Hallo Blaubäumchen,
ich denke, was in äusserlich stabilen verhältnissen entsteht (verlust von urvertrauen etc....) kann seine wurzel in früheren traumata haben und von generation an generation weitergegeben werden (wenn es nicht irgendwann aufgearbeitet und aufgelöst wird
Das ganz gewiss. Das ist für mich auch aufgrund meiner Familiengeschichte nachvollziehbar. Da lassen sich - zumindest für die letzten zwei, drei Generationen - diese Weitergebungen bzw. Übertragungen der Traumata (bzw. Elemente daraus) tatsächlich sehr leicht erkennen.
gab es nicht mal ein indianervolk, das sich im konfliktfall gegenseitig mit dünnen baumästen geprügelt hat, damit niemand zu schaden kommt?
Kaum vorstellbar. Mir ist kein indigenes Volk bekannt, das nicht sogar beim kleinsten Anlass (aus unserer Sicht!) Konflikte durch brutale Kriege mit todbringenden Waffen "klären" würde. Den einen Völkern stehen dafür computergesteuerte Drohnen zur Verfügung, den anderen "nur" Lanzen.
nicht ausgetragene konflikte führen zu schwelenden bränden, und diese können dann nach belieben zu kriegen entfacht werden (von jemandem, der einen braucht)
Sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene, also sowohl in jedem Einzelnen, als auch zwischen zwei Individuen ... oder gar zwischen ganzen Kollektiven. Und die meisten brauchen ihn, den Krieg.
Klar können wir uns eine friedliche Welt vorstellen oder die eigene Erleuchtung (wir hatten das schonmal an anderer Stelle). Aber so ist das eben mit Utopien: sie sind vorstellbar, aber selten verwirklichbar.