Durch Hellinger geschädigt

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elisabeth maria
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 23:22

an autumnflower

du (darf ich du sagen) hat sicher recht, aber mir ist seit 1985 kein therapeut/in gegegnet, mit einem alter - älter -als zwischen 22 und 32 jahren.

ich breche jetzt eine lanze für die jugend; (ich stecke nicht im gesundheitssysthem, den überstunden, dem mentoring, super-vision etc.)

junge engagierte menschen, die ihr mehr oder weniger bestes gegeben haben. (sich auf nachfrage eindeutig zum therapie-programm nach frankl bekannt)

da das personal in dieser institution/sonatorum/andaption/reha international war und sich eindeutig auf nachfrage, von hellinger distanzierte, bin ich überzeugt, dass es auch aus diesem kreis eine ablehnung der lehre nach hellinger gibt.

andererseits sind auch die konsequenzen für eine andere, als der "momentan vertretenen" lehre nicht außer acht zu lassen. ausbildungs-/sind seine herrenjahre. (dies sind sujektive eindrücke, aus pers. erleben)
hoffe, dass sich die sicherheit als auch die rechtssicherheit ändern wird

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autumnflower
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Beitrag Di., 05.07.2011, 10:41

@Nico
s. mein zweiter Satz in dem Beitrag.
Umgekehrt: Woher willst Du das wissen, dass es keine Betroffene zu geben scheint, weil sich hier niemand meldet? Und wieso glaubst Du, mehr zu wissen, ohne je an diesen Seminaren teilgenommen zu haben?


@Elisabeth Maria
du (darf ich du sagen)

da das personal in dieser institution/sonatorum/andaption/reha international war und sich eindeutig auf nachfrage, von hellinger distanzierte, bin ich überzeugt, dass es auch aus diesem kreis eine ablehnung der lehre nach hellinger gibt.
Ich kenne mich mit dieser Methode nicht aus. Durch diesen Thread ist mir Hellinger erst begegnet und dann hatte ich im I-Net eine kurze Doku gesehen, über eine Gruppentherapie, in der mit Ansätzen dieser Methode gearbeitet wird, begleitet von einem seriösen Therapeuten. Für mich ist das insgesamt nichts. Die Vorsitzende der Dt. Gesellschaft für Systemische Therapie(?) hatte in dieser Doku berichtet, dass Hellinger diese Methode in Verruf bringt, er allerdings der Begründer ist, sinngemäss. Ich erinnere mich nur noch an diese ambivalente Positionierung.
Da ich selbst nicht betroffen bin, hatte ich nicht mehr weiter recherchiert, aber bei Gelegenheit werde ich Menschen in meinem Umfeld fragen, vorallem auch meinen Therapeuten.

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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 11:10

Nico hat geschrieben:Mich wundert nur dass kein einziger der von ihnen erwähnten seriösen Therapeuten erwägt Hellinger vor Gericht das Handwerk zu legen, wenn seine Untaten ja derart offensichtlich sind wie sie und Nitrat zu wissen glauben.
Möglicherweise weil es so einen Grundsatz gibt, dass Geschädigte anklagen müssen ?

Und btw.: Es ist immer recht schwer gegen jemanden vorzugehen, der auf irgendwelchen grauen Märkten aktiv ist. Was meinst du, wie deine Chancen stünden, wenn du nen nachhaltigen Schaden erleidest, weil du dir Karten legen hast lassen? Da kannste dich ja nicht mal auf eine Fehlbehandlung berufen, dass jemand nicht lege artis behandelt hat. Das haben Graubereiche jenseits der PT eben so an sich .

Und was Hellinger macht fällt letztlich auch mehr oder weniger unter allgemeiner Lebensberatung (die ich auch machen könnte, wenn ich lustig wäre... ich würde mir nen Satz Karten zulegen und nun jeden in allen möglichen Lebensfragen beraten, no problem). Tangieren könnte man ihn z.B. wenn man das, was er macht als Versuch der Heilbehandlung werten müsste oder er das so deklarieren würde... denn dann würde er verbotenerweise Heilbehandlungen ausführen, was er nicht dürfte, da er weder nach dem Heilpraktikergesetz noch als PT noch als Arzt dafür zugelassen ist (womit er sich strafbar machen würde). Es gibt durchaus einige, die es so sehen, dass er sich evtl. der verbotenen Heilbehandlung strafbar macht. Nur ist es eben mitunter schwer dagegen vorzugehen, weil Anbieter auf dem grauen Psychomarkt natürlich gerne nebulös bleiben, vgl. auch:
Psychomarkt und Heilbehandlung

Die Mehrheit der Anbieter auf dem Psychomarkt bietet Heilbehandlung an. Davon die große Mehrheit ohne Erlaubnis. Das gilt auch für Sekten.
Die Ausübung der Heilkunde ohne Zulassung als Arzt, Psychotherapeut oder Heilpraktiker ist strafbar.
Auch eine vermeintliche oder tatsächliche "fachliche Qualifikation" kann diese Zulassung nicht ersetzen.
Dabei spielt es auch keine Rolle, ob diese (oft fälschlich) als Diplom oder Zertifikat bezeichnet werden.
Auch die Anmeldung eines Gewerbes kann die Zulassung nicht ersetzen.

Das scheint viele nicht abzuschrecken. Offenbar glaubt man, der Strafe durch eigene Definitionen des Begriffes Heilbehandlung entgehen zu können.
Wer neue Begriffe auf dem Gebiet der Heilbehandlung prägt, will oft auch Heilbehandlung ausüben und die Zulassungserfordernisse dafür umgehen.
Dabei wird leicht übersehen, dass Handlungen strafbar sind, nicht die Verwendung von Begriffen. Die Betreffenden wollen damit meist darlegen, sie hätten nicht erkannt, dass gerade diese Handlung verboten sei.
http://www.agpf.de/Heilpraktiker.htm#Psychomarkt
Och. Hellinger dürfte nicht der einzige sein, der sich in den Grauzonen des Psychomarktes tummelt... das ist ja das schlimme, was es alles an unseriösem Mist gibt (auch einigen Sekten wirkt man nicht das Handwerk legen können, solange sich an den Grauzonen entlangschleichen). Und solange das so ist, ist es eben wichtig, dass sich seriöse Anbieter davon distanzieren, u.a. auch in D. Und Aufklärung kann auch nicht schaden...
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Nico
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Beitrag Di., 05.07.2011, 11:19

@autumflower

Wo hab ich denn behauptet mehr zu wissen ?
Ganz im Gegenteil habe ich hier schon mehrmals geschrieben, dass ich nur einige Bücher von ihm gelesen habe und ein ausführliches Interview mit ihm gehört habe, mehr nicht.

Aber fassen wir einmal zusammen was hier geboten wird:
Hier wird behauptet, dass Hellinger jemandem ganz bestimmten geschadet hat. Auf Details wartet man vergebens und der angeblich Geschädigte leitet wundersamer Weise keine rechtlichen Schritte ein.
Hier wird behauptet, dass es sehr viele Menschen gibt denen Hellinger geschadet hat. Man wartet jedoch vergebens, dass sich hier mehr Menschen melden bzw. dass dieser Behauptung Beweise folgen.
Hier wird behauptet Hellinger verherrliche den Nazionalsozialismus. Obwohl auf diesem Gebiet sehr strenge Gesetze bestehen, wurde jedoch in dieser Causa niemals Anzeige erstattet oder gar Anklage erhoben und derjenige der dies behauptet, denkt offensichtlich auch in keinster Weise daran Hellinger zu belangen.
Man beschränkt sich hier also darauf in der Anonymität des Forums eine Person namentlich zu nennen und diese anzupatzen.
Wenn es das gute Recht des TE ist, das alles zu tun, nehme ich mir das Recht heraus darauf hinzuweisen, dass der TE bis dato noch nicht den kleinsten Beweis für die Richtigkeit seiner Behauptungen erbracht hat.
Ich bin nicht hier um Hellinger zu verteidigen, der soll sich selbst seiner Haut wehren wenn er will.

@stern

Oh ich bin der Letzte der etwas gegen Aufklärung hat, aber das was hier stattfindet hat mit Aufklärung nix zu tun.
Wenn der TE aufklären wollte, wären wohl Informationen zu wissenschaftlich fundierten Artikeln und Büchern die sich mit diesem Thema befassen um einiges seriöser, als die hier fabrizierten unbeweisbaren und teilweise skurilen Beschuldigungen und Aufrufe.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Nitrat
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Beitrag Di., 05.07.2011, 12:04

Mir persönlich sind Menschen bekannt, die durch Sekten gemobbt, gestalkt und terrorisiert wurden.
Eine Person, die ich kenne, erlitt heimtückischerweise eine schwere Körperverletzung
mitten im öffentlichen Raum.
Manche Sekten sind nichts anderes als kriminelle Vereinigungen.
So etwas ist mir persönlich über die Hellinger-Bewegung zwar nicht bekannt, aber Vorsicht ist sicher die Mutter der Porzellankiste.
Zum Vollzug des Gesetzes gegen Wiederbetätigung:
ich sage nur Gross - gerichtlich beeideter Sachverständiger für Psychiatrie, bis zuletzt; begann seine Karriere am Spiegelgrund.
ich sage Demjaniuk, Avner, Leder (am Flughafen empfangen vom damaligen Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager) und so viele andere Beispiele (etwa Hafner in Spanien).
Meine Anonymität dient mir hier prophylaktisch als (keineswegs 100%iger) Schutz.
Die Versuche mir persönliche Details durch gezielte Provokation zu entlocken finde ich bemerkenswert (im negativen Sinn).
Ich persönlich vertraue einem solchen Menschen nicht im Geringsten, denn entweder weiss er nicht, was er tut, oder es ist ihm egal, oder er weiss genau was er tut.

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lena22
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Beitrag Di., 05.07.2011, 12:48

so weit ich weiß ist psychotherapeut noch immer bzw. war lange keine geschütze bezeichnung.
Das stimmt nicht, Psychotherapeut ist eine geschützte Berufsbezeichnung in Deutschland.

Heilpraktiker (für Psychotherapie) dürfen sich nicht als Psychotherapeut bezeichnen, sondern nur Psychotherapie anbieten.

Das ist zwar etwas merkwürdig in Deutschland - aber so ist die Gesetzeslage nunmal.

Wer es genauer wissen will, hier ist es erklärt: http://www.psychomeda.de/psychotherapie ... apeut.html

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autumnflower
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Beitrag Di., 05.07.2011, 13:12

Nico hat geschrieben:Wenn der TE aufklären wollte, wären wohl Informationen zu wissenschaftlich fundierten Artikeln und Büchern die sich mit diesem Thema befassen um einiges seriöser
Ob es nun eine Untersuchung gibt, keine Ahnung. Da sich auf Anhieb nichts ergooglen lässt, wie bei anderen Themen, macht mich das schon skeptisch. Falls sich bislang niemand damit wissenschaftlich befasst hat, heisst das erstmal gar nichts bzw. ich frage mich: Warum hat sich bislang niemand damit wissenschaftlich befasst? Ist es nicht interessant? Oder sind die Hürden zu gross?...
Therapeuten und Journalisten arbeiten nicht wissenschaftlich, Therapeuten haben ihre Patienten und Journalisten gehen investigativ vor. Jmd., der sich ernsthaft mit dieser Thematik wissenschaftlich befassen möchte, muss das Handwerkszeug haben, wissen, wie man eine quantitative und/oder qualitiative Untersuchungen durchführt und er muss die Mittel zur Verfügung haben, das heisst, Geld und Ansprechpartner. Zudem muss man auch therapeutisch versiert sein, wenn man mit Betroffenen arbeitet, gerade in Interviewsituationen. Kontakt zu undurchsichtigen Vereinigungen und Betroffenen, ist eh immer schwer. Kurz: Alles nicht so einfach.
Du könntest ja selbst nach Infos suchen, die Deine Thesen bestätigen und falls Du nichts findest, dann wird es wohl nichts geben. Für Nitrat dürfte es dann auch schwer sein, seine Erfahrungen zu "belegen".

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Nico
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Beitrag Di., 05.07.2011, 13:26

@autumflower

Ich habe doch überhaupt keine Thesen und habe auch nie behauptet welche zu haben.
Der TE behauptet hier jedoch ziemlich ausgiebig, scheint aber auch nichts in der Hand zu haben.

Aha und du meinst also weil es nicht so einfach ist, sich damit wissenschaftlich zu befassen, darf ruhig einmal davon ausgegangen werden, dass Hellingers Methoden alles negative angedichtet werden darf, bis gegenteiliges bewiesen ist ?
Oder sollte es vielleicht doch eher umgekehrt sein ?

Ich dachte eigentlich, dass es wohl schon fundierte Expertisen dazu geben wird, wo seine Methoden ja so umstritten sein sollen.
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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 14:06

Natürlich haben zig fachwissenschaftliche Institutionen gegen Hellinger Stellung bezogen... dazu gibt es auch genug im Netz.

Allerdings kann man einen nicht-wissenschaftlichen Ansatz nicht einer wissenschaftlichen Überprüfung unterziehen, logisch..., vgl. auch:
Hellinger erklärt die Wirkungsweise seines Vorgehens nicht durch eine Theorie. Er bezeichnet sein Vorgehen vielmehr als "phänomenologisch". Er nehme lediglich wahr, was vorhanden sei. ... Die Lösung des Problems bzw. die Heilung der Erkrankung ergibt sich aus dem "wissenden Feld", welches man nur wahrnehmen muss. Das "wissende Feld" ist gemäß Hellingers Ausführungen Teil der "Großen Seele", so etwas wie ein Familienbewusstsein, welches Teil des Sippen- und Volksbewusstseins ist. Das Familienstellen ist einfach "Wissen vom Leben". Diese Vorgehensweise sowie der Inhalt der Aufstellung sind somit nicht hinterfragbar und weisen einen magisch-religiösen Charakter auf.
http://www.blja.bayern.de/textoffice/fa ... h0106.html
Ein solches Vorgehen bewegt sich nun mal jenseits eines wissenschaftlichen Vorgehens, was Theorien erfordert, die z.B. aus verifizierbaren oder falsifizierbaren Hypothesen abgeleitet werden. Eine Wissenschaft MUSS etwas sein, das hinterfragbar und überprüfbar ist.

Hellinger ist im Gegensatz dazu: Ich habe eine Eingebung. Deswegen ist es so. Erklären kann und muss ich das nicht, denn es ist einfach so. Überprüfen kann und brauche ich nix, weil ich mit phänomenologischen Eingebungen arbeite. Mit Wissenschaft hat das NULL am Hut. Und deswegen auch Graubereich jenseits der PT. Und btw.: Ein Psychotherapeut ist durchaus an wissenschaftliche Standards gebunden.

Dass es Hellingergeschädigte gibt, dazu müsste man sich nur mal mit Theras unterhalten, die sich dann den Spätfolgen befassen müssen. Dazu hat mir meine stat. Thera mal einiges erzählt (und das war nur eine Thera). Und auch dazu kann man etwas finden, wenn man recherchiert. Allerdings sehe ich keine Veranlassung, mir das schriftlich bestätigen zu lassen, dass nico das glaubt . Oder für nico (oder sonst jemanden) zu recherchieren, dass das für ihn transparenter wird oder weil jemand zu bequem ist, sich entsprechendes zu suchen. Ist doch nicht mein Ding, ob das jemand glaubt oder nicht bzw. ob sich jemand dazu Infos sucht oder nicht, ob es wirklich welche gibt, die schon Schaden erlitten haben, etc. Ich weiß was ich davon halten muss, und das langt mir... abgesehen davon, dass mir vor Urzeiten auch mal jemanden eine Aufstellung überstülpen wollte (als ich mich mal an eine Beratungsstelle wandte). Zum Glück habe ich sehr frühzeitig meine Grenzen erkannt, BEVOR ich Schaden genommen habe. Krass war das, echt.
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Nico
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Beitrag Di., 05.07.2011, 14:19

stern hat geschrieben:
Ist doch nicht mein Ding, ob das jemand glaubt oder nicht bzw. ob sich jemand dazu Infos sucht oder nicht, ob es wirklich welche gibt, die schon Schaden erlitten haben, etc..
Ich glaube das trifft den Inhalt dieses Threads ziemlich genau.
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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 14:33

Mittlerweile bietet eine erhebliche Anzahl von Schülern und Nachahmern "Familienaufstellungen nach Hellinger" an. Allein in Deutschland gibt es wohl mehr als 2.000 Anbieter. Eine psychologische oder therapeutische Grundausbildung ist dazu nicht notwendig. Bei seinen Nachahmern legt Hellinger selbst offenbar wenig Wert auf eine qualifizierte Ausbildung. ... Da aber die Grundlage des Aufstellens in erster Linie aus einer Haltung, der Sammlung und der Demut besteht, kann sie kaum im herkömmlichen Sinne erlernt werden. Folglich existieren weder Lehrplan noch Stundenvorgaben mit bestimmten Inhalten. Eine klare Ausrichtung dieser Weiterbildung ist es, bei den Lernenden den "Mut zum Nicht-Wissen" zu stärken. (http://www.hellinger.com /deutsch/virtuelles_institut/grundlagen_voraussetzungen/lehren_und_lernen/weiterbildung_nichtwissen_lehren.shtml: ... )

Wiederum eine klare Abwendung von wissenschaftlichen Prinzipien. Und ich meine, was will man über Esoterik streiten: Wer glaubt, dass es bei ernsthaften Schwierigkeiten hilft, nun gut (manche kommen auch mit Kartenlegen weiter). Aber die, denen es schaden kann, die sollten darüber aufgeklärt sein, dass sie es mit Esoterik am Hut haben... und "Hellinger" nicht nur in seiner Wirkung nicht bewiesen ist (und wegen der nichtwissenschaftlichen Ausrichtung sich auch einer Überprüfbarkeit entzieht), sondern "Hellinger" auch Nebenwirkungen haben kann. Wer Selbsterfahrung erlangt: Super. Wem es schadet: Sch*sse.

Dem gegenüber zeigt sich bei Hellingers Vorgehen eine klare Wissenschaftsfeindlichkeit und statt einer handlungsleitenden Theorie ein nicht diskutierbarer Glaube an simplifizierende quasireligiöse Vorgaben, die nur monokausale Beziehungsdynamiken kennen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Krankheitsbildern werden nicht einbezogen. Zum Thema Sucht in all ihren Ausprägungen äußert Hellinger etwa: "Die Hauptdynamik der Sucht, scheint mir, dass derjenige von seinem Vater nicht nehmen kann oder darf. Die Mutter vermittelt dem Kind: Nur, was von mir kommt, ist gut, und was vom Vater kommt und von seiner Familie, taugt nichts. Das darfst du nicht nehmen. Nimm nur von mir! Das Kind sagt dann: Wenn ich nur von dir nehmen darf, Mutter, dann räche ich mich und nehme soviel, dass es mir schadet. Die Sucht ist sozusagen die Rache und Sühne für das Nichtnehmen-Dürfen des Vaters."20 Der Glaube an solche einfachen und allgemein gültigen Zusammenhänge und Krankheitsursachen verhindert fundierte therapeutische Handlungsmöglichkeiten. ...

In besonders krassem Widerspruch zur Sicht der Jugendhilfe stehen Hellingers Aussagen in Bezug auf sexuellen Missbrauch, Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern. Wir wissen aus Forschung und Fallberichten, dass es sehr wohl Täter und Opfer gibt, Hellinger behauptet etwas anderes. Er sieht im sexuellen Missbrauch keine persönlich zu verantwortende Tat sondern "den Tätern, seien es Väter, Großväter, Onkel oder Stiefväter, wurde etwas vorenthalten, oder es wird etwas nicht gewürdigt, und der Inzest ist dann ein Versuch, dieses Gefälle auszugleichen" 22. Die Schuld ist nach Hellinger bei der Frau bzw. der Mutter zu suchen, denn sie überlässt dem Mann die Tochter.23 Das Leid der Opfer, auch von Misshandlung und Vernachlässigung, findet keinerlei Beachtung und Würdigung. Missbrauchsopfern werden Lösungssätze wie "Papa, für die Mama tue ich es gerne"24 vorgegeben, die eine Zustimmung zur Tat ausdrücken. Hellinger nimmt die schweren Schädigungen von Missbrauchsopfern nicht ernst, sein vorrangiges Ziel ist es, keinen, auch nicht die Täter auszuschließen. Nur dann kann die Familie gesunden.25 Aufstellungen mit derartigen Erklärungen stellen für die Opfer eine weitere Demütigung und Stigmatisierung vor großem Publikum dar.
Eine ähnlich täterfreundliche Haltung bezieht Hellinger gegenüber Verbrechen, die in der Zeit des Nationalsozialismus geschehen sind, was in den letzten Jahren zu sehr kritischen Berichterstattungen über Hellinger in den Medien geführt hat.26

Zusammengefasst muss festgestellt werden, dass der Ansatz Hellingers eine Reihe gravierender Unterschiede gegenüber dem Wertesystem, dem Fallverständnis und der Vorgehensweise der Jugendhilfe aufweist, so dass eine Vereinbarkeit nicht vorstellbar ist. Im Einzelfall sind sogar schädigende Wirkungen zu befürchten. Hellingers Familienstellen kann deshalb nicht als adäquate fachliche Methode für die Jugendhilfe anerkannt werden.

Quelle: S.o.

Nico: Ich muss dir auch nix beweisen Du kannst aber gerne weiter die Haltung vertreten: Was mir niemand nachweist (was ich, nico, selbst raussuchen könnte) ist dann auch nicht so . Mir reicht mein Menschenverstand aus, um mir ein Urteil zu bilden, was ich davon halten kann... und dass ich sowas never ever ausprobieren würde, um hier evtl. einen Beleg zu liefern, dass es mir wirklich geschadet hat.
Zuletzt geändert von stern am Di., 05.07.2011, 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Nico
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Beitrag Di., 05.07.2011, 14:37

stern hat geschrieben: Mir reicht mein Menschenverstand aus, um mir ein Urteil zu bilden, was ich davon halten kann... und dass ich sowas never ever ausprobieren würde, um hier evtl. einen Beleg zu liefern, dass es mir wirklich geschadet hat.
Oh, da bin ich voll und ganz deiner Meinung, stern.
Das habe ich hier auch schon mehrmals geschrieben.
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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 17:42

Nico hat geschrieben:Oh, da bin ich voll und ganz deiner Meinung, stern.
Das habe ich hier auch schon mehrmals geschrieben.
Schön, dann sind wir ja sogar einer Meinung .

Nochwas dazu, ob Hellinger nun Nazi ist oder nicht: Ich weiß es nicht. Denke, viel entspringt dem, was er "Demut" nennt, so eine tiefere Form der Zustimmung, die niemanden ausschließen soll... ne Haltung die wertfrei wahrnehmen soll(Annahme/Akzeptanz)... kann's nicht gut erklären.

Grundsätzlich ja nix dagegen, wenn jemand gerne allem zustimmt, alles wertfrei zu akzeptieren versucht und sich in Demut vor alles und jenem verbeugt... ABER ich sehe es durchaus so, dass es natürlich manches gibt, GEGEN dass man sich (wenn man etwas Zivilcourage hat) stellen sollte. Zumindest in dem Sinne dass man klar Stellung bezieht, dass man es missbilligt, nicht gut heißt und dem auch nicht zustimmt oder gar mit Demut gegenübertritt (z.B. Gewalt, Nationalsozialismus, etc.).

Ich meine, er schreibt sogar AUF SEINER EIGENEN PLATTFORM:
Jetzt schaut euch mal die an, die gegen die NS-Verbrecher Stellung beziehen und sagen: "Nie mehr! Das darf nie mehr passieren." Wie viel Kraft haben sie? Sie gehen auf die Straße manchmal und werfen Steine und werden genau wie die, die sie verdammen.

...

Jetzt noch etwas, das dies eher verständlich macht. Wen immer wir verdammen, dessen Energie nehmen wir auf. Jeder Entrüstete, der sich über Hitler entrüstet und über die SS, hat Täterenergie. Er hat eine mörderische Energie. Und er fühlt sich besser, genau wie die. Sie haben sich auch besser gefühlt. Alle, die sich besser fühlen, folgen ihrem Gewissen. Nur sind die Inhalte bei den einen und den anderen verschieden. Aber die Energie ist die gleiche.

Wie kommen wir zum Frieden, in Deutschland zum Beispiel? Indem wir sie alle, auch die Täter, aufnehmen als Brüder, alle vor etwas Größerem gleich.
http://www2.hellinger.com/home/familien ... elogin_pi1[forgot]=1
Da läuft's mir echt eiskalt den Rücken runter.

Denn nein, ich halt es für absolut unangebracht Opfer zum Täter machen zu wollen à la wenn ihr euch aufregt und gegen Gewalt/Nationalsozialismus oder sonstige Verbrechen stellt habt ihr Täterenergien... mörderische Energien. Und ich bezweifele dass z.B. Widerstandskämpfer im 3. Reich auch nur ansatzweise die (kriminelle) Energie inkl. Machtbessenheit wie Hitler hatten (auch vom reinen "energetischen Potential" her). Außerdem ist es Humbug, dass jedes Opfer seinerseits Täter wird, weil es Täterschwingungen aufnimmt (projiziert er da vielleicht, keine Ahnung). Und bloss nicht Partei ergreifen und nicht darüber werten... sondern einem Täter sollte ebenso mit Demut begegnet werden, wie jedem anderen auch, der mit ihm natürlich auf gleicher Ebene zu stehen hat.

Ich kann nicht für alles Zustimmung und Demut aufbringen... und will es auch nicht. Das ist IMO auch lebensfremd... ein Täter wird auch vor Gericht verurteilt und nicht wertfrei wahrgenommen, und das ist auch richtig so. Es gibt eben Dinge, da kann man nicht einfach wertfrei demütig wahrnehmen (was in manchen Kontexten dann wohl Synonym für zusehen bzw. wegschauen ist) und eine allparteiliche Postion einnehmen.

Sry, wenn so ein PT behandeln würde, erkennt bereits ein Laie, dass er damit reihenweise Retraumatisierungen fabrizieren würde, indem er nicht nur nicht Postion für den Patienten bezieht, sondern gar noch Täter-Opfer-Umkehr auf ganz unsubtile Weise betreibt.
Demut ist das Gleiche: Ich anerkenne, dass alle anderen mir vor etwas Größerem gleichen
Quelle: s.o.
Und nee... ich bin nicht mit jedem gleich, und will das auch gar nicht sein... vor etwas Größerem (Gott?) bin ich es vielleicht. Ansonsten bin ich ich, die sich durchaus von anderen Menschen unterscheiden kann und wird. Insofern ist sicher auch einiges durch seine theologische Sichtweise angefärbt, die sich vermutlich auch in seinem (ebenfalls auf mich abstoßend wirkenden) patriarchalisch Weltbild niederschlägt.

Ich meine durchaus zu erkennen, was er auch verdeutlichen will... aber wer solche Beispiele wählt und verbeugende Zustimmung (à la ich erweise dir die Ehre) auf anscheinend AUSNAHMSLOS ALLES überträgt, dem kann ich mich dann nicht mehr anschließen.
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Nitrat
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Beitrag Di., 05.07.2011, 18:08

Hellinger hat sich als Therapeut positioniert.
Ursprünglich.
Hat sich selbst in zumindest einem mir bekannten Interview auch als Psychotherapeut bezeichnet. (dieses ist im Web relativ leicht aufzu- finden).

Allerdings.
Angesichts seiner Weltanschauung und dem "Allesgleichmacherischem" Ansatz (nur manche sind dann wohl doch gleicher) frage ich mich schon:
Wieso überhaupt Therapie?
Ist doch eh alles im Sinne des "Höheren".
Wozu Therapie?

Braucht das "Recht des Stärkeren" etwa doch noch etwas Schützenhilfe von theologischer Seite?

Ach, selbst die "Stärksten" werden mal schwach.
Und krank.
Dann braucht man natürlich Therapie.
Sonst aber nicht, oder?

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Nitrat
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Beitrag Di., 05.07.2011, 18:24

würde Hellinger gerne sehen, sich verbeugen (gaaaanz tief-"schlürf/schmatz") vor dem Gedenkstein der "Weißen Rose"
und ihn sagen hören
"Ich gebe Euch die Ehre."

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