Nutzen/Sinn der Diagnosestellung

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 13:57

find ich super montagne,
aber es gibt eben auch Menschen, die erstmal ohne festes Schuhwerk KEINEN Stand haben.
Die ihre Schuhe vielleicht erst später ausziehen möchte
die vielleicht Angst haben vor ihren Zehen...
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(e)
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 13:58

stern hat geschrieben:Ich kann Elanas Sicht schon auch nachvollziehen ... und muss zugegeben, mir ging es teils auch schon so, dass ich manches partout nicht einordnen konnte... dann suche, ob das vielleicht einen Namen hat... und es kann erleichternd sein, wenn es sogar eine offizielle Beschreibung gibt, in der man sich ansatzweise wieder findet. Aber es ist ein Krücke... wirkliches Verständnis ist für mich dann doch nochmals etwas anderes.

Und wie gesagt: Die Gefahr, dass man zuviel annimmt, die besteht auch. Das kam mir erst nachträglich (nach der Klinik), wo manche Aussagen meines Therapeuten mir nochmals ins Bewusstsein kamen, wo ich mir dann dachte: Also nee, das war wirklich Quatsch mit Soße... passt du überhaupt nicht. Der Thera konnte btw. echt gut erklären... aber etwas Skepsis kann auch nicht schaden. Mir hat es jedenfalls bisher nicht geschadet.
Ja, ich sehe in einer Diagnose auch nicht das komplexe Leben selbst, wär sonst etwas simpel. Es sind Erklärungsmodule, wie auch die gesamten therapeutischen Konzepte. Etwas anderes waren sie nie als Erklärungsmodelle und Konstrukte. Es ist keine Religion. Und nur als solche können sie genutzt werden. Etwas anderes habe ich aber auch nie gesagt. Es sind Hilfsmittel, wie Dein Bleistift.
Zuletzt geändert von (e) am Sa., 20.04.2013, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
elana

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montagne
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 13:58

Wer schon mal eine Weile an krücken ging, weiß: beides ist wahr. Sie helfen, sie sind ein segen ohne sie könnte man in dem Moment gar nicht laufen. Aber sie führen auch zu weiteren Problemen, Überlastungsschmerzen an Händen, Schultern, Rücken, wo immer man empfindlich ist. Und sie können einem derart im Weg sein, gut mir ging es so damals, dass ich den ein oder anderen Wutanfall bekam, weil ich nie eine Hand frei hatte, viel Platzt brauchte, mic nur umständlich bewegen konnte. Die blöden Dinger vielen ständig um und ich musste mich dnan einbeinig bücken.
Ohne gings aber auch nicht, von daher war es akzeptabel. Allerdings war ich heilfroh, als ich die wieder los war.

@adw: Ich sags gerne auch zum 3. oder 4. mal in diesem Thread:
Ich habe nichts dagegen, wenn Menschen ihre Diagnose brauchen und das wichtig für sie ist. Auch anderweitig, siehe Anträge, ist es für jeden wichtig und berechtigt. Soll bitte jeder damit umgehen wie sie/er will.

Ich sage nur, dass es eben nicht für jeden gilt, dass es wichtig ist die Diagnose nach ICD zu kennen. Und es ist auch nicht notwendig um an sich zu arbeiten. Es besteht die Gefahr einer Selbststigmatisierung. Muss nicht, kann aber. Ebenso wie es hilfreich sein kann, aber nicht muss.
Es hat auch nichts damit zu tun, wie angedeutet wurde, das Menschen, die verzichten ihre Diagnose kennen zu lernen, sich vor der "Realität", der Arbeit an sich drücken.
Zuletzt geändert von montagne am Sa., 20.04.2013, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati

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Beitrag Sa., 20.04.2013, 13:59

yamaha, ich verrate dir jetzt was
was du aber sicherlich schon lange weisst:

das liegt an meiner....



Diagnose

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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:01

montagne, das meinte ich als ich schrieb:

manchmal kann es eben ein ZIEL sein
aber ist als Voraussetzung für einige Menschen eben überfordernd.
Einige können das sich von Anfang an Barfuß hinstellen andere nicht.
Ich habe es mir abverlangt und hatte nur Schmerzen (naja fast, du weisst das)
und bin froh, dass mir nun Schuhe gereicht wurden.
Erstmal.

Und ich gehe halt immer noch ganz blauäugig davon aus
dass jeder Mensch alleine gehen können möchte.
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:03

**AufdemWeg** hat geschrieben:yamaha, ich verrate dir jetzt was
was du aber sicherlich schon lange weisst:

das liegt an meiner....



Diagnose
hey, dieser Spruch hätte jetzt auch von meiner Freundin sein können, willkommen im Club

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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:07

das was du editiert hast montagne
habe ich zig Seiten zuvor schon mal geschrieben
war aber wohl nicht weiter interessant
zu diesem Zeitpunkt.

Es ist halt auch immer der gleiche Mechanismus.
Seite a fühlt sich nicht von Seite b verstanden
und Seite b nicht von Seite a.
Und im Grunde ist es jeder Seite doch egal
und ums missionieren und überzeugen gehts auch nicht.
Am Ende weiss keiner mehr worums eigentlich ging und jeder vertritt nur seine Werte und Erfahrungen.
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stern
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:08

Bei mir ging es in der Therapie btw. ganz am Anfang mal um die Diagnose... ab und zu benennt sie mal Störungsaspekte beim Namen, über die aber eine Verständigung besteht. Also sonderlich viel Raum haben Diagnosebesprechungen nicht. Wieviel Erkenntnis das jedem gibt, das muss jeder selbst wissen...

Mir würde es jedenfalls in der Tat nicht gefallen, wenn alles mögliche über eine Diagnose erklärt werden würde... Weil meines Menschenbild nach ist man nicht so und so, weil man Diagnose xy hat. Sondern man erhält wegen einer paar Kriterien eine bestimmte Diagnose (die mal besser passt, mal weniger... und manchmal vielleicht wie die Faust aufs Auge). Da sich an der Diagnose auch die Behandlung orientiert, finde ich es durchaus wichtig, Fehldiagnosen zu vermeiden. Wie man "rauskommt" sagt die Diagnose auch noch nicht aus.... Behandlungsstrategien soll es aber ja diverse geben. Bis dahin (um auf diesen dubiosen Melchinger nochmals zu kommen), dass bei leichten Problemen (was auch immer das sein soll) Sport und Selbsthilfe die Lösung sein soll.
Psychotherapeutische/Psychologische Diagnosen sind eben auch nur Paradigmen die zwar eine Krücke aber durchaus auch ein Fallstrick sein können.
ja, sehe ich auch so... die auch bereits bestimmte Sichtweisen auf das geschilderte Problem impliziert ("Paradigma"). Andere Weltanschauen ergäben evtl. eine andere Sicht bzw. Lösung. Nur den Konsens für eine psychotherapeutische Sichtweise, der ist bei mir gegeben, wenn ich zum PT gehe... aber eben auch nicht uneingeschränkt, also was ich nicht als passend empfinde, nehme ich nicht an. Wenn ich eher dem Handaufleger vertrauen würde in Deutung und Lösung, dann würde ich nicht zum PT gehen.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 20.04.2013, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:11

**AufdemWeg** hat geschrieben: Am Ende weiss keiner mehr worums eigentlich ging und jeder vertritt nur seine Werte und Erfahrungen.


ergänzend vielleicht noch: und versucht das Verhalten/die Gedanken der "Gegenseite" zu pathologisieren...

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:12

es ist doch nicht pathologisch wenn jemand seine Diagnose NICHT wissen möchte.

Es ist eine Entscheidung.
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:12

Also eigentlich ging es um Yamahas Freundin, die partout auf ihrer Diagnose besteht und an der sich Yamaha vergeblich die Zähne ausbeißt. Dehalb dieser Thread.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:13

stern hat geschrieben:. Andere Weltanschauen ergäben evtl. eine andere Sicht bzw. Lösung. Nur den Konsens für eine psychotherapeutische Sichtweise, der ist bei mir gegeben, wenn ich zum PT gehe... aber eben auch nicht uneingeschränkt, also was ich nicht als passend empfinde, nehme ich nicht an. Wenn ich eher dem Handaufleger vertrauen würde in Deutung und Lösung, dann würde ich nicht zum PT gehen.
Ja, schwierig wird es wohl wenn man zum Handaufleger und zum Therapeuten geht, man beiden vertraut, und beide ihre Diagnosen raushauen...


montagne
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:14

OT @ adw
Ja eben, was ich editiert habe, habe ich auch schon mehrfach geschrieben.
Meine Meinung vertreten, ja das möchte ich und finde es schon interessant, was die Meinung anderer ist.Nur leider Geht es manchmal dahin, so auch hier, dass einem, hier wohl mir und stern, dann Meinungen, Inhalte direkt oder indirekt untergeschoben werden, die nicht gesagt oder gemeint wurden. Ein Teil der Ausage wird weggelassen und damit bekommt der andere Teil eine Bedeutung, die er nicht hatte.

Und dieses Worte im Mund rumdrehen, dass kann ich nicht gut verknusen. ich möchte mich dnan immer und imemr wieder erklären, möchte so verstanden werden, wie ich es meine. Schon klar, ist mein Ding und sollte ich wohl einfach sein lassen. Das ich es manchmal nicht kann, auch mein Ding. So what.
amor fati

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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:15

und so eine Sicht unterstellst du doch yamaha, Menschen, die ihre Diagnose kennen und sich darin auch wieder finden
keine selbstreflexiven Fähigkeiten zu haben.
Das würde mich jetzt z.B. als deine Freundin traurig machen, für so minder bemittelt von dir gesehen zu werden.
Wenn es sich denn tatsächlich um eine Freundschaft handelt.
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 20.04.2013, 14:16

**AufdemWeg** hat geschrieben:es ist doch nicht pathologisch wenn jemand seine Diagnose NICHT wissen möchte.
dich meinte ich damit nicht, sondern Elanas (küchen-)psychoanalytische Ferndiagnose und Deutung der Beziehungsstruktur zwischen mir und meiner Freundin

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