Traumaverarbeitung, ein langer Prozess
Naja, die meisten können nicht verstehen, daß ich zu einem Täter ( mein Vater ) Kontakt habe, Insofern muß ich mit dieser Einstellung eben gegen den Strom schwimmen. Also gegen das Entsetzen, das Unverständnis und die Überzeugung, Kontakt darf nicht sein, ...
Liebe Grüße, Maskerade
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Hallo Schlendrian,Schlendrian hat geschrieben: ↑Di., 04.04.2017, 21:22 Finde das bei DIS nicht seltsam noch Kontakt zum Täter zu haben. Hatte ich auch bis zu dessen Tod und liebe ihn nach wie vor. Genauso wie ich davon ausgehe, dass er mich liebte.
Ich habe aber Anteile, die anders über ihn denken. Das ist ja der Punkt an der DIS, dass man in diesem Zwiespalt als Kind steht, dass jemand, den man liebt einem sowas antut, was dazu führt, dass man sich aufteilen muss, um das händeln zu können.
tut gut, das mal zu hören, Verständnis zu bekommen, danke.
Ja, mein Vater liebt mich auch, eben so wie er es kann mit seinen begrenzten Möglichkeiten. Den MB hat er allerdings so verdrängt, daß er ihn vergessen hat. Naja, auch eine Art von Selbstschutz. Ich glaube, wenn er heute realisieren würde, was er damals mit mir gemacht hat, dann könnte er nicht weiter leben. Er ist jetzt 75J. und man könnte locker meinen, er wäre 85J. Und er hat nie gelernt, zu reflektieren, mit Kritik umzugehen, zu seinen Fehlern zu stehen, sich zu entschuldigen, usw. ... Von daher ist eine Konfrontation nicht möglich, aber mit meiner Mutter ist das anders.
Ist bei mir auch so, daß es Anteile gibt, die ihn akzeptieren und sogar mögen. Lieben würde ich nicht sagen, das wäre zu viel. Und andere Anteile hassen und verachten ihn so sehr, daß sie sogar Mordphantasien haben. Und wieder andere Anteile sind eiskalt ihm gegenüber ... lassen ihn voll auflaufen.
Liebe Grüße, Maskerade
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Hallo Tupsy,Tupsy71 hat geschrieben: ↑Di., 04.04.2017, 21:07 Hi Maskerade. Hut ab, dass du Trotz Allem noch Kontakt zu einem der Täter haben kannst. Denke, man schafft evtl. dadurch leichter Puzzleteile zusammen zu fügen. Ich bin mir sicher, dass wenn mein Vater noch leben würde, ich auch Kontakt hätte( habs ja zur Mama auch noch). Ich schaffe es nicht, mich abzunabeln, los zu lösen oder wie das eben sonst so heißt.
Deshalb Hut ab
jm, ich bin nicht stolz darauf. Ich habe im Lauf der Jahre halt herausgefunden, daß keinen Kontakt zu haben für mich viel schlimmer ist, als Kontakt zu haben. Einfach ist das nicht, denn er hat sich im Gegensatz zu früher sehr geändert, aber manche Dinge haben sich lider nicht verbessert. Und dann kommt noch dazu, daß ich Eigenschaften und Eigenarten, die ich von ihm habe, deutlicher wahrnehme.
Ich glaube, abgenabelt habe ich mich schon, aber das muß ja nicht jeglichen Kontakt ausshließen.
Liebe Grüße, Maskerade
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Verstehe Maskerade, doch ich frage mich, ob der "doch" Kontakt nicht gleichzeitig triggert. Mir gehts zumindest so mit meiner Mutter. Wenn ich sie anrufe, erzählt sie halt ihren Alltag. Sie sagte auch immer, dass sie von der Vergh. usw. nichts wusste. Mich triggert es halt, wenn sie redet, weil im Kopf dann immer Bilder laufen, wo sie doch was wusste usw. Und doch schaffe ich es nicht keinen Kontakt zu haben.
Maskerade bist du sicher, dass er wirklich nichts mehr weiß?
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Einem Beziehungstrauma liegt ne unsichere Bindung zu den "primären Bezugspersonen", meist also den Eltern zugrunde.Maskerade hat geschrieben:Das Beziehungstrauma, das Du vor allen bei komplex Traumatisierter, was/ wie meinst Du das genau ?
Das kann sich auch ganz ohne (körperliche und sex. ) Gewalttätigkeiten nem Kind gegenüber entwickeln, "einfach" durch Unzuverlässigkeit, Instabilität, eigener Unreife der Eltern und Vernachlässigungen, emotionaler "Unterversorgung" oder emotionalem Mißbrauch.
Ich finde das halt beiweitem schwieriger zu erkennen und aufzulösen, grade wenn es sich um manipulative oder eben zwar angepasste, aber im Grunde "unsozialisierte", unreife Eltern/Bezugspersonen gehandelt hat.
Wo es einem eben nicht auf den ersten Blick klar ist, wie gemein, wie verletzend der Umgang mit einem war.
Wobei für mich da immer schon am schwierigsten zu erkennen und damit umzugehen war, wenn es sich um etwas handelte, was ich schlichtweg nicht bekommen habe, von Anfang an, und deshalb auch gar nicht wissen konnte, dass ich das hätte kriegen sollen, damit ich mich gesund hätte entwickeln können.
Verletzung und Schmerz hat es aber natürlich trotzdem hinterlassen.
Im Gegensatz zu ner "aktiven" Verletzung, wie Schläge kriegen etc., "weiß" man dann ja erstmal gar nicht, warum es einen im Innern so umtreibt und man Schmerz und Verzweiflung (Instabilität im weitesten Sinn) mit sich rumschleppt. Man hat da erstmal keinen Bezug dazu, findet keinen "Grund" dafür.
Leiden tut man trotzdem. Und angetriggert wird es auch durch bestimmte "Beziehungstrigger". Man fühlt sich später, als Erwachsener, dann vielleicht schnell z.B. abgelehnt oder nicht ernstgenommen, auch wenn das grade im aktuellen Miteinander mit jemanden tatsächlich gar nicht so abläuft, wenn einem von den Eltern Wertlosigkeit vermittelt wurde, oder dass man stört und ihnen das Leben grundsätzlich versaut hat, alleine dadurch, dass man "anwesend" wurde.
Wenn man dagegen ganz konkrete traumatisierende Situationen (Wie z.B. verprügelt worden zu sein, wenn Vattern mal wieder gesoffen hatte) zu bearbeiten hat, dann kann man sich via Phantasie/Imagination beiweitem leichter das zu nem "guten Ende" denken und kriegt sein inneres Kind viel leichter getröstet und gestärkt und da rausgeholt, weil man die Situation an sich recht schnell als "böse, falsch, verletzend, traumatisierend" erkennen und damit auch werten/anerkennen kann. Und dann kommt man schneller davon weg, sich die Schuld dafür zu geben oder an sein eigenes "Versagen" dabei zu glauben etc.
@Waldschratin
Weißt du, wie ein Beziehungstrauma diagnostisch und therapeutisch ver-/ bearbeitet wird (ohne zusätzliche Traumatisierung)? Suchen sich die Therapeuten quasi zu den daraus entstandenen Erkrankungen die Diagnosen heraus (z.B. Depression) oder hat sich da etwas bestimmtes "eingebürgert"? (Vielleicht kann ich auch gerade nicht erklären, was ich meine). Für mich ist das mein Überschneidungsbereich zu vielen hier, obwohl es trotzdem so viele Unterschiede gibt. Für mich ergibt sich gerade nicht der Punkt, ab wo ich mich abgrenzen kann/muss/sollte und bin da am Forschen.
Weißt du, wie ein Beziehungstrauma diagnostisch und therapeutisch ver-/ bearbeitet wird (ohne zusätzliche Traumatisierung)? Suchen sich die Therapeuten quasi zu den daraus entstandenen Erkrankungen die Diagnosen heraus (z.B. Depression) oder hat sich da etwas bestimmtes "eingebürgert"? (Vielleicht kann ich auch gerade nicht erklären, was ich meine). Für mich ist das mein Überschneidungsbereich zu vielen hier, obwohl es trotzdem so viele Unterschiede gibt. Für mich ergibt sich gerade nicht der Punkt, ab wo ich mich abgrenzen kann/muss/sollte und bin da am Forschen.
Ich finde das ein wenig schwer zu trennen, muß ich gestehen.
Dunkel erinnere ich mich, dass in einem ersten Arztbrief was von extremen Kränkungen geschrieben wurde. Vielleicht kann man sich selber irgendwie versuchen aufzubauen, aber ich denke nicht, dass man die Sicht der Eltern ändern kann. Äh, jetzt habe ich mich verlaufen.
Es bleibt ja bestehen, dass ich nicht gewollt, geliebt und überhaupt gemocht war. Und dieses Gefühl soll einem in Therapie ausgetrieben werden.
Ach, ich weiß es auch gerade nicht. Ist heute nicht mein Tag.
Ich denke schon, dass man, wenn man selber in einer guten stabilen Beziehung leben kann, die Probleme abnehmen können, aber das Glück hat ja auch nicht jeder.
candle
Dunkel erinnere ich mich, dass in einem ersten Arztbrief was von extremen Kränkungen geschrieben wurde. Vielleicht kann man sich selber irgendwie versuchen aufzubauen, aber ich denke nicht, dass man die Sicht der Eltern ändern kann. Äh, jetzt habe ich mich verlaufen.
Es bleibt ja bestehen, dass ich nicht gewollt, geliebt und überhaupt gemocht war. Und dieses Gefühl soll einem in Therapie ausgetrieben werden.
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Hallo Maskerade, Triggergefahr!!!! Wahnung!!
dein Vater ist 75 Jahre und er hat den Missbrauch verträngt, daß er ihn vergessen hat. Das glaube ich eben nicht.
ich bin 50 und weiß genaus was ich in meiner kindzeit angestellt habe. Ich erzähle es einfach nicht jeden. In mir weiß ich es aber und hab es nicht vergessen. Deswegen kann ich es eben nicht glauben das er es vergessen hat. Ok das ist dein Vater er hat sex mit dir gehabt und du lebt mit deinen vater zusammen,Hammerhart, sorry das ich es so ausspreche. Vielleicht Triggert es dich, dann möchte ich mich herzlichst Entschuldigen.
Das du bei deinen Vater wohnst ist deine Sache, nur verstehen kann ich es eben nicht. weil das es in dein Körper eindringt und so was kann man nicht vergessen nicht alles nur vielles. Weil wenn ich mir älteren menschen mich unterhalte die können mir sehr viel erzählen von früher. Deswegen kann ich es nicht verstehen wenn man so das äusert. Ach noch wa wenn dieser Text verletzlich ist lösche ich es.
dein Vater ist 75 Jahre und er hat den Missbrauch verträngt, daß er ihn vergessen hat. Das glaube ich eben nicht.
ich bin 50 und weiß genaus was ich in meiner kindzeit angestellt habe. Ich erzähle es einfach nicht jeden. In mir weiß ich es aber und hab es nicht vergessen. Deswegen kann ich es eben nicht glauben das er es vergessen hat. Ok das ist dein Vater er hat sex mit dir gehabt und du lebt mit deinen vater zusammen,Hammerhart, sorry das ich es so ausspreche. Vielleicht Triggert es dich, dann möchte ich mich herzlichst Entschuldigen.
Das du bei deinen Vater wohnst ist deine Sache, nur verstehen kann ich es eben nicht. weil das es in dein Körper eindringt und so was kann man nicht vergessen nicht alles nur vielles. Weil wenn ich mir älteren menschen mich unterhalte die können mir sehr viel erzählen von früher. Deswegen kann ich es nicht verstehen wenn man so das äusert. Ach noch wa wenn dieser Text verletzlich ist lösche ich es.
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Da hab ich ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung...Sunna hat geschrieben:Weißt du, wie ein Beziehungstrauma diagnostisch und therapeutisch ver-/ bearbeitet wird (ohne zusätzliche Traumatisierung)? Suchen sich die Therapeuten quasi zu den daraus entstandenen Erkrankungen die Diagnosen heraus (z.B. Depression) oder hat sich da etwas bestimmtes "eingebürgert"?
Be- bzw. verarbeitet wird es via der therapeutischen Beziehung. Und da kann ich wiederum nur aus meiner eigenen Erfahrung erzählen.
Für mich wars wichtig und der richtige Weg, erstmal die wichtigsten traumatisierenden Erlebnisse an sich verarbeitet/integriert/ "abgeholt" zu bekommen. Das hab ich in 40 Std. VT mit nem Thera, der "schulenübergreifend" gearbeitet hat und bzgl. mir mit PITT (also Hauptaugenmerk auf inmaginativen Sachen) . Das war für mich DIE Methode überhaupt, ich konnte nach dieser Therapie ein paar Jahre alleine weiter an den Traumatisierungen arbeiten, hab mir nur hin und wieder mal Unterstützung geholt bei besonders schwierigen Erlebnissen.
Die Beziehung an sich war zwar ein Thema, aber stand nicht im Vordergrund. Das hätte ich zu diesem Zeitpunkt gar noch nicht hingekriegt.
Später dann, als ich schon kaum noch Trigger hatte, hab ich dann ne TfP gemacht. (Da hab ich hier im Forum allerhand drüber geschrieben. )
War nicht die einfachste Zeit, denn mein Thera (ein anderer als der, bei dem ich die Traumatherapie gemacht hatte) hatte so seine eigenen Probleme. Teile seines "Innenlebens" wurden wohl von dem, was ich mitbrachte, selber angetriggert und er : reagierte drauf, indem er mir alle 5-6 Stunden eine "drübergab". Indem ers nötig hatte, mir sowas wie "Schuld" zuzusprechen, mir zu vermitteln, ich würde nur nicht richtig wollen, würde "zu viel" auf ihn übertragen und diese Übertragung dann auch noch leugnen etc. (Es war übrigens ne übertragungsfokussierte Therapie )
Ich habe in der Zeit trotzdem jede Menge an ihm und durch ihn gelernt, v.a. eben, was meine Beziehungsmuster betraf. Hab mir in dieser Zeit einiges von meiner Mutter mir Beigebrachtes verarbeiten und meine innere Haltung so nach und nach was Gesünderem "angleichen" können.
Wirklich "lösen", was in meinem Allerinnersten noch an "Grundlegendem" schieflief, konnte ich bei ihm aber leider nicht.
Dann hab ich inzwischen nochmal wegen meiner Erbkrankheit und den damit verbunden körperlichen Folgen und auch und v.a. nem chron. Schmerzsyndrom (Fibromyalgie v.a., aber auch noch Rheuma, kaputter Rücken und ständige Kopfschmerzen wg. nem Tumor im Kopf) und dadurch ner nach wie vor depressiven Grundstimmung ne erneute VT bei eben diesen meinem "alten" Traumathera angefangen.
Und schnell waren wir beim Beziehungstrauma und ich bei meinen grundlegend schieflaufenden Beziehungsmustern.
Tja, und trotz "nur" VT und eigentlich Schmerzen und Depri im Fokus hab ich so "ganz nebenbei" mittlerweile auch mein Innerstes auf dem Weg der Heilung. Und das einfach, weil mein Thera entsprechend mit Zuwendung, mit Verlässlichkeit und sehr sehr "untherapeutisch" (also nicht beschränkt auf seine Therapeutenrolle, sondern einfach als der Mensch, der er ist) mir begegnete. Er war nie unprofessionell, hat nie Grenzen überschritten, sehr sich selber reflektiert und war immer offen für "Konfliktaustragerei". Da wurde nix "abgewälzt" auf mich oder meine Störung etc.
Und das hat auch meinem Innersten so nach und nach sowas wie Vertrauen beigebracht. Jedenfalls erlebe ich seitdem nochmal ne ganz andere Qualität an inneren Frieden und Entspannung, als ich sie vorher schon hatte.
Für mich war seine Zuverlässigkeit, sein "Da-Sein" in all meinen Lebenslagen und die "Resonanz", die er mir gab, wohl genau das, was auch mein Innerstes noch gebraucht hatte. "Frühgestört" und mit allerhand Beziehungstrauma "belegt", wie ich nunmal bin.
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Ich denke auch, dass man das gar nicht trennen KANN.candle hat geschrieben:Ich finde das ein wenig schwer zu trennen, muß ich gestehen.
Mich machten nur die Unterschiede stutzig zu "einfach" Traumatisierten oder Leuten, die als Erwachsene traumatisiert wurden. Wie "leicht" im Vergleich zu meinem Weg es solchen Menschen oft fällt, mit so ein/zwei Traumatisierungen dann doch fertigzuwerden und das mittels ein paar Techniken, z.B. auch EMDR.
Ich finde EMDR sehr nützlich, so ähnlich wie für mich die Imaginationen. Aber es hilft Leuten, die schon als Kind über längere Zeit traumatisiert wurden, eben nur "beschränkt" im Hinblick auf die einzelnen erlebten schlimmen Situationen.
Es hilft nicht im Hinblick auf das "Im-Stich-gelassen-worden-sein" von den als Kind absolut notwendigen Bezugsleuten, auf die man ja auf Gedeih und Verderb angewiesen war damals. Also allein in der "Beziehungskonstellation" zwischen Kind und Eltern liegt ja schon Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit, auch in "geglückten" bis "optimalen" Eltern-Kind-Beziehungen.
Natürlich bleibt das bestehen. Und das gilt es zu erkennen, dann an-zuerkennen und dann zu betrauern und mit der Zeit abzutrauern.candle hat geschrieben:Es bleibt ja bestehen, dass ich nicht gewollt, geliebt und überhaupt gemocht war. Und dieses Gefühl soll einem in Therapie ausgetrieben werden.
Und das kann man wohl nur, wenn man überhaupt erstmal ne halbwegs stabile, zuverlässige Beziehung erlebt hat. Und das tut man ja in ner Therapie. Im Falle, man hat den für sich passenden Thera gefunden und der ist selber dazu fähig, im Rahmen der therap. Beziehung "da-bleiben" zu können und nichtwertend (auch nicht in ne "positive" Richtung) mit einem umzugehen.
"Ausgetrieben" wird einem da gar nix.
Im Idealfall lernt man aufgrund dieser Zugewandtheit und Zuverlässigkeit mit der Zeit mehr und mehr Vertrauen. Und erfährt - meist zum ersten Mal im Leben - dadurch dann auch das "Heilsame" einer Beziehung an sich. Und kann dadurch einiges an Angst und Panik und "Vorsicht" Beziehungen gegenüber abbauen, weil man sich selber mehr vertrauen lernt im Miteinander. Und dass einem eben NICHT gleich was Schlimmes/Bedrohliches/Absolutes widerfährt, wenn man mal nicht "absolut vollkommen" und "perfekt" und "brav/ideal" sich in ner Beziehung verhält, sondern auch mal man selber sein darf und auch die eigenen Bedürfnisse und Belange ne gleichwertige Berechtigung haben.
Man "wächst" einfach dran, läßt man sich da drauf ein.
Genau!candle hat geschrieben:Ich denke schon, dass man, wenn man selber in einer guten stabilen Beziehung leben kann, die Probleme abnehmen können, aber das Glück hat ja auch nicht jeder.
Und so ne "gute,stabile Beziehung" kann eben auch ne therapeutische sein : in nem geschützten Rahmen, ohne dass man "so ganz" involviert ist ins Beziehungsgeflecht, sondern halt begrenzt auf Therapie/Therapeut.
Und ja : Auch da hat nicht jeder das Glück, den wirklich passenden Thera zu finden.
Hast du dich wirklich mit solchen Menschen verglichen?Waldschratin hat geschrieben: ↑Fr., 07.04.2017, 13:44 Mich machten nur die Unterschiede stutzig zu "einfach" Traumatisierten oder Leuten, die als Erwachsene traumatisiert wurden. Wie "leicht" im Vergleich zu meinem Weg es solchen Menschen oft fällt, mit so ein/zwei Traumatisierungen dann doch fertigzuwerden und das mittels ein paar Techniken, z.B. auch EMDR.
Ja, das stimmt. Bei mir war das auch eher so, dass ich mit aktuellen Problemen EMDR gemacht habe, die sicher in ihrer Problematik die Wurzel in der frühen Kindheit haben. Davon abgesehen kann ich mich in der Regel gar nicht erinnern. Da ist immer nur so ein diffuser Wust. Wie man da nun wirklich durchkommen soll um sagen zu können, dass alles wirklich verarbeitet ist, ist mir ein Rätsel.Ich finde EMDR sehr nützlich, so ähnlich wie für mich die Imaginationen. Aber es hilft Leuten, die schon als Kind über längere Zeit traumatisiert wurden, eben nur "beschränkt" im Hinblick auf die einzelnen erlebten schlimmen Situationen.
Ich habe ja auch mal solch einen Therapeuten erlebt, der wirklich gesprungen ist, wenn ich ihn brauchte. Das war wirklich einmalig. Aber ich habe jetzt manchmal den Eindruck, dass sich das mit der Zeit wieder verliert, wenn man keine Beziehungen mehr hat, was auch immer der Einzelne darunter verstehen mag.Und das kann man wohl nur, wenn man überhaupt erstmal ne halbwegs stabile, zuverlässige Beziehung erlebt hat. Und das tut man ja in ner Therapie. Im Falle, man hat den für sich passenden Thera gefunden und der ist selber dazu fähig, im Rahmen der therap. Beziehung "da-bleiben" zu können und nichtwertend (auch nicht in ne "positive" Richtung) mit einem umzugehen.
Nutzen auf Dauer tut es wohl erst, wenn man dazu privat stabile Beziehungen aufbaut.
Hm, das ist mir z. B. gar nicht bewußt. Werde ich mal durchüberlegen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es nie nicht bedrohlich empfunden habe Zuhause früher. Es war immer äußerst unangenehm von der Atmosphäre, nie berechenbar und schlimmer gings nimmer. Vielleicht ist es aber auch eine Frage der Bedrohung/ Schlimmes?Und dass einem eben NICHT gleich was Schlimmes/Bedrohliches/Absolutes widerfährt, wenn man mal nicht "absolut vollkommen" und "perfekt" und "brav/ideal" sich in ner Beziehung verhält, sondern auch mal man selber sein darf und auch die eigenen Bedürfnisse und Belange ne gleichwertige Berechtigung haben.
Da ich aber langsam auch nicht mehr über Vergangenes nachdenken mag, sage ich mir einfach, dass ich zu empfindlich war, weil ich die Einzige in der Familie bin, der es so schlecht ging/ geht.
Ich will mich hier jetzt nicht ins Zentrum der Diskussion stellen.
LG candle
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Also ich finde schon, dass wir nach wie vor am Thema sind. Wenn sich`s da grade an "Deinem" aufhängt : Warum denn nicht?candle hat geschrieben:Ich will mich hier jetzt nicht ins Zentrum der Diskussion stellen.
"Gesprungen" ist meiner nicht. Aber "da" war er.candle hat geschrieben:Ich habe ja auch mal solch einen Therapeuten erlebt, der wirklich gesprungen ist, wenn ich ihn brauchte.
Er hat durchaus für das Seine gesorgt, und ich hatte nicht einfach deshalb "Priorität", nur weil ich mal in ner Krise hing, wenn die auch mal heftiger gewesen sein sollte. Aber ich konnte mich drauf verlassen, dass er da war, sobald es ihm möglich war. Wäre er meinetwegen "gesprungen", hätte ich immense Probleme damit gehabt. (Anfangs auf jeden Fall, inzwischen wahrscheinlich nicht mehr so.) Und ihn gar nicht mehr außerhalb der vereinbarten Stunden kontaktiert.
Seh ich ganz genau so!candle hat geschrieben:Nutzen auf Dauer tut es wohl erst, wenn man dazu privat stabile Beziehungen aufbaut.
Es war schon ein tolles Erleben, mich selber dabei zu beobachten, wie sich meine Beziehungsmöglichkeiten verändert haben. Wenn ich da jetzt drauf schaue, erstaunt es mich geradezu....
Enge Beziehungen konnte ich auch viel früher schon gut führen, war da auch "ich selbst" und hab mich nicht verstellt.
Aber so die "oberflächlichen", zu Nachbarn oder Leute aus dem Viertel, die man dauernd mal trifft etc. - da war ich früher mehr als mißtrauisch, ging immer davon aus, dass man mich eh nicht mag, sondern bestenfalls mit Müh und Not und viel Nachsicht erträgt. Klar : So und nie anders hatte ich das von Anfang an erlebt zuhause.
Jetzt kann ich kaum mal meine "Runde um den Block" drehen (Ich walke so gut wie jeden Tag, meist dieselbe Strecke), ohne mich alle paar Meter bei nem Plausch mit jemandem aufzuhalten. Ich geh deshalb meist schon früh am Morgen, damit ich auch ins Schwitzen dabei kommen kann.
So war es bei mir auch. Und immer so "diffus". Richtig direkt "greifbar" war es nicht, das machte es für mich noch bedrohlicher. Denn was ich manchmal als "gut, vertrauenswürdig" oder "zuverlässig" empfunden hatte, schlug dann plötzlich mal ins Gegenteil um. "Nicht berechenbar" halt, so wie du`s auch beschreibst.candle hat geschrieben:Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es nie nicht bedrohlich empfunden habe Zuhause früher. Es war immer äußerst unangenehm von der Atmosphäre, nie berechenbar und schlimmer gings nimmer.
Ich glaub nicht, dass das an unserer "besonderen Empfindlichkeit" lag. Mein Bruder kam mit der Situation auch besser zurecht als ich. Jedenfalls scheint es auf den ersten Blick so.
Und selbst WENN ich ne "besonders Empfindliche" bin : Mit welchem Recht haben meine Eltern dann solche Spielchen mit mir getrieben? Eltern, denen ihre Kinder wichtig sind, setzen sich dann damit auseinander, versuchen, ihre Kinder besser zu verstehen und reagieren darauf, indem sie drauf eingehen und versuchen zu unterstützen. Und machen nicht einfach ihre Kinder wegen ihrer "Überempfindlichkeit" lächerlich oder fertig.
Ich hab mich doch gar nicht verglichen. Tu ich auch heute nicht. Mir ist es lediglich als Unterschied aufgefallen, dass da was "anders" ist, als ich es kenne.candle hat geschrieben:Hast du dich wirklich mit solchen Menschen verglichen?
Und was meinst du jetzt mit "solchen" Menschen? Klingt auf den ersten Blick abwertend für mich.
Hallo Krümelmonater,Krümmelmonster hat geschrieben: ↑Fr., 07.04.2017, 13:14 Hallo Maskerade, Triggergefahr!!!! Wahnung!!
dein Vater ist 75 Jahre und er hat den Missbrauch verträngt, daß er ihn vergessen hat. Das glaube ich eben nicht.
ich bin 50 und weiß genaus was ich in meiner kindzeit angestellt habe. Ich erzähle es einfach nicht jeden. In mir weiß ich es aber und hab es nicht vergessen. Deswegen kann ich es eben nicht glauben das er es vergessen hat. Ok das ist dein Vater er hat sex mit dir gehabt und du lebt mit deinen vater zusammen,Hammerhart, sorry das ich es so ausspreche. Vielleicht Triggert es dich, dann möchte ich mich herzlichst Entschuldigen.
Das du bei deinen Vater wohnst ist deine Sache, nur verstehen kann ich es eben nicht. weil das es in dein Körper eindringt und so was kann man nicht vergessen nicht alles nur vielles. Weil wenn ich mir älteren menschen mich unterhalte die können mir sehr viel erzählen von früher. Deswegen kann ich es nicht verstehen wenn man so das äusert. Ach noch wa wenn dieser Text verletzlich ist lösche ich es.
da wird es jetzt haarig. Also als erstes, wohne ich schon 1986 nicht mehr bei meinen Eltern.
Zum zweiten hatte ich mit ihm nicht Sex, weil ich das wollte. Er hat mich jahrelang in jeglicher For mißbraucht. Ich war Kind und Jugendliche, als es aufhörte.
Diese Aussage von Dir triggert schon ziemlich, weil ich sie als Spiegelung falscher Tatsachen empfinde.
Und was das mögliche/ unmögliche vergessen seinerseits angeht, so kann ein Täter, geauso wie Opfer solche Dinge komplett abspalten. Vor allem dann, wenn er gar nicht in der Lage ist, sich damit auseinanderzusetzen. Zum einen lebt er immer noch in der Welt von etwa 1950 und zum andern waren solche Dinge im Dorf nicht so bewetet worden. Und nochmal zum anderen, ist er intellektuell nicht in der Lage, weder dazu zu stehen, und sich zu entschuldigen, noch kann er es selbst verabeiten. Wenn nichts in diese Richtung geht und er es nicht aushalten kann, ist es aus meiner Sicht möglich, den MB abzuspalten. Hab ich ja auch viele Jahre lang gemacht. Ist erst seit etwa 2 Jahren, daß ich ansatzweise darüber reden kann. Und ich werde 48 J. Letztlich ist es nicht eine Frage des Alters, wenn jemand beim Altern weiter entwickelt hat, aber das hat bei ihm nie stattgefunden.
Liebe Grüße, Maskerade
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Liebe Waldschrain,
was Du zum Thema " Bezieungstrauma " geschrieben hast, war meinen Gedanken wieder sehr nah und ich Grunde kann ich alles, was für ein Beziehungstrauma spricht, mit ja beantworten und zwar sowohl in Bezug auf meinen Vater, aber auch bei meiner Mutter. Ich möchte jetzt allerdings nicht auführlich berichten, denn dann steige ich wieder zu sehr in die gesamte Geschichte ein und habe dann Mühe, mich wieder davon zu distanzieren.
Nur soviel: sexueller Mißbrauch durch den Vater über viele Jahre, emotionaler Mißbrauch durch den Vater,
Tags wie nachts körprliche Mißhandungen durch den Vater, seelische Grausamkeit duch den Vater, ... Und zu allem hin eine schwer depressive Mutter, die nicht eingegriffen hat, die es unter Umständen gar nicht gemerkt hat, was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann.Eine Mutter, bei der sich das Tochter Mutter-Verhälnis umgekehrt hat, als ich etwa 4 Jahe alt war.
was Du zum Thema " Bezieungstrauma " geschrieben hast, war meinen Gedanken wieder sehr nah und ich Grunde kann ich alles, was für ein Beziehungstrauma spricht, mit ja beantworten und zwar sowohl in Bezug auf meinen Vater, aber auch bei meiner Mutter. Ich möchte jetzt allerdings nicht auführlich berichten, denn dann steige ich wieder zu sehr in die gesamte Geschichte ein und habe dann Mühe, mich wieder davon zu distanzieren.
Nur soviel: sexueller Mißbrauch durch den Vater über viele Jahre, emotionaler Mißbrauch durch den Vater,
Tags wie nachts körprliche Mißhandungen durch den Vater, seelische Grausamkeit duch den Vater, ... Und zu allem hin eine schwer depressive Mutter, die nicht eingegriffen hat, die es unter Umständen gar nicht gemerkt hat, was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann.Eine Mutter, bei der sich das Tochter Mutter-Verhälnis umgekehrt hat, als ich etwa 4 Jahe alt war.
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