Verkrafte den Abschied vom Therapeuten nicht!
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Hallo.
Angelanny, ich bin auf diesen Thread gestossen und habe ihn dann mitverfolgt, weil mein Therapeut für mich selbst der wichtigste Mensch auf der Welt ist und ich mich gefragt habe, was passiert, wenn ihm etwas zustösst - oder wenn die Therapie zu Ende geht, was sie irgendwann tun wird und auch muss. Weil es nicht gut wäre, bliebe ich mein ganzes Leben lang seine Patientin. Damit wäre das Ziel verfehlt.
Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, wie ich damit zurecht kommen soll, wenn es irgendwann passiert. Mir graut es schon davor, die Stundenanzahl ab Sommer reduzieren zu müssen.
Ich will jetzt auch nicht näher auf die Beziehung zu ihm eingehen, weil mir hier einige zu schnell mit Begriffen wie "Gegenübertragung", "Idealisierung", "Vaterkomplex" und was es sonst noch so alles gibt bei der Hand sind. Die haben sicher ihre Erfahrungen mit genau diesen Problematiken gemacht, aber ich verabscheue Verallgemeinerungen - gerade dann, wenn ich sie von Menschen zu "hören" kriege, die weder mich noch meinen Therapeuten real kennen und von daher auch nicht beurteilen können.
Aber das weicht jetzt eigentlich sehr vom Thema ab.
Meine Frage an dich: Weshalb hast du nie mit ihm wirklich ausführlich darüber gesprochen, was du für ihn empfindest?
Du hast erwähnt, dass du zu stolz warst. Aber sieh 'mal: Neben ganz vielen anderen Dingen schätze ich und vertraue ich meinem Therapeuten so sehr, eben WEIL er weiss, wie ich bin, weil er weiss, wie ich (für ihn) empfinde, weil er mich kennt ... Weil er gerade auch meine schwache Seite kennt und mich trotzdem mag. Und weil ich mir sicher bin, dass, eben weil er das alles weiss, mir entsprechend dabei helfen wird, mich irgendwann zu lösen. Aus der Welt ist er ja trotzdem nicht - ihn ab und an zu besuchen und "Guten Tag" zu sagen, wird drin liegen.
Also - weshalb war dir das nicht möglich, wenn du ihm doch so sehr vertraust und er dir so wichtig ist?
Und versteh' das jetzt bitte nicht als Angriff ...
Liebe Grüsse.
Angelanny, ich bin auf diesen Thread gestossen und habe ihn dann mitverfolgt, weil mein Therapeut für mich selbst der wichtigste Mensch auf der Welt ist und ich mich gefragt habe, was passiert, wenn ihm etwas zustösst - oder wenn die Therapie zu Ende geht, was sie irgendwann tun wird und auch muss. Weil es nicht gut wäre, bliebe ich mein ganzes Leben lang seine Patientin. Damit wäre das Ziel verfehlt.
Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, wie ich damit zurecht kommen soll, wenn es irgendwann passiert. Mir graut es schon davor, die Stundenanzahl ab Sommer reduzieren zu müssen.
Ich will jetzt auch nicht näher auf die Beziehung zu ihm eingehen, weil mir hier einige zu schnell mit Begriffen wie "Gegenübertragung", "Idealisierung", "Vaterkomplex" und was es sonst noch so alles gibt bei der Hand sind. Die haben sicher ihre Erfahrungen mit genau diesen Problematiken gemacht, aber ich verabscheue Verallgemeinerungen - gerade dann, wenn ich sie von Menschen zu "hören" kriege, die weder mich noch meinen Therapeuten real kennen und von daher auch nicht beurteilen können.
Aber das weicht jetzt eigentlich sehr vom Thema ab.
Meine Frage an dich: Weshalb hast du nie mit ihm wirklich ausführlich darüber gesprochen, was du für ihn empfindest?
Du hast erwähnt, dass du zu stolz warst. Aber sieh 'mal: Neben ganz vielen anderen Dingen schätze ich und vertraue ich meinem Therapeuten so sehr, eben WEIL er weiss, wie ich bin, weil er weiss, wie ich (für ihn) empfinde, weil er mich kennt ... Weil er gerade auch meine schwache Seite kennt und mich trotzdem mag. Und weil ich mir sicher bin, dass, eben weil er das alles weiss, mir entsprechend dabei helfen wird, mich irgendwann zu lösen. Aus der Welt ist er ja trotzdem nicht - ihn ab und an zu besuchen und "Guten Tag" zu sagen, wird drin liegen.
Also - weshalb war dir das nicht möglich, wenn du ihm doch so sehr vertraust und er dir so wichtig ist?
Und versteh' das jetzt bitte nicht als Angriff ...
Liebe Grüsse.
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Fr., 03.02.2012, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
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angelanny hat geschrieben:münchnerkindl: war das ernst gemeint das ich das fragen soll? oder war das jetzt eine ironische aussage?
Ja, das war ernst gemeint. Weil du dann aus seinem Mund hören könntest wie die Sachlage zwischen euch wirklich ist von seiner Seite aus.
Ich glaube aber daß du evtl Probleme haben könntest mit der Antwort zu leben.
Und ja, du bist emotional abhängig. Sonst würdest du jetzt nicht dasitzen und leiden und dein Leben wäre ohne ihn nicht quasi wertlos.
Die Kontaktsperre gibt es schon, jedoch bezieht sie sich nur auf privaten Kontakt nach Beendigung der Therapie und ist von Bundesland zu Bundesland von unterschiedlicher Länge. Bleibt der Kontakt in einem therapeutischen Rahmen, ist keine Kontaktsperre nötig.
Wie geht das denn?münchnerkindl hat geschrieben:
Du kannst also deine emotionale Abhängigkeit nahtlos von dem Therapeuten auf Elana oder sonst wen auch immer transferieren, so lange es nur eine Person ist die dir liebevolle Zuwendung gibt und dein mangelndes Selbstwertgefühl füttert.
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Naja, wenn jemand einfach jedliche Zuwendung und nette Worte aufsaugt wie ein Schwamm, dann kann jeder daherkommen und dieses Mangelgefühl mit ein paar netten Worten füttern und schon ist alles toll und wunderbar was die Person sagt.
Hauptsache IRGENDWER kommt und ist lieb, weil einfach ein übermächtiges Bedürfnis nach Zuwendung da ist das gestillt werden möchte.
Hauptsache IRGENDWER kommt und ist lieb, weil einfach ein übermächtiges Bedürfnis nach Zuwendung da ist das gestillt werden möchte.
Naja,dann wäre sie aber ja wenigstens ihr Problem los!
Nein eben gerade nicht, weil nämlich so das Problem gefüttert wird.
elisa
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@angelanny, ich freue mich wenn dir die Gedanken etwas helfen.
Falls die OT's einen eigenen Thread brauchen (und selbst grad keinen erstellen können) stelle ich gern einen ein, in dem Fall eine PM schreiben.
Ich meine das in Bezug auf die Gefühle, nicht das es eben dieser Therapeut ist. Das wichtige ist doch, dass du gelernt hast, dass du die Fähigkeit hast, dass ist doch ausbaufähig .angelanny hat geschrieben:du findest es eine wunderbare sache das ich meinen therapeuten so lieb gewonnen habe? das hat noch nie jemand gesagt...das ist schön das du das so positiv sehen kannst. ich habe mir früher für diese gefühle schreckliche vorwürfe gemacht bis hin zum selbsthass. deswegen habe ich es auch jetzt erst gesagt.
Naja, bei mir ist das nicht zwangsläufig so. Es ist eben anders, welche Zuneigung man zu Phantasie- und richtigen Eltern hat und zu einem Partner.ich habe nie gesagt das ein partner hinter dem therapeuten kommt! einen partner kann man auch mit seinen eltern und die liebe zu denen gleichsetzten. das ist doch ein unterschied. eure mamas und papas sind doch auch die nummer eins für euch.. es ist eben was anderes als ein partner...
Falls die OT's einen eigenen Thread brauchen (und selbst grad keinen erstellen können) stelle ich gern einen ein, in dem Fall eine PM schreiben.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
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Hallo angelanny, also nach 7 Jahren Therapie wird's nun auch höchste zeit, dass du mal auf eigenen Beinen stehst. Du bist ja höchstgradig abhängig von deinem Therapeut was nicht gut sein kann. Du kannst doch nicht dein lebenlang bei ihm bleiben, willst du denn gar nicht selbständig werden? Abschied? Was heißt Abschied, du verlierst ihn doch nicht, du gehst deinen Weg weiter und könntest ihm ja alle paar Wochen oder Monate mal mitteilen wie's dir geht-dazu gehört allerdings dann auch eine gewisse abstinenz!
Was habt ihr bloß 7 Jahre gemacht? Du als Patientin hättest ja auch mal die Verantwortung übernehmen können und dich auf das ende der Therapie vorbereiten können und dein Therapeut hat auch einfach verpennt....
Such' dir Freunde, mach' was ehrenamtliches, geh' Hobbys nach und tu dir was gutes anstatt dich verrückt zu machen. Jede Therapie endet auch mal und das ist auch sehr gut so, Therapie heißt Hilfe zur Selbsthilfe und nicht für Lebenslang therapiert zu werden und derart an dem Therapeut zu klammern, dass keine Luft zum atmen mehr da ist.
Echt krass....
Was habt ihr bloß 7 Jahre gemacht? Du als Patientin hättest ja auch mal die Verantwortung übernehmen können und dich auf das ende der Therapie vorbereiten können und dein Therapeut hat auch einfach verpennt....
Such' dir Freunde, mach' was ehrenamtliches, geh' Hobbys nach und tu dir was gutes anstatt dich verrückt zu machen. Jede Therapie endet auch mal und das ist auch sehr gut so, Therapie heißt Hilfe zur Selbsthilfe und nicht für Lebenslang therapiert zu werden und derart an dem Therapeut zu klammern, dass keine Luft zum atmen mehr da ist.
Echt krass....
Auch wenn ich dir inhaltlich zustimme, so finde ich den Ton nicht gerade angemessen. Kennst du die Userin und ihre Geschichte so genau, dass du ihr vorwerfen könntest, sie hätte "auch mal die Verantwortung übernehmen können?" Immerhin ist sie die Kranke, das wäre schon primär die Verantwortung des Theras gewesen, die Zeichen der Zeit zu erkennen.kleines2010 hat geschrieben: Was habt ihr bloß 7 Jahre gemacht? Du als Patientin hättest ja auch mal die Verantwortung übernehmen können und dich auf das ende der Therapie vorbereiten können und dein Therapeut hat auch einfach verpennt....
Sandrin
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Also ich finde meinen Ton schon okay so und ich meine es absolut nicht böse. Also aus eigener Erfahrung weiß ich das auch der Patient die Verantwortung in einer Therapie, wie sie verläuft und wie sie endet mit trägt. Man kann nicht alles auf den Therapeut abwälzen. Schließlich ist sie erwachsen, warum sollte sie nicht mitverantwortlich sein? Krank heißt ja noch lange nicht unmündig....
Ich denke wir haben hier alle die einen eine mehr die anderen eine winiger krasse Geschichte/leben hinter sich. Mit " hach, die arme " also damit ist ihr allerdings auch nicht geholfen. Sie muss endlich lernen auf eigenen Beinen zu stehen alswie weiter in der Abhängigkeit zu ihrem Therapeuten zu bleiben und über so manche Tipps hier wie zum Pfarrer geh'n und der mit dem Therapeut reden, also Leute, da kann ich nur mit dem Kopf drüber schütteln. Ein Therapeut kann nicht lebenslang da sein für einen oder sonstiges sein und auch der Therapeut hat einiges verpennt und nicht erkannt.
Ich denke wir haben hier alle die einen eine mehr die anderen eine winiger krasse Geschichte/leben hinter sich. Mit " hach, die arme " also damit ist ihr allerdings auch nicht geholfen. Sie muss endlich lernen auf eigenen Beinen zu stehen alswie weiter in der Abhängigkeit zu ihrem Therapeuten zu bleiben und über so manche Tipps hier wie zum Pfarrer geh'n und der mit dem Therapeut reden, also Leute, da kann ich nur mit dem Kopf drüber schütteln. Ein Therapeut kann nicht lebenslang da sein für einen oder sonstiges sein und auch der Therapeut hat einiges verpennt und nicht erkannt.
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Das Problem ist nur, dass man es nicht lernt, indem einem gesagt wird: "Reiß dich zusammen, du bist erwachsen!" - wenn das so einfach wäre, bräuchte niemand eine Therapie.
Hab ich auch nicht gesagt, dass man sich jahrelang bemuttern lassen soll. Aber einem Patienten in einer derart desolaten emotionalen Verfassung zu sagen, er hätte ja auch mal Verantwortung übernehmen können, finde ich dennoch nicht gerade nett. Das kann man anders verpacken. Wie wäre es mit "Es wäre besser gewesen, sich frühzeitig abzunabeln und sich andere Kontakte zu suchen".
Klingt doch schon viel netter, oder?
Ich finde auch, wenn das jemand alleine hinbekommt, dann braucht er keine Therapie. Scheint bei angelanny aber nicht so gewesen zu sein. Sie hätte einen Thera gebraucht, der in Richtung Eigenständigkeit fördert.
Klingt doch schon viel netter, oder?
Ich finde auch, wenn das jemand alleine hinbekommt, dann braucht er keine Therapie. Scheint bei angelanny aber nicht so gewesen zu sein. Sie hätte einen Thera gebraucht, der in Richtung Eigenständigkeit fördert.
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kleines2010 hat geschrieben:H
Was habt ihr bloß 7 Jahre gemacht? Du als Patientin hättest ja auch mal die Verantwortung übernehmen können und dich auf das ende der Therapie vorbereiten können und dein Therapeut hat auch einfach verpennt....
Naja, sie ist jung, unerfahren und verwirrt, ich finde da kann man nicht unbedingt verlangen daß ein Klient das so perfekt managen kann. Deshalb ist er ja in Behandlung. Das ist in so einem Fall auf jeden Fall der Job des Therapeuten.
Wenn ein Klient aber nun garnicht rausrückt mit seinen Gefühlen und diese sorgfältig verheimlicht (und das 7 Jahre lang), dann ist das fragwürdig. Aber auch da kann man sagen, sollte ein erfahrener Therapeut doch mal Lunte riechen. Weil was soll bitte eine Therapie bringen in der das wirklich wichtige stets ausgespart bleibt. Sowas ist bei 7 Jahren Therapie, kleinen Geschenken und Karten aus dem Urlaub sowie keinen Freunden im realen Leben irgendwo sehr naheliegend daß eine emotionale Abhängigkeit entstanden ist.
kleines2010 hat geschrieben:Also ich finde meinen Ton schon okay so und ich meine es absolut nicht böse. Also aus eigener Erfahrung weiß ich das auch der Patient die Verantwortung in einer Therapie, wie sie verläuft und wie sie endet mit trägt. Man kann nicht alles auf den Therapeut abwälzen. Schließlich ist sie erwachsen, warum sollte sie nicht mitverantwortlich sein? .
Ja natürlich. Nur wenn jemand das einfach nicht kann? Dann ist es eigentlich die Aufgabe der Therapie dies in der gemeinsamen Zeit zu lernen. Das scheint hier nicht der Fall gewesen zu sein.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 04.02.2012, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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