Hm.
Freunde und einen Partner findet man nicht mal so, nebenbei oder aus dem Stand. Dafür muss man etwas tun. Rausgehen. Leute treffen, sich auf Leute auch einlassen. Sich im übertragenen Sinne auch mal zeigen. Das ist ein Geben und Nehmen und das ist gegenseitig.
Sind denn die Dinge, die du anführst (Partnerschaft, Kinderwunsch) wirklich DEINE Wünsche, oder ist das für dich etwas, was man halt so macht, was irgendwie dazugehört? Oder wäre der Partner dann der weiße Ritter, der dich aus der Burg der Eltern "befreien" soll? Mal provokant gefragt: Weißt du denn überhaupt, was DU willst? Was sind DEINE Vorlieben? Welche Musik hörst DU gerne (nicht deine Mutter, oder deine Eltern)? Welche Filme findest DU gut? Was sind das für Menschen, die du in der Regel "nett" findest oder interessant? Wofür wünschst du dir Freunde, was willst du mit denen gerne unternehmen oder machen?
Und: Wie ist es denn im Job? Gibt es Kollegen/innen, die du gut leiden kannst? Dann wäre es ja auch erst mal ein erster Schritt, zusammen Pause zu machen...
Ich glaub auch, dass du das alles in klitzekleine, einzelne Schritte runterbrechen solltest. Nicht "Freunde finden", "Partner finden". Damit katapultierst du dich automatisch in die nächste Enttäuschung, denn diese Schritte sind viel zu groß.
Sondern: "Ich will versuchen, mehr alleine (ohne deine Mutter) rauszugehen und neue Leute zu treffen". Anfangs vielleicht alle 2 Wochen, dann 1 x pro Woche. Oder: Ich werde in den nächsten 12 Wochen einen VHS-Kurs in Kalligraphie oder Nähen oder Italienisch (oder was dich halt interessiert) machen und mal schauen, ob dort Menschen dabei sind, mit denen ich mich mal auf einen Kaffee treffen mag. Und mir dann vornehmen, die auch mal anzusprechen. Das wird anfangs zäh und schwierig sein, da werden auch mal blöde oder langweilige Treffen dabei sein, oder du wirst dich dabei ungemütlich fühlen, weil das eine Situation ist, die du nicht so gewohnt bist. Dann heißt es dranbleiben und eben nicht sofort wieder zu deiner Mutter zu rennen. Sondern weiter einen Schritt nach dem anderen machen.
Und ich glaub nachwievor, dass es gut wäre, wenn du dafür auch (therapeutische) Unterstützung hättest, denn da werden ganz sicher auch unbequeme Gefühle hochkommen.
Dreh- und Angelpunkt ist wirklich, dass DU etwas verändern willst. Und ja, es kann auch sein, dass deine Eltern das nicht unbedingt unterstützen und irgendwie verletzt oder beleidigt reagieren, wenn du anfängst, dich mehr abzunabeln. Das heißt dann auch, Konflikte austragen, deine eigene Meinung zu vertreten, dich für dich selbst einzusetzen.
Abhängige Persönlichkeitsstörung
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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