Bindungstrauma und mehr...

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Di., 20.02.2018, 15:40

Ich glaube das lässt sich schwer in Worte fassen und mein Körperthera beschreibt das als "in Kontakt sein". Dieses in Kontakt sein meint sowohl das körperliche erfühlen des Anderen als auch das sich erfühlen lassen vom Anderen. Der Körper ist halt unsere "erste Kontaktgrenze" und ein Körpertherapeut hält sozusagen stellvertretend den Raum in dem die Veränderung stattfinden kann - also den Körper des Patienten.

Wenn Du Dir mal den Geburtsvorgang vorstellst, dann verändert sich bei der Geburt ja vor allem erst mal der körperliche Kontakt zwischen Mutter und Kind. Das Kind "fühlt" etwas völlig unbekanntes und das macht natürlich auch Angst. Jetzt "denkt" das Kind natürlich nicht "Huch, alles unbekannt hier, ich bin plötzlich so "allein"...wo ist das alles hin?" Sondern es fühlt ganz viel "Neues". Primär fühlt es Kälte, es fühlt Hunger. Das ist ja relativ einfach vorstellbar. Also sucht es Wärme und Nahrung.

Da es aber noch nicht aktiv "suchen" kann oder kaum ist es darauf angewiesen dass das was ihm diese Bedürfnisse befriedigt ihm von der Mutter (oder einer anderen Bezugsperson) "gebracht" wird. Die Mutter muss es an sich nehmen dann kann es sich anschmiegen. Die Mutter muss ihm "Nahrung anbieten" dann kann es Nahrung zu sich nehmen. Ungefähr so stelle ich mir zB. den beschriebenen "Kopf unter den Kopf des Therapeuten legen" Vorgang vor. Wenn der Therapeut seinen Kopf nicht "anbietet" dann kann der "Säugling" sich auch nicht anschmiegen (also sein Bedürfnis nach Wärme und Sicherheit befriedigen).

Was da geschieht ist ja kein rein passiver Vorgang in dem der Therapeut was macht mit dem Patienten sondern der Therapeut bietet sich nur an damit der Patient das "verschüttete Bedürfnis" nachholen kann und damit die ehemalige Ohnmachtserfahrung korrigieren.

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