Was 'dürft' ihr bei euren Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gelli
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Beitrag Di., 07.05.2013, 08:40

Also "duzen"dürfte ich meinen Thera wohl nicht,ich weiß es auch nicht,ich denke,ich brauche das "Sie"damit gebe ich mir das Gefühl,er ist professionell und "höher"in der Wertstellung.

Wenn ich mir trauen würde und wissen würde das ist das was ich erreichen wollte im inneren,dann wäre das eine ehrliche,aufrichtige,wärmende,und Menschliche Umarmung vom Thera.Die Umarmung sollte dazu dienen das ein Teil in mir genau das bekommt was es all die Jahre nie erfahren hat,aber genau das würde mein innerlicher Anteil nie bekommen,auch wenn mein Thera mich umarmen würde.(er würde es tuen wenn ich ihn drum bitte).
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Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 08:46

@Elena,
Frag ihn... was kann schon geschehen - ich kann mir vorstellen dass ihr eine interessante Unterhaltung darüber haben werdet und wer weiss was dann dabei rauskommt.

@Gelli,
Mein voriger Thera hat mich zum Abschied umarmt, also quasi als er nicht mehr mein Thera war - als Thera hätte er es nicht gemacht, das hat er mir mal gesagt. Aber es war wundervoll, es hat mir unglaublich viel Zuversicht für die Zukunft gegeben. Und es war schön weil ich im Prinzip Kontakt mit mir oder anderen so gut es geht vermeide.
LG
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yamaha1234
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Beitrag Di., 07.05.2013, 08:52

Gelli hat geschrieben:Also "duzen"dürfte ich meinen Thera wohl nicht,ich weiß es auch nicht,ich denke,ich brauche das "Sie"damit gebe ich mir das Gefühl,er ist professionell und "höher"in der Wertstellung.

.
duzt er dich und du siezt ihn oder wie ist das gemeint mit dem "höher in der Wertstellung"? Er ist der wertvollere Mensch von euch beiden?

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Gelli
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Beitrag Di., 07.05.2013, 10:01

@yamaha1234

Weder er duzt mich noch duze ich ihn.

Er bleibt somit in der Position des "Professionellen"ich bin der Klieent,also in der Erfahrung und der hilfesuchenden ist er höher als ich.Er kann mir helfen,und hat die Erfahrung darin.
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(e)
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Beitrag Di., 07.05.2013, 10:07

Mein Thera ist Professor, aber er weiß, dass für mich alle Menschen gleich sind und ich keinen Unterschied mache zwischen dem Bettler auf der Straße und einem Professor wie er. Er hat auch nicht diesen Dünkel, sonst würde ich nicht hingehen.

Er weiß auch, dass ich mich nie trauen würde, das Du anzubieten, denn wir sprachen ja darüber in Bezug auf einen anderen Mann, den ich beruflich kenne und bei dem ich mir das auch nicht traue, aber Hoppsnehmen kann ich sie alle, auch meinen Hausarzt. Das Sie verhindert das nicht. Frech kann ich auch mit einem Sie sein. Natürlich nicht übertreiben.
Lieben Gruß
elana

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Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 10:53

elana hat geschrieben:aber Hoppsnehmen kann ich sie alle, auch meinen Hausarzt. Das Sie verhindert das nicht. Frech kann ich auch mit einem Sie sein. Natürlich nicht übertreiben.
Das stimmt allerdings.
LG
Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 11:39

Ja, macht auch Spaß, werd ich auch weiter tun. Wer weiß, vielleicht bietet er auf einmal das Du an.
Lieben Gruß
elana

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Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 12:01

Ja, wer weiss. Wie gesagt, bei meinem ist es eine Sache des Vertrauens. Bin wohl auch die einzige die er duzt. Hat wohl nicht viele Klienten mit meiner Problematik.
LG
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Gelli
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Beitrag Di., 07.05.2013, 12:32

Ich habe das Gefühl,es scheint hier einigen wichtig zu sein oder würden es schön finden geduzt zu werden,oder finden es schön wenn sie ihren Thera duzen dürften.Warum,was ist euch daran so wichtig oder was wäre schön daran?

Das "Siezen"strahlt Diztanz,Professionalität,Wertschätzung aus,während das "duzen"Nähe,Vertrautheit,enge Verbundenheit,aus.Das ist meine Sichtweise,aber wie ist eure?
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Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 12:58

Bei mir hat es verschiedene Gründe. Von meinem 1. Thera war ich das Duzen gewohnt weil er Holländer war und bei ihnen ist das wohl so. Deshalb war es für mich von vorneherein komisch vom Thera gesiezt zu werden. Dann finde ich aber auch dass ich zu einem Menschen dem ich meine intimsten Geschichten, die sonst keiner weiss, erzähle auch eine gewissen Nähe und Vertrautheit brauche. Und da stand das Sie definitiv im Weg.
Als er mich dann letzte Woche zum 1. Mal geduzt hat, habe ich sofort gespürt wie das innere Kind aufmerksam geworden ist. Es war offen und Thera und ich hatten Zugang zu ihm. Das hat mein Thera auch gemerkt denke ich. Und bei mir läuft im Moment sehr viel über dieses innere Kind weil es an sich der Teil von mir ist der Hilfe braucht.

Und für meinen Thera ist es auch eine Sache von Vertrauen (ich habe mir mittlerweile auch meine Gedanken dazu gemacht). Er sagte mir wenn wir uns duzen, dann nur wenn ich sicher bin dass ich ihm genug vertraue um so "vertraut" zu ihm zu sein. Er hat das nicht wörtlich so gesagt aber so habe ich es verstanden. D.h. das Vertrauen muss von 2 Seiten kommen. Denn das "Du" birgt natürlich die Gefahr Grenzen zu überschreiten...

Ich denke ich muss meinen Thera auch irgendwie als Verbündeten ansehen können, der zu mir steht und auf den ich mich verlassen kann.
LG
Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 13:02

Hat denn er das Du angeboten oder hast Du klar gesagt, es gehe nur mit Duzen?
Lieben Gruß
elana

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Luxbordie
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Beitrag Di., 07.05.2013, 13:53

Nun ja - ich habe es ganz am Anfang angedeutet dass ich an sich Probleme mit dem Sie habe. Er ist aber dann nicht weiter drauf eingegangen.

Ich schreibe ihm ja immer auf über was ich reden möchte, und letzte Sitzung war mein 1. Punkt: "Ich weiss nicht wie ich Sie anreden soll." Ich wollte an sich erreichen dass ich ihn beim Vornamen anreden darf. Aber er ist dann sofort in die Richtung von Duzen gegangen - und das war mir natürlich noch lieber... Bin aber jetzt nachher gespannt, weil er ist echt noch nicht dran gewohnt, hat mir auch geschrieben dass das für ihn neu ist, dass er seine Klienten eigentlich siezt...

Schlussendlich war es dann so dass er mir gesagt hat dass ich ihm sagen soll wenn ich soweit bin dass er mich duzen darf...
LG
Luxbordie
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 09:23

Du bist sehr mutig, Luxbordie.

Schon eine solche Andeutung würde ich mich nicht trauen. Auch würde ich mich z. B. nicht trauen, um einen Notfall-Termin zu bitten. Das einzige, wo ich wirklich frech mein Recht einhole, sind die vielen E-Mails und wenn es mir schlecht geht, sage ich das, worauf er dann sofort antwortet.

Aber das ist mir viel wert, dass ich so viele E-Mails schreiben darf, ohne dass ich mit einer negativen Reaktion rechnen muss. Trotzdem will ich mich bessern, ist aber nicht so leicht. Ich hoffe, das normalisiert sich von selbst, wenn ich es schaffe, meinen Zwang besser zu lenken bzw. abzubauen. Daran arbeite ich gerade mit Hilfe von Alfred Adler und anderen Fachbüchern, die ich durcharbeite.
Lieben Gruß
elana

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Luxbordie
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 10:17

Naja... ob das mutig ist...

Die E-mails hat er bei mir im Prinzip eingegrenzt. Eigentlich darf ich "nur" 2 pro Woche schicken. Meistens kann ich mich allerdings nicht dran halten weil ich immer den Drang habe viel zu sagen. Vielleicht auch weil das Reden in der Sitzung nicht so gut geht.
Notfallmails darf ich aber immer schreiben. Notfallsitzung hatte ich bisher eine, das war aber eher Zufall weil ich was bei ihm abgeholt habe. Und da es mir in dem Moment schlecht ging, hat er gemeint wenn ich schon mal da wäre könnten wir die Situation zusammen auch zusammen lösen. Ich denke aber wenn es möglich wäre könnte ich auch nach einer Notfallsitzung fragen.

Er investiert sich schon sehr, er will mir das Gefühl geben dass ich ihm trauen kann, dass er zu mir hält - ist mir auch sehr wichtig. Sogar gestern als ich so lang bei ihm war hat er das irgendwie akzeptiert...
LG
Luxbordie
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Siri81
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 10:30

Ich durfte gestern meinen Therapeuten anrufen bzw. er hat mich zurückgerufen - abends um halb neun. Ich war in einer totalen Krise und er hat fast eine Stunde mit mir gesprochen. Dafür bin ich ihm unheimlich dankbar - ich weiß nicht, was ich ohne ihn gestern noch getan hätte. Er war einfach da, hat zugehört, mit mir geschwiegen, mir zugeredet, mich beruhigt, hat mein Weinen ertragen, meinen Schmerz nachgefühlt.. ich bin so dankbar, das kann ich gar nicht in Worte fassen.
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."

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