Dauer Psychoanalyse-Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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diesoderdas
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Beitrag Di., 03.07.2018, 16:03

mio hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 14:29
dass das ist wie "kurz vorm totalen Durchdrehen sein", so eine Angst "noch völlig irre zu werden", als würde dieses Spannungsfeld zwischen den "unterschiedlichen Realitäten" das eigene Ich zerreißen weil man sie nicht zusammenbekommen kann. Egal was man tut, wie sehr man sich darum bemüht, es funktioniert einfach nicht...

Das kann einen echt verzweifeln lassen und bei einem entsprechend agierenden Gegenüber hilft wirklich nur GEHEN. Das Weite suchen. Abstand. Weg von der "Gehirnwäsche". Die Person in ihrer Realität belassen. Und sich selbst wieder der "tatsächlichen" Realität zuzuwenden und sich da auch "Rückendeckung" zu suchen, sich bestätigen lassen: Nein, Du nimmst das nicht falsch wahr. Du nimmst das vollkommen korrekt wahr...
Sowas von ins Schwarze getroffen. Und der "Zwang" immer wieder andere fragen zu müssen, ob es tatsächlich so stimmt. Obwohl man es eigentlich weiß. Und irgendwie doch nicht weiß.

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stern
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Beitrag Di., 03.07.2018, 18:02

Ich wollte schon fragen, was noch hält, wenn man die Therapeutin als Abrechnungsbetrügerin sieht und als jemanden, die einen ohnmächtig sehen will (und zB auf die Couch besteht, obwohl das retraumatisiert, usw.). Insofern finde ich einen Abschied stimmig. Der heftige Abbruch (ohne Verabschiedung) ohne jede Verabschiedung verwundert mich aber... denn es gab ja wohl auch manches, was zum Bleiben bewogen hat. Also ich denke, das liegt auch daran, wie die Gegenheiten geschildert wurden. Was mich aber noch mehr wundert, wie schnell die neue Therapeutin ein Therapieangebot macht. Ich hatte auch nicht nur gute Erfahrungen, aber ich kenne es so, dass dann umso genauer geschaut wurde (was btw. auch keine Garantie ist). Denn es ist eher wahrscheinlich, dass sich manches nochmals wiederholt, was man mitbringt. Und hier bin ich bei montagne: Es ist als außenstehender meist sehr leicht Kritik zu üben an der Arbeit eibe Auchs anderen Therapeuten, aber ob man in der gleichen Situation "besser" bzw. therapeutischer reagieren kann, ist noch nicht gesagt. Und schon gar nicht, ob man die Dynamik so schnell erfasst, wieso eine Analyse auf den Abbruch zusteuerte. Ich bin ferner bei Isabe, dass kritisch wäre, wenn ein einseitiges Bild skizziert wird a lassen Therapeut als Täter und Patient als Opfer. Das weiß ich nicht, wie kritisch sie (die neue) ist, aber wenn das die nachhaltige Sichtweise ist, ist halte ich eine erneute Wiederholung für absehbar.
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mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 18:10

Na ja, es steht ja auch "Behauptung" gegen "Behauptung".

Auf der einen Seite ist da das Versprechen helfen zu können und zu wollen, auf der anderen Seite die totale Missachtung des Anderen. Dh. es wird so "hingedreht" als sei diese "Missachtung" ja eigentlich "gut" für den Patienten nur dass dieser eben zu "vorbelastet" ist um das zu erkennen. Kurz: Er bildet sich die Missachtung seiner Person nur ein.

Wenn es hier jetzt nur um "subjektive Wahrnehmungen" gehen würde (so nach dem Motto "Ich habe das Gefühl dass sie mich zwingen will mich hinzulegen...") dann könnte man meiner Meinung nach noch auf den Gedanken kommen, dass das vielleicht tatsächlich aus der eigenen Vorgeschichte heraus "übertrieben" wahrgenommen wird.

Da es aber auch eine ganz klare "objektive Ebene" gibt auf der sich diese Missachtung zeigt - nämlich diese hier:
Gedankentanz hat geschrieben: So., 01.07.2018, 20:59 .Ich weiß dass sie Anspruch darauf haben und sich ohnmächtig fühlen, dass ich ihre Ansprüche nicht erfüllen werde
-

lässt sich die reale Missachtung meiner Meinung nach einfach nicht leugnen.

Diese Aussage ist einfach eine derartige Frechheit dass einem im Grunde gar nix dazu einfällt. :kopfschuettel:

Dem "Patientenwohl" dient ein solcher "Betrug" aber mit Sicherheit nicht, soviel steht fest.

Damit hat sie sich einfach selbst ins AUS katapultiert und ziemlich deutlich gemacht wo der Hammer in Wirklichkeit hängt.

Böse Geister könnten an der Stelle auf die Idee kommen, dass sie das mit dem Liegen vor allem deshalb unbedingt will weil dann nicht so auffallen würde, wenn sie mit ihren Gedanken sonstwo umherschweift, mal ein Nickerchen macht, in der Nase popelt usw....die Zeit hat ja auch der Patient im Blick, so dass nicht mal diese Aufgabe von ihr erledigt werden müsste... :lol:


mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 18:24

stern hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 18:02 Der heftige Abbruch (ohne Verabschiedung) ohne jede Verabschiedung verwundert mich aber... denn es gab ja wohl auch manches, was zum Bleiben bewogen hat.
Hattest Du es schon mal mit hochgradig manipulativen Menschen zu tun Stern? Da birgt jeder weitere Kontakt nur die Gefahr des "wieder Umfallens" und sich wieder "einlullen Lassens". Vor allem wenn da noch keine ausreichende innere Sicherheit da ist und eine Abhängigkeit besteht.
stern hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 18:02Was mich aber noch mehr wundert, wie schnell die neue Therapeutin ein Therapieangebot macht.
Die Therapeutin wird wissen dass es sehr schwer ist sich allein aus solchen Abhängigkeitssituationen zu lösen, vor allem dann, wenn einem erzählt wird, dass niemand anders würde anders oder besser helfen können...mit solchen Aussagen wird der Patientin ja auch suggeriert dass ein "Wechsel" eh "sinnlos" wäre. Was übrigens ausgesprochen unlauter ist.

Jeder seriöse Therapeut weiss, dass ein Stagnieren in der Therapie auch mit an der eigenen Person liegen kann und dass nicht jeder Patient mit jedem Therapeuten gleich weit kommen kann und sollte wenn er ein Stagnieren bemerkt durchaus auch auf diese Möglichkeit hinweisen.

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Gedankentanz
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Beitrag Di., 03.07.2018, 18:33

Die Begründung, dass ich so schnell wie möglich die Therapie abbrechen soll und am besten per Email, war dass die Therapeutin den Eindruck hat, dass meine jetztige T. genau weiß was sie sagen muss, um mich da zu halten. Und dass konnte ich nicht verneinen. Meine jetzige Therapeutin hat eine sehr starke Wirkung auf mich. Sie weiß was sie sagen muss um mich sofort an mir selbst zweifeln zu lassen.
Ob die Therapeutin heute besser für mich ist, besser mit mir und meinem Packet umgehen kann, keine Ahnung. Vielleicht gerate ich vom Regen in die Traufe. Und das ist meine große Angst.
Es ist wirklich alles nur subjektiv und aus meiner Seite aus betrachtet. Manchmal wüsste ich gerne wie die Sicht meiner Therapeutin aussieht. Sprich ein anderer Therapeut hört sich uns Beide an....
Ich bin so zerrissen
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Shukria
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Beitrag Di., 03.07.2018, 18:46

Es ist wirklich alles nur subjektiv und aus meiner Seite aus betrachtet.
Das ist doch völlig ausreichend um jetzt für Dich selbst eine stimmige Entscheidung zu treffen.
Mit Abstand kannst Du dann überprüfen ob sich Dein Gefühl bestätigt, das ist Leben. Und je mehr Entscheidungen Du für DIch triffst, desto sicherer wirst Du zukünftig werden in anderen /ähnlichen Situationen wo Deine Bedürfnisse gegenüber von Bedürfnissen anderer Menschen stehen.

Die Frage ist was Du für Dich möchtest, was würdest Du entscheiden/wählen wenn Du mal die Konsequenzen wie neue Therapeutensuche völlig ausblendest, wo fällt Dein Herz hin.

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diesoderdas
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Beitrag Di., 03.07.2018, 18:54

@Gedankentanz:
Du hast Angst, dass du es falsch geschildert hast und die Therapeutin vielleicht zu Unrecht "beschuldigst", richtig? Was du nicht wollen würdest. Du willst dass sie recht hat und du willst dass du recht hast. So in etwa?
Deshalb der Gedanke, dass man euch beide gleichzeitig anhören soll bei einem unbeteiligten dritten und der fällt dann quasi das Urteil?

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stern
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Beitrag Di., 03.07.2018, 19:01

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 18:33 Ob die Therapeutin heute besser für mich ist, besser mit mir und meinem Packet umgehen kann, keine Ahnung. Vielleicht gerate ich vom Regen in die Traufe. Und das ist meine große Angst.
Deswegen finde ich besser äußert kritisch so schnell zu wechseln (selbst wenn ein Wechsel grds. stimmig ist), also sofort bei einem Neuen anzufangen. Und das wundert mich auch, dass du das so schnell kannst, wenn du anderseits von Retraumatisierung sprichst. Aber gut, hier ist vllt. jeder anders. Aber selbst ohne diese: Du kannst sie nach einer Sitzung null einschätzen, wobei das immer nur rudimentär möglich ist. Aber genau deswegen würde ich anfangs zumindest so viel Eindrücke von einem Therapeuten sammeln wie möglich. Und sie kann dich auch nicht abschätzen. Das muss sich nicht als Nachteil erweisen... vllt. ist sie wirklich gut und erfasst ratzfatz, was bei ihr und dir schief lief. Aber nach einem Abbruch (egal wer ihn veranlasste) die Katze im Sack zu kaufen, kann meiner Ansicht nach ein Schuss in den Ofen werden.
Es ist wirklich alles nur subjektiv und aus meiner Seite aus betrachtet. Manchmal wüsste ich gerne wie die Sicht meiner Therapeutin aussieht. Sprich ein anderer Therapeut hört sich uns Beide an....
Naja, teilweise schildert sie das ja. Einiges wird sie sicher anders sehen. Es passt halt nicht, würde ich als Fazit ziehen. Und bei allem was von ihrer Seite therapeutisch tatsächlich nicht ok sein mag, habe ich den Eindruck, dass auch eine Opferinszenierung eine Rolle spielt. Mein Eindruck... WENN das der Fall ist, wäre wichtig, dass ein Therapeut das erkennt, sonst halte ich ein das nächste Drama für vorprogrammiert. Was auch logisch ist: Ein Therapeut orientiert sich an dem, was ein Patient schildert... ein Forum ebenso. Deswegen basiert auch die Rückmeldung teilweise auf Subjektivität. Nur dass man sich dessen bewusst ist, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss.

@ Mio: Ich gehe nicht von Sadismus aus (einen Patienten zum Opfer machen und manipulieren zu wollen. Obige Aussage kann man auch anders verstehen. Dabei war ich genauso wenig dabei wie du. Ich sehe eher ein inkompatible Arbeitsweise.

Übrigens sind 4h-Analysen auch nicht unbedingt richtlinienkonform... ohne jetzt ins Detail zu gehen. Kommt darauf an, wie es ausgestaltet wurde. Ist aber evtl. ein weiteres Zeichen, wie sie arbeitet. So Hochfrequenz zu arbeiten hat auch Wirkungen und passt nicht für jeden.
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mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 19:34

Ich gehe auch nicht von Sadismus aus, eher von einer ausgeprägten narzisstischen "Veranlagung" um es mal freundlich zu formulieren.

Narzissten sind nun mal die "Größten" und wunderbare Realtitätsverdreher. Die lügen Dir offen ins Gesicht und glauben den Mist den sie erzählen sogar selbst, weshalb es auch so "überzeugend" rüberkommt. Nur eines können Narzissten nicht: Die Belange eines anderen Menschen wirklich wahrnehmen und verstehen. Sie können zwar so tun, aber es fehlt ihnen dabei an "echtem Gefühl". Dh. sie sind super Schauspieler, das "zu Grunde liegende Konzept" ist ihnen hingegen total fremd, dass ist als ob sie auf einem anderen Planeten beheimatet wären weshalb eine wirklich emphatische Verständigung auch zum Scheitern verurteilt ist.

Andere in ihrem eigenen Sinne und zu ihrem eigenen Vorteil hin manipulieren können sie allerdings ganz ganz hervorragend und auch hier glauben sie, dass es ihr gutes Recht ist mit anderen so umzugehen. Siehe: Was gut für mich ist ist auch automatisch gut für Sie....sowas kann eigentlich nur ein Narzisst sagen. Jeder "normale Mensch" käme nie auf die Idee so einen Stuss von sich zu geben.


mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 19:46

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 18:33 Vielleicht gerate ich vom Regen in die Traufe. Und das ist meine große Angst.
Sieh es mal so:

Du stehst im Regen. Wenn Du weg gehst kannst Du tatsächlich vom Regen in die Traufe geraten. Aber Du stehst nicht mehr im Regen, was Du gerade ja nicht nur "spekulativ" tust sondern real, die Traufe hingegen ist nur eine von vielen Möglichkeiten... Und wenn Du in der Traufe landest, dann kannst Du auch da weg gehen und weitersuchen. Das das mühsam ist und nicht das was man möchte kann ich sehr gut nachvollziehen, aber deshalb im Regen stehen bleiben? Macht das wirklich Sinn?


mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 19:56

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 18:33 Sprich ein anderer Therapeut hört sich uns Beide an....
Du könntest Sie um Deine Akte bitten und diese einem anderen Therapeuten zur Einsicht vorlegen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Dir das wirklich helfen würde, weil auch dass ja nicht unbedingt die zwischen Euch real verlaufende Kommunikation abbilden würde.

Dein Bedürfnis hingegen kann ich gut verstehen, Du möchtest "Neutralität", niemanden zu Unrecht beschuldigen, ein "Überprüfung" der Realtität. Ich hatte diese "Probleme" ja glücklicherweise nicht in der Therapie, aber ich hatte das gleiche Bedürfnis in Bezug auf einige reale Kontakte. Meine Thera musste sich diverse mail-Verkehre zwischen mir und anderen durchlesen weil ich mir nicht sicher war, ob ich mich da jetzt total behämmert verhalte, was total falsch wahrnehme oder ob der andere einfach einen an der Waffel hat... Und da wollte ich auch immer eine möglichst OBJEKTIVE von mir unbeeinflusste Einschätzung.

Das sind halt diese bekloppten gelernten Selbstzweifel...wenn man schon immer eingetrichtert bekam für alles verantwortlich zu sein dann ist es gar nicht so einfach da dann "stabil" beim "Gegenteil" zu bleiben.

Faktisch hast du so oder so das Recht Dich für Dich zu entscheiden, selbst dann, wenn Du ihr damit vielleicht "Unrecht" tust bzw. eigentlich kannst Du ihr gar nicht Unrecht tun, da es "nur" darum geht ob Dir die Therapie bei ihr hilft oder nicht. Es geht nicht darum, was sie vielleicht "erreichen möchte" sondern darum was sie "bei Dir erreicht". Verstehst Du was ich meine?

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stern
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Beitrag Di., 03.07.2018, 19:59

Es geht nicht darum, bei ihr zu bleiben, sondern jetzt genau zu schauen, ob es passt. Gerade nach einer Retraumatisierung... und nicht dass die Neue als vermeintliche Retterin nun im ersten Schritt Teil einer neuen Inszenierung wird. Üblicherweise würde man sich auch bei Therapiebeginn einer Ersttherapie gleich nach der ersten Sitzung binden.
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mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 20:04

Es wurde sich doch gar nicht "gebunden" in irgendeiner Form? (Himmel, immer diese "Heirate mich!" Vergleiche...)

Es wurde ein Hilfs-Angebot offeriert, dieses kann Gedankentanz jetzt annehmen oder ausschlagen. Und selbst wenn sie es annimmt bindet sie sich damit ja nicht direkt sondern kann sich immer noch umentscheiden, wenn es nicht passen sollte.

Hätte die Analytikerin besser KEINE Hilfe anbieten sollen? Sorry, aber Euer Denken diesbezüglich finde ich echt schräg...
Es ist doch gut, dass da eine Option ist und ich kann da auch nix "gefährliches" erkennen. Für mich liest sich das deutlich "sauberer" als die jetzige Therapeutin, der Rest lässt sich nur über "Ausprobieren" rausfinden.

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Solage
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Beitrag Di., 03.07.2018, 20:06

isabe hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 05:22
solage hat geschrieben: Sollen Therapeuten erkennen können
Wenn es "nur" erkannt wird und nicht gefühlt wird, ist es keine Projektive Identifizierung und der Therapeut ist kein Mensch, sondern ein Computer.
und auch sich selbst in Frage stellen.
Das wird getan, nur unter Umständen nicht so, wie ein Computer das tut, sondern wie ein Mensch das tut.
Natürlich wird es gefühlt, dann (meistens nach den Sitzungen) reflektiert und hoffentlich gewinnbringend in die Therapie eingebracht.
Bei bestimmten Störungen KANN Therapie nur funktionieren, wenn sie auf einer anderen Ebene als der "Besprechungsebene" ("Der Patient will gerade was mit mir machen, aber ich bemerke das, verstehe das und gebe es reflektiert zurück") stattfindet.
Eben, es sollte reflektiert und nicht agiert werden.
]Ich glaube, man hilft solchen Patienten nicht viel, wenn man ihnen von perfekten Therapeuten erzählt, die nichts mit sich machen lassen bzw. bei denen sich alle Gefühle auf einem - wie es so schön heißt - "milden" Niveau bewegen. Der Patient sucht - und ich denke, das wird auch, wie widow das angedeutet hat, bei der TE deutlich - in seinem "Wiederholungszwang" nicht unbedingt den Lehrbuchtherapeuten, sondern den, an dem er sich mit seiner Störung abarbeiten kann, im Sinne von "was hast du mir angetan?" Manche Patienten brauchen diese Wiederholung, die sich auch genauso anfühlen muss (das ist der Witz daran!), um irgendwann nicht mehr vor dieser Frage weglaufen zu können.
Was heißt "solchen Patienten"? Ich lese da eine Abwertung.
Mein Therapeut sagte einmal, dass es zum Grundhandwerk eines Psychoanalytikers gehört, Wiederholungen zu erkennen. Wenn er in die Wiederholung einsteigen würde, dann kann er mir nicht helfen, sondern mir u. U. schaden.
Erst muss eine Vertrauensbasis in der Realität der therapeutischen Beziehung geschaffen werden, dann kann man an Übertragungen arbeiten. Das heißt, dass der Therapeut auch maßgeblich an einer vertrauensvollen Beziehung beteiligt ist, damit ein Arbeitsbündnis entsteht.

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Gedankentanz
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Beitrag Di., 03.07.2018, 20:10

Ich würde mich auch nicht sofort binden. Das betonte auch die Therapeutin. Wir hätten noch 7Termine, bevor ich mich entscheiden müsste. Grundsätzlich könnte ich die jetzt parallel zu meiner jetzigen Therapie machen.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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