Atheismus - wie steht ihr dazu ?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Eve...
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 19:40

Wenn jemand dem Glauben ablehnend gegenübersteht, ist eine Diskussion für beide Teile nicht nur sinnlos, sondern paradox; ungute Glaubenserfahrungen sind leider meistens eine dicke, undurchdringliche Mauer. Ungute Lebenserfahrungen können dagegen ein Tor sein ...

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Dunkle
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 20:02

medusa52 hat geschrieben:Und auf meine Frage, ob hier auch User sind, denen während ihrer Therapie der Glaube abhanden gekommen ist- kam keine Antwort.
Liebe Medusa, ich hoffe, Du kommst wieder - denn ich wollte Dir vorschlagen, aus dieser Frage einen eigenen Thread zu machen.....
Das finde ich nämlich eine durchaus sehr berechtigte Frage, die mir auch schon gestellt wurde!

Ich würde mich jedenfalls freuen und ihn auch eröffnen....

LG
Dunkle

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estelle
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 20:11

Dunkle hat geschrieben: medusa52 schrieb:
Und auf meine Frage, ob hier auch User sind, denen während ihrer Therapie der Glaube abhanden gekommen ist- kam keine Antwort.
Hallo medusa,
ich habe mich während meiner Therapie auch ein Stück weit von meinem Glauben entfernt,
das liegt aber glaube ich daran, dass man in der Therapie realistischer wird.

Grüße,
Violetta.

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TimpeTe
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 20:22

medusa @ Dunkle

Ich denke nicht, dass es mir möglich wäre mich an einem solchen Thread zu beteiligen. Wenn die Argumente "für" einen Gott zu göttlich erklingen , dann ertrage ich das nicht.
Und das Risiko- mich auf meine negativen Erfahrungen reduzieren lassen zu müsssen- möchte ich nicht eingehen.
Ich glaube, liebe Dunkle- dies ist so ziemlich das einzige Thema, an dem ich mich nie neutral beteiligen kann, weil zuviel Schreckliches damit verbunden ist.
Deshalb musste ich mich auch hier zurückziehen.

aber ich wünsche euch weiterhin angeregte Gespräche....

lg. medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Zwackel
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 20:52

medusa52 hat geschrieben:Und auf meine Frage, ob hier auch User sind, denen während ihrer Therapie der Glaube abhanden gekommen ist- kam keine Antwort.
Doch, hier kommt eine Antwort:
Mein Glaube ist mir nicht während der Therapie abhanden gekommen, sondern schon viel früher - wenn ich überhaupt jemals einen hatte.
Interessant fand ich, dass meine Therapeutin mich absolut darin bestärkt hat, aus der Kirche auszutreten, wenn ich das wirklich so will. Interessant deswegen, weil ich genau weiß, dass sie selbst durchaus gläubige Christin ist. Sie hat mir nämlich erzählt, dass sie früher lange ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge gearbeitet hat, die von der Kirche ausgeht.
Sie hat niemals versucht, mich irgendwie zum Glauben zu "bekehren", sondern hat meine Ansichten immer vollkommen respektiert und ernstgenommen, auch wenn sie selbst wohl anders denkt.
Ich finde, genau so - mit Respekt und gegenseitiger Offenheit -sollten Gläubige und Nicht-Gläubige miteinander umgehen.
Wie ich an euerer regen aber fairen Diskussion hier sehen kann, gelingt euch das ja auch ganz gut !

Ich würde nur gern wissen, liebe Medusa, warum jemand überhaupt durch die Therapie seinen Glauben verlieren sollte ?!

LG, Zwackel
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
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Dunkle
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 21:03

medusa52 hat geschrieben:Wenn die Argumente "für" einen Gott zu göttlich erklingen
Liebe Medusa, das ist schwer zu verstehen....
aber ich respektiere Deine Entscheidung...
Zwackel hat geschrieben:meine Therapeutin mich absolut darin bestärkt hat, aus der Kirche auszutreten
Liebe Zwackel, echt, "bestärkt"????
Hmmm, im Sinne der Ehrlichkeit schon, aber wahrscheinlich ist die Ehrlichkeit von Entscheidungen allgemein gemeint, nicht unbedingt der eine Fall, oder?
Im Übrigen finde ich das auch nur ehrlich, wenn es einem nichts mehr sagt, dass man diese Bindung beendet....

LG
Dunkle

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Thread-EröffnerIn
Zwackel
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 21:45

Liebe Dunkle,
sie hat mich in meinem Entschluss bestärkt, weil sie wusste, dass ich mich bisher allzu oft dem Willen anderer gebeugt habe und das getan habe, was man von mir erwartet hat.
Sie fand es wichtig, dass ich das tue, was ICH - nach reiflicher Überlegung ! - für richtig halte und nicht etwa das, was SIE oder irgendjemand anders aus meinem Umfeld vielleicht meint.
Um Religion und Glauben oder Nicht-Glauben ging es dabei wohl nicht in erster Linie.
LG, Zwackel
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Gast
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 22:59

Dunkle hat geschrieben: Es ändert sich eben der Sinn und Grund des Zusammenlebens. Nicht aus sich selbst heraus, sondern weil man selbst geliebt wird, bevor man denken kann. Eine Schöpfung aus Liebe - ich finde, das ist ein Unterschied!
Ja nun, das Kind im Mutterleib wird auch geliebt, bevor es denken kann. Und im Idealfall sollte es auch aus Liebe geschöpft worden sein.
Freistil hat geschrieben:
Sir hat geschrieben:Ich FORDERE deswegen, dass es einen Gott geben muss, damit endlich irgendwann Heilung und Gerechtigkeit bei ALLEN hergestellt wird. Sonst würde ich nicht mehr leben wollen hier....

An wen richtest Du Deine Forderung?
An MEIN Leben.
Also eine Forderung gegenüber sich selbst. So gesehen erschaffst Du Dir Gott selber - kann ich verstehen.
Eve... hat geschrieben:
es wäre doch mehr ungerecht als alles andere, gäbe es NICHT eine Gerechtigkeit wenigstens nach dem Tod. Zumindest wird uns das versprochen, und wir haben diese Hoffnung. Mehr gibt es in diesem Leben nicht.
Ich habe da keinerlei Hoffnung. Und die, die sich an Kindern vergangen und es bis zum Bischof gebracht haben, haben davor keine Furcht.

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Eve...
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Beitrag So., 13.06.2010, 08:09

die, die sich an Kindern vergangen und es bis zum Bischof gebracht haben, haben davor keine Furcht.
Woher weißt Du das? Ich bin ganz sicher, dass gerade diese Menschen das Gericht Gottes hart treffen wird (allerdings muss ich mir diese Strafen nicht ausmalen, kann das ganz der göttlichen Gerechtigkeit überlassen, und wer da meint, dass sich der Gläubige da etwas vormacht, der kann das gern tun.)

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Eve...
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Beitrag So., 13.06.2010, 08:13

@ Zwackel

Bekannt geworden ist der Ausspruch von C. G. Jung, der seinerzeit meinte, alle seine Patienten litten hinter all ihren Symptomen, als letzten Grund, an ihrer fehlenden Religiosität ("Religio" heißt, Bindung an den Urgrund). Erst wenn sie dahin gefunden bzw. zuirückgefunden hätten, wäre die Krankheit der Seele überwunden ... Immerhin interssant, eine solche Aussage eines solch fundierten Kenners, oder?

LG Eve

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Blätterwald
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:30

Gerechtigkeit, alles Quatsch. Wer sagt denn, was gerecht ist. Und die, die es zu wissen glaubten und für alle nur das Beste wollten, waren die größten Despoten. Hitler wollte auch nur Gerechtigkeit. Der Irrtum ist, die Dinge vom eigenen Zentrum aus zu sehen, durch den eigenen beschränkten Wahrnehmungsfilter. Nie wird das Ganze gesehen. Kannst du denn wirklich wissen, was welche Funktion hat im größeren kosmischen Geschehen oder es dir anmaßen. Wenn man im Einzelfall drin steckt, keine Frage, schrecklich und dennoch, wenn man es ganz annimmt, ist Frieden.
Und zur gerechten Strafe vor Gottes Gericht: haha, wenn klar ist, dass du nicht der Handelnde bist und zwar hier im Diesseits, sondern Gott/Bewusstsein/Energie/Ursprung durch den Körper-Geist-Organismus wirkt, dann ist die Vorstellung einer späteren Bestrafung sinnlos, denn alles, was geschieht, tut Gott bereits. Ja, auch diese widerwärtigen Bischöfe, die natürlich sanktioniert werden müssen. In der Welt der Erscheinungen gibt es bereits Himmel und Hölle. Und ein Paradies ohne Hölle macht gar keinen Sinn, kann es nicht geben, denn ohne Kontraste ist alles Weiß. Das Leben nach dem Tode: Tiefschlaf ohne Aufwachen, paradiesisch entspannend .

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Eve...
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Beitrag So., 13.06.2010, 13:13

Blätterwald hat geschrieben:Gerechtigkeit, alles Quatsch.
Auch nur EINE Sicht der Dinge.
Blätterwald hat geschrieben:Wer sagt denn, was gerecht ist. Und die, die es zu wissen glaubten und für alle nur das Beste wollten, waren die größten Despoten. Hitler wollte auch nur Gerechtigkeit. Der Irrtum ist, die Dinge vom eigenen Zentrum aus zu sehen, durch den eigenen beschränkten Wahrnehmungsfilter. Nie wird das Ganze gesehen.
Da bin ich ganz Deiner Meinung, und ich ergänze noch: Das Ganze sieht nur Gott.

Aber auch meine ist nur EINE Sicht. Genau werden wir es allenfalls nach dem Aufwachen aus dem "paradiesischen Tiefschlaf" wissen.


Eremit
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Beitrag So., 13.06.2010, 14:43

Glaube ensteht NUR aus persönlicher Verzweiflung, Schmerz, Leid.

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Aditi
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:20

@all

die schwierigkeit bei solchen themen besteht darin, dass vorweg nicht geklärt ist, auf welcher ebene man sich austauscht: auf der spirituellen oder auf der menschlichen.

mlg
aditi

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Emely
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Beitrag So., 13.06.2010, 23:32

Hallo Eve,

mich würde mal interessieren, warum du gerade diese Signatur gewählt hast und was genau du damit ausdrücken willst.
Auf mich persönlich wirkt sie anmaßend.

LG
Emely
Zuletzt geändert von Emely am Mo., 14.06.2010, 06:43, insgesamt 1-mal geändert.

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