Corona - Alles rund um die Schutzimpfungen (2)

[saffiatou]

Manchmal muss man Menschen zu ihrem Glück zwingen, weil es egal ist wieviel Aufklärung man ihnen bietet, sie kapieren es nicht. Auch jetzt, hier in dem Thread und in D. Ist es ja zu beobachten, sie laufen liebe4 den Rattenfängern hinterher. Oder bringen die absurdesten Argumente. Sie sind dagegen, einfach nur, ohne nachzudenken. Ich finde da ist sehr viel Meinung aber wenig Ahnung.

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[thundercook]

Manchmal muss man Menschen zu ihrem Glück zwingen

Eine wahrhafte Demokratin, herzlichen Glückwunsch

[thundercook]

Dass sich viele Menschen nicht impfen lassen würden, weil sie "falsch informiert" seien, ist doch eine vollkommen hohle Vorstellung. Erstmal gibt es überhaupt keine Pflicht sich zu "informieren". Wer kein Interesse hat, der braucht sich auch nicht zu informieren. Ganz einfach. Und zweitens wird es nicht wenige Menschen geben, für die sich impfen lassen anfühlen wird, wie die Hand zu küssen, die sie schlägt. Das ist zu respektieren. Alles auf die "Leugner" zu schieben ist hohl und naiv

[saffiatou]

Danke!

Genauso wie manche der Meinung sind, sich gegen eine Impfung entscheiden zu dürfen, haben aber auch die Menschen das Recht gesund zu bleiben, die wirklich nicht geimpft werden können. Das geht ( anscheinend und leider) dann nur mit einem Zwang zu Impfung, wie es diesen übrigens immer mal wieder gab (Pocken, Masern…) und das hat Wirkung gezeigt. Eine Demokratie geht in beide Richtungen und wir sollten solidarisch die Schwachen schützen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden dürfen und die, für die der Impfstoff noch nicht zugelassen wurde (Kinder unter 12).

Eine Gesellschaft kann sich auch mal entscheiden, dass es die Kosten, die andere verursachen, weil sie sich nicht beteiligen wollen, nicht mehr zahlen (Tests )

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[stern]

Also Umfragen zufolge würde die Mehrheit eine Impfpflicht sogar befürworten. Würde also in hohem Maße der Demokratie gerecht werden.
Die Hürden sehe ich eher auf rechtlicher Seite, wie gesagt. Zumindest bei einer allg. Pflicht.

[diesoderdas]

Sind es überhaupt so viele, die sich nicht impfen lassen dürfen aus medizinischer Sicht?

Hier werden nur unter 12 jährige angegeben (wegen der fehlenden Zulassung eben) und Menschen, die eine Allergie auf einen Inhaltsstoff haben.

https://www.n-tv.de/wissen/Wer-sich-nic ... 34500.html

Habe auch mal gehört (aber nicht nachrecherchiert), dass es von den Herstellern rein gar keine Einschränkung geben würde, was Vorerkrankungen und Impfen angeht.

[Waldschratin]

Sind es überhaupt so viele, die sich nicht impfen lassen dürfen aus medizinischer Sicht?

Meist wird derzeit drauf vergessen, dass es nicht nur Probleme mit dem Impfstoff an sich geben kann.
Schwierig wird es z.B. für Leute, die per se keine i.m.-Injektionen bekommen dürfen, wenn der Impfstoff (Wie derzeit noch bei Corona) noch auf keine andere Art verabreicht werden kann.
Gerinnungsstörungen z.B.

Das RKI hat ne eigene Seite dazu mit den wichtigsten Infos, aber halt aus RKI-Sicht:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfe ... i_ges.html

[stern]

Es geht auch darum, dass jeder, der eine Krankenhausbehandlung benötigt (und das sind nicht nur Coronapatienten), diese auch erhalten kann. Wird es eng (trotz Maßnahmen für Ungeimpfte bzw. obwohl versucht wird, zusätzlichen Platz zu schaffen), müssten z.B. andere OP verschoben werden. Und ja, um das abzuwenden, wird es sicherlich begründbar sein, zunächst Ungeimpfte mit Maßnahmen zu belegen. Dürfen halt nicht zu viele auf einmal werden, die gleichzeitig eine Behandlung benötigen. Anders als andere Länder, ist die Impfquote noch mäßiger und die Bevölkerung rel. alt.

[hawi]

Also Umfragen zufolge würde die Mehrheit eine Impfpflicht sogar befürworten. Würde also in hohem Maße der Demokratie gerecht werden.
Die Hürden sehe ich eher auf rechtlicher Seite, wie gesagt. Zumindest bei einer allg. Pflicht.

Hallo stern,
ganz konkret durchdacht, analysiert, hab ich es selbst rechtlich nicht, hab dazu auch nichts brauchbares gelesen, gesehen, gehört.
Rechtlich und/oder tatsächlich spricht ganz aktuell wohl dies (noch) gegen eine gesetzliche Impfpflicht:
im Moment gibt es noch gar keine endgültig zugelassenen Impfstoffe bei uns. Bislang sind alle nur „bedingt für ein Jahr“ zugelassen. Ich weiß nicht, ob das rein rechtlich gegen eine Impfpflicht mit solchen Stoffen spricht, ganz unproblematisch wäre so was aber wohl nicht.

Zweites, zumindest im Moment noch größtes Problem: Eine Impfpflicht wird es wohl nur geben können, wenn so eine Pflicht „erfolgreich“ gegen Corona wäre. Keine Ahnung, wie hoch der „Erfolg“ sein müsste, ob die Impfpflicht wirklich zu einen 100%igen „Herdenimmunität“ herbeiführen, erzeugen müsste?! So halbwegs in diese Richtung sollte es wohl gehen.
Oder umgekehrt: Wenn eine Herdenimmunität überhaupt nicht zumindest annähernd denkbar, möglich ist, dann ließe sich eine ganz allgemeine Impfpflicht wohl kaum begründen, durchsetzen.

Solange für über 10% der Bevölkerung, nämlich für Kinder unter 12 Jahren, kein Impfstoff/Impfschutz da ist, ließe sich wohl auch mit Impfpflicht keine Herdenimmunität erreichen. In dem Bereich wird sich aber wohl bald was tun, besteht zumindest Hoffnung, dass sich was tut:

Für Kinder unter zwölf Jahren könnte es schon in diesem Jahr einen zugelassenen Impfstoff gegen Covid-19 geben. Die beiden Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna streben eigenen Angaben zufolge noch im Herbst einen Zulassungsantrag an. Die aktuell laufenden Studien und Tests an Kindern, die jünger sind als zwölf Jahre, sollen im September und Oktober abgeschlossen sein.
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 46632.html

Mal unterstellt, es gäbe für alle einen oder mehrere Impfstoffe, die in Sachen Nebenwirkungen nicht negativer wirken, als bislang bekannt?
Dann wäre „nur“ noch die Quote der nun sogenannten „Impfdurchbrüche“ genauer zu quantifizieren. Allzu hoch darf diese Quote wohl auch nicht sein.

Das erst mal das, was mir in Sachen „Impfpflicht“ grad so einfällt. Mag nicht alle Widerworte enthalten. Ich für mich hätte in dem Bereich aber schon gern jetzt mehr Diskussion, möglichst sachlich. Allgemein, aber auch in der Politik. Grad die. Warum auch immer, aber mir scheint, in Sachen „Impfpflicht“ verhalten sich die Entscheidungsträger genauso wie zu den (Ansteckungs-)Inzidenzwerten. Erst wird so getan als ob die Ansteckungsinzidenzen (bzw. die Freiwilligkeiten der persönlichen Impfung) alternativlos wären, um dann später kurzfristig fast das Gegenteil zu behaupten.
Mindestens sehr schlecht kommuniziert, schlicht zu schwarz/weiß, zu statisch.

LG hawi

[stern]

Einen Unterschied zwischen der Corona-Impfung und der Impfungen gegen Masern und Pocken (nur hier gab es bisher Impfpflichten) sehe ich darin, dass letztere Impfungen (eine langt, glaube ich) eine lebenslange Immunität sichern. Bei Corona fällt der Schutz gegen Infektion bisher nach einigen Monaten ab und ist auch frisch geimpft nicht 100%. Über deren Aufbau von (Herden-)Immunität ist eine Impfpflicht also kaum begründbar. Der rechnerisch möglicherweise Herdenimmunität mit den bisherigen Impfstoffen gar nicht herstellbar. Bei Masern oder Poken würden der Geimpfte tatsächlich nicht mehr zum Infektionsgeschehen beitragen.

Ein Impfpflicht für Kinder? Schwer, weil die auch ohne Impfung nur selten schwer krank werden, sterben oder ins KH müssen, eine Impfung aber ein Eingriff in den Körper ist. Gäbe es eventuell mildere Mittel, usw.

Letalitätsrisko? War bei Pocken meines Wissen auch um einiges höher.

Hier müsste dann wahrscheinlich eher darüber gehen, dass die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bedroht ist (KH zu voll, überlaufen, es können notwendige Versorgungen nicht mehr durchgeführt werden, usw.). Hier lande ich dann auch wieder dabei, ob es mildere Mittel gäbe. Und das wäre zu bejahen. Z.B. trörö mit Trommelwirbel: Zunächst Ungimpfte mit Maßnahmen belegen. Aktuell ist die Lage aber noch entspannt. Die Tendenz sieht man aber bereits. Und es ist noch Sommer.

[hawi]

ja stern, vor allem dass Corona-Impfungen zeitlich nur begrenzt wirksam sind, hab ich nicht mitgedacht.
Ob das eine allgemeine Impfpflicht ganz ausschließt? Weiß nicht, muss ich selbst nochmal bedenken, überdenken.

Danke, hawi

[stern]

Vielleicht hätte ich sterile Immunität einfügen sollen (bei Poken und Masern). Damit ist auch eine Übertragung ausgeschlossen, zumindest meist.

Bei Corona infizieren sich Geimpfte zwar seltener als Ungeimpfte (ein Schutz gegen Infektion besteht, aber nachlassend und nicht 100%) und Geimpfte übertragen damit auch seltener (und nach Studien auch kürzer). Aber somit tragen sie zum Infektionsgeschehen dennoch bei (wenn auch weniger als Geimpfte). Wer gegen Pocken oder Masern geimpft ist fällt hingegen als Überträger i.d.R. ganz raus (ebenso wenn er die Erkrankung durchgemacht hat).

[thundercook]

[stern]

Immer diese Vergleiche. Ist ja nicht der erste von ihm. Was Broder übersieht: Ein Differenzierung von Maßnahmen je nach Gefährdung ist ein sachlicher Grund. Diese Maßnahmen greifen, wenn die Intensivbetten sich füllen.

Was erwarten denn willentlich Ungeimpfte? Dass sie sich als Opfer inszenieren, andere weiter vor sich hertreiben können und andere das ausbaden sollen, was sie einbrocken? Die Zeiten sind.vorbei. Es gibt keine Impfpflicht und daher ist logisch, dass es notfalls andere Maßnahmen braucht, wenn es eng wird in den KH. Leider Paywall:

29. August 2021, 17:33 Uhr
Corona-Impfung: Niemand hat das Recht, andere zu gefährden

https://www.sueddeutsche.de/meinung/cor ... ssion=true

[stern]

Coronavirus Wieder mehr als 1000 Intensivpatienten

Stand: 29.08.2021 14:16 Uhr
...
Patienten deutlich jünger als im Vorjahr

Anders als im Vorjahr sind zudem inzwischen längst nicht mehr vor allem Senioren betroffen: ...
Zumeist sind von schweren Verläufen und Todesfällen Ungeimpfte betroffen.

https://www.tagesschau.de/inland/intens ... a-101.html

Wieder andere, notwendige Operationen abzusagen, kann höchstens eine Notlösung sein.

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