titus2 hat geschrieben:Das klingt so, als seien Gefühle minderwertig und müssten sich dem Verstand unterordnen, weil man sonst "bei der Urhorde landen" würde.
Nein. Das schriebe ich doch nicht. Sondern mir ging es darum. Geantwortet hast du leider nicht: Was sagst du denn dazu:
Titus hat geschrieben:Deswegen meine ich, dass es weniger eine Frage der Reife ist, sondern der 'Passung' zwischen Gefühl und Handlung. Wenn meine Handlung dafür sorgt, dass ich mich am Ende besser fühle, dann war sie stimmig.
Und was ist, wenn bei jemanden Gefühl und Handlung genau dann zusammenpassen, wenn er jemanden zusammenschlägt... und erst dann tiefe Befriedigung erfährt? Ist das vorgehen dann immer noch stimmig? Also Grenzen gibt es offensichtlich.
Fragte ich auch schon, wo liegen die Grenzen: Zusammenschlagen vielleicht besser nicht, wenn jemand Drecksau sagt, aber die Palette von Beleidigungen, Nötigungen, etc. abarbeiten, um diese Stimmigkeit herzustellen?
Wirklich Bedingungslos jedem Gefühl folgen? Grenzen gibt es keine? Wenn ich Lust habe, dann suche ich mir jemanden, an dem ich das ausagieren kann, weil so Gefühl und Handlung zusammenpassen. Und wenn ich mich am Ende besser fühle, ist es stimmig? Es gibt also gar keine Grenzen, sondern Gefühle ist bedingungslos dergestalt zu folgen, dass man sie in eine Handlung umsetzt? Und wenn bei jemanden Gefühl und Handlung dann passend sind, wenn er jemanden zusammenschlägt, dann wird zusammengeschlagen?
Ich glaube, die Gefahr besteht nur dann, wenn die Gefühle nicht mehr kontrolliert werden können.
Danach fragte ich ja auch schon, ob der Mittelfinger bzw. die Schreie vielleicht eher einem Kontrollverlust entsprachen.
Ein Mensch lebt durch seine Gefühle und die sind nicht immer positiv.
Ich unterschiede zwischen Gefühl und Handlung. Logisch sind die nicht immer positiv (wenn man sie denn bewertet).
Aber offensichtlich gibt es Menschen, die negative Gefühle bei sich nicht dulden können, und das verstehe ich nicht.
Du liest dinge rein, die schrieb ich nie. Aber natürlich habe ich als Mensch neben Gefühlen auch noch einen Verstand. Eine Bewertung nahm ich nicht vor, was die bessere Orientierung ist. Nur ICH möchte nicht ohne das andere. Bei Affekthandlungen (damit meine ich jetzt keine Morde, sondern das kann ja alles mögliche betreffen) ist der Name hingegen Programm.
Du bist also Fan von Affekthandlungen? Also Affekt folgen. Fertig?
Abgesehen davon mal, dass das depressiv macht, denn: Die Aggressionen sind ja DA. Sie werden nur als unerwünscht bewertet und als etwas, das nicht sichtbar werden darf, weil sonst die Steinzeit droht.
Missverständnis. Es gibt einen Unterschied zwischen Gefühl und Handlung. Wenn man eine Handlung als unvernünftig sieht (wie jemanden zusammenschlagen, weil man gerade aggressiv ist. Da hätte ich während meiner Raucherentwöhnung einige zur Minna machen müssen ), sagt das erstmal noch nichts über das Gefühl aus.
Ich denke, wir kommen da einfach nicht zusammen... muss ja auch nicht. Ist mir auch mittlerweile etwas mühsam.
Oder weil sie nicht das Bedürfnis haben? Ich hab so ein bisschen die Vermutung, dass es die Angst vor den eigenen Aggressionen sein KÖNNTE, die dazu führt, dass man den Verstand übermäßig betont.
Ich habe nirgendwo den Verstand übermäßig betont. Nur sehe ich nicht, an welcher Stelle der bei dir zum Zuge kommt, wenn du dich nur auf die Passung von Gefühl und Handlung beziehst? Nur das ist mir echt zu mühsam mittlerweile, alles klar zu stellen, wie es gemeint ist, wenn daraus so große Missverständnisse resultieren.