Sie an den Feiertagen stören, unverschämt?
Habe ich behauptet das es behauptet wurde?
Die Rechnung suggeriert das Privatpatienten weniger lukrativ als Kassenpatienten seien, was nicht grundsätzlich so ist.
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Also meine Therapeutin sagte mal, dass sie mit mir als Privatpatient weniger verdient, als mit Kassenpatienten. Ich kann aber nicht mehr nachvollziehen heute, wie sie das erklärte.
Das ging darum, dass manche Anteile behaupteten, sie wolle nur an unser Geld.
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So, und wieder einmal durfte jemand schreiben und das wurde draus: viewtopic.php?f=6&t=41591&p=1061027#p1061027
Traurig ist so was!
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Aber doch nur, wenn Du dafür eh "empfänglich" bist, oder nicht? Ich lass mir doch kein "Problem" einreden das ich gar nicht habe?Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 07.02.2019, 06:49 Zum einen macht es mich ggf. kränker und kleiner als ich bin
So eine "Praktikantenärztin" bei meiner Hausärztin wollte mir zB. mal weissmachen ich hätte COPD. Klar, im "Akutmoment" (ich hatte nix als ne simple akute Bronchitis, die ich aber noch nie zuvor in meinem Leben hatte) hab ich mich auch kränker gefühlt als ich war, aber als es mir ein, zwei Tage später wieder besser ging wurde auch die Überzeugung, dass die Käse erzählt proportional stärker.
Das "Symtombild" hatte ich mir eh angeschaut und da deutete halt alles auf "typsisch akut" hin, aber sie schoß Diagnosemässig halt trotzdem mit Kanonen auf Spatzen, wahrscheinlich weil ich rauche. Ich hab dann einen Lungenfunktionstest machen lassen und - wie von mir bereits vermutet - alles ok diesbezüglich. Und ich hatte ihr Asthmaspray vollkommen zu Recht nach zwei Versuchen in die Ecke gepfeffert...
Meint: So ahnunglos kann man doch in Bezug auf die eigene "Größe" gar nicht sein, wenn man da mal realistisch und mit etwas Abstand drauf kuckt. Und wenn man das eben NICHT kann, dann ist es Teil der Störung und die Behandlung passt dann halt individuell nicht, aber das heisst ja nicht, dass sie grundsätzlich falsch sein muss, weshalb auch eine grundsätzliche "Warnung" diesbezüglich oder auch ein grundsätzliches Ablehnen des Vorgehens unmöglich der Realität entspricht sondern bereits eigene projektive Elemente enthält.
Das ist aber dann ja nicht DEIN PROBLEM. Von denen kannst Du Dich ja abwenden, wenn Dir das persönlich zuviel ist. Mir taugt es auch nicht, wenn Leute so drauf sind, egal ob mit oder ohne Therapie, aber herrje: Es ist nicht mein Problem. Und Deines doch auch nicht.Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 07.02.2019, 06:49Die Aussage von denen war: Jetzt gehts mal nur um mich (Nachhall: mich mich mich mich).
Verhindern lässt sich sowas meiner Meinung nach eh nicht, es wird immer Menschen geben die "Therapie" anders verstehen als sie gedacht ist. Und es wird auch immer Menschen geben die da erst mal "negative" Erfahrungen machen müssen um zu bemerken/verstehen was ihnen letztlich hilft. Das ist doch echt nicht Dein Bier?
Bist Du Dir sicher, dass Du da schon so gut "innerlich abgegrenzt" bist nach Deiner - von Seiten Deiner Therapeutin - "abgegrenzten" Analyse wie Du es hier propagierst? Für mich liest sich das nicht wirklich so. Und DAS finde ich zB. seltsam. Ich sehe da eher ein "Theorie-Praxis"-Problem. In der Theorie bist Du für Abgrenzung und meinst zu wissen was das nun genau ist, in der Praxis lässt Du Dich aber persönlich stark in alles involvieren (bzw. mischst Dich stark ein, "Moraltante" ..), was "zu nah dran" an Dir ist. Echte - innere, eigene - Abgrenzung (=emotionale Autonomie) sieht für mich persönlich wirklich anders aus.
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Oder hier: Bei den Stundenüberziehungen hättest Du ja auch gehen können wenn sie Dich gestört haben. Du hättest ja auch selbst sagen können: Ok, Ende der Stunde, bis... Hast Du nicht und damit hast Du Dich eben auch selbst "ausgeliefert".Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 07.02.2019, 06:49 Mein ExTherapeut hat mir zum Beispiel recht viel geschenkt - mit dem Großteil konnte ich nix anfangen. Und er hat mit mir fast jede Stunde gehörig überzogen. Sagte mir, er habe extra meinetwegen nen Kongress besucht. Eigentlich hat er alles für mich getan - und ich fragte mich immer, was soll das?
Was das mit dem Kongress angeht verstehe ich das Problem nicht. Meine Thera hat "wegen mir" (seh ich nicht so, ich war nur der "Auslöser" aber nicht der Grund in dem Sinne) auch Fortbildungen gemacht die sie ohne mich wahrscheinlich nicht gemacht hätte. Nun hat sie mir das nicht "vorgerechnet" (und vielleicht liegt auch darin das eigentliche Problem, im "Vorrechnen"?) nach dem Motto: "Sehen Sie doch was ich alles tue um Ihnen zu helfen..." Sie hat sich halt einfach aus einem "gegebenen Anlass" weitergebildet, ist ihre Angelegenheit, nicht meine. Ich hab ja nicht zu ihr gesagt: So, und jetzt gehen Sie bitte schön mal da und da hin und machen sich schlau zu meinen Problemen... Bei mir kam das einfach als ernsthaftes Bemühen an zu verstehen und zu helfen, mehr nicht. "Gebraucht" habe ich das so nicht, ich fand sie auch so "ausreichend" gut. Aber wenn sie es für sich "braucht" dann habe ich da auch nix dagegen.
Das verstehe ich jetzt wieder nicht? Meinte sie tatsächlich dass Du "gewichstmässig" nicht zu legst obwohl sie ja emotional "so gut für Dich sorgt"? Falls ja hätte ich die Frau für ziemlich beschränkt gehalten an Deiner Stelle.Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 07.02.2019, 06:49Meine Kliniktherapeutin regte sich darüber auf, dass ich nicht zunahm, obwohl sie mir so viel gab.
Diese Vergleiche von "emotionalem Hunger" und "tatsächlichem Hunger" leuchten mir allerdings auch nur auf dem "Papier"/der "übertragenen Ebene" ein, als "Metapher". Wenn jemand mir real so käme würde ich mir wohl denken: Hallo? Wenn ich - körperlich - Hunger habe dann habe ich Hunger und wenn ich satt bin, dann bin ich satt. Wenn ich dann trotzdem noch was "will" dann habe ich einfach "Appetit", aber das ist halt echt kein Hunger.
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mio, ich war in alle meinen vorigen Therapien bis zur Analyse noch nicht so weit, um jemandem die Meinung zu geigen. Ich habe immer gemacht, was man von mir verlangt hat. Mit mir konnte man alles machen. Aber hier sehe ich durchaus meinen Anteil daran, dass ich son Rotz immer wieder erleben durfte. Aber hier seh ich auch das Problem - vielen von uns sind schlimme Dinge passiert; die, die Gewalt und emotionale Erpressung erlebt haben müssen erst einmal checken, dass sie sich jetzt wehren dürfen. Bei mir kam der Punkt, als ich der Kliniktherapeutin sagte, ich wolle nicht mehr zur Intervalltherapie kommen und sie rumjammerte, weil es zwischen uns ja so emotional gepasst hätte. Mal davon abgesehen, dass ich das nicht so empfand, bekam ich nur Brechreiz von dieser Aussage und habe mir gesagt, nie wieder mit mir. Danach folgte unverzüglich auch der Abschied vom VTherapeuten. Und ja, ich könnte mich durchaus noch weiter abgrenzen - habe wohl gerade keine so gute Phase. Es regt mich halt nachwievor auf, wenn ich so was lese - erst recht, was davon die Folgen sein können. Weil, man kann nicht davon ausgehen, dass ein schwer traumatisierter Patient so was sehen kann - und selbst, wenn er es sieht, dann rechtzeitig abhauen kann. Und das ärgert mich! (vorausgesetzt, dass dieses übermäßge Kümmern ein komisches Gefühl hervorruft oder sich dessen Schädlichkeit im Nachgang herausstellt aufgrund der Verklärung im Prozess)
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Aber wäre es da nicht Sinnvoller anstatt die Patienten "auf die Füße zu treten" den Therapeuten darauf hinzuweisen?Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 08.02.2019, 06:14. Es regt mich halt nachwievor auf, wenn ich so was lese - erst recht, was davon die Folgen sein können. Weil, man kann nicht davon ausgehen, dass ein schwer traumatisierter Patient so was sehen kann - und selbst, wenn er es sieht, dann rechtzeitig abhauen kann. Und das ärgert mich! (vorausgesetzt, dass dieses übermäßge Kümmern ein komisches Gefühl hervorruft oder sich dessen Schädlichkeit im Nachgang herausstellt aufgrund der Verklärung im Prozess)
Denn er ist derjenige der das gelernt hat und nicht mit Problemen ankommt. Er sollte abgegrenzt und ein gutes Vorbild sein.
Wenn der Patient (un)moralische Angebote erhält, dann darf er doch erstmal davon ausgehen, dass es richtig und ok ist? Selbst wenn es um 10 Seiten geht.
Ich finde es viel verlangt, dass der Patient, in seiner Not, wo er sich selbst kennenlernen muss, auch noch auf das Befinden des Therapeuten achten muss. Verfällt man da nicht evtl sogar in alte Verhaltensmuster?
Und ist man nicht in Therapie damit es endlich mal um sich geht und nicht um die Belange Anderer?
Klar gibt es die Ego mich mich mich Menschen, die mag ich auch nicht sonderlich, aber in der Therapie sollte es um mich gehen oder nicht?
Na ja, ist hier alles meiner Subjektivität verschuldet.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
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Nichts anderes habe ich gesagt (bzw. wollte ich sagen) - mit den jeweiligen Therapeuten kann ich mich ja hier nicht anlegen. Und die kapieren einfach nicht, dass solche Angebote auch schlichtweg übergriffig, überladend oder kleinmachend sein können (müssen nicht). Aber offensichtlich ist das nicht deutlich geworden: Ich ärgere mich hier über die Therapeuten - nicht über die Patienten (na ja höchstens dann, wenn 10 Seiten-Mails und Krankenbettarbeit absolut null hinterfragt werden - denn auch wenn ich früher die Schnauze gehalten habe, aber suspekt wars mir immer). Und mich hat gerade dieses Nichtauseinandersetzen mit den Therapeuten die sich so verhalten haben (weil: wird ja schon richtig sein, was die tun, auch wenns mir nicht behagt, ich bin halt komisch), dazu gebracht, dass ich mich nicht weiterentwickelt habe und sogar Schaden nahm. Mir ist das Therapeutenwohl pupsegal - mir gehts um die potenziellen Folgen und den Nutzen solcher Sonderbehandlungen für den Patienten.
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Und wurde das konkret von Dir "verlangt"?Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 08.02.2019, 06:14 Ich habe immer gemacht, was man von mir verlangt hat
Oder war das am Ende Deine eigene Interpretation in Bezug auf das Verhalten der Therapeuten?
Mir fällt es zugegebenermassen schwer zu glauben dass es so viele Therapeuten geben soll die sich nach der "Aufmerksamkeit"/"Zuwendung" ihrer Patienten "sehnen" wie man hier bisweilen den Eindruck gewinnen könnte.
Vielmehr nehme ich an dass es sich häufig um die aufgrund der eigenen Lebensgeschichte verzerrte Wahrnehmung der Patienten geht wenn da dann "blind geleistet/bedient" wird was vermeintlich "gefordert" wird.
Ich kenne es so, dass meine Therapeutin mir - gerade zu Anfang - immer wieder und sehr explizit mitgeteilt hat dass ich bestimme was ich - an Hilfe von ihr - möchte, wie ich es möchte etc. pp. und das ein NEIN jederzeit ok ist. Das hat sie fast schon "gebetsmühlenartig" betont dieses: Es ist IHRE Entscheidung. Sie setzen die Grenzen der Therapie fest, nicht ich. Für ihre Grenzen sorgt sie, für meine darf ich sorgen. Und so ein Vorgehen ist meiner Meinung nach alles andere als "negativ verstrickt" obwohl ich mich wirklich jederzeit hätte melden dürfen.
Nur heisst: Sie dürfen sich melden ja eben auch nicht: Ich werde immer gleich auf sie reagieren und jederzeit wunschgemäss für Sie da sein. Das hat sie auch so nicht gestaltet, sie hat so zeitnah reagiert wie es ihr eben möglich war bzw. sie es für nötig hielt. Und so "zeitnah wie mir möglich" war ein von ihr definierter Zeitraum. Das konnte eine Stunde bedeuten aber auch 5 Tage. Mit sowas muss man dann halt auch klarkommen können denke ich und für den ein oder anderen wäre das dann sicher ein nicht gut aushaltbarer Zustand, da sind dann klare Zeiten sicher förderlicher.
Ich wäre bei diesem Angebot allerdings wirklich zu keinem Zeitpunkt darauf gekommen, dass ich das MUSS, also dass sie von mir verlangt mich zu melden wenn es mir dreckig geht oder mir was zu doll im Schädel rumgeistert. Das kann sie ja auch gar nicht, sie "sieht" das ja nicht wenn ich es nicht tue und selbst wenn ich es ihr erzähle und sie sagt: "Hören Sie Frau mio, Sie können mich in so einer Situation wirklich jederzeit kontaktieren." bin noch immer ich diejenige die das dann frei entscheidet und auch entscheiden darf, siehe "oben". Ich mach das also nur wenn ich das auch wirklich WILL.
Zumal es ja schon ein Stück weit auch darum ging wie "übergriffig" es von Patientenseite angeblich ist wenn die - erlaubterweise - mails schreiben oder ähnliches und dass diese Patienten doch einfach nur "rücksichtslos" wären.
Sorry, aber das ist echt genau diese "wir schieben mal die Verantwortlichkeiten dahin wo wir sie haben wollen, egal ob sie da hingehören oder nicht"-Nummer die ich schon immer ganz fürchterlich fand.
Der Therapeut soll dem Patienten Dinge "aktiv und dezidiert befehlen" die der gar nicht "befehlen" kann, weil bereits der als Erlaubnis getarnte Befehl übergriffig wäre da es das SELBSTVERSTÄNDLICHE RECHT eines jeden Menschen ist die eigenen Grenzen zu wahren (also zB. NEIN zu sagen wenn einem etwas aus nachvollziehbaren Gründen zu viel ist wie zB. bei Dir die überzogenen Stunden) und der Patient soll vermeintliche Grenzen des Therapeuten achten, selbst dann, wenn der sagt: Hören Sie, dass ist vollkommen in Ordnung wenn sie das machen! Weil der Therapeut ja nicht in der Lage ist selbst zu sagen was für ihn ok ist und was nicht.
Da soll der eine die Verantwortung für den anderen übernehmen und das ist ein Merkmal vollkommen verstrickter Denkweisen. Wie man so lernen soll die eigenen Grenzen sauberer kennenzulernen bzw. besser zu vertreten ist mir echt ein Rätsel. Es geht doch darum zu lernen dass es ok ist - eigene - Grenzen (und dazu gehören auch Bedürfnisse das wird gerne vergessen glaube ich) zu haben, also muss doch auch ich erst mal ausprobieren und bestimmen dürfen was wieviel etc. überhaupt gut ist in dem Kontext für mich?
Irgendwie hab ich das Gefühl dass es wenn es darum geht lernen zu müssen, dass auch andere Grenzen haben eben NICHT um die eigenen Grenzen in dem Sinne geht wie ich die verstehe sondern eher darum zu lernen dass es ok ist wenn ANDERE Grenzen haben um dann auf diesem "Umweg" auch zu begreifen, dass man auch selbst Grenzen hat und das Grenzen "aushaltbar" sind.Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 08.02.2019, 09:57 Und die kapieren einfach nicht, dass solche Angebote auch schlichtweg übergriffig, überladend oder kleinmachend sein können (müssen nicht). Aber offensichtlich ist das nicht deutlich geworden: Ich ärgere mich hier über die Therapeuten - nicht über die Patienten (na ja höchstens dann, wenn 10 Seiten-Mails und Krankenbettarbeit absolut null hinterfragt werden - denn auch wenn ich früher die Schnauze gehalten habe, aber suspekt wars mir immer)
Es gibt aber eben auch Patienten die ein ganz anderes "Grenzproblem" haben als dieses an sich "natürliche Wissen" um eigene Grenzen und dass die gegeben sind. Die brauchen dann aber auch niemanden der ihnen sozusagen "seine Grenzen zeigt" damit sie die "eigenen" sehen können. Meine Grenzen sind sicherlich andere als die meiner Therapeutin, Deine sind andere als meine, etc. pp. Dh. Grenzen können nur individuell sein wenn es um subjektive Grenzen geht, wie soll man sowas also "anhand der Grenzen eines anderen" lernen als erwachsener Mensch ohne dabei in eine regressive Position/Abhängigkeit zu verfallen? Irgendwie erschließt sich mir das nicht.
Ich kann doch nicht einerseits vom Gegenüber erwarten dass es mich dauernd "fremd" begrenzt (mir also seine Grenzen als "Vorbild" vorgibt) und gleichzeitig selbst ständig auf dessen - von mir angenommenen - Grenzen achten und über sie nachdenken wenn ich in einen besseren Kontakt mit meinen EIGENEN Grenzen kommen will. Auf die Art bin ich doch wesentlich stärker beim anderen als bei mir, gehe also erst recht "verloren" im Kontakt. Wenn das in der Praxis wirklich so läuft dann erscheint mir das ziemlich widersinnig zu sein und nicht besonders zielführend.
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mio, ich sehe, was du meinst, aber es ist leider so, dass manche Patienten noch nicht so gut innerlich strukturiert sind und dann können sie noch nicht sehen, wie viel Einfluss sie auch haben dürfen für die Gestaltung. Wie ich sagte, ich habe einst alles gemacht, was sie von mir verlangt haben (und das ist mir zu intim, als dass ich das hier preisgebe - und ich schäme mich auch, weil ich das heute nicht mehr machen würde - und nein, nix sexuelles). Mein ExVerhaltenstherapeut wollte z.B. mit mir Yogaübungen in der Stunde machen, was ich eigentlich nicht wollte, aber ich habs gemacht, weil ich nie widersprochen habe - und nein, das ist nicht seine Schuld, er hat mich nicht gezwungen, aber ich hätte nie nein gesagt, nie. Verstehst du? Und ich habe den Eindruck, dass es so einige Patienten gibt, die sich das zu einem gewissen Zeitpunkt noch nicht wagen und somit eben alles tun, was der andere sagt. Und wenn der Therapeut sagt: Schreiben Sie mir jeden Tag ne Mail, dann tun sie das - obwohl sie das vielleicht suspekt finden. Jetzt denk ich, tja Pech, dann sag doch, was du willst oder nicht - aber ich weiß auch, wie das ist, wenn im Kopf noch nicht die Möglichkeit des Widerspruchs existiert. Und diese Patienten müssen das erst lernen. Ich lernte es, indem ich mich mal übertrieben bei einer Krankenschwester bedankte, dass sie mich in der und der Situation so freundlich behandelt hatte - was für sie selbstverständlich war. Sie war stinksauer und hat mich richtig angemotzt. Ich war erst total erschrocken, aber ich versuchte, ihr zuzuhören und verstand, dass ich sie zum potenziellen Täter gemacht habe, was sie ärgerlich gemacht hat. Ab da hab ich darauf aufgepasst. Und dazu gehört auch, dass ich anderen Leuten sage, wenn mir was nicht passt, und nicht denen gleich zuschiebe, dass sie mich schlagen werden. Aber so weit musste ich erst mal kommen, mio.
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Den Therapeuten der das so sagt möchte ich sehen...Philosophia hat geschrieben: ↑Sa., 09.02.2019, 09:47 Und wenn der Therapeut sagt: Schreiben Sie mir jeden Tag ne Mail, dann tun sie das
Und genau das meine ich eben: Der Patient hört mit "seinen Ohren", aber er hört nicht, was der Therapeut wirklich sagt, aber am Ende war es dann trotzdem der Therapeut weil der ja hätte WISSEN müssen was der Patient hören wird und DAS ist SO eben unmöglich.
Ein Therapeut kann anhand der vorliegenden Störung - so diese ausreichend sichtbar wird - allenfalls spekulieren wie ein Patient etwas "hören wird". Je erfahrener ein Therapeut diesbezüglich und je "offener für den Anderen" er ist desto besser wird er das hinbekommen. Aber auch die Fähigkeit "Vorstellungsvermögen" ist unterschiedlich "verteilt" unter den Menschen und damit auch unter Therapeuten, sprich: Der eine scheitert eher an dieser Aufgabe als der andere. Es ist also auch eine Frage der persönlichen Fähigkeiten und nicht nur eine der Erfahrung und der fachlichen Kompetenz.
Sich vorzustellen wie ein "Frühgestörter" (also ein Mensch mit unzureichendem Strukturniveau) denkt ist für einen nicht frühgestörten Menschen ebenso eine nur theoretisch lösbare Aufgabe wie umgekehrt. Meine Therapeutin meinte mal zu mir, als ich verzweifelt versucht habe diese "Denkweise" zu verstehen, dass ich es einfach vergessen soll, weil es da kein "zurück" gibt, ein "zurück" nicht möglich ist an der Stelle. Diese "Reife" lässt sich nicht "ungeschehen" machen weshalb die Tatsache dass jemand das wirklich gar nicht "mentalisieren" kann auch so schwer zu verstehen ist für jemanden für den das selbstverständlich ist.
Natürlich kann ein Therapeut da jetzt ganz intensiv Rücksicht darauf nehmen, aber damit würde er meiner Meinung nach auch "Entwicklung" verhindern wenn es ganz blöd läuft. Die "Unfähigkeit" würde so ja erst Recht "bestehen" bleiben oder gar noch zementiert werden, weil sie dem Patienten gar nicht "auffallen" würde.
Der "Konflikt" besteht ja weiter. Und dieser Konflikt ist grob runtergebrochten dass der Patient (der "seltene" Frühgestörte) im "wir" denkt und der Therapeut (der häufigere "normale" Erwachsene) im "ich und Du".
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mio, es gibt einfach unfähige Therapeuten. Und gerade dieses Beispiel mit dem täglichen Schreiben wurde einer Patientin angeboten, auf deren Thread ich oben verwiesen hatte.
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Ja, es wurde ANGEBOTEN, dh. aber nicht, dass sie es TUN SOLL. Das hört dann vielleicht der Patient so, weil er eben im "wir" denkt und nicht hört was tatsächlich gesagt wird. Der Patient hört also: SIE WILL dass ich ihr täglich schreibe... Gesagt wurde aber nur: SIE DÜRFEN mir täglich schreiben wenn SIE das wollen.
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Ja und vielleicht sind manche noch nicht in der Lage das abzulehnen - darum gehts mir. Und sie tun es dann.
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