Nähe/Distanz zur Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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_Marie_
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Beitrag Mi., 19.02.2020, 18:46

Hatten wir letzt auch.. ist halt jetzt irgendwie da, bringt nix wenn ich’s wegschiebe.
Wir arbeiten dran..
Sind zumindest beide mit dem Inneren Kind-Kram ziemlich auf Kriegsfuß, passt schon mal ;-)

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Philosophia
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Beitrag Mi., 19.02.2020, 19:27

Ja, ich steh da auch nicht drauf. Gib dir Zeit - so etwas geht nicht von heute auf morgen
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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_Marie_
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Beitrag Mi., 19.02.2020, 19:42

Mir wird immer wieder gesagt ich müsse mich auf die kindlichen Anteile einlassen, mich um sie kümmern, zuhören was sie wollen, bla bla..
Von daher bin ich ganz glücklich dass sie jetzt sagt „Nö, sie sind erwachsen und wir geben dem keinen Raum“.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 19.02.2020, 21:17

Man kann auch als Erwachsene Nähewünsche haben
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mio
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Beitrag Mi., 19.02.2020, 22:50

Vielleicht habt ihr ein "Definitionsproblem"? Was verstehst Du denn unter "kindlich"? Und was verbindest Du damit?

Was ist "schlecht" an dem "Kind"? Und warum ist es schlecht in Deinen Augen?

Wie würdest Du das sehen, wenn Du ein reales Kind vor Dir hast?

Wärst Du dann auch so "hart"?

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Philosophia
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Beitrag Do., 20.02.2020, 06:54

Ich hab nix gegen Kinder. Ich hab was gegen regressive Erwachsene (und zwar nicht in Therapie, sondern im echten Leben). Ich kannte mal eine Magersüchtige, die immer nur noch von 'die Kleine möchte jetzt dies', um extrem raumnehmendes Verhalten zu legitimieren. Auch meine Mutter sprach immer davon... mein inneres Kind braucht das jetzt so. Ich mein, wenn mein sein Kind für sich versorgt, finde ichs gut, aber wenn man es anderen aufdrückt, finde ichs zum Kotzen. Und ich habe eben erlebt, dass die innere Kind Arbeit genau das oft verursacht - das die Betroffenen ihr inneres Kind an andere abgeben. Und das nervt gewaltig!
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_Marie_
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Beitrag Do., 20.02.2020, 07:38

@mio

Kindlich heißt für mich in dem Fall klein, hilflos, bedürftig. Und das will ich nicht sein.
Will da erwachsen sitzen und mich mit der Frau unterhalten.

@Philosophia

Oh ja, ich kenne auch so eine „Kaputt-Therapierte“ die ganz oft kommt mit „Eines der Innenkinder wünscht sich ..“ etc. Auch außerhalb der Therapie. Krieg da immer dezent einen Anfall (innerlich natürlich).

Die Suchttherapeutin kam mir jetzt auch schon ein paar Mal mit der Frage, wie alt denn der Anteil wäre der gerade so fühlt.
What?
Ich kann da echt nix mit anfangen.

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Philosophia
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Beitrag Do., 20.02.2020, 07:45

Na ja, ich lehne jetzt nicht ab, wenn ich da in mir kindliche Bedürfnisse fühle - ich guck sie mir an. Und während meiner Analyse hatte ich das Gefühl ich war doch erst Säugling, dann 4 Jahre und wurde dann immer älter dort - und mit gefühlten 18 Jahren habe ich das analytische Nest verlassen. Es gab also durchaus kindliche Anteile in mir, und ich bekam dort Bezug zu ihnen und einige durften nachreifen, aber ich lehne es eben ab, so etwas ins reale Leben mitzunehmen. Bzw. es zu groß werden zu lassen. Ich bin auch saudankbar, dass die Analytikerin nicht betont hat, dass sie mit meiner verletzten vom Mangel durchzogenen Kinderseele arbeitet. War auch nicht nötig, ich habe das gefühlt und bin dort einfach gewachsen. Dann muss man auch nicht so ein Aufhebens drum machen und das an die große Glocke hängen.
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_Marie_
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Beitrag Do., 20.02.2020, 07:51

In der letzten Therapie hatte das auch Raum, wurde aber auch nicht so benannt und durfte einfach da sein zeitweise.
Damit hab ich mich auch stellenweise viel besser verstanden.
Ich mag es nur nicht da reingepresst zu werden.
Eine von den Theras in der Klinik war da schlimm ..

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Philosophia
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Beitrag Do., 20.02.2020, 07:55

Ja, das kann ich verstehen. Oder wenn einem aufgedrückt wird, jetzt alles mal rauszulassen oder zu schreien oder sonst was... warum darfs nicht kommen, wenns kommt? Und zudem muss auch die Atmosphäre passen - und dann wird eh für alle Beteiligten spürbar, was jetzt dran ist und was passt. Immer dieses großtönige Gelaber von irgendwelchen Dingen, die so bahnbrechend heilsam sind - und das innere Kind ist ein son Ding. Aber ich glaube, es bedarf großer Worte und Konzepte, wenn man nicht weiterweiß.
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Beitrag Do., 20.02.2020, 08:04

Glaub deswegen fand ich die Frage der jetzigen Therapeutin ob ich mich neben sie setzen möchte die letzten Wochen auch so schwierig.
Klar, ein Teil von mir wollte.. aber es war auch irgendwie „Zwang“ jetzt mal zu gucken was dann passiert.
Und für da finde ich diese kindlichen Anteile einfach (noch) nicht stimmig.
Und ich will da auch nicht ewig drüber sprechen, sondern wenn’s denn mal so sein sollte dass ich das brauche, einfach benennen können. Und dann am besten ohne es auszuagieren.
Im normalen Leben macht man das ja auch nicht.
War gestern eher ein „Oh Mann, dann bring ich’s halt hinter mich“, Ergebnis war mir ja vorher fast klar.

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Beitrag Do., 20.02.2020, 08:18

Ja, das versteh ich total! Gestellte, erzwungene Situationen sind echt nicht hilfreich.
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Beitrag Do., 20.02.2020, 10:48

Ja, irgendwie war das Murks.

Und jetzt wechselt auch noch meine Hausärztin die Praxis und ist nur noch bis Ende März da.
Häng jetzt nicht sonderlich an der Frau, aber kennt mich halt jetzt doch schon einige Jahre.. und nun wieder woanders komplett neu anfangen .. nervt mich grad.


mio
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Beitrag Do., 20.02.2020, 11:26

_Marie_ hat geschrieben: Do., 20.02.2020, 07:38 Kindlich heißt für mich in dem Fall klein, hilflos, bedürftig. Und das will ich nicht sein.
Will da erwachsen sitzen und mich mit der Frau unterhalten.
Denkst Du dass Erwachsene nie bedürftig sind, sich nie klein fühlen, hilflos? (Bzw. sich mal so fühlen dürfen ohne gleich wieder zu "Kindern" zu werden?)

Wenn Du zu einer Therapeutin gehst dann impliziert das doch bereits dass Du Hilfe brauchst, sonst würdest Du ja nicht hingehen.

Ich sehe diese "Kind" oder "Anteil" Arbeit eher als "Verständnismodel". Also dass man auf die Art sich selbst besser verstehen lernen kann. Du warst ja mal ein Kind, ebenso eine Jugendliche und heute bist Du eben erwachsen und dieses "kindliche (andere) Erleben" und diese "kindlichen (anderen) Bedürfnisse" ist/sind ja auch irgendwo in Dir gespeichert.

Dass Du das Kind so "negativ" siehst ist ja auch erst mal nur Deine Sichtweise. Wenn Du Dir reale Kinder anschaust dann findest Du da ja sicher auch ganz viele tolle Sachen, also zB. neugierig, offen, vorurteilsfrei, vertrauensvoll, mutig, frech, ehrlich...all das sind ja auch "typisch kindliche" Eigenschaften.

Ich will Dir jetzt nicht einreden dass Du mit Deiner Therapeutin so arbeiten sollst, versteh mich da bitte nicht falsch, aber ich finde es immer ein bisschen auffällig, wenn jemand es so intensiv ablehnt sich mit "sich selbst als Kind" auseinanderzusetzen. Und nichts anderes meint ja zB. die Frage "Was bräuchte das Kind in Ihnen?", "Wie alt ist dieses Kind?" etc. pp.. Dass soll ja DIR - also Deinem Erwachsenenich - zur Klärung Deiner heutigen Bedürfnisse, aber auch Ängste, verhelfen und meint nicht, dass Du jetzt wieder "zum Kind werden" sollst. Wenn das so verstanden wird, dann läuft was verkehrt meiner Meinung nach, aber wie Du das verstehst liegt ja in Deiner Hand, sonst wärst Du ja nicht erwachsen. ;-)

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_Marie_
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Beitrag Do., 20.02.2020, 11:34

jVielleicht auch die Ablehnung gegen das Modell weil ich Kinder generell eher..hm..wie drück ich das jetzt nett aus .. :cool: ..gewöhnungsbedürftig finde.

Aber ich verstehe das Konzept dahinter schon..
Finde mich da aber seit Jahren, trotz viel einlesen, nicht rein und mag es nicht wenn es dann von Therapeutenseite heißt „Sie müssen“.
Von daher bin ich grade ganz glücklich dass die jetzige Therapeutin da auch nicht viel von hält ..
Genauso wie von DBT übrigens und das als Verhaltenstherapeutin :lol:
Die beiden Sachen haben wir zumindest mal gemeinsam.

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