Corona - Der Thread zum Virus 9

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Kellerkind
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Beitrag Mi., 29.12.2021, 20:27

*schaut skeptisch in die Runde*
Bin ich etwa die Einzige, die weiß, was "Immunssystem stärken" bedeutet? Außer Kontakt mit harmlosesn Viren und Bakterien? Ihr wisst aber schon, dass es sehr, sehr viele Arte gibt, das Immunsystem zu stärken, oder? Und das eben NICHT das gleiche ist wie sich Viren auszusetzen?
Ich finde, er bringt es mit seinem Apfel-Birnen-Vergleich ziemlich gut auf den Punkt, denn im Grunde ist das ja die Kernsaussage: sich einer Infektion aussetzen und Immunssystem tranieren/stärken ist als würde man giftige Äpfel mit gut-tuenden Birnen vergleichen.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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stern
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Beitrag Mi., 29.12.2021, 22:54

Drosten in Podcast 105 (Ausschnitt. Notfalls im Zusammenhang hören):
Nur hat die natürliche Infektion die Schwäche, dass es was Natürliches ist. Einige Leute haben eben eine milde natürliche Infektion. Die haben wenig Viruskontakt gehabt. Relativ früh hat die angeborene Immunität und die frühe Immunreaktion das Ganze zum Stoppen gebracht. Dadurch war dann insgesamt, wir sagen, der Antigenstimulus gering. Also ganz bildlich gesprochen. Wir haben wenig Reiz fürs Immunsystem gehabt, weil da wenig Virus in dieser milden Infektion war. Während die Impfung immer relativ viel Dosis an Spike-Protein bringt und auch konstant. Also stellen Sie sich vor, wir würden nicht jedem Geimpften die gleiche Menge Impfstoff verabreichen, sondern würden ab und zu nur so eine kleine Restspritze geben und ab und zu mal nur ein Zehntel der Impfstoffdosis. Je nachdem, wie der Arzt gerade Lust hat. Dann hätten wir auch eine Schwäche in der Immunität, die dazukäme.
Infektionsimmunität

Das eine ist, auch diese Infektionsimmunität hat eine begrenzte Lebensdauer. Die geht auch nach einiger Zeit wieder weg oder wird weniger. Also ganz weg geht die nie, aber die wird weniger. ...

Man hat gefragt: Infiziert sich eigentlich jemand, der in der ersten Welle PCR-positiv getestet wurde, geringer als jemand, der noch nie vorher einen PCR-Test hatte, weil er nie krank war? Da kommt man eben zu dem Schluss, ja, die damals PCR-Positiven, die infizieren sich jetzt in geringerem Maße. Der Schutz ist toll, der ist so um die 80 Prozent. Das Problem ist nur, in der ersten Welle haben sich ja vor allem Leute PCR-testen lassen, die damals symptomatisch waren. Da hat man ja nicht so leicht mal eben schnell einen PCR-Test gemacht. Das war ja alles neu. Das betont eben auf symptomatische Verläufe, auf schwerere Verläufe in der Grundimmunisierung. Die haben einen höheren Antigenstimulus gehabt. Und darum sind wahrscheinlich diese Auffassungen über die Schutzwirkung der Vorinfektion ein bisschen überschätzt.
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stern
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Beitrag Mi., 29.12.2021, 23:11

Drosten ist heute wohl etwas genervt... :lol:


Quelle: https://twitter.com/c_drosten/status/14 ... 1867736083

Er will die nächste Tage noch auf ein paar konstruktive Einwände eingehen.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 29.12.2021, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 29.12.2021, 23:27

Tränen-reich hat geschrieben: Mi., 29.12.2021, 16:36 Jemand ne Idee, wat Karl da macht? :lol:
Irgendjemand schrieb Software-Update. :lol: Oder Frage von Reitschuster?

Nee, im Ernst: Scheint keine Auflösung zu geben. Ich denke, dass er im Moment gut beschäftigt ist und dementsprechend vllt. mal kurz weggedöst ist. :dunno:
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Beitrag Do., 30.12.2021, 01:42

Sein Beitrag war auch allgemein gehalten. Z.B. eine HIV-Infektion (erwähnt er übrigens selbst) ist sicherlich eine Klassiker für eine Infektion, die NICHT das Immunsystem stärkt/trainiert.

Oder man stelle sich vor, man würde einer älteren Personen mit Immunschwäche sagen, mit Infektionen könne sie ihr Immunsystem trainieren/stärken.

Folgender Beitrag bringt es mMn auf den Punkt: Dass eine spezifische Immunität gegen einen Erreger nicht mit starkem Immunsystem oder allgemeiner Immunkompetenz gleichzusetzen ist bzw. zu dieser führt.



Oder anderes formuliert: Wenn ich eine spezifische Immunität gegen das Grippevirus Typ xy erworben habe (sei es durch Infektion oder Impfung), so sagt das nichts darüber aus, wie allgemein immunkompetent oder -defizient ich bin.



Oder auch umgekehrt: Gibt ja auch Menschen, die sagen, ich brauche doch keine Impfung, ich habe ein starkes Immunsystem. Kann durchaus sein (je nach Person). Aber eine auf einen bestimmten Erreger ausgerichtete Immunität fehlt dennoch. Diese kann man sicherlich auch durch Infektion erwerben, hat diverse (mittlerweile sicherlich bekannte) Haken.
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Nico
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Beitrag Do., 30.12.2021, 09:43

Omikron offenbar milder. Londons Covid-Zahlen machen Hoffnung.
https://www.n-tv.de/panorama/Londons-Co ... 26713.html
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag Do., 30.12.2021, 19:31

Der Hintergrund für Drostens Steak-Vergleich, wie er sagt: https://www.deutschlandfunk.de/27-12-20 ... d-100.html

Also -erwartungsgemäß- nicht eine Infektion(simminität), die sich - in einer endemischen Lage- auf einen vollständigen Impfschutz aufsattelt. Es ging vielmehr um: Kein Impfschutz (und angeführte Gründe).

Ich habe es noch nicht ganz gehört, allerdings hört man ähnliche Gründe hier und da... und ich vermute, dass ist mittlerweile so fix zurechtgelegt, dass das mehr oder weniger unverrückbar ist. Kann gut gehen, muss nicht. Mit Omikron wird sich das Ansteckungrisiko aber sicherlich erhöhen. Und ob der mildere Verlauf auch für Menschen ohne jegliche Grundimmunisierung erwartbar ist, ist noch nicht ausgemacht. Geimpfte profitieren noch vom Impfschutz, so dass bei summarischer Betrachtung in der Tat weniger schwere Verläufe erwartbar sind (bei gleichen Infektionszahlen). Aber als Pfarrer hat man vllt. zusätzlich Schutz von oben.
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stern
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Beitrag Sa., 01.01.2022, 15:39

https://www.spiegel.de/kultur/sprachkri ... 2c70498022
Sprachkritiker wählen »Eigenverantwortung« zur »Floskel des Jahres« 2021

Die Betreiber des Netzprojektes »Floskelwolke« plädieren für einen sorgsamen Umgang mit Sprache. In diesem Jahr haben sie mehrere Begriffe ausgewählt, die in der Coronakrise fehlgedeutet werden.
01.01.2022, 14.11 Uhr
Mir würden weitere Kandidaten einfallen, die diese Auszeichnung auch verdient hätten....
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Fairness
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Beitrag Sa., 01.01.2022, 17:57

Danke stern, für den Link, für die Wahl der Wörter des Jahres interessiere ich mich jedes Jahr, deswegen kommt er mir gelegen.

Aus dem Artikel:

Eigenverantwortung
Die Begründung: »Ein legitimer Begriff von hoher gesellschaftlicher Bedeutung wird ausgehöhlt und endet als Schlagwort von politisch Verantwortlichen, die der Pandemie inkonsequent entgegenwirken. Fehlgedeutet als Synonym für soziale Verantwortung und gekapert von Impfgegnerinnen und Impfgegnern als Rechtfertigung für Egoismus«
Interessante Beobachtung der Sprachkritiker, wie ich finde.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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stern
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Beitrag So., 02.01.2022, 08:47

Ob das jetzt erste Anzeichen für den Wendepunkt sind? Allerdings sind die Zahlen wegen der vielen Feiertage noch nicht sonderlich verlässlich. Untererfassung.


Quelle: https://twitter.com/OlafGersemann/statu ... 2805998593

Aber auch so sieht man: Wenn Omikron mal da ist, geht es schnell.
Ja, impfen hilft und schützt.
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Inga
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Beitrag So., 02.01.2022, 09:23

Das ist jetzt mal interessant: Ich frag mich ja schon seit Monaten, warum in Deutschland bei ähnlicher Impfquote (bezogen auf die Gesamtbevölkerung) so viel mehr Menschen sterben als z.B. in Grossbritannien. Und eben stelle ich fest, der Lauterbach hat sich das auch gefragt - und gibt genau die Antwort, die ich mir schon lang dachte, aber wo ich gemeint habe, das kann doch inzwischen nicht mehr sein:
https://www.spiegel.de/gesundheit/gesun ... 3aa4149554
In Dänemark und Großbritannien, wo Wissenschaftler mildere Krankheitsverläufe bei einer Omikron-Infektion meldeten, liege die Impfquote bei Älteren deutlich höher als in Deutschland.
Also, Leute, sprecht vielleicht auch die nette, ältere, alleinlebende Nachbarin auf die Impfung an und bietet ihr an, ihr bei dem Bürokratiekram zu helfen!

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stern
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Beitrag So., 02.01.2022, 10:35

Gut, dass du es sagst... die vergisst man nämlich beim Impfen. :roll:

Unter denen gibt es genauso Unbelehrbare... bis hin zur Beeinflussung durch Impfgegner-Verwandte.
Impfquote der Ü60 in D: 87% (davon 62% geboostert), Stand: 1.1.22

Todesfälle in D:


Quelle: https://twitter.com/OlafGersemann/statu ... 1128528897
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Jenny Doe
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Beitrag So., 02.01.2022, 10:47

Inga: In Dänemark und Großbritannien, wo Wissenschaftler mildere Krankheitsverläufe bei einer Omikron-Infektion meldeten, liege die Impfquote bei Älteren deutlich höher als in Deutschland.
Was ist daran neu? ;)

Wenn Du im Thread oben guckst, ... da wurden bereits einige Statistiken verlinkt, aus denen hervorgeht, dass alte Menschen und Risikogruppen besonders gefährdet sind.
Aber man ist ja ein böser Impfgegner, wenn man darauf hinweist, dass sich die Politiker lieber mal um die Alten und Risikogruppen kümmern sollten als Impfbusse vor Schulen aufzustellen.
Die Alten, die nicht die Kraft haben sich in stundenlange Schlangen vor Impfzentren einzureihen, die müssen bis April 2022 warten, bis in ambulanten Praxen eine Spritze für sie verfügbar ist.
Also, nicht wundern über so viele alte Toten in Deutschland ;)
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag So., 02.01.2022, 10:59

Sorry, das ist Quatsch, dass es für Ältere erst im April frei Termine gibt, außer man verallgemeinert einen Einzelfall, den man kennt. Die Stiko betonte auch klar die Dringlichlicheit der der Älteren bzw. Risikogruppen. Allerdings ist nicht jeder Arzt verpflichtet an der Impfkampagne teilzunehmen. Daher gibt es ferner Impfzentren und auch mobile Imofteams. Wer will kann zeitnah eine Termin finden, mittlerweile.

Und die Impfquote der Ü60 beträgt 87%. Das ist eine Untergrenze. Jeden wird man speziell in D nicht erreichen. Und ja, es gibt auch in dieser Altersklasse hochgradig Unbelehrbare.

Gibt es denn in der Schweiz keine eigenen Probleme, dass man sich immer an D und dessen Coronamanagement abarbeiten muss?
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Jenny Doe
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Beitrag So., 02.01.2022, 11:08

Stern, ich rede nicht von Einzelfällen.
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