Fallstricke der 'gewaltfreien' Kommunikation

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hawi
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Beitrag Do., 31.05.2012, 16:12

@Montagne

Gehört nur noch sehr peripher hier her, deshalb nur ganz kurz zur Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit:

Gehört, wie ich finde, auch zur menschlichen Natur dazu. Die gabs schon immer, wird es immer geben. Ist die Lücke die uns antreibt. Ist immer mindestens ein wenig mehr, als das, was wir eigentlich real drauf haben, können, ist immer mehr wollen als wir grad haben. Irgendwas fehlt immer! Und wehe es fehlt mal nix, dann würde das uns fehlen

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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ENA
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Beitrag Do., 31.05.2012, 16:34

montagne hat geschrieben:Fazit für mich: Die Probleme der Kommunikation und des Miteinanders sind nach wie vor an sich ungelöst.
Jow.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 31.05.2012, 19:25

@montagne und ENA:Was ich nicht nachvollziehen ist ,wieso Ihr Euch nicht woanders weiter erkundigt wenn Ihr an dem Thema interessiert seid, es gibt wie gesagt Kurse,Seminare, Bücher (kann man sich auch ausleihen),wenn Eure Fragen und Wünsche bzgl. des Themas nicht ausreichend befriedigt werden.
Ihr seid ja nun was solche Themen angeht, nicht auf das Forum angewiesen.

@montagne:Wenn Du Fragen bzgl. meines Weltbildes hast, so kannst Du mich gerne fragen, was ich nicht will und kann, ist, hier mein gesamtes Weltbild wiedergeben.
Fragen beantworte ich gerne, allerdings nur ganz,ganz konkrete am besten auf eine spezielle Situation mit Beispielen.

Alles andere ist mir momentan einfach zu anstrengend.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Mia Wallace
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Beitrag Do., 31.05.2012, 21:03

Ich glaube ich habe auch Schwierigkeiten mit der GFK-Aufforderung zur Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen/Bitten des anderen.

Also dieses 1. ich beobachte A, 2.fühle mich B, 3.bitte um C, und 4. MAGST DU MIR ERKLÄREN, WIE DU DAS SIEHST?

Das lässt kaum Raum für ein "nö, ich mag nicht, keinen Bock" (außer man hat kein Problem damit, der "böse" Kommunikationsverweigerer zu sein ).
Schließlich hat sich der andere ja gerade so viel Mühe gemacht, mit mir GFK- lege artis ins Gespräch zu kommen und hat über seine Gefühle gesprochen und nach meinen Bedürfnissen gefragt, was doch eigentlich so nett ist
und das erzeugt einen großen Widerwillen in mir.


Weil ich vielleicht einfach (gerade) keine Lust habe, mit demjenigen über seine und meine Wünsche und Bedürfnisse zu reden .
Oder nicht bei mir schauen mag, was meine versteckten Bedürfnisse sind, die ich ohne fremde HIlfe nicht adäquat artikulieren kann (sondern lieber noch einen weiteren Keks esse ) oder weil ich es gerade nicht fassen kann, wie jemand sich über Kekse aufregen kann usw.




Und auch die Hybris, eine Kommunikationsform gewaltfrei zu nennen finde ich schwierig.
Sind dann alle anderen Kommunikationsformen gewalttätig?

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Phönixia
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Beitrag Do., 31.05.2012, 21:35

Hallo,
Also dieses 1. ich beobachte A, 2.fühle mich B, 3.bitte um C, und 4. MAGST DU MIR ERKLÄREN, WIE DU DAS SIEHST?
also ich empfinde dieses GFK-Sprech also so kalt, leblos, unlebendig, etwas in ein Schema gepresstest.
Aber Kommunikation ist etwas Lebendiges. Damit wird etwas Lebendiges im wahrsten Sinne getötet. Die Kommunikation völlig abgemurkst.
Das ist eigentlich eher Anti-Kommunikation.
Das erzeugt so ein ungutes Gefühl, eben gerade dieses Gefühl von keinen Raum zu haben wie mein Vorposterin schon schrieb.
Zuletzt geändert von Phönixia am Do., 31.05.2012, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.


Themis
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Beitrag Do., 31.05.2012, 21:45

Mia Wallace hat geschrieben:Weil ich vielleicht einfach (gerade) keine Lust habe, mit demjenigen über seine und meine Wünsche und Bedürfnisse zu reden .
Oder nicht bei mir schauen mag, was meine versteckten Bedürfnisse sind, die ich ohne fremde HIlfe nicht adäquat artikulieren kann (sondern lieber noch einen weiteren Keks esse ) oder weil ich es gerade nicht fassen kann, wie jemand sich über Kekse aufregen kann usw.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 31.05.2012, 21:46

Phönixia hat geschrieben:also ich empfinde dieses GFK-Sprech also so kalt, leblos, unlebendig, etwas in ein Schema gepresstest.
Dann würde ich Dir so sehr wünschen,das mal in der Realität zu erleben, denn das ist es garantiert nicht.
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Phönixia
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Beitrag Do., 31.05.2012, 21:59

sorry doppelt
Zuletzt geändert von Phönixia am Do., 31.05.2012, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Phönixia
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Beitrag Do., 31.05.2012, 22:07

Dann würde ich Dir so sehr wünschen,das mal in der Realität zu erleben, denn das ist es garantiert nicht
.

Aber ich erlebe es doch gerade hier im Forum als Realität.
Da es sich bei der GFK hauptsächlich um eine Formulierung von Worten handelt, müsste das eigentlich auch in geschriebener Sprache funktionieren.
Auch wenn man berücksichtigt dass Ton und Mimik fehlen.
Aber wenn ich mal deine Beiträge und die Beiträge anderer User im Vergleich betrachte (die ja auch nicht Mimik und Ton zur Verfügung haben) und die frei von der Leber weg schreiben, dann wird da viel mehr an Gefühl und Stimmung transportiert und damit gleichzeitig auch viel mehr gesagt und bleibt damit sehr lebendig auch hier in der nur schriftlichen Realität.

Ausserdem scheint es mit der Zeit eine sehr langweilige Kommunikation zu sein, denn jeder Satz beginnt anscheinend bei dir inzwischen mit "Ich würde Dir wünschen...."
Zuletzt geändert von Phönixia am Do., 31.05.2012, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

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ENA
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Beitrag Do., 31.05.2012, 22:08

Tigerkind hat geschrieben:@montagne und ENA:Was ich nicht nachvollziehen ist ,wieso Ihr Euch nicht woanders weiter erkundigt wenn Ihr an dem Thema interessiert seid, es gibt wie gesagt Kurse,Seminare, Bücher (kann man sich auch ausleihen),wenn Eure Fragen und Wünsche bzgl. des Themas nicht ausreichend befriedigt werden.
Ihr seid ja nun was solche Themen angeht, nicht auf das Forum angewiesen.
Tigerkind, ich habe Dir doch gesagt, dass ich mich auf Bücher im Moment nur schwer konzentrieren kann und dass ich grade bereits ein Seminar gemacht habe (zu einem anderen Thema)...und ich hatte Dir erzählt bzw. hier im Thread, was es ausmacht, ob mich etwas reizt, weiter zu forschen oder nicht.
...und wie alt ist nun dieser Thread? 4 Tage? Nein, ich habe mich in den vier Tagen nicht für ein Seminar angemeldet und komme hier in diesem Thread spätestens seit gestern nicht mehr wirklich hinterher mit dem mitlesen, mitdenken. Die letzten beiden Beiträge entstammen spontanen Gedanken, die mir beim Überfliegen der letzten Beiträge kamen. Tiefer drin eintauchen konnte und kann ich grade überhaupt nicht.
Wenn es für mich stimmig ist und es für mich "brennt", mag ich mir den Gedanken an eine Seminarteilnahme nochmal durch den Kopf gehen lassen. ...aber nach vier Tagen Foren-Diskussion, die ich zum Schluss gar nicht mehr richtig nachvollziehen konnte, laufe ich nicht gleich in die Bücherei oder melde mich für ein Seminar an.
Ich habe das Thema aufgegriffen und mich daran beteiligt, weil es mich schon damals im Studium interessiert hat, aber ich die Umsetzung in die Praxis bzw. die Fragen, mit denen ich dann zurück blieb, als unbefriedigend fand. ...und hier dachte ich dann, vielleicht Fragen klären zu können. War halt nicht so. Schade, aber auch okay.
Die Sache mit dem "sich näher kommen, näher begegnen, näher kennenlernen" von B-Moll hat mich grade nochmal aufhorschen (auflesen ? ) lassen. Das war´s auch schon. Vielleicht mache ich mal ein Seminar dazu, ihr könnt mir gerne gute Bildungsanbieter nennen, wenn die überregional vertreten sind. Ansonsten bleibt es wohl dabei, dass ich so langsam diesem Thread nicht mehr hinterher lesen kann (ich schaffs nicht, auch von der Konzentration nicht) und dann eben ein Seminar mache, wenn das Thema nochmal ganz aktuell ist bzw. es mich mehr reizt, ein Seminar dazu zu machen.

Alles Gute Dir, liebe Grüße,

Ena!

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Tigerkind
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Beitrag Do., 31.05.2012, 22:55

@ENA: Dir auch alles Gute, ja kann ich gut verstehen, wenn Dir alles zuviel ist momentan, naja ich denke wenn es an der Zeit ist und es sein soll wird es Dir sicher nochmal begegnen.

@Phönixia: Ja, das darf Dich ja auch nerven und langweilen wie ich kommuniziere, ich bin ja nicht für Deine Bedürfnisse zuständig, mein Wunsch dieses sehr ehrlichen und authentischen kommunizierens war sehr ernst gemeint und ich schrieb ja schon wie nahe ich dadurch Menschen gekommen bin, bei denen ich es so nicht gedacht hätte.B-Moll hat das wie ich finde ja auch gut beschrieben.
Ich wollte eine positive Erfahrung weiter geben.

Ob ich mich noch weiter an diesem Thread beteilige weiß ich nicht, ich merke gerade, das mir das überhaupt nicht gut tut und es geht ja auch darum gewaltfrei mit sich selbst umzugehen.

Und ich merke gerade, das ist gar nicht mein Bedürfnis hier irgendwem zu überzeugen, mal gucken, ich glaube ich hätte viel mehr Lust auf einen Thread wo Leute dabei sind die sowieso schon überzeugt sind davon, kann natürlich sein, das es hier nicht möglich ist, mal gucken vielleicht ein anderes Forum.

Naja, wie auch immer, schöne Träume und guten Schlaf Euch allen.

Tiger
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 00:16

Aber wenn 'gewaltfreie Kommunikation' bedeutet, dass man sich jederzeit zurückzieht, wenn man merkt, dass einem die Argumentation zu anstrengend ist und 'nicht gut tut', dann ist das überhaupt keine gelungene Kommunikation, sondern das Gegenteil, nämlich ein Predigen, das bei Nichterfolg eingestellt wird. Wahre Kommunikation wird da besonders spannend, wo ich meinen Gesprächspartner überzeugen möchte - und das kann ich mit verschiedenen Stilmitteln versuchen. Das stereotype Wiederholen von Floskeln gehört eher nicht dazu.

Zudem verstehe ich deinen Ansatz nicht, wenn du sagst, du seiest nicht für das Bedürfnis deines Gesprächspartners nach lebendiger, interessanter, abwechslungsreicher, kurz: authentischer Kommunikation zuständig. Ja, was denn sonst?! Wie kann es jemandem, der propagiert, gewaltfrei kommunizieren zu wollen, egal sein, ob der Andere ihn versteht, ob er sich gut unterhalten fühlt, ob er sich angesprochen fühlt und ich ihn erreiche? Erfüllst du, Tigerkind, ausschließlich deine eigenen Bedürfnisse, wenn du kommunizierst?

Wenn du meinst, nur dann befriedigend kommunizieren zu können, wenn du niemanden überzeugen musst, sondern bereits alle einer Meinung sind, dann wundert mich allerdings gar nichts mehr...

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Ayla
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 05:56

@titus2


Tigerkind hat den T. nicht eröffnet und mehrmals bekundet, sie ist überfordert, hier Überzeugungsarbeit zu leisten.

Wie kommst du zu dem Schluss, Tigerkind sei hier, um dein Bedürfnis zu befriedigen ?
Abgesehen davon denke ich, du holst dir schon von ihr was du brauchst
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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Phönixia
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 06:58

@Tigerkind,
Ich habe überhaupt nicht geschrieben, dass ich ein Bedürfnis befriedigt haben will von Dir.
Ich habe geschrieben wie dieses Floskeln auf mich wirken(!) Eine Rückmeldung gegeben. Kein Bedürfnis eingefordert.
Das ist auch so eine Standardfloskel: "Du darfst ruhig dieses Bedürfnis haben....", die zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit eingeworfen wird.

Zum Thema Bedürfnis:
Warum ist in der Gfk das Bedürfnis soooo wichtig, da ja das wahre Bedürfnis dahinter ergründet werden soll, aber dann ist man für das Bedüfnis nicht zuständig?


leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 07:10

Ayla, wie kommst du darauf, dass es um mich geht? Zu viel Phantasie? Tigerkind hat geschrieben, dass sie nicht auf Phönixias Bedürfnisse beim Kommunizieren eingeht und dass es ihr egal sei, ob sie ihre Gesprächspartner langweilt.

Das würde ich jetzt mal nicht als gelungene Kommunikationsstrategie betrachten

Phönixia, ich denke, darin liegt das große Missverständnis: Da redet jemand in Seminaren von Bedürfnissen und einige Menschen fühlen sich u.U. davon angesprochen, weil sie merken: "Ist ja prima. Es darf hier also auch um meine Bedürfnisse gehen. Und das ganze getarnt als 'allgemeine rhetorische Bedürfnisbefriedigung' - was will man mehr?" - Nur dummerweise funktioniert das Ganze in dem Moment nicht mehr, in dem man die Bedürfnisse des Anderen, der eigentlich nichts weiter will als seine Ruhe oder eine zielführende Diskussion, ignoriert und es plötzlich nur noch um die eigenen Bedürfnisse geht. Denn wenn man die Bedürfnisse des Anderen nicht aus den Augen verlieren würde, würde sicher nieman aggressiv bei dieser Art zu kommunizieren. Und DASS das so ist, dass die Leute hier, und nicht nur hier, quasi reihenweise zugeben, dass sie die sog. gewaltfreie Kommunikation aggressiv macht, ich denke, das kann man nicht leugnen. Und gerade indem man das leugnet, wenn man sagt: "ich bin nicht dafür zuständig, an deine Bedürfnisse zu denken", übt man wieder Gewalt aus.

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