 01.02.2008, 12:41

Mandy096 hat geschrieben:Ich bin dennoch der Meinung daß pädophile Veranlagungen/Neigungen durch bestimmte Kindheitserlebnisse (Schlüsselerlebnisse) entsehen können.
Wir sollten vielleicht differenzieren zwischen echter Pädophilie als Veranlagung und Menschen, die aus anderen Gründen Kinder missbrauchen. Echt Pädophile, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von Kindern sexuell und emotional angezogen fühlen - und das meistens schon sehr früh - , sind, glaube ich, gar nicht so häufig. Und die missbrauchen auch nicht wild drauflos. Das Gros des Kindesmissbrauchs geht meiner Vermutung nach auf Kosten von an sich "normal sexuell veranlagten" Männern, die eine psychische (nicht unbedingt sexuelle) Störung haben. Da geht es dann eher um Dinge wie Macht als wirklich um Sexualität. Viele von diesen wurden selber in der Kindheit missbraucht.
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stern
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Beitrag Fr., 01.02.2008, 14:11

Wir sollten vielleicht differenzieren zwischen echter Pädophilie als Veranlagung und Menschen, die aus anderen Gründen Kinder missbrauchen.
Ja, das sehe ich auch so.

Wobei man (ergänzend) unter der Gruppe der Pädophilen ebenfalls noch unterscheiden könnte, ob sie bereits Täter geworden sind oder nicht, sprich: Ich glaube, es würde es nicht treffen, wenn man JEDEN mit pädophilier Neigung als Täter an die Wand stellen würde. Schaut man sich die Gruppe pädophiler Täter an, so bin ich gerade auf folgendes gestoßen:
Es werden zwei Hauptgruppen von pädophilen Tätern unterschieden.

Für die einen ist das Kind nur ein Objekt, eine Puppe, mit der man spielen kann. Sie sprechen ihre Opfer auf der Straße an und bringen sie an einen Ort, an dem sie das Kind missbrauchen können. Sie haben keinerlei Bezug zu ihrem Opfer, oft wenden sie Gewalt an. ...

Die meisten pädophilen Täter können sich nie im Leben vorstellen, Kindern körperliche Gewalt anzutun. Sie versuchen, das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen und wissen ziemlich gut, was Kinder interessiert und was sie gerne spielen. Sie nützen das, um sich ihnen anzunähern. Wobei sie häufig auf Kinder treffen, die ein gewisses Defizit an Zuwendung haben. Die sind besonders leicht verführbar ...
Diese Täter stammen aus dem engen Umfeld des Kindes. ... Ihren Missbrauch verharmlosen sie oft vor sich selbst und vor anderen. ...
In der Therapie geht es nun darum, die Täter für ihre Taten zu sensibilisieren. ... Es ist sehr schwer, pädophile Straftäter zu therapieren, denn ihre Phantasien werden bleiben.
http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/235431.phtml
Ansonsten:

Da auch öfters das Sichtwort "Psychoanalyse" gefallen ist, habe ich mir mal das Erklärungsmodell der PA für Pädophilie angeschaut - wobei ich sagen muss: Mich überzeugt das Erkläungsmodell nicht wirklich (und ich meine gelesen zu haben, dass diese klassischen psychoanalytischen Hypothesen in der heutigen Pädophilie-Forschung aus verschiedenen Gründen als wenig zielführend angesehen werden - ebenso wie die Konditionierungshypothese der klassischen VT). Aber jede(r) kann sich ja selbst ein Urteil bilden:
Psychoanalytischer Ansatz:

* In psychoanalytischen Behandlungen wird Pädophlie auch heute noch mit der von Freud postulierten Kastrationsangst der Betreffenden in Verbindung gebracht

* Diese Kastrationsangst versteht sich zumeist als Metapher für eine nicht überwundene männliche ödipale Entwicklungskonfiguration und damit für eine nicht voll ausgereifte erwachsene Sexualität des Mannes

* Bei einer anderen Gruppe von Pädophilen werden zeitlich früher liegende, also präodipale Hintergründe postuliert, deren Ursachen in ungünstigen Beziehungserfahrungen mit einer übermächtigen Mutter vermutet werden. Demnach offenbare sich in der Pädophilie der regressive „Versuch, die abgespaltene, sehnsuchtsvoll erinnerte liebevolle Beziehung zur allmächtigen Mutter wiederherzustellen und über eine perverse Erotisierung und/oder Sexualisierung wird dem Selbst die narzisstische Zufuhr zuteil, die es mit dem Rückzug der Mutter und der damit verbundenen großen Desillusionierung in der späten Kindheit verloren hat“
Quelle
Emprischer belegter und "neuer" ist folgendes Vorgehen:
Es werden Merkmalsbereiche definiert, die in der Gesamtgruppe der Missbrauchstäter zufällig häufig beobachtbar sind:

Merkmalsbereiche:

* Kinderpornographie
* Abwärtsspirale negativer Befindlichkeiten (durch Alkohol, Medikamente, Drogen und Alltagsstress wird der Impuls zur Handlung erhöht)
* Einsamkeit, Mangel an Selbstvertrauen, geringe soziale Kompetenz
* Fehlende Impulskontrolle
Quelle: s.o.
Und diese Ergebnissen werden dann in Modelle integriert. Ein mögliches Erkkärungsmodell sieht so aus:
In diesem Modell werden je nach Täter(gruppe) unterschiedliche Entwicklungen in Betracht gezogen, die aktuell weiter wirken und unter Beachtung aktueller Gegebenheiten den sexuellen Missbrauch allgemein und die Pädophilie als spezifische Erscheinung erklären könnten.

1. Defizite im intimen Beziehungsverhalten und fehlende soziale Kompetenz

2. Störungen sexueller Präferenzen und im sexuellen Beziehungsverhalten

3. Fehlregulationen im emotionalen Erleben und Handeln

4. Kognitive Defizite und Störungen

5. spezifische Wechselwirkungen dieser Entwicklungsstörungen

Das Pfadanalysenmodell impliziert, dass bei jedem Einzelfall sexuellen Missbrauchs von Kindern alle vier erstgenannten Prozesse beteiligt sind, jedoch nur in einem mehr oder weniger starken Ausmaß.
Quelle: s.o.
Und daran gilt es wohl in einer Therapie auch anzusetzen...
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xyz
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Beitrag Mo., 18.02.2008, 11:15

Haben nicht ganz viele Menschen für wiederum andere perverse Vorstellungen?

Solange doch niemand Leid erfährt, darf man sexuelle Gedanken doch nicht verurteilen, oder?

Ich verstehe nicht, warum harmlose Pädophile so niedergemacht werden... das ist m.E. zutiefst asozial, und alle machen mit! ... Es gab kürzlich eine sehr gute Tatort-Reihe darüber, die ganau das Thema aufgegriffen hat!

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