Zion hat geschrieben:Ich dachte an die letzte Std., als sie anfangs so ein wenig zurückgiftete, auf meine Vorwürfe hin („wir sind kein Paar – Arbeitsbeziehung - meine Privatsache - vielleicht überlegen, aufzuhören, da ich Sie nicht kränker machen will als Sie ohnehin schon sind“). ...
Ich frag mich nun, ob das wohl gut gehen kann mit dem ernsthaften Einstieg i.d. Therapie, wenn sie schon beim 1. kräftigen Aneinandergeraten so argumentiert.
Die Bedenken hatte ich auch... du bringst das nochmals gut auf den Punkt. Die Aussage mit der Therapiebeendigung käme bei mir gar nicht gut an. Zur Gestaltung einer vertrauensvollen Beziehung/Rahmen gehören zwei... und auch ein Vertrauen, in einen einigermaßen beständigen Rahmen ist für viele Patienten nicht unerheblich, um sich einlassen zu können. Wenn bei der ersten Differenz die Therapie in Frage gestellt wird, so halte ich das wirklich für sehr fraglich.
Wie soll ich mich öffnen, Dinge anvertrauen, die ich noch nie ausgesprochen habe? Ich habe Angst, sie könnte jederzeit unsere Verbindung kappen, die PT einseitig beenden – hier ist allerdings für mich schon auch die Ü erkennbar, schliesslich habe ich ...
... wobei es auch nicht nur Übertragung ist. Sie hat ja auch realiter einer Bemerkung geäußert, ob vielleicht aufhören könntest - wohlgemerkt: Im Zusammenhang damit, dass sich einen falschen Absagegrund vorgeschoben hat und du das herausgefunden hast. Und Privatsache ist ja schön und gut... nur dann soll sie das auch so handhaben, denn mit ihren Infekten hast du nichts zu tun. Warum teilte sie das dann mit...
Etwas später dann, nachdem wir uns mehr beruhigt hatten, sprach sie davon, dass sie ja eben letztlich auch „nur ne kleine Tussi“ (O-Ton) sei und eben auch nicht immer so die volle Wahrheit sage (oder so ähnlich).
Würde auf mich auch nicht gut wirken... so eine Art von professioneller Verbindlichkeit würde mir hier fehlen. Was ist das für eine Aussage, dass sie eine kleine Tussi ist? Ganz klar, hat sie den Auftrag, dir Therapeutin zu sein...
Und bei aller Liebe. In Sache der Terminvereinbarung, stellt sie klar, dass ihr kein Paar seit, es keine Arbeitsbeziehung ist, usw. Und bei nächste Gelegenheit sagt sie, dass sie aber manchmal Tussi ist? Wo ist da die Abgrenzung... was will sie für dich sein. Und naja, damit hat sie implizit ihre Lüge eingeräumt... aber das anders zu äußern, hätte vertrauensbildend wirken können. Nun stehst du jedoch mit der Aussage da, dass ihr das als Tussi schon mal passieren könne (etwas überspitzt gesagt).
In der Situation sollte es sicher beschwichtigend rüberkommen, jetzt sehe ich eher die Elemente der Unernsthaftigkeit, vlt. auch eine gewisse Koketterie, ...Immerhin sagte sie in der gleichen Std, das sie sich manchmal wohl zu wenig abgegrenzt habe. Tut sie das jetzt?
Abgegrenzt war die die Klarstellung, dass ihr eine Arbeitsbeziehung habt und ihre kein Paar seid (ein therapeutisches natürlich schon). Ich finde es banalisierend. Denn dir setzt das ja erheblich zu. Und stellst du das heraus, stellt sie die Therapie in Frage.
Weil ihr in den Quartalssitzungen eine andere Ebene hattet, ist es vielleicht nicht mehr möglich auf eine andere Arbeitsbeziehung umzuschalten?
Ich zweifele, ob sie das überhaupt will, sich ernsthaft einzulassen auf diesen kranken, depressiven PS-Narzissten. Vermutlich nicht.
Es wirkt zumindest nicht so... denn welchen therapeutischen Effekt soll die Aussage habe, dass sie manchmal eine Tussi ist. Untherapeutisch. In den Quartalsstunden sind Tipps völlig angemessen, da das eh nicht mehr sein kann als eine Beratung. Aber eine Therapie unterscheidet sich von einem Coaching bzw. dem Geben von Ratschlägen.
Was soll ich tun? Ich wünschte, ich wäre auf ihre spontane Idee im Frühjahr, noch mal nen Antrag auf KZT zu stellen, nicht sofort eingegangen.
Nun, die Möglichkeit eines Verfahrenswechsels gibt es. Eine Verlängerung würde ich mir echt gründlich. Ein Verhaltenstherapeut könnte evtl. nochmals eine neue Therapie beantragen... oder du schaust dich nach einem Psychoanalytiker um. Der/die könnte dann vielleicht umwandeln. Der Gutachter würde vielleicht auch schauen, ob die TFP bei deiner narzisstischen Störung ausreicht. Der Gutachter wäre vielleicht auch über die Frequenz gestolpert. Denn 25h 14tägig sind eher für etwas eng umrissenes zweckmäßig.
Trotzdem wünsche ich euch, dass ihr das klären könntet... egal ob du fortsetzt oder nicht. Sie sollte dazu mehr sagen können als dass sie manchmal eine kleine Tussi ist. Du könntest dich auch deinerseits abgrenzen: Aber bitte nicht in den Sitzungen. Dort soll sie dir Therapeutin sein und nur das. Wie sie darauf wohl reagieren würde?