Kann Therapie nicht vergessen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tatsaechlichmaja
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 142

Beitrag Do., 08.12.2022, 14:17

Kleines Update:

Habe jetzt einige Therapeuten durchtelefoniert und selbst bei Verfahrenswechsel sei es angeblich nicht so einfach wie früher. Die eine war erst sehr erfreut und wollt emich auf die Warteliste setzen und als sie dann nach Therapieerfahrung fragte und gehört hat, dass ich gerade erst beendet habe, hatte sie plötzlich nichts mehr frei. Super denttäuschend. ich weiß, dass ich gerade ja erstmal jmd habe. Die Selbstzahlung bekomme ich auch erstmal hin. Trotzdem enttäuscht es mich, dass mein Thera bis einschl. letzte Stunde ausgereizt hat obwohl ihm sicherlich bekannt war, dass mich jetzt so niemand nehmen wird. :(
Da kann ich echt froh sein, dass mich das aktuell nur 50 EUR die Stunde kostet und ich hoffe, dass sie mich nicht ablehnt, weil ich ihr vllt unsympathisch bin.

Werbung

Benutzeravatar

DiemitdemHundgeht
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 103

Beitrag Do., 08.12.2022, 14:44

Ich vermute mal, dass sie eher ablehnt, weil es für sie Papierkram bedeutet, weil der Antrag Gutachter pflichtig ist, wenn die 2 Jahre Pause nicht dazwischen waren. Das kann sie umgehen, wenn sie einen Patienten nimmt, der vorher keine Therapie hatte. Gibt einige Therapeuten, die so drauf sind.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tatsaechlichmaja
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 142

Beitrag Do., 08.12.2022, 15:19

Hatte gerade noch eine Antwort von jemand bekommen, die mir schrieb, dass sie ein Gutachten schreiben müsste und aufgrund vor burnout-Schutz dies nicht machen wird.

Die Krankenkasse lehnt wiederum eine Therapie im Kostenerstattungsverfahren ab. Über die Möglichkeit konnte ich in 6 Monaten einen Platz bekommen. Manche antworten ja auch gar nicht mehr.

Benutzeravatar

Tobe
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 588

Beitrag Do., 08.12.2022, 15:36

Ich verstehe nicht, warum ein Therapeut nicht eine Verlängerung der vorangegangenen Therapie beantragen kann.
Es wurden doch nur 12 Stunden (soweit ich mitbekommen habe) vom allgemein möglichem Kontigent für VT (80 Stunden) verbraucht.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

Werbung

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3651

Beitrag Do., 08.12.2022, 16:02

Darüber wundere ich mich auch.
Nach einer Kurzzeittherapie kann man nämlich noch mal eine Kurzzeittherapie machen und anschließend verlängern.
Hast du den jeweiligen Therapeuten mitgeteilt, dass du nur 12 Stunden Kurzzeittherapie hattest?


Bluemoon123
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 504

Beitrag Do., 08.12.2022, 16:08

Also ich hab ja auch kurz nach Ende meiner ersten Therapie eine Neue gesucht. Und ja, der Antrag ist dann auch bei Verfahrenswechsel gutachterpflichtig (also nicht nur der Antrag auf Langzeittherapie, sondern sofort von Anfang an). Aber es gibt ja immer noch die Möglichkeit einer Aktutherapie. Die ist nicht mal Antragspflichtig und danach kann dann ein Gutachten geschrieben werden. Meine jetzige Therapeutin hat das so gemacht. Mit den Sprechstunden, der Probatorik und der Aktutherapie hat sie genug Stunden jetzt mit mir schon gemacht um genug Stoff für einen Gutachterantrag zu haben.

Bei meiner Suche hat mir auch eine andere Therapeutin genau dieses Vorgehen angeboten. Es ist also absolut nicht unüblich. Denn natürlich ist wäre es ein bisschen viel verlangt, gleich nach ein paar Stunden Probatorik so einen Antrag zu schreiben. Da kann ich verstehen, dass das Therapeuten nicht können. Aber wenn man über die Aktutherapie genug Sitzungen gemacht hat um die Problematik auch gut beschreiben zu können, dürfte das kein Problem sein. Denn grundsätzlich gehört das Anträge schreiben für Gutachter nun mal zum Kerngeschäft eines Psychotheraputen (zumindest wenn er eine Kassenzulassung hat). Wenn ein Therapeut das grundsätzlich nicht machen will, dann hat er den Beruf verfehlt!

Also es stimmt schon, dass deswegen viele ablehnen. Das hab ich bei meiner Suche auch gemerkt. Aber ich will Dir trotzdem Mut machen, weiter zu suchen. Es gibt auch Therapeuten, die die zusätzliche Arbeit nicht scheuen. Und ehrlich: ich will lieber mit einer Therapeutin weiter arbeiten, die mich sieht und nicht nur "die viele Arbeit, die ich mache".

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3651

Beitrag Do., 08.12.2022, 16:20

Hier steht das genauer:

https://www.therapie.de/psyche/info/fra ... nkenkasse/

Vielleicht hilft dir das ja weiter.

Benutzeravatar

ArcticFox
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 35
Beiträge: 164

Beitrag Do., 08.12.2022, 16:40

Ja, dass Verfahrenswechsel innerhalb der 2-Jahresfrist es quasi garantiert, einen KK-finanzierten Platz zu bekommen, ist ein Gerücht, das sich sehr hartnäckig hält. Ein neuer Thera muss auf jeden Fall ein Gutachten schreiben und das einzige ist, dass es etwas wahrscheinlicher ist, dass der Gutachter dann zustimmt. Aber das ist keineswegs sicher und weniger Arbeit ist es für den neuen Thera eben auch nicht.
Wie ich jetzt herausgefunden habe ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass die KK bei einem Wechsel zur Gruppentherapie innerhalb dieser 2 Jahre ein Gutachten verlangt, obwohl Gruppentherapie inzwischen eigentlich gutachterbefreit ist.

Aber lass dich nicht entmutigen, es gibt durchaus Therapeuten, die dazu bereit sind.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3348

Beitrag Do., 08.12.2022, 18:06

ArcticFox hat geschrieben: Do., 08.12.2022, 16:40 Ja, dass Verfahrenswechsel innerhalb der 2-Jahresfrist es quasi garantiert, einen KK-finanzierten Platz zu bekommen, ist ein Gerücht, das sich sehr hartnäckig hält.
Das ist kein Gerücht, sondern es war mal so. Die Änderung ist ohne große Welle einfach gekommen, im Gegensatz zur Reform 2017, über die viel im Vorfeld berichtet wurde. Ich konnte das selbst kaum glauben, dass das an mir total vorbeigegangen war, und habe die aktuellen Regeln nachgelesen. Da stand dann auch nichts von einer Änderung. Als wäre es schon immer so gewesen wie es jetzt ist.
Ich habe selbst zweimal über einen Verfahrenswechsel nahtlos mit Therapie weitergemacht. Erst hat ein Therapeut eine TfP abgebrochen und der Wechsel ging zur AT. Nach den 300 Stunden kam ein Wechsel zur VT. Ein Gutachten gab es jeweils erst beim Antrag auf eine Langzeittherapie. Der letzte Wechsel ist aber drei Jahre her und die Änderung kam danach.

Benutzeravatar

caduta
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 54
Beiträge: 343

Beitrag Fr., 09.12.2022, 12:26

Eine kleine Frage am Rande: Hat jemand Erfahrung damit, wie ein neuer Therapeut reagiert, wenn man einen Bericht vom alten mitbringt, der einen Verfahrenswechsel unterstützt? Wird es dann leichter einen neuen Therapieplatz zu bekommen selbst wenn ein Gutachten geschrieben werden muss?

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3348

Beitrag Fr., 09.12.2022, 12:44

Das hängt trotzdem wieder am Therapeuten. Wenn einer ablehnt, weil er grundsätzlich keinen Bock auf Anträge hat, dann wird den das auch nicht überzeugen.
Und wenn die erste Therapie ohnehin nur aus 12 oder 24 Stunden Kurzzeittherapie bestand, dann ist die Kasse einfach nicht das Problem. Der Antrag ist Formsache und die Genehmigung weiterer Stunden sicher. Ein Therapeut müsste schon totalen Schrott schreiben, damit die Kasse einen nach einer Kurzzeittherapie für entweder geheilt oder einen absolut hoffnungslosen Fall hält.

Benutzeravatar

StillesMeer
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 41
Beiträge: 65

Beitrag Do., 22.12.2022, 01:55

Hallo! Also, ich gehe jetzt nur auf die erste Seite/ die Ausgangsposts der Fragestellerin ein, da ich meinen Eindruck gern loswerden möchte:

Nein, ich deute das, was du da erlebt hast (offenes Hemd, „leidenschaftliches Hi“) nicht als Wahrnehmungsprobleme und Einbildung deinerseits. Er hat -teils vielleicht unbewusst- diese einladenden Signale ausgesendet. Du warst in irgendeiner Form als Frau attraktiv für ihn und er hat damit kokettiert. Mit dem offenen Hemd.. tzz.. einfach mal gucken, spüren wollen, wie es sich anfühlt, wenn eine Patientin sich gereizt fühlt oder einfach nur irritiert wird, hm? Ja. Es ist unprofessionell. Der Supervisor wurde halbherzig hinzugezogen, um mal den Ernstfall zu proben. Dies hat ihm vielleicht sogar noch geschmeichelt. Junges männliches Ego. Leider nicht nur in der therapeutischen Rolle, sondern auch in der Persönlichkeit wirkt der junge Mann nicht so ganz gefestigt.
Es bleibt zu hoffen, dass er einen guten Supervisor hat, der das Ganze nicht nur oberflächlich abhandelt, sondern auch den Anteil im Therapeuten, der dies forciert hat, konfrontiert.

LG

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tatsaechlichmaja
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 142

Beitrag Mo., 02.01.2023, 14:53

Danke für eure ganzen Nachrichten zu meinem Thread.

Ehrlicherweise geht es mir seit gestern wieder ganz schön schlecht. Über Weihnachten konnte ich die Gedanken an meinen Thera gut wegdrücken. Aber seit Neujahr kommt alles wieder hoch. Das ganze letzte Jahr war irgendwie nur mit ihm verbunden und das Ende fällt mir so schwer. Immer wieder diese Frage, warum er das alles so gemacht hat. Was er über mich denkt und dann aber auch der Schmerz, dass ich hier sitze und an ihn denke/vermisse und er sehr wahrscheinlich seit Wochen keinen Gedanken mehr an mich verschwendet hat. Ich kann mich gerade nicht aufs Daten mit anderen konzentrieren, weil meine Gefühle so bei ihm sind. Auf der anderen Seite läuft mir die Zeit davon: ich will eine eigene Familie und vertrödel gerade meine Zeit mit so dämlichen Liebeskummer. Ich wünschte, ich hätte die Therapie niemals dort angefangen. :(

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3651

Beitrag Di., 03.01.2023, 01:08

Du warst ja nun einige Male bei der neuen Therapeutin.
Wie läuft es denn mit ihr?
Fühlst du dich gut angenommen?

Es ist gut, wenn du mit dem Daten erstmal eine Pause einlegst.
Bis du in der neuen Therapie die Übertragung mit dem alten Therapeuten aufgearbeitet hast.
Diese Zeit wird kommen.
Es braucht halt Geduld.

Du hast es bereits über Weihnachten geschafft, weniger an ihn zu denken. ☺️
Diese Tage wird es immer öfters geben. 😊
Einbrüche zwischendurch sind völlig normal.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Tatsaechlichmaja
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 142

Beitrag Di., 03.01.2023, 07:39

Ich war nur 2 mal da. Das letzte mal Mitte Dezember. Es geht dann erst jetzt ab Freitag wieder los. Wir haben nur kurz darüber gesprochen und sie meinte, dass dort vieles nicht richtig lief. Ob nun bewusst oder versehentlich seinerseits. Damit haben wir das alles dann erstmal geschlossen und uns auf die anderen Themen konzentriert. Mir ging’s ehrlicherweise zu dem Zeitpunkt aber auch gut damit. Diese schlechte Phase habe ich erst seit Neujahr wieder.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag