Erwarte ich zuviel von meiner Thera?

[candle.]

Naja Elana hier geht es wohl nicht um eine Analyse und dann sieht das schon wieder ganz anders aus, sprich die Therapeutin ist da etwas übertrieben, überschwenglich, agiert aus sich heraus- jedenfalls too much für meine Begriffe. Mit "liebhaben" war mir das schon skuril und dann solch eine Reaktion im Nachgespräch- nee geht gar nicht. Ist doch übel, das yamaha noch gegen dieses einnehmende Wesen der Therapeutin kämpfen muß!

Nein, ich glaube nicht, dass das therapeutisch einen Sin hat.

candle

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[yamaha1234]

Ich denke auch, dass das dann doch sehr schräg ist. Natürlich geht es nur um deine Gefühle. Ja, sie darf auch Gefühle haben, aber ihre Sehnsüchte haben in deiner Therapie nichts verloren. Wenn sie auch liebgehabt werden will, sollte sie sich einen Teddy kaufen.

Ich finde es grundsätzlich schön, wenn man gemocht wird vom Therapeuten, aber doch bitte nicht, damit der sich damit wohlfühlt! Und wenn du halt auf die Nummer "ich bin die eiskalte Managerin" stehst, dann ist es ihr Job, damit umzugehen und ggf. herauszufinden, ob das von dir eine Fassade ist oder ob du tatsächlich so bist und dann wiederum müsstet ihr gemeinsam schauen, ob ihr so zusammenarbeiten könnt.

Danke, das sehe ich genauso, ich bin jetzt irgendwie noch verwirrter als zuvor.

[yamaha1234]

aber hat die Therapeutin das getan?
Also ihr Gefühle in den Vordergrund gestellt?

Für mein Empfinden hätte es nicht besser laufen können
(okay, das mit dem Schwall an Komplimenten, deren Inhalt ich nicht kenne) mal ausgenommen.

Sie hat Sachen gesagt, die schon sehr persönlich waren und ich fühlte mich, wenn ich ehrlich bin, auch "beschämt". Sie sagte bspw. dass ich zu den klügsten Menschen gehöre denen Sie jemals begegnet sei, dass ich witzig, eloquent und ungemein dankbar und herzlich wäre. Dass sie viel Freude an und mit mir in den Stunden hätte. (Ich persönlich sehe das alles NICHT so, also ich halte mich nicht für über die Maßen klug, eloquent und witzig und mich beschämen diese Komplimente, ich fühlte mich danach sehr "zugelullt" aber auch etwas "veräppelt".
Das war mir alles irgendwie zuviel, weil ich derartige "Gesprächsinhalte" eigentlich mehr aus einem anderen Kontext kenne. Mit meiner Partnerin sprach ich darüber auch, und sie fand das auch sehr schräg. Vielleicht ist die Pause gerade sehr angemessen.

[(e)]

@Yamaha: Ich kann Dich verstehen, aber ich weiß mittlerweile von mir selbst, dass ein distanzierter Thera meine verstandesisolierte, gefühlsblinde Störung stärken würde. Deshalb bin ich froh, dass mein Thera manchmal auch eigene Gefühle zeigt bzw. nicht verstecken kann. Ich möchte sowieso die Wahrheit wissen, keine Maske sehen. Ich möchte wissen, wie ich auf andere wirke, und dazulernen. Die Abstinenzregel, wie oben zitiert, gilt auch für Verhaltenstherapeuten. Ich lese Ähnliches in meinen Fachbüchern,

z. B. Wöller, Trauma und Persönlichkeitsstörungen, S. 118: Ein traditionelles Verständnis des Begriffs, das mit Abstinenz eine zurückhaltende und abwartende therapeutische Interventionstechnik und den Verzicht auf eine reale Präsenz des Therapeuten verbindet, hat sich in neuerlicher Sichtweise eher als hinderlich erwiesen.

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[yamaha1234]

Resonanz kann schon wichtig sein, wenn es therapeutisch sinnvoll ist, gerade wenn der Patient dazu neigt, das Gegenüber zu depersonalisieren.

Hier ein Link zur Geschichte der Abstinenzregel und wie es heute aus moderner Sicht verstanden wird.

Ein Zitat daraus auf S. 7:

Diese Behandlungskunst umfasst die Fähigkeit, das Verhältnis von Intimität und Distanz richtig zu dosieren. „Zu viel Abstinenz- und der Analytiker reduziert sich auf
den distanzierten Beobachter; zu wenig Abstinenz- und der Analytiker inflationiert zum Co- Akteur des neurotischen Prozesses“ (Cremerius, 1984, S. 769).

ich mach ja keine Analyse sondern VT und ich fühle mich mit dieser Nähe nicht wohl.

[**AufdemWeg**]

aber was ist das dann?
was möchte sie von dir?
möchte sie überhaupt etwas von dir?

wirklich sehr verwirrend
tut mir leid, dass du nun noch verwirrter bist als gestern und sich alles noch zugespitzt hat;
ich hatte gehofft, dass es heute geklärt werden könnte.

[yamaha1234]

Naja Elana hier geht es wohl nicht um eine Analyse und dann sieht das schon wieder ganz anders aus, sprich die Therapeutin ist da etwas übertrieben, überschwenglich, agiert aus sich heraus- jedenfalls too much für meine Begriffe. Mit "liebhaben" war mir das schon skuril und dann solch eine Reaktion im Nachgespräch- nee geht gar nicht. Ist doch übel, das yamaha noch gegen dieses einnehmende Wesen der Therapeutin kämpfen muß!

Nein, ich glaube nicht, dass das therapeutisch einen Sin hat.

candle

wow,candle, welch wandlung! Heut' fühle ich mich von dir absolut verstanden....ich sehe das genauso!

[(e)]

Die Abstinenzregel, wie oben zitiert, gilt auch für Verhaltenstherapeuten. Ich lese Ähnliches in meinen Fachbüchern,

z. B. Wöller, Trauma und Persönlichkeitsstörungen, S. 118: Ein traditionelles Verständnis des Begriffs, das mit Abstinenz eine zurückhaltende und abwartende therapeutische Interventionstechnik und den Verzicht auf eine reale Präsenz des Therapeuten verbindet, hat sich in neuerlicher Sichtweise eher als hinderlich erwiesen.

Das Zitat bezieht sich auf alle Therapieformen, nicht nur auf die Analyse. In diesem Buch werden die Therapieformen verglichen und die Abstinenzregel wird im Überblick zu allen Gemeinsamkeiten der Therapieformen betrachtet.

[carö]

ich finds auch schräg sowas zu sagen. ich hab dich lieb, also nein... was soll das denn ?

auch dass sie verletzt ist...

also klar, das darf sie sein, sie ist ein mensch und es entstehen auf beiden seiten gefühlen. aber nur die des patienten stehen so im vordergrund. was auch immer sie damit erreichen will, es hat irgendwie kein stimmiges konzept, wenn es überhaupt eins gibt bei ihr. habe auch das gefühl, dass sie da aus dem bauch heraus agiert hat und das ist nicht immer so wirklich angezeigt. es kann stimmen, muss aber nicht, wie hier ja zu sehen ist. ... sie mag sich denken, dass du - yamaha - mit nähe und gefühlen ein problem hast, aber indem sie dich dann mit überschwänglichen gefühlen ihrerseits überfährt, wird das auch nicht besser, denke ich.

auf jeden fall hast du das sehr gut angesprochen, sehr offen, und sie reagiert wieder mit der anzeige ihrer gefühle darauf.. hm.. anstatt mit dir zu erarbeiten, was genau dich so derartig stört an ihrer zugewandtheit, nähe, gefühlsunübersichtlichkeiten etc.. wobei ich das "ich hab dich lieb" auch echt unangebracht finde. sehr merkwürdig.
war sie denn sonst auch so ? oder ist das jetzt eine art ausrutscher ?

6 beiträge dazwischen noch nicht gelesen, ihr seid so schnelle tipper...

[yamaha1234]

aber was ist das dann?
was möchte sie von dir?
möchte sie überhaupt etwas von dir?

wirklich sehr verwirrend
tut mir leid, dass du nun noch verwirrter bist als gestern und sich alles noch zugespitzt hat;
ich hatte gehofft, dass es heute geklärt werden könnte.

naja, wenigstens habe ich einen guten Ansatz wegen des Ursprungsproblems.

[**AufdemWeg**]

"ich hab dich lieb" ist defintiv zu viel, viel zu viel
das sagte ich ja bereits gestern mehrfach
aber die Erklärung -also dass auch sie Gefühle hat - die finde ich per se in Ordnung...
nein?

[carö]

ja das ist schon in ordnung der hinweis auf eigene gefühle aber... hm..
die reaktion dann wieder.. verletzt sein, komplimenteschwall.. also weiss nicht, wenn das privat passiert, finde ich das ok, aber in der thera ?

[yamaha1234]

auf jeden fall hast du das sehr gut angesprochen, sehr offen, und sie reagiert wieder mit der anzeige ihrer gefühle darauf.. hm.. anstatt mit dir zu erarbeiten, was genau dich so derartig stört an ihrer zugewandtheit, nähe, gefühlsunübersichtlichkeiten etc.. wobei ich das "ich hab dich lieb" auch echt unangebracht finde. sehr merkwürdig.
war sie denn sonst auch so ? oder ist das jetzt eine art ausrutscher ?

6 beiträge dazwischen noch nicht gelesen, ihr seid so schnelle tipper...

Hi Carö,

also es gab schon Situationen die ich im nachhinein "komisch" fand. Also wie die Urlaubssituation letztes Jahr. Ich weiß nicht ob Du das gelesen hast. Oder, im zweiten Jahr rief Sie mich an, wenn ich mich ein paar Wochen nicht gemeldet hatte und fragte, wann ich denn wieder einen Termin wolle. Dann wollte Sie vorletztes Jahr an Weihnachten (also am 24.12) unbedingt mit mir eine "Weihnachtssitzung" machen. Es war allerdings alles immer im Rahmen, zwar nie 50 Minuten sondern meist 55-60 Minuten, aber auch die Weihnachtssitzung dauerte nicht länger. Dann vermeidet Sie Gespräche über meine Partnerin. Wir hatten vor allem in der Anfangszeit unserer Partnerschaft viele Probleme und in der Thera drehte sich alles um dieses Thema, dann gab es ca. 6 Sitzungen die wir zu dritt absolvierten (also Partnerin, sie und ich) und in jeder Stunde schlug sie vor, dass wir uns trennen sollten. Haben wir bis heute nicht gemacht, aber seit dieser Zeit ist meine Partnerin nicht besonders gut auf meine Thera zu sprechen. Wir haben dann geheiratet, also eingetragene Partnerschaft und seitdem redet meine Thera nicht mehr mit mir über dieses Thema. Sie weicht sofort aus, wenn ich damit anfange aber so richtig nachgefragt, weshalb sie ausweicht habe ich bis dato auch nicht.
Im Grunde könnte das Verhalten meiner Thera total harmlose Gründe haben, bisher dachte ich mir auch nicht wirklich etwas dabei, aber nachdem Sie jetzt auch noch "ich habe sie lieb" mails verschickt wird mir das ganze unheimlich. Ich fühlte mich heute überhaupt nicht wohl in der Sitzung und bin wirklich froh, wenn wir nun erstmal Abstand haben.

Gruß

[yamaha1234]

"ich hab dich lieb" ist defintiv zu viel, viel zu viel
das sagte ich ja bereits gestern mehrfach
aber die Erklärung -also dass auch sie Gefühle hat - die finde ich per se in Ordnung...
nein?

Doch, ich finde das auch in Ordnung, aber nach wie vor finde ich, soll sie das ihrem Supervisor erzählen und nicht mir.

[**AufdemWeg**]

im Grunde finde ich das auch richtig was du schreibst mit der Supervision
ich sehs ja auch so.

Wie ist das denn bei dir?
Kannst du sie gut als Menschen wahrnehmen?

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