Wut an Therapeutin auslassen

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beee
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Beitrag Do., 28.07.2011, 06:50

Hallo liebe Elena

Ich habe gestern noch an dich gedacht und die Daumen gedrückt. Es freut mich sehr zu lesen, dass du gleich das Gefühl hattest, ihr hättet nie eine Pause gehabt. Ist mir gerade warm ums Herzchen geworden.

Ich kann mich den anderen nur anschliessen. Sehr einfühlsam wie deine Thera reagiert hat. Wie fühlst du dich jetzt? Konntest du für dich alles was du in den letzen Wochen mit dir rumgetragen hast loswerden?
Woman hat geschrieben:. Wie würdest Du denn das Ruder in die Hand nehmen und den Abschied selbst initiieren (wenn ich das fragen darf), um Dich nicht mehr hilflos zu fühlen?
An diese Frage würde ich mich (wenn ich darf) auch gleich anhängen.
Liebe Grüsse
beee

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 28.07.2011, 10:08

Schließe mich auch der Frage an und Woman:was meinst du mit Abschied oder Verlängerung?Bist du dir nicht sicher oder nicht sicher mit der Krankenkasse,oder wie? Elena,ich freu mich für dich.Das hab ich mir gedacht,man geht ja auch wieder viel vorsichtiger und weicher miteinander um,wenn man sich ne Weile nicht gesehen hat,als wenn das jede Woche ist.Hoffe auch du konntest alles loswerden,wenn ich meine mal eine Woche nicht sehe denke ich,ich krieg nicht alles in die eine Stunde gequetscht.

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Bachblüte
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Beitrag Do., 28.07.2011, 11:13

Liebe Elena,
na das hört sich ja gut an, was du schreibst... Ich gratuliere dir zu deiner einfühlsamen und integeren Therapeutin! Habt ihr denn auch darüber gesprochen, wie es für dich bzw. evtl. auch für sie war, so lange zu pausieren? Oder war das gar kein Thema? Und wie war für dich der Moment, in dem du vor ihrer Tür standest? Sicherlich ein sehr schönes Gefühl, hm?

Ach ich freue mich mit dir! Ich bewundere dich sehr für dein Durchhaltevermögen, was die lange Pause betrifft, und dass du nicht "eingeknickt" bist! Du wirst auch den Abschied hinkriegen, mit ihrer Hilfe. Du wirkst, was das angeht, auf mich sehr stark, Elena. *freu*

Herzliche Grüße, Bachblüte

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Woman
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Beitrag Do., 28.07.2011, 12:33

Hallo zusammen,
Flowerbomb hat geschrieben:Schließe mich auch der Frage an und Woman:was meinst du mit Abschied oder Verlängerung?Bist du dir nicht sicher oder nicht sicher mit der Krankenkasse,oder wie?
Mit der KK gibt es keine Probleme, meine normale Laufzeit der Therapie ist in wenigen Stunden vorbei und ich muss mich in Kürze entscheiden, ob ich die 1. Verlängerung in Anspruch nehmen will, da mein T. das Gutachten schreiben muss. Ich bin da seeeeeehr ambivalent, einerseits möchte und sollte ich weitermachen, andererseits zögert das nur den Abschied hinaus, den ich mir jetzt oder später so überhaupt nicht vorstellen kann. Ich habe lange Abschiede 'geübt', wenn mein T. in Urlaub war und hatte die Hoffnung, dass ich inzwischen besser damit umgehen kann.

Tatsache ist, dass ich absolute Panik bekomme und schon aus diesem Grund lieber jetzt die Therapie beenden möchte, um nicht diesen Abschiedsschmerz weiter durchleben zu müssen. Aus diesem Grund wollte ich auch schon mehrmals die Therapie abbrechen Je näher der Termin der Entscheidung anrückt, um so verwirrter und unsicherer bin ich, habe Albträume, schlafe fast gar nicht mehr, bin zu keiner Entscheidung fähig.

Ich denke, dass Elena das mit 'initiiertem Abschied' gemeint haben könnte (deshalb bin ich sehr neugierig auf ihre Antwort). Lieber selbst den Abschied einleiten, alles in der Hand haben, sich einmal diesen Schmerz zufügen, mit dem Wissen, danach ist es endlich vollzogen. Fühlt sich womöglich für einen selbst besser an, als ständig passiv und untätig auf den Zeitpunkt X blicken zu müssen.
Ja, alles ein wenig wirr, aber so fühle ich mich auch!
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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Flowerbomb
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Beiträge: 545

Beitrag Do., 28.07.2011, 13:12

Wielange machst du schon Therapie?
Ohoh, das hört sich auch ziemlich verdächtig nach mir selbst an und ich glaube das ist auch mein Problem.

Aber die Frage ist ja eigentlich in erster Linie mal, ob du schon soweit "geheilt" (doofes Wort) bist, dass du bereit wärst, unabhängig vom Zwischenmenschlichen mit Thera, alleine klarzukommen.
Und wenn du verlängerst und erstmal wieder längere Zeit Therapie hast, setzt du dich dann erstmal auch nicht mehr so mit auseinander wahrscheinlich und vielleicht bist du dann am Schluss soweit, dass du gehen kannst?!

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Woman
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Beiträge: 307

Beitrag Do., 28.07.2011, 16:34

Flowerbomb hat geschrieben:Wielange machst du schon Therapie?
Etwas länger als ein Jahr.
Aber die Frage ist ja eigentlich in erster Linie mal, ob du schon soweit "geheilt" (doofes Wort) bist, dass du bereit wärst, unabhängig vom Zwischenmenschlichen mit Thera, alleine klarzukommen.
Es gäbe noch einige Themen zu bearbeiten. Ich glaube aber nicht daran, dass man eine Therapie "geheilt" beenden kann, allenfalls hat man das Handwerk gelernt, um besser mit sich und seinen Gefühlen umgehen zu können.

Ich lasse in der Therapie leider nicht alles zu (Trauerarbeit abgelehent, Schematherapie nach dem ersten Versuch abgelehnt).
Und wenn du verlängerst und erstmal wieder längere Zeit Therapie hast, setzt du dich dann erstmal auch nicht mehr so mit auseinander wahrscheinlich und vielleicht bist du dann am Schluss soweit, dass du gehen kannst?!
Ich setze mich mit dem Abschied schon seit fast zu Beginn der Therapie auseinander und je länger und vertrauter und intensiver die Therapie wird, um so mehr kämpfe ich. Mein typisches Verhalten, weglaufen, wenn es mir zu eng wird und ich das Gefühl habe, dass ich mir noch eine zusätzliche Baustelle aufgehalst habe, neben den gefühlsmäßigen Verstrickungen zum T.
Ohoh, das hört sich auch ziemlich verdächtig nach mir selbst an und ich glaube das ist auch mein Problem.
Was genau und wie gehst Du damit um? Du willst sie am liebsten nicht sehen, Pause machen? Also auch Flucht....
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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Elena
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Beitrag Do., 28.07.2011, 16:36

Hallo Ihr

@woman
Woman hat geschrieben:Dein letzter Satz hat mich sehr berührt, Elena, weil ich selbst gerade in einer ähnlichen Situation bin (Abschied oder Verlängerung)
Mach bloß nicht den Fehler, dass Du aus Angst vor dem Abschied keine Verlängerung beantragst! Ich würde die Therapie so lange verlängeren wie nur möglich, damit Du Dich dem stellen kannst und zwar unter professioneller Begleitung. Ansonsten versuchst Du es doch ganz alleine mit Dir auszumachen, und das ist manchmal viel schmerzhafter und weniger hilfreich.
Woman hat geschrieben:Wie würdest Du denn das Ruder in die Hand nehmen und den Abschied selbst initiieren (wenn ich das fragen darf), um Dich nicht mehr hilflos zu fühlen?

Sie meinte dies bezogen auf die Pause, die ich initiiert habe. Das ich dies getan habe, um selber die "Trennung" von ihr zu steuern, und nicht, dass sie "es" mit mir macht.
Woman hat geschrieben:Ich denke, dass Elena das mit 'initiiertem Abschied' gemeint haben könnte (deshalb bin ich sehr neugierig auf ihre Antwort). Lieber selbst den Abschied einleiten, alles in der Hand haben, sich einmal diesen Schmerz zufügen, mit dem Wissen, danach ist es endlich vollzogen. Fühlt sich womöglich für einen selbst besser an, als ständig passiv und untätig auf den Zeitpunkt X blicken zu müssen.

Genau so !

@beee
beee hat geschrieben:Ich habe gestern noch an dich gedacht und die Daumen gedrückt.
Danke, lieb von Dir !
beee hat geschrieben:Wie fühlst du dich jetzt?
Ich fühle mich sehr gut, gerade weil sie mir gezeigt hat, dass sie auch zwischen den Zeilen lesen kann, damit meine ich, dass sie den richtigen Grund für meine Auszeit erfassen konnte. Was mir so gut tat war die Tatsache, dass ich selber entscheiden kann, wie wir weitermachen, und es noch nicht mal ein Problem wäre, würde ich einmal die Woche kommen, da ich danach auch weiter dreimal im Quartal zur Sitzung kann. Das war für mich so erleichternd. Sie meinte, sie will dass ich Abnabelung als einen natürlichen Prozess erlebe, der mir zwar weh tun wird, ihr im Übrigen auch, aber der nicht bedeutet, so wie ich es immer erlebt habe, dass es abrupt und quälend ist (leider durch zwei Todesfälle enger Bezugspersonen in meiner Kindheit/Pubertät). Ich darf das Tempo bestimmen, und das ist so gut für mich. Ich fühle mich dadurch sehr beruhigt.
beee hat geschrieben:Konntest du für dich alles was du in den letzen Wochen mit dir rumgetragen hast loswerden?
Ich habe mir vorgenommen, es zu tun. War wirklich gut vorbereitet, wie ich anfangen werde. Das war aber garnicht notwendig, da sie von sich aus anfing, was ihr alles durch den Kopf ging. Ja, ich würde sagen, es kam Einiges auf den Tisch, aber nicht alles. Ach ja, ich habe mich auch zum ersten Mal getraut, ihr zu sagen, dass ein Abschied von ihr für mich schlimm ist. Dies aber wohl nur, weil sie mich direkt gefragt hat, ob es okay für mich wäre, wenn die Therapie abrupt enden würde. Denke, war eine provokative Frage von ihr, auf die ich ehrlich geantwortet habe. Endlich konnte ich es zugeben, und musste nicht meinen Schutzpanzer ausfahren, der sonst immer sehr aktiv beim Thema Abschied von wichtigen Menschen für mich ist.

@flowerbomb
Flowerbomb hat geschrieben:Schließe mich auch der Frage an
siehe Antwort bei woman, bin zu faul, sie ein zweites Mal zu schreiben...
Flowerbomb hat geschrieben:Elena,ich freu mich für dich.
Danke !
Flowerbomb hat geschrieben:man geht ja auch wieder viel vorsichtiger und weicher miteinander um,wenn man sich ne Weile nicht gesehen hat,als wenn das jede Woche ist.
Ja, das stimmt. Obwohl, so richtig vorsichtig war sie nicht, hat mir sogar gesagt, wenn man meine Hintergründe nicht kennt, könnte man mich durchaus für zickig, manchmal sogar bösartig halten. Ich war da aber nicht getroffen, weil es einfach stimmt und ich auch weiß, welchen Bereich in meinem Leben dies betrifft den ich ändern will. Halt immer dann, wenn ich mich schützen muss, und gerade in Beziehungen, die sehr nah sind oder anfangen nah zu werden.
Sie hat dies ja selber mit mir auch erlebt.

@bachblüte
Bachblüte hat geschrieben:Habt ihr denn auch darüber gesprochen, wie es für dich bzw. evtl. auch für sie war, so lange zu pausieren? Oder war das gar kein Thema?
Sie wollte von mir einfach wissen, wie es mir die gesamte Zeit über ging. Keiner von uns beiden hat darüber berichtet, wie es für uns war, so lange zu pausieren. Die Zeit war auch einfach nicht da, obwohl sie schon zehn Minuten überzogen hat.
Zuletzt geändert von Elena am Do., 28.07.2011, 16:42, insgesamt 2-mal geändert.

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Elena
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Beitrag Do., 28.07.2011, 16:38

Bachblüte hat geschrieben:Und wie war für dich der Moment, in dem du vor ihrer Tür standest? Sicherlich ein sehr schönes Gefühl, hm?
Ein altvertrautes Gefühl, es lief alles so ab wie immer, sie macht mir auf, ich komme rein, sie kommt aus ihrem Büro....
Ich merke, wie ich dieses vertraute Gefühl in meinem Leben brauche, es gibt mir ein Behagen, ja so würde ich es beschreiben. Und natürlich die Freude, sie wieder zu sehen, war ganz arg. Aber, das habe ich mir überhaupt nicht anmerken lassen, als professionelles pokerface . Dies hat mir gestern wieder gezeigt, dass ich ihr nicht zeigen will, wie sehr ich mich freue, da sie ja dann merken könnte, wie wichtig sie mir ist. Es ist echt so, ich muss das alles unter Kontrolle haben. Normal ist es so, wenn sie mein Kärtchen von der KK hat und damit ins Büro geht, dass ich dann mitkomme, neben ihr sitze und wir über Gott und die Welt quatschen. Das habe ich diesmal nicht gemacht, obwohl ich diese Situation immer geliebt habe, weil es ja zeigen könnte, ich hätte sie vermisst....
Naja, aber wenigstens bin ich stolz drauf, dass ich es über die Lippen bringen konnte, dass ein Abschied von ihr für mich schlimm ist. Das war ja bis dato undenkbar.......
Bachblüte hat geschrieben:Ich bewundere dich sehr für dein Durchhaltevermögen, was die lange Pause betrifft, und dass du nicht "eingeknickt" bist!
Danke, ja, ich glaube Durchhaltevermögen und ein starker Wille ist wirklich eine Stärke von mir, die mir schon sehr viel in meinem Leben geholfen hat.
Bachblüte hat geschrieben:Du wirst auch den Abschied hinkriegen, mit ihrer Hilfe.
Das wäre so schön, weil es mir so wichtig ist. Aber Angst habe ich davor, mich dem zu stellen, weil ich mich ihr dabei sehr öffnen und ihr Seiten zeigen muss, die ich selber nicht so toll an mir finde, ja für die ich mich schäme .

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Woman
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Beitrag Do., 28.07.2011, 16:46

Liebe Elena,

danke für Deinen ausführlichen Bericht!
Sie meinte, sie will dass ich Abnabelung als einen natürlichen Prozess erlebe, der mir zwar weh tun wird, ihr im Übrigen auch, aber der nicht bedeutet, so wie ich es immer erlebt habe, dass es abrupt und quälend ist
Deine T. ist wirklich Klasse! *seufz*
Mach bloß nicht den Fehler, dass Du aus Angst vor dem Abschied keine Verlängerung beantragst!
Bin leider nahe dran!
Ich würde die Therapie so lange verlängeren wie nur möglich, damit Du Dich dem stellen kannst und zwar unter professioneller Begleitung.
Mein T. geht auf meine Abschiedsgedanken nicht so wirklich ein. Er sagte dann immer, dass er davon ausgeht, dass wir verlängern und noch viel Zeit haben.

Jetzt freue ich mich erst einmal mit Dir, das liest sich soooo schön! Nun kannst Du Deine Therapie sicher und beruhigt fortführen.
Aber Angst habe ich davor, mich dem zu stellen, weil ich mich ihr dabei sehr öffnen und ihr Seiten zeigen muss, die ich selber nicht so toll an mir finde, ja für die ich mich schäme
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 28.07.2011, 16:52

Woman hat geschrieben:
Es gäbe noch einige Themen zu bearbeiten. Ich glaube aber nicht daran, dass man eine Therapie "geheilt" beenden kann, allenfalls hat man das Handwerk gelernt, um besser mit sich und seinen Gefühlen umgehen zu können.

Ich lasse in der Therapie leider nicht alles zu (Trauerarbeit abgelehent, Schematherapie nach dem ersten Versuch abgelehnt).

Ich setze mich mit dem Abschied schon seit fast zu Beginn der Therapie auseinander und je länger und vertrauter und intensiver die Therapie wird, um so mehr kämpfe ich. Mein typisches Verhalten, weglaufen, wenn es mir zu eng wird und ich das Gefühl habe, dass ich mir noch eine zusätzliche Baustelle aufgehalst habe, neben den gefühlsmäßigen Verstrickungen zum T.

Was genau und wie gehst Du damit um? Du willst sie am liebsten nicht sehen, Pause machen? Also auch Flucht....
Ach, ich weiß nicht. Gefühlsmäßig vielleicht schon. Ich hatte starke körperliche Symptome und die sind alle weg, also ich kann jetzt mein Leben normal leben, was davor nicht ging. Die Therapie ist jetzt also nicht mehr nötig. Aber gefühlsmäßig könnte man wohl für immer reden. Ich muss aber auch sagen, dass ich alles zugelassen hab. Wieso machst du das nicht, wenn die Beziehung vertraut ist? Was macht dir Angst? Was wollte denn der Thera versuchen bei der Schematherapie, an welchem Punkt hast du es abgelehnt?
Weglaufen wenn es zu eng wird: das ist auch genau mein Ding und das glaub ich dauert ewig um das zu bearbeiten, wenn ich das schon bei meiner Thera machen will.

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Elena
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Beitrag Do., 28.07.2011, 16:55

Liebe woman,
Woman hat geschrieben:Mein T. geht auf meine Abschiedsgedanken nicht so wirklich ein. Er sagte dann immer, dass er davon ausgeht, dass wir verlängern und noch viel Zeit haben.
Ich meine, damit hat er ja wirklich recht. Wenn Du jetzt erst zum ersten Mal verlängerst, dann hast Du noch ca. 80 Stunden Zeit. Und schau mal, wenn er davon die letzten zwanzig Stunden mit Dir daran arbeitet, ihr wahrscheinlich bis dahin den Zwei-Wochen-Ryhthmus habt, seid ihr fast ein Jahr mit diesem Thema beschäftigt.
Vorher sich so intensiv damit zu befassen wäre für mich zu theoretisch, da es einfach noch nicht Realität ist.

LG Elena

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 28.07.2011, 17:00

Elena hat geschrieben:Hallo Ihr

würde ich einmal die Woche kommen, da ich danach auch weiter dreimal im Quartal zur Sitzung kann. Das war für mich so erleichternd. Sie meinte, sie will dass ich Abnabelung als einen natürlichen Prozess erlebe, der mir zwar weh tun wird, ihr im Übrigen auch, aber der nicht bedeutet, so wie ich es immer erlebt habe, dass es abrupt und quälend ist (leider durch zwei Todesfälle enger Bezugspersonen in meiner Kindheit/Pubertät). Ich darf das Tempo bestimmen, und das ist so gut für mich. Ich fühle mich dadurch sehr beruhigt.

ich habe mich auch zum ersten Mal getraut, ihr zu sagen, dass ein Abschied von ihr für mich schlimm ist. Dies aber wohl nur, weil sie mich direkt gefragt hat, ob es okay für mich wäre, wenn die Therapie abrupt enden würde. Denke, war eine provokative Frage von ihr, auf die ich ehrlich geantwortet habe. Endlich konnte ich es zugeben, und musste nicht meinen Schutzpanzer ausfahren, der sonst immer sehr aktiv beim Thema Abschied von wichtigen Menschen für mich ist.

so richtig vorsichtig war sie nicht, hat mir sogar gesagt, wenn man meine Hintergründe nicht kennt, könnte man mich durchaus für zickig, manchmal sogar bösartig halten. Ich war da aber nicht getroffen, weil es einfach stimmt und ich auch weiß, welchen Bereich in meinem Leben dies betrifft den ich ändern will. Halt immer dann, wenn ich mich schützen muss, und gerade in Beziehungen, die sehr nah sind oder anfangen nah zu werden.
Sie hat dies ja selber mit mir auch erlebt.
ich find das so süß, dass sie immer wieder betont, dass ihr das auch weh tun wird. Und ich wäre auch sehr beruhigt durch das, was sie gesagt hat. Das ist auch immer meine Angst, ein plötzliches Ende und dabei führe ich das dann meist selbst herbei, im normalen Leben.

Ich hab das meiner Thera auch zum ersten Mal gesagt, überhaupt, dass ich sie so gern hab und seitdem ist es wieder besser zwischen uns. Das musste mal raus.

Ich finde auch gut, dass sie sich nicht zurückhält, meine soll mir auch alles sagen. Und sowas hat mir meine Thera auch schonmal gesagt. Ich meinte eher die Art miteinander umzugehen. Es kommt immer drauf an, wie und in welchem Ton man was sagt, dann kann man fast alles sagen.

Deine Thera erinnert mich sehr an meine, schön zu lesen.

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 28.07.2011, 17:02

Aber woman, ich finde schon, er sollte drauf eingehen. Er merkt wohl nicht, wie sehr dich das belastet, weil du es nicht so zeigen kannst, kann das sein?
Das Thema zwischen mir und ihr kam auch erst auf, als wir Streit hatten und seitdem kann ich doch wieder fast alles sagen. Zum Glück. Aber dieser Abbruchgedanke oder Pause kommt trotzdem immer wieder auf.

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Elena
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Beitrag Do., 28.07.2011, 17:22

Flowerbomb hat geschrieben:ich find das so süß, dass sie immer wieder betont, dass ihr das auch weh tun wird.
Ja, das finde ich auch. Es ist aber wirklich so, dass wir uns sehr mögen. Ich weiß auch nicht was das ist, aber ich habe bei ihr immer wieder das Gefühl, als würden wir uns tausend Jahre kennen.
Kennst Du oder jemand von Euch auch dieses Gefühl? Gestern war es wieder da, es ist ein schönes Gefühl, aber ich kann es so schwer erfassen und beschreiben.
Flowerbomb hat geschrieben:Ich hab das meiner Thera auch zum ersten Mal gesagt, überhaupt, dass ich sie so gern hab und seitdem ist es wieder besser zwischen uns. Das musste mal raus.
Ja, sonst blockiert es....
Flowerbomb hat geschrieben:Ich finde auch gut, dass sie sich nicht zurückhält, meine soll mir auch alles sagen. Und sowas hat mir meine Thera auch schonmal gesagt.
Ja? Findet Deine Dich auch zickig?
Flowerbomb hat geschrieben:Es kommt immer drauf an, wie und in welchem Ton man was sagt, dann kann man fast alles sagen.
Genau das ist der springende Punkt, nämlich dann, wenn es wohlwollend ist, tut es manchmal sogar gut, weil für mich dann so ein Gefühl rüberkommt, dass sie sich wirklich Gedanken um mich macht und helfen will. Es hat dann nicht den Charakter, einfach mal Frust abzulassen.

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 28.07.2011, 17:34

Ja klar, ich fühl mich als würde ich sie schon immer kennen, wohl weil sie alles von mir weiß. Ich fühl mich da meistens zu Hause angekommen.

Klar, zickig direkt hat sie nicht gesagt. Aber schon in die Richtung. Das find ich auch in Ordnung, aber einmal hab ich dann verletzt reagiert, einfach mal um zu testen und dann hat sie sich sofort entschuldigt. Ganz lieb.

Genau, sie will ja nur helfen. Und es bringt ja auch nichts, nur Honig um den Mund geschmiert zu bekommen. Ich hab da kein Problem mit.

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