Die Suche nach einem T-Platz / Erstgesprächsmarathon

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 21:41

So ich konnte ja nun am Freitag schon sehr spontan ein Erstgespräch wahrnehmen. Das war erst ein wenig unsicheres Telefonat. Die Frau wirkte auch eher schüchtern, auf eine angenehme Weise. Das gab sich dann im Laufe des Gespräches. Sehr warmherzig. Fühlte sich das an, wie sie es sagte. Und was sie sagte, muss ich wohl als sehr erfahren und kompetent erst mal einstufen. Sie hätte auch keine probleme mit einem Antrag mit Gutachten (wegen des Wechsels) und sie sagte in paar SEHR zutreffende Worte darüber weswegen es in der zuvorigen Therapie nicht so wirklich geklappt haben könnte. Hut ab nach so wenigen Infos von mir. Sie bohrte auch nicht, ein Problemthema von mir liess ich auch erst mal aussen vor. Sie ermahnte mich mütterlich (da musste ich fast ein wneig schmunzeln), das aufgezählte aufgeschobene doch anzugehen. (Tat ich dann leider nicht ... :()
Sie hat erst im Spätsommer einen Gruppenplatz frei. Hmpft. Ich will doch BALD anfangen. Mennö.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 21:51

Heut dann die Frau, die mir von den Angaben auf ihrer Website und der Kombi an Kompetenzen/Ausbildungen am sympathischsten war bis jetzt. Ein wenig erschreckte mich dann doch, was sie alles gleichzeitig ist. (Diplom-Sozialpädagogin, Ärztin für psychosmatische Medizin, Diplom-Psychologin, Systemische Therapeutin UND Analytikerin, Einzel. und Gruppe - und SO wirklich alt wirkte sie gar nicht *schluck - Überehrgeizling? Hm ...) Sie liess mich lange (25 min!) warten, ihr Praxisraum sehr spartanisch, aber sehr schick. Sie fragte sehr kühl - wirklich eher wie eine Ärztin, das Gespräch ging sehr schnell, 30 min und so direkt bin ich zum ersten Mal in einem ersten Gespräch gefragt worden, ob ich zb sexuell missbraucht wurde oder ob ich Suizidversuche unternommen hätte. Welche Krankheiten ich denn habe, weswegen ich ja zb auch die erste Therapie anfing und ich hätte ja gesagt zwei, welche noch. Sie schrieb fleissig mit. Lies mir selber überhaupt keine Gelegenheit Fragen zu stellen, das fand ich komisch. Die Zeit war ja auch knapp. Sie habe in 2 Wochen schon einen Platz frei in einer Gruppe am frühen Nachmittag. Abendgruppe erst voraussichtlich in 3 Monaten. Oder Ende des Jahres. Hm. Sie müsse aber, wenn ich mich dafür entscheide noch mindestens ein weiteres Vorgespräch führen, wo sie meine Biographie noch erfassen müsse. Obwohl sie heute auch schon sehr sehr viel gefragt hat. So schnell, dass ich gar nicht wirklich dazu kam, mir ein Bild zu machen. Da bin ich mit der ersten schon weitaus schneller in Kontakt gekommen.

Hm - was genau sind denn nun - nach dieser nicht so ganz erfreulichen ersten Therapie meine Kriterien nach denen ich NEBEN der 'Chemie', dem ersten Eindruck, dem Gefühl - eigentlich speziell für eine Gruppentherapie?

Schade ist ja, dass ich die Person ja nicht vorher in der GRUPPE erleben kann.
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Vincent
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 22:01

Miss_Understood hat geschrieben:Schade ist ja, dass ich die Person ja nicht vorher in der GRUPPE erleben kann.
Du kannst ja die ganze Gruppe nicht vorher schon erleben, die vielleicht viel wichtiger ist, als das 'moderate' Wirken des Therapeuten. Irgendwann steigst du halt ein. Und dann kannst du sehen ob's für dich passt (und die Gruppe wird sehen ob du für sie passt). Um das herausfinden zu können, werden ja zuerst nur ein paar Sitzungen veranschlagt.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 22:16

Ach so, echt? Ist das so? Habe ich bei den zweien nicht direkt so verstanden. Nee, glaube ich auch eher nicht. Hm. Müsste ich aber ggf nochmal erfragen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Vincent
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 22:25

Miss_Understood hat geschrieben:Habe ich bei den zweien nicht direkt so verstanden. Nee, glaube ich auch eher nicht.
Was glaubst du eher nicht?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 22:43

Dass zuerst 'nur ein paar Sitzungen' veranschlagt werden. Ich glaube das ist so, wenn du mit der Gruppentherapie sofort anfängst. Dann wird üblicherweise erst mal eine 'Kurzzeitherapie' beantragt. Ist einfacher für die Theras und die KK. ABER - da ich ja bereits aus einer VT KOMME (!) die aus zunächst Kurzzeit, dann erster Verlängerung bestand, denk ich haben das die zwei mit denen ich sprach schon richtig verstanden - und beantragen eben einen Wechsel. Ich glaube nicht dass DER auch erst wieder mit wenigen Stunden beginnt, oder? Egal, das müssen die wissen und machen, nicht ich. Ich würde nur gerne wissen, ob irgendwas vorgesehen ist, wenn man das Gefühl hat, dass es gar nicht passt. Wobei - das ist eigentlich gar nicht mal so sehr meine Angst, wenn ich ehrlich bin. Das ist sekundär. Oder tertiär, noch weiter unter ferner liefen. Weil ich a) keine Angst vor Gruppen habe, sondern eher sogar neugierig bin und so insgesamt in der Basis auch mit den unterschiedlichsten Menschen klar komme - und b) ich in den ersten Schritten neuer Kontakte auch meistens sehr gut klar komme, die Schatten zeigen sich bei mir erst später, aber das kann ich schlecht vorziehen.

Ich möchte auf jeden Fall aber irgendwie (eben, da fehlen mir noch die Parameter) klar bekommen, dass ich mich auf mein Gefühl verlassen kann, dass eben die konkrete Therapeutin die Gruppe auch im Griff hat und es schafft dass man gemeinsam weiterkommt, Konflikte auffängt/moderiert oder wie auch immer man das nun nennt bei einer analytischen Gruppe und all das.
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pandas
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 22:49

hallo Miss,

na aber; ich finde das auch ziemlich selbstverständlich, dass man bei einer Gruppe wie auch bei einer Einzeltherapie erstmal Probestunden hat, und wenn es nicht passt, dann zieht man weiter auf der Suche ... Ich habe ja auch schon Verfahrenswechsel gehabt und auch dann hat man kk-technisch die Probestunden, weil es ohne die eben nicht geht. Das mag für die Therapeuten aufwändiger sein, aber es ist und bleibt deren Berufsrisiko.

Sie meinte wahrscheinlich, wenn Du Dich dafür entscheidest, es überhaupt bei ihr mit der Gruppe zu probieren ... nicht, dass Du gleich Dich für die gesamte Gruppentherapie entscheiden sollst.

Bist Du Dir sicher, dass diese Ausbildungen alle für sie selbst gemeint sind?
Zwei Diplom-Studien und dann noch Medizinerin, das ist wirklich viel - viel, viel Zeit.
Natürlich gibt es Doppelstudien, aber sie musste ja auch noch die ganzen Therapieausbildungen machen, die auch zeitaufwändig sind.

Vielleicht sind das Kollegen, mit denen sie zusammenarbeitet?
Manche Therapeuten machen ihre Gruppen auch zu zweit.

Dieser Stakkato-Stil, da sollest Du nochmal nachhaken, es ist doch merkwürdig, dass Du keine Fragen stellen konntest.

Und in dem Stil nach Suizidgedanken und sex. Missbrauchserfahrungen fragen ? Hm, hm. Viele würden das dann wohl gar nicht sagen, auch wenn es zutrifft (ich wohl auch. Meiner hat mich dieses nicht so gefragt in den Erstgesprächen.)
Scheint wohl dann so, dass dies beides für sie vielleicht nur Ausschlußgründe wären für eine Gruppentherapie bei ihr.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Beitrag Mo., 08.04.2013, 23:07

biber hat geschrieben:Sie meinte wahrscheinlich, wenn Du Dich dafür entscheidest, es überhaupt bei ihr mit der Gruppe zu probieren ... nicht, dass Du gleich Dich für die gesamte Gruppentherapie entscheiden sollst.
Muss ich nochmal nachfragen. Keine Ahnung.
biber hat geschrieben:Bist Du Dir sicher, dass diese Ausbildungen alle für sie selbst gemeint sind?
Zwei Diplom-Studien und dann noch Medizinerin, das ist wirklich viel - viel, viel Zeit.
Natürlich gibt es Doppelstudien, aber sie musste ja auch noch die ganzen Therapieausbildungen machen, die auch zeitaufwändig sind.
JA! Heftig, nicht?
biber hat geschrieben:Und in dem Stil nach Suizidgedanken und sex. Missbrauchserfahrungen fragen ? Hm, hm. Viele würden das dann wohl gar nicht sagen, auch wenn es zutrifft (ich wohl auch. Meiner hat mich dieses nicht so gefragt in den Erstgesprächen.)
Scheint wohl dann so, dass dies beides für sie vielleicht nur Ausschlußgründe wären für eine Gruppentherapie bei ihr.
Weiß ich auch nicht. Ich mein, ich konnte beides wahrheitsgemäss verneinen. Und selbst DA war es ein seltsames Gefühl von Kälte. Und ich fühlte mich ein wenig beklommen als ich kurz daran dachte, wie es wohl wäre, wenn ich es bejahen müsste. Und dass ich über Gesundheitsproblem 1 sprach war schon auch irgendwie zu schnell.

Hm. Aber ich kam ja nicht dazu SIE zu fragen. Und wieso sie so hecktisch war und mich warten lies erst mal ... keine Ahnung ... vielleicht war ja was wichtiges zuvor?

Jedenfalls sagte sie, ich solle ihr Bescheid geben, wenn sie grundsätzlich in Frage käme, dann würden wir in 4 Wochen die 'biographische Anamnese' machen. Hach ja. Dazu habe ich sowas von Lust ... okay, muss ja.
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pandas
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Beitrag Mo., 08.04.2013, 23:32

Mhp, mir ist die Frau wirklich nicht sympathisch ... so der Adhoc-Stil kommt zwar insbesondere bei therapeutisch tätigen Ärzten vor, ist mir auch schon passiert (habe ja mal eine 6wöchige Reha gemacht), aber dennoch ist der psychologisch gesehen nicht sinnvoll - und sie hat doch zwei Diplome für Berufe, wo Einfühlungsvermögen eine Rolle spielt.

Mein Analytiker hat bei den vier Erstgesprächen (wir haben uns nach vier Stunden füreinander entschieden; aber auch da hat er mich gefragt, ob ich bei ihm die Analyse machen möchte; ich hätte auch nein sagen können; allerdings hatte er mich nicht über die Frequenz aufgeklärt) auch teilweise im Fragestil gearbeitet, aber für längere Essenzen, mehr so: "Wie haben sie ihre Beziehung zur Mutter in der Kindheit erlebt?" worauf ich je mit kleinen Romanen geantwortet habe, aus denen sich weitere Fragen ergeben haben - fand ich auch okay, zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht völlig frei erzählen wollen. Ausserdem war das alles ja gleichzeitig Anamnese.

Nun ist es wohl so, dass sich Analytiker bei Gruppenanalysanden für die Einzelvorgespräche extra weniger Stunden/Zeit nehmen, da sie hier nicht wollen, dass der Analysand in eine direkte Beziehung zum Analytiker einsteigt, da dies alles ja über die Gruppe laufen soll.
Dass kann natürlich ihr Handlungsmotiv gewesen sein.

Aber nur 30 Minuten und deshalb nochmehr preschen?
Das finde ich unfair gegenüber dem Patienten. Sie hat sicher die ganzen 50 Minuten abgerechnet; und den Vorfall, der vorher war, bei Dir verbucht - kein lauteres Vorgehen. Ich wäre da also etwas vorsichtig bei der Dame; ruhig in die Gruppe hineinschnuppern, aber dafür achtsam sein, wie Du sie erlebst - bleibt es bei der professionellen Kälte, würde ich weitersuchen.
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Miss_Understood
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Beitrag Di., 09.04.2013, 12:46

Und was mir in en BEIDEN Gesprächen aufgefallen ist als ich eben fragte/sagte, dass ich ja gerade aus einer Therapie KÄME und auch mit meiner KK deswegen telefoniert habe, und diese so und so gesagt habe, dass sowohl die KK sagte, ja, das wüssten manche Therapeuten selbst nicht so genau, ALS auch umgekehrt die Therapeutin: ja, das wüssten selbst manche KKs nicht so genau.

Nun gut, wer ist hier auf welcher Seite? ... KK zahlt, Therapeut will Geld. Okay, das ist hoffentlich nicht das einzige Motiv. Also MUSS man sich erst einfach mal einlassen, ob und wie im Vorfeld dann ein Antrag durchgeht entscheidet der individuelle Fall. Fühlt sich sehr unsicher an. Nun ja.
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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:10

So heute ein Gespräch mit einem Analytiker, dessen Nachname und Erscheinungsbild auf arabischen Kulturhintergrund hindeuteten, welcher genau habe ich glatt vergessen zu fragen. Ich schätze Persien. Der Praxisraum war ebenso eingerichtet, schwere Teppiche, dunkles Holz, geschnörkelter Tisch. Und - es roch nach merkwürdigem Rauch. Räucherstäbchen eher nicht, wenn dann was ganz seltsames. fast eher wie Shisha ... Oder war das muffiger Geruch der vielen Teppiche? Oh nein.

Der Therapeut sprach absolut akzentfreies Deutsch - ich gebe zu im Falle einer Therapie ist mir das sehr wichtig - und sah ein bischen aus wie Rafik Schami, ein Autor den ich sehr, sehr mag. Er sprach sehr sehr leise und saß weitaus weiter weg als ich von allen anderen bisher kannte.

Er lies mich dies und jenes anreissend erzählen. Zurückliegende Therapien, gewonnene Erkenntnisse und wieso jetzt Analyse, Verhältnis zur Mutter, Kindheit, Studium und Beruf und Gesundheit (nun ja, zwangsweise, ich verstand ihn sehr sehr schlecht.) Ich redete recht kühl und locker, konnte auch recht focussiert einiges rüberbringen, merkte zu meinem Erstaunen, dass ich mich bei Männern weitaus weniger emotional zeige bei den ersten Gesprächen. Er war extrem distanziert, bei mir kam an, dass er selbst zwei drei an ihn gerichtete Fragen, die ich im Erzählfluss stellte à la "Wissen Sie, was das heißt in jener Region aufzuwachsen?" (okay, als vermutlich NICHT in Deutschland aufgewachsen vielleicht Schwachstelle ...) aber auch bei ähnlichen anderen (kulturell als bekannt vorausgesetzten) Dingen guckte er nur zurück oder "Erklären Sie's." (Ja, das kann ich sogar verstehen, es hat ja jeder ein anderes Bild dazu jeweils, und dass es DARUM geht. ) Da ich mich oft in Kontext von Literatur und Film setze ('Ich fühle mich wie xyz') oder mir auch bestimmte Musik sehr wichtig ist, teilweise auch Fernsehsendungen meiner Kindheit öfter Thema waren, spürte ich, dass es da an Verbundenheitsgefühl fehlte. Und vermutlich auch kulturell fehlen würde. So interessant ich auch diesen Blickwinkel eines nichteuropäischen Therapeuten fände. Und durch die wunderbaren Gleichnisse von zb auch Nossrat Peseschkian schon sehr viel mir mitgenommen habe. Hm. Ich weeees nich.

Er bohrte dann auch auf dem Thema Krankheiten rum, die ich in der Kindheit hatte, mein Krankenhausaufenthalt mit 5 Monaten sei ja sehr prägend gewesen und der mit 7 diese OP, oh ja oh ja. Über mein anderes Gesundheitsthema traute ich mich erst gar nicht zu reden. Hing auch mit seinem Aussehen zusammen. Nein, ging nicht. Ich musste vor mir zugeben, dass ich 99% der Männer mit Glatze mein Thema NICHT herantragen kann. Ich wollte ja auch ursprünglich zu seiner Praxiskollegin und Ehefrau, die aber keinen Platz frei habe. Er hat sofort einen frei. (UND ist in unmittelbarer Nachbarschaft zu mir. Außer über seine Adresse, Name und dass er 'nur' Psychoanalytiker ist, hatte ich über ihn überhaupt keine Informationen. Ich schätzte ihn auf Ende 50, Anfang 60.)

Er würde noch ein oder zwei Vorgespräche mit mir führen, dann würde er, so abschliessend, mir so wie er sich jetzt zu 90 % sicher sei, erst mal eine Ananlyse empfehlen, da sei SO viel Material, anders käme man da nicht ran. Hochfrequent, 3x die Woche. Ich schuate ihn etwas perplex an. "Ja, da schlucken Sie erst mal, nicht wahr?" lachte er ein wenig seltsam. "Dann erst können wir weiterschauen" und er redete als ob ich schon zugesagt hatte - "Um dann nach 3 oder 4 Jahren eventuell in eine Gruppe zu gehen. Ihre Schwierigkeiten können nicht im Umgang mit anderen erfasst werden, auch wenn Sie das jetzt noch vielleicht glauben." Er lachte wieder in sich hinein.

Ich war etwas irritiert und überrumpelt. Er fragte mich dann auch komischerweise zwei Mal ob ich den zweiten Termin bei ihm haben wolle oder es mir nicht nochmal überlegen wolle, auch als ich sagte, dass ich nächste Woche mir ja noch einen anschauen würde - wieso ich das denn dann wolle, bei ihm jetzt schon den zweiten Termin? "Ja, weil SIE das doch eben so fest sagten." war ich irritiert. Ach, dachte ich mir, machen wir mal. Es war ja schon auch ganz gut mal dies oder jenes nochmal (auf ganz andere Weise) zusammenzufassend zu erzählen. Besser sowas als nichts. Hm. Komische Einstellung, dachte ich dann beim rausgehen von mir selber. Keine Ahnung. Vielleicht sage ich das auch wieder ab. *schulterzuck
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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:18

Bis jetzt fand ich vom Gefühl her die erste am passendsten, aber ihre Schüchternheit lässt mich ein wenig zweifeln, ob sie das hinkriegt mit mir, die gerne auch mal dosiert NICHT mit Samthandschuhen angefasst werden möchte. Hm. UND: sie habe ja auch erst einen Gruppenplatz Herbst/Ende des Jahres frei! Bis dahin ohne ist mir zu lange.

Aber rein zeittechnisch - wie kriegen das denn Arbeitende Menschen hin eine Analyse zu machen mit 3 Terminen in der Woche? Dann müsste man sich ja mehrere Jahre extrem viel anderes absagen und sich rein der Analyse verschreiben, so wenn man die Termine überhaupt noch unterbekommt?

Ist es denn möglich nach einigen Wochen/Monaten Einzelanalyse erst DANACH in eine Gruppe zu gehen, das quasi umzuwandeln oder ist das (vermutlich?) kontraproduktiv?
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:21

Alles in allem scheint es eh einfacher zu sein einen AnalytikerIn zu finden als eine Verhaltenstherapeutin - oder ich hatte zuvor einfach sehr sehr viel Pech gehabt oder die Jahreszeit war schlecht oder was weiß ich ... Es haben sich inzwischen glaub ich ALLE zurückgemeldet, die ich kontaktiert hatte - war ja erst mal schon enttäuscht, aber hatte auch einfach die 'Osterferien' gar nicht berücksichtigt und drei mailten mir auch aus den Ferien.
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ENA
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:32

Miss_Understood hat geschrieben:wie kriegen das denn Arbeitende Menschen hin eine Analyse zu machen mit 3 Terminen in der Woche?
Das habe ich mich auch schon gefragt. Deswegen ginge das für mich auch so nicht. Selbst zwei Termine in der Woche fände ich schon viel!


pandas
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 21:58

Miss_Understood hat geschrieben: Aber rein zeittechnisch - wie kriegen das denn Arbeitende Menschen hin eine Analyse zu machen mit 3 Terminen in der Woche? Dann müsste man sich ja mehrere Jahre extrem viel anderes absagen und sich rein der Analyse verschreiben, so wenn man die Termine überhaupt noch unterbekommt?
Na, na, ganz so schwer ist das auch wieder nicht: Viele gehen genau vor oder nach der Arbeit zur PA. Es gibt ja auch viele andere Bereiche, wo man Termine machen muss. Sicherlich, Japanisch.lernen + Analyse + VZ Arbeit wäre wohl etwas schwierig zu schaffen ... also insgesamt noch Kurse oder so. Aber Freizeit? Es gibt ja auch die Abende und Wochenende. So extrem ist das wohl nicht das Problem, wenn Analyse ansteht, ist wohl der Leidensdruck schon so hoch, dass man das geregelt bekommt und eben ggfs. die zwei, drei Jahre auf das Erlernen der fünften Sprache etc. verzichtet ...
Miss_Understood hat geschrieben: Ist es denn möglich nach einigen Wochen/Monaten Einzelanalyse erst DANACH in eine Gruppe zu gehen, das quasi umzuwandeln oder ist das (vermutlich?) kontraproduktiv?
Das wird relativ häufig gemacht.
Schon ein Brocken, dass er meinte bei Dir käme Gruppenanalyse zunächst gar nicht in Frage. Hat er präzisiert, warum?
Ich mache zwar auch Einzelanalyse, es war aber kein Ausschlussgrund für Gruppe. Eine andere Analytikerin hatte mir z.b. ""nur" Gruppe empfohlen.

Mir selbst erschien dann aber die Einzelanalyse bei meinem Jetzigen genehmer.
Wobei ich in anderen Rahmen Gruppen mache.
Allerdings nicht so kontinuierlich.

Ob der ältere PA´ler passt? Er war ja schon recht wortkarg, hm? Ob der Dir den Input geben kann, den Du so ersehnst?

Ggfs. wäre es darüber nachzudenken, ob Du nicht doch bis Herbst auf die Gruppe wartest, bevor Du halbherzig woanders hineingehst.
Solange ist das auch nicht.
Und dafür hast Du dann ja länger ...

Irgendwann ist so oder so Zeit ohne.
Und Du könntest ja im Frühling/Sommer schauen, was Du doch aus der letzten therapie noch umsetzen kannst, das geht vielleicht auch besser, ohne gleich woanders neu loszulegen.
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