Visionen - vom Umgang mit Fehlern

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Mondin
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Beitrag Do., 16.02.2017, 00:48

stern hat geschrieben: Also behalte bitte behalte deine Projektionen doch bitte für dich. Auf solche Seitendiskussionen lasse ich mich nun auch nicht mehr ein. Geht am Thema vorbei.
Du hast mich angetextet. Also lebe mit der Antwort. Ganz einfach.

Gute Nacht.

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stern
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Beitrag Do., 16.02.2017, 00:50

Aha, aber meine allgemeine Weltanschauung will dir bekannt sein... nun denn. Siehe oben: Bitte berücksichtige, dass er hier nicht um mich geht, sondern um Visionen im Umgang mit Fehlern (siehe Eingangsposting bzw. folgende von isabe). Daher möchte ich mich auch nicht an solchen Seitendiskussionen beteiligen, die OT sind.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Thread-EröffnerIn
isabe
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Beitrag Do., 16.02.2017, 00:51

Stern:
Am besten ist es wohl, die Störbeiträge zu ignorieren. Vermutlich wird es ihnen dann langweilig. Ich werde das jedenfalls so handhaben.

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Mondin
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Beitrag Do., 16.02.2017, 00:56

....

Kindergarten hoch 10

Erst eine Diskussion eröffnen.

Wenn es dann nicht so läuft wie gewünscht, das "Stammtischniveau" (natürlich das derer, die ganz böse etwas schreiben, was einem mich gefällt) monieren.

Und ganz am Ende, wenn die Argumente endgültig ausgehen, alle anderen als Störer abwerten.

Herzlichen Glückwunsch! Sie erhalten einen Gutschein für das Seminar: Grundkurs im virtuellen Diskutieren. Sie sahen: Wie es nicht geht.

Danke für den Fisch.


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mio
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Beitrag Do., 16.02.2017, 00:58

Zeit ist Fisch.

Und das Licht war Milch...

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stern
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Beitrag Do., 16.02.2017, 02:13

Um mal mit manchen Behauptungen aufzuräumen:
In meinem kurzen Vortrag möchte ich Ihnen ein praxisnahes Bild geben von meiner–
inzwischen fast fünfjährigen-Erfahrung als Vertrauensperson eines Münchner
psychoanalytischen Instituts bei ethischen Konfliktfällen.
(...)
Im allgemeinen waren die Vorwürfe sehr glaubwürdig: In vielen Fällen wurden die
vorgetragenen Umstände von den auf Wunsch der Ratsuchenden angesprochenen Kollegen
bestätigt, wenn auch oft mit anderer subjektiver Wertung. Auch psychisch stärker
beeinträchtigte Patienten beschwerten sich im Kern zurecht.
Diesbezüglich schien es uns
sogar, als ob die gesünderen Anteile dieser Patienten sich in der Fähigkeit, zu beschweren und
Hilfe zu suchen, manifestierten. Neben der Verifizierung der vorgetragenen Umstände bot
auch unsere emotionale Reaktion auf die Patienten, unsere Gegenübertragung, eine
Einschätzung ihrer Glaubwürdigkeit. In manchen Fällen wurden auch mehrere Beschwerden
gegen denselben Kollegen von unterschiedlichen Patienten unabhängig voneinander
vorgetragen. Oft war eine geraume Zeit (einige Jahre bis über 20 Jahre!) zwischen den Vorfällen und der
Beschwerde vergangen
–so wie in der Literatur beschrieben-.

Unsere Beobachtung ist, daß die Patienten sich es überhaupt nicht leicht machen, sich zu beschweren.
Sie sind nach
Beendigung der Therapie oft von Scham- und Schuldgefühlen geplagt und in schmerzhafter,
ungelöster emotionaler Abhängigkeit vom Therapeuten verwickelt, insbesondere wenn sie
mit niemandem darüber reden konnten, was nicht selten der Fall ist.

So gut wie alle Ratsuchenden wünschten
vor allem
, daß man ihnen zuhört und glaubt
und daß eine Klärung darüber stattfindet, ob das, worüber sie sich beschweren, wirklich ethisch
oder gar rechtlich bedenklich, also „nicht in Ordnung“ ist. Manchen Patienten reicht eine
solche Klärung, die dazu dient, einen im Kontext der Psychotherapie verlorengegangenen
normativen Horizont wiederzuetablieren und Grenzen stellvertretend wiederaufzubauen,
die
zum Schutz der Patienten und der therapeutischen Tätigkeit an sich nicht überschritten
werden sollten.
Andere Patienten wünschen aber auch, daß ein Kontakt zwischen ihnen und dem
Psychotherapeuten in Form eines von der Vertrauensperson moderierten Gesprächs
stattfindet. Nach unserer Erfahrung geschieht es nicht selten, daß Therapeuten, bei denen die
Patienten versucht haben, sich zu beschweren, den Kontakt abbrechen und Anrufe oder Briefe
nicht beantworten.
Dies verstärkt bei den Patienten das Gefühl der Verwirrung und der Schuld, aber auch eine ohnmächtige Wut, die sich oft gegen das Selbst wendet und zur Verschlimmerung oder zum Wiederauftreten von Symptomen führt.
http://www.bvvp.de/bvvpbay/page_neu/page_alt/tibone.pdf
Exakt. Ein moderiertes Gespräch hätte ich damals als sehr hilfreich empfunden (schrieb ich ja bereits). So waren "wir" getrennt voneinander beraten, was es nicht unbedingt leichter macht zusammenzufinden. Und wie gesagt: Es blieb nicht bei einer Sitzung, in der es zu erheblichen Entgleisungen kam (wobei ich keine Absicht unterstelle, aber das hätte nicht passieren dürfen. Ein Moderator hätte dann intervenieren können). Und der Abbruch durch Brief war bei mir auch vorgesehen, wobei ich mich daraufhin mit teilweisem Erfolg für Abschlusssitzungen einsetzte (wobei sich ein Therapeut natürlich auch weigern kann, selbst wenn der Patient um eine Lösung bemüht ist - wie geschildert).
Liebe Grüße
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Schneerose
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Beitrag Do., 16.02.2017, 06:59

OT: es passieren im Medizinsektor rund 10% Behandlungsfehler pro Jahr oft mit schweren Folgen, wie z.B. schwerste Behinderung bei Geburten ... man hat selten die Chance auf ehrliche Entschuldigung geschweige denn Schadenersatz, wie soll das dann im PsychotherapieBereich besser gehen?
Die Pharmaindustrie lebt gut davon.

Der der nie davon betroffen war findet immer Gründe und unmenschliche Ausreden.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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lisbeth
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Beitrag Do., 16.02.2017, 09:00

Was ich hier in diesem Thread immer noch vermisse und weshalb sich die Diskussion (auch) im Kreis bewegt:

Wie soll so ein Gespräch am runden Tisch funktionieren? Andere User und ich auch haben mehrfach darauf hingewiesen, dass man kein klärendes Gespräch *erzwingen* kann. Dass man ein Gegenüber (auch den Therapeuten) nicht zu einer grundlegenden Auseinandersetzung bekommt, wenn dieser es nicht will und nicht bereit dazu ist. Ein Therapeut der wissentlich Grenzen missachtet, wird dazu idR nicht bereit sein.

Erwartet Ihr, dass am runden Tisch auf einmal die Erleuchtung über ihn kommt: "Ich sehe jetzt ein, ich habe einen Fehler gemacht, und bitte um Entschuldigung" - Dream on....
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


Jenny Doe
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Beitrag Do., 16.02.2017, 09:23

Runder Tisch, meiner Meinung nach ein Wunschdenken. Ich bleibe mal nur bei mir und meiner eigenen Erfahrung:
Wenn eine Therapeutin noch nicht mal bereit ist während der laufenden Therapie auf den Klienten und seiner zahlreichen Rückmeldungen zu hören, jegliche Kritik von sich schiebt und dem Klienten an allem die schuld gibt, ...
wenn ein Therapeut nach der Therapie auf Klärungsgesuche des Klienten mit dem Auflegen des Telefonhörers reagiert,
dann wird dieser kaum bereit sein, sich an einen runden Tisch zu setzen.
Auch sollte man als Klient überlegen, ob man das überhaupt will. Denn die Vorwürfe, die der Therapeut während der Therapie äußert (z.B. "Sie übertragen von ihrer Mami auf mich", "Sie verleugnen, verdrängen, wollen nicht wahrhaben", "sie sind nicht therapiefähig", "sie bemühen sich nicht", und und und), äußert er auch, und dann erst recht, nach einer gescheiterten Therapie.
Therapeuten, die bereit wären sich nach einer schädigenden Therapie an einen runden Tisch zu setzen, wären schon während der Therapie bereit, sich mit dem Klienten auseinanderzusetzen. Wenn ein Therapeut dazu nicht während der Therapie bereit ist, wird er es auch nach der Therapie nicht sein. Er wird nach der Therapie auf Kritik genauso reagieren wie während der Therapie.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Do., 16.02.2017, 09:27

Ja, eine Entschuldigung ist wohl nicht die Regel. Das wäre aber für viele Patienten hilfreich (wobei ich später eine erhalten habe, die ich so werte... "zwanglos". Der Punkt "ausbleibende Entschuldigung" betrifft mich also nicht persönlich, um weiteren wilden Phantasien etwas entgegenzuwirken. Sondern ich kann wie unten beschrieben bestätigen, dass das ein hilfreicher Faktor kein kann - was (wie ich bereits schilderte) nicht heißt, dass sich damit entstandene Belastungen plötzlich in Luft auflösen) :
Von der Wiederaufnahme des Kontakts und von dem Gespräch in Anwesenheit der Vertrauensperson –aber auch von den Gesprächen, welche in anderen Fällen die
Vertrauensperson alleine mit dem Kollegen führt- erhoffen sich die Patienten zu erfahren,
daß der Therapeut Verständnis für sie hat und daß das, was sie durchmachen müssen, ihm –wie auch immer-leid tut, das heißt, sie hoffen zu erfahren, daß er imstande ist, auf ihre Kritik
ohne Empathieverweigerung zu reagieren.
Dies sollte unseres Erachtens auch dann möglich
sein, wenn der Therapeut -was sein gutes Recht ist–eine andere Einschätzung seines
eigenen Verhaltens als sein Patient hat.


Die Einsicht in eventuelle eigene Fehler und das Verständnis bzw. die Entschuldigung des
infragegestellten Therapeuten scheinen sich als die am stärksten heilenden Faktoren
auf die betroffenen Patienten auszuwirken. Involvierte Kollegen zu dieser Einsicht und zu diesem
Verständnis zu bewegen, ist leider –nach unserer Erfahrung– nicht selten alles andere als
einfach.
Dies hat u.a. mit der Unsicherheit, den Ängsten und Ohnmachtsgefühlen der Therapeuten zu tun, aber auch mit der Schwierigkeit, auf die Belastung und Einsamkeit unseres Berufes und
auf die eigene private Bedürftigkeit anders als mit einer Identifikation mit dem Aggressor
dem Patienten gegenüber zu reagieren.
http://www.bvvp.de/bvvpbay/page_neu/page_alt/tibone.pdf
Und jo, auch ein Therapeut ist wohl (wie Außenstehende) nicht davor gefeit mit Abwehr zu reagieren.

Ich denke schon, dass ein Mediator erhöhte Fähigkeiten kann, im Konfliktfall fair zu vermitteln. Es ist ja auch sein Job, den er erlernt hat.

Sicherlich hätte es auch bei mir anders laufen kann (es hing ja nicht nur von mir ab!). Aber so kann ich sagen, a) ich habe das mir mögliche versucht und b) sogar mit teilweisem "Erfolg". Hätte ich gleich die Flinte ins Korn geworfen, wäre meine Ausgangslage eine andere gewesen. "Das funktioniert eh nicht" sehe ich daher nicht als Argument an (und war es auch nicht für mich). Es gibt anscheinend solche Vertrauensleute, die etwas vermitteln (die mir aber nicht zur Verfügung standen), sondern ich holte eine "unabhängige" Beratung ein (nicht zuletzt wegen meiner Verfassung).
Liebe Grüße
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lisbeth
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Beitrag Do., 16.02.2017, 09:59

Dass eine Entschuldigung, oder mindestens eine Erklärung in vielen Fällen für den Klienten hilfreich wäre oder wünschenswert, das stellt glaubeich hier niemand in Frage. Das Problem ist, dass eine ausbleibende Entschuldigung auch nicht über einen runden Tisch auf einmal zum Klienten kommt.
Jenny Doe hat geschrieben:Therapeuten, die bereit wären sich nach einer schädigenden Therapie an einen runden Tisch zu setzen, wären schon während der Therapie bereit, sich mit dem Klienten auseinanderzusetzen. Wenn ein Therapeut dazu nicht während der Therapie bereit ist, wird er es auch nach der Therapie nicht sein. Er wird nach der Therapie auf Kritik genauso reagieren wie während der Therapie.
Im Gegenteil. Jenny hat das nochmal sehr treffend zusammengefasst, finde ich.
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stern
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Beitrag Do., 16.02.2017, 10:26

Das halte ich nicht für ein Gesetz, dass ein Mediator nicht vermitteln kann. Das ist deren Job... Fachleute schreiben, dass das nicht einfach ist, aber (siehe oben), was heißt: Es ist nicht unmöglich. Die Vermittlung zwischen Konfliktleute ist der Job von Mediatoren... nur kommt man als Patient nicht unbedingt in den "Genuss" einer solchen Chance. Das was es an Möglichkeiten für Patienten gibt, wird von Fachleuten als unzureichenden angesehen.

Und gerade wenn eine Situation unzufriedenstellend ist, halte ich es für umso wichtiger nach Visionen und Lösungen zu suchen... und nicht zu sagen: Funktioniert eh nicht, also lassen wir gleich alles wie gehabt. Wenn man so denkt, ist NIE Verbesserung möglich. Wie gesagt: Das hätte für viele Vorteile.

Hier geht es um VISIONEN! D.h was von Patienten gewünscht wird.. und Raum dafür. Und nicht darum, was als unmöglich beurteilt wird...
Zuletzt geändert von stern am Do., 16.02.2017, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Do., 16.02.2017, 10:35

Und wäre das ein wünschenswertes Therapeutenbild: Therapeuten, die signifikante Fehler machen, entschuldigen sie eh nicht? Wohl auch nicht. Das würde nicht zuletzt auch ihnen selbst schaden, wenn das gängige Therapeutenbild ist und man dem begegnet indem man sagt: Na ja, so sind sie, die Therapeuten... da kann man nichts machen. Die sind dazu nicht in der Lage.

Von einem Therapeuten sollte man (anders als bei Patienten, die deswegen in Behandlung sind) schon erwarten können, dass sie bereits eine gewissen Reife mitbringen und sie auch fachlich ihren Job beherrschen, finde ich... und dazu gehört meines Verständnisses auch, dass man mit signifikaten Fehlern bzw. Kritik umgehen kann. Sonst kann man sich Therapie gleich sparen, wenn Therapeuten nicht mehr menschliche Kompetenzen aufweisen als sie "normalgestörte" Patienten auch haben.
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Beitrag Do., 16.02.2017, 10:41

stern hat geschrieben:Und wäre das ein wünschenswertes Therapeutenbild: Therapeuten, die signifikante Fehler machen, entschuldigen sie eh nicht? ...Na ja, so sind sie, die Therapeuten... da kann man nichts machen.
Es ist sicher nicht wünschenswert aber es ist in vielen Fällen leider Realität.

Ich finde, um eine Vision zu entwickeln, die eine Chance auf Umsetzung haben soll, brauche ich auch ein Mindestmaß an Realitätsbezug. Sonst gleitet das für mich in Realitätsverweigerung ab.
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Beitrag Do., 16.02.2017, 10:48

Von der Wiederaufnahme des Kontakts und von dem Gespräch in Anwesenheit der Vertrauensperson –aber auch von den Gesprächen, welche in anderen Fällen die
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daß der Therapeut Verständnis für sie hat und daß das, was sie durchmachen müssen, ihm –wie auch immer-leid tut, das heißt, sie hoffen zu erfahren, daß er imstande ist, auf ihre Kritik
ohne Empathieverweigerung zu reagieren.
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Quelle: siehe oben
Was gibt es dir (und anderen) Patienten Probleme anzufantasieren? Wie Realitiätsverweigerung... ich meine solche scheinbaren Argumente tauchen ja hier nicht das erst Mal auf.

Wie gesagt: In meinem Fall erschien zunächst auch einiges nicht möglich zu sein. Das kann man mNn nicht von Anfang an sagen. Manches entwickelt sich auch.

Hier im Faden wird von den Kritikern oft so argumentiert: Dies oder jenes funktioniert eh nicht (weil wird das glauben oder weil wir schlechte Erfahrungen machten), also braucht es auch keine Bemühungen. DAS sind realitätsferne Lösungsversuche... weil man so nie zu Lösungen gelangt.

Diese Fragen (Umgang mit Fehlern) werden jedoch auch in Fachkreisen verstärkt diskutiert... und realitätsnah nach Lösungen gesucht. Sicher nicht, weil man davon ausgeht, eh nichts bewirken zu können.
Liebe Grüße
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