Erschreckende Wahrheit / Kinderpornographie

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Mandy096
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Beitrag Di., 29.01.2008, 22:10

@Mischa:
Ich verstehe aber trotzdem nicht, weshalb in den Therapien nicht erst mal klar gestellt wird, wo die Ursache deines Problems liegt. Woher das kommt. Irgendwas muß dich ja in der Kindheit geprägt haben. Irgendwelche Umstände, Ängste, Ereignisse, Einflüsse von anderen Menschen oder so.
Es gibt immer Gründe warum man dann im späteren Leben irgendwelche inneren Konflikte hat.
Und, ich denke, nur wenn man das weiß, und sich dessen bewußt ist, was da nicht so ganz richtig gelaufen ist, kann man doch daran arbeiten es zu ändern.
Man lernt nie aus...

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Mischa
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Beitrag Di., 29.01.2008, 22:13

Im Rahmen längerfristiger stationärer Behandlung. Ferner habe ich auch pädophile Selbsthilfegruppen besucht.

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comus
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Beitrag Di., 29.01.2008, 22:30

Mandy096 hat geschrieben:Ich verstehe aber trotzdem nicht, weshalb in den Therapien nicht erst mal klar gestellt wird, wo die Ursache deines Problems liegt. (...)
Und, ich denke, nur wenn man das weiß, und sich dessen bewußt ist, was da nicht so ganz richtig gelaufen ist, kann man doch daran arbeiten es zu ändern.
Die Ursache eines Problems zu kennen bringt noch keine Lösung. "Weil das und das passiert ist, bin ich so" Damit hab ich eine Erklärung bzw. Begründung für mein Problem gefunden und inwieweit bringt mich das zu einer Lösung? Überhaupt nicht, da das Problem in der Vergangenheit entstanden ist, aber in der Gegenwart gelöst werden muss.
Daher halte ich es für sinnvoller in der Gegenwart anzusetzen, da nach Lösungen für eine Verhaltensänderung suchen, anstatt endlos in der Vergangenheit zu graben.

Bezogen auf @mischa was würde es für ihn konkret verändern, wenn er die Ursache für sein Problem kennt? Ich behaupte nichts, was für ihn zählt ist, wie er die nächsten 24 Stunden verlebt ohne sich oder anderen zu schaden.

LG, comus

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kalika
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Beitrag Di., 29.01.2008, 22:37

Das Problem ist ja nicht nur das Pulverfaß, auf dem Du sitzt und anderen schadest, sondern auch Deine soziale Rolle im Unternehmen und in Deinem Umfeld. Noch bist Du integriert und Dir scheint das ja auch wichtig zu sein, weil es eine andere Seite Deines Ichs symbolisiert.
Wäre der Versuch der Medikation es nicht wert, um zumindest Zeit zu gewinnen bis es eine bessere Therapie gibt? Ich weiß, daß der Trieb nicht Gefühl ist, aber vielleicht dämpft es ja ein wenig Deinen Such/Flirtverhalten? Schaden wird es momentan wohl nicht wirklich, oder?

Wer aus Deinem Umfeld weiß von Deinem Problem?
War die Gruppentherapie irgendwie erfolgreich?

Kannst Du nicht auf Schwulenseiten entsprechend suchen? So winzig die Zielguppe auch ist, sie könne Deine einzige Chance sein. Würden wir nicht im Zeitalter des Internets leben, dann gäbe es vermutlich kaum Chancen, aber so...
Für mich ist es übrigens unverständlich, warum es ausgerechnet Heteros sein müssen. Sie können Dir ja Deine Liebe nicht problemlos erwiedern. Aber der Punkt ist ja auch schon Dir klar.
Besprech den Vorschlag mal mit Deinem Therapeuten. Er scheint mir der einzig logische Vorschlag zu sein, um mögliche Probleme zu minimieren. Mir grummelt zwar noch immer der Bauch, wegen des Alters, aber bei vielen Heterobeziehung wird ja von der Gesellschaft auch ein Auge zugedrückt.

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Mischa
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Beitrag Di., 29.01.2008, 22:54

Kannst Du nicht auf Schwulenseiten entsprechend suchen? So winzig die Zielguppe auch ist, sie könne Deine einzige Chance sein. Würden wir nicht im Zeitalter des Internets leben, dann gäbe es vermutlich kaum Chancen, aber so...
Ich habe ja auch schon Phasen gehabt, wo ich intensiv in der Schwulenszene gesucht habe. Ich musste aber zwei Dinge feststellen:

Die Leute, die sich dort tummeln gehören gerade zu denjenigen, die mir nicht besonders liegen. Besonders die ganz jungen in diesem Bereich sind eher effeminiert, ausgeprägt Szeneorientiert, sehr sexorientiert. Alles Dinge, die mir gar nicht liegen.

Der Jugendkult ist unter Schwulen noch wesentlich schärfer als im heterosexuellen Bereich. Ich wurde dort immer barsch zurückgewiesen, habe nie auch nur ansatzweise Kontaktte zu jungen Leuten gefunden. Ein Altersunterschied, der über einige wenige Jahre hinausgeht oder ein absolutes Alter über 40 ist dort ein no-go Kriterium.

Die Kontaktaufnahme geht dort ganz klar über Sex und das ist mir total fremd.

In den Kontakten, die ich im Alltagsleben finde, entwickelt sich eine Nähe über den sozialen Umgang, über gemeinsame Interessen, über eine ganz langsam Schrittweise emotionale Annäherung. Da es nicht in erster Linie um Sex geht, ist der Altersunterschied auch kein prinzipielles Hemmnis.
Wer aus Deinem Umfeld weiß von Deinem Problem?
Meine Eltern, einige engere Freunde.
War die Gruppentherapie irgendwie erfolgreich?
Das kann man nicht sagen, es war im besten Fall unterhaltsam.
Mir grummelt zwar noch immer der Bauch, wegen des Alters, aber bei vielen Heterobeziehung wird ja von der Gesellschaft auch ein Auge zugedrückt.
Man vergisst aber leicht, dass die Situation im homosexuellen Falle eine ganz andere ist, als im heterosexuellen Falle. Die jungen Laute sind ja meist schon total damit überfordert ihre eigene Homosexualität für sich anzunehmen, geschweige denn sich gegenüber ihrem Elternhaus und ihren Freunden zu outen. Eine höchst unkonventionelle und gesellschaftlich abgelehnte Beziehung zu einem älteren Mann kommt dann zu dieser gesamten Belastungssituation hinzu. Bei einem 17-jährigen, der eine erwachsene Freundin hat, ist die Lage schon anders.

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 00:12

das schlimmste ist wohl daß man aus seiner haut nicht raus kann und die lage klingt in der tat frustrierend. und somit bleibt dir mischa, nur der weg, die sache so subtil wie möglich anzugehen - und das - so weißt es auch du - ist fatal. da beginnt dann der mißbrauch und das vortäuschen falscher tatsachen - wenn es so nicht geht, dann sucht man sich strategien wie man anders ran kommt.
und das nächste dilemma findet seinen weg....
lügen bauen ihr konstrukt und menschen werden verletzt.

mischa, hat es jemals einen ansatz an lösung für dich gegeben, der für dich wirklich in frage gekommen wäre und du zu diesem zeitpunkt vlt noch nicht bereit warst etwas zu ändern? oder hat es da nie etwas gegeben was dich davon entfernt hätte?

man spricht doch auch in manchen fällen von "geheilt" oder "nicht mehr rückfällig" oder sowas in der art.

ist das auch nur ein vortäuschen falscher tatsachen um die bevölkerung zu beruhigen? oder gibts da tatsächlich vorgehensweisen die nützlich und heilsam sind?

wir sind hier doch alle sowas von überfragt und überfordert - sowie auch die therapeuten es sind bei diesem kapitel.

was fällt dir selbst dazu ein, um einen heilungsprozeß in gang zu setzen?

gibts da irgendwas?

lg u

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Lea1970
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 00:15

@Mischa: längerfristig - für Dein Leben insgesamt gesehen, wäre sicher sinnvoll, zu forschen (evtl. mit Psychoanalyse?), ob es irgendwo einen "Haken" bzw. "Knoten" gibt in deiner Vergangenheit, der in Dir diese Prägung/Neigung zum Vorschein brachte. In diesem Sinne möchte ich mich da Mandy`s post anschließen.

Für das konkrete Jetzt-Erleben - ja, da ist guter Rat teuer. Comus hat (m.E.)Recht, wenn er schreibt, dass "die nächsten 24 Stunden" wichtig sind.

Und TROTZDEM ist es m.E. (parallel) wichtig, sich auf die Suche nach den Ursachen zu machen - dann kann nämlich "an der Wurzel" verändert bzw. aufgelöst werden.

Comus schrieb:
Die Ursache eines Problems zu kennen bringt noch keine Lösung.
...das stimmt natürlich. Aber als nächsten Schritt die ursächliche Problematik zu durchleuchten, u.U. nochmal zu "durchleben", zu "verarbeiten" kann einen ganz schön befreien. Und zwar "vom Fundament weg".

(Aber dies soll jetzt kein "Verhaltenstherapie versus Psychoanalyse" - Disput werden...... )

Lea

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Mandy096
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 04:43

Damit hab ich eine Erklärung bzw. Begründung für mein Problem gefunden und inwieweit bringt mich das zu einer Lösung?
Nur wenn einem die Wurzel des Problems klar ist kann man daran arbeiten und sich selbst damit auseinandersetzen. Bei der Meinung bleibe ich.

Und ich glaube das weiß aber Mischa nicht, wo die Wurzel seines Problems liegt. Darum sagte ich daß eine Psychoanalyse sinnvoll wäre.
Erklären wie es in der Gegenwart ist, sich äußern was für Probleme man hat, das allein bringt ihn mit Sicherheit nicht weiter. Es tut nur gut wenn man sich mal seine Probleme von der Seele schreibt und jemanden hat der einem versteht odr zumindest zuhört.

einfaches Beispiel: Wenn jemand wenig Selbstvertrauen hat, dann gibts da einen inneren "Kritiker" der einem selbst bei allem immer schlecht macht. Warum? Weil man es von Kindheit an so gehört hat.
Aber nur wenn ich selbst diesem inneren Kritiker ins Wort falle und sage: STOP, nur dann kann ich selbst was dagegen tun.

Darum finde ich wäre es erstmal wichtig die Ursachen zu klären. Dann kann man dran arbeiten.
Man lernt nie aus...

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expat
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 05:03

Es hat überhaupt keinen Sinn, dass man selbst oder der Therapeut die Wurzel des Übels kennt. Eine gute Therapie muss es leisten, dass man die verdrängten Schmerzerlebnisse heutzutage in der Relevanz von damals erlebt, also fühlt und nicht nur denkt. Denken führt nicht zur Einsicht.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Mischa
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 05:46

Ich weiss nicht welche Erwartungen an psychotherapuetische Massnahmen hier gestellt werden.

Die Ursachen sexueller Grundausrichtungen sind normalerweise kaum benennbar. Und selbst wenn man die Einflüsse für die Entwicklung einer sexuellen Ausrichtung benennen könnte, würde es neben dem Erkenntnisgewinn keine Lösung bieten. Sexuelle Grundausrichtungen ändern sich nach der Pubertät nicht mehr grundlegend.

Therapeutische Gespräche können aber dazu dienen, die eigene Situation besser zu reflektieren, sie können dazu dienen ausserhalb des Sexuallebens nach Strategien zu suchen um diese Belastungssituation zu kompensieren. Sie können dazu dienen das eigene Verhalten zu hinterfragen. Dies können durchaus wertvolle Fortschritte sein.

Eine grundlegende Lösung der zugrundeliegenden pädophilen Problematik ist aber nicht zu erwarten.

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Gauloises
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 08:42

ad kalika: ich dachte mir schon fast, dass es hierzu keine Statistiken gibt, denn es gibt ja auch – so weit ich weiß – keine meßbaren Erfolge bei der Behandlung von Triebtätern (egal welcher Art).

Also zusammengefasst kann man sagen, dass Psychotherapie eher nicht von Erfolg gekrönt war/ist und keinen Schutz potentieller Opfer bietet. Daher wiederhole ich noch einmal meine Frage an Mischa:

Was bist Du bereit zu tun, um Kinder/Jugendliche vor Dir zu schützen?

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stern
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 13:35

@ Mischa:
Ich habe ja auch schon Phasen gehabt, wo ich intensiv in der Schwulenszene gesucht habe. Ich musste aber zwei Dinge feststellen:

Die Leute, die sich dort tummeln gehören gerade zu denjenigen, die mir nicht besonders liegen. Besonders die ganz jungen in diesem Bereich sind eher effeminiert, ausgeprägt Szeneorientiert, sehr sexorientiert. Alles Dinge, die mir gar nicht liegen.
Ich sag mal so: Wenn man Kastanien sucht, sollte man vielleicht nicht unter einer Eiche danach suche , sprich: Wenn wenn man in der Szene sucht, sollte man sich nicht wundern, wenn sich hier überdurchschnittlich viele szeneorienter Schwule tummeln .

@ Lea bzw. Mandy:
Nur wenn einem die Wurzel des Problems klar ist kann man daran arbeiten und sich selbst damit auseinandersetzen. Bei der Meinung bleibe ich.

Und TROTZDEM ist es m.E. (parallel) wichtig, sich auf die Suche nach den Ursachen zu machen - dann kann nämlich "an der Wurzel" verändert bzw. aufgelöst werden.
Darfst du ... und ich sehe das im Allgemeinen auch so. Dennoch gibt es für mich ein paar Einschränkungen von diesem Grundsatz: Wenn jemand pädophil ist, dann ist das unveränderlich so... das ist Fakt (ebenso wie z.B. Homosexualität bzw. die sexuelle Orientierung eines Menschen nach jetztigem Forschungsstand unveränderlich festgelegt ist... wobei ich ungern beides in einen Topf wären mag, denn Pädophilie ist eine Krankheit, und Homosexualität wie Heterosexualität nicht, sondern eine völlig gesunde und natürliche Ausprägung der sex. Orientierung).

Daher macht die Ursachenforschung für den Pädophilen auch nur bedingt Sinn, denn die Neigung lässt sich eben nicht ursächlich beheben oder wegtherapieren. Das ist ähnlich wie wenn ich ohne Schirm im Regen stehe und mich frage, warum es jetzt regnet. Zielführender ist es in meinen Augen dann, sich zu fragen, wie man mit unveränderlichen Dingen umgeht. In Bezug auf die Pädophilie könnte das bedeuten:

a) Wie gehe ich so mit anderen um, dass ich diesen nicht schade und
b) Wie kann ich mit meiner Neigung so umgehen, dass ich unter Berücksichtung von a) möglichst zufriedenstellend damit leben kann bzw. möglichst wenig darunter leide.

EDIT: Und ich meine auch gelesen zu habe, dass die Annahme / Akzeptanz der pädophilen Neigung (als unheilbar) ggf. auch auf dem Behandlungplan steht. Sicher ernüchternd für den Betroffen... aber nun ja... man kann eben im Leben nicht alles ursächlich ändern.

Wenn natürliche frühere Konflikte vorhanden sind, kann man die ja durchaus in diesem Rahmen auch angehen... aber an der Neigung als solcher wird das nach jetztigem Stand nichts ändern.

EDIT2:
Erklären wie es in der Gegenwart ist, sich äußern was für Probleme man hat, das allein bringt ihn mit Sicherheit nicht weiter.
Sehe ich anders... sonst hätte meine Therapie bisher keine Früchte getragen (btw. wegen andere Schwierigkeiten) ... iss halt immer ne Frage, was man als Ursächlichkeit sieht (und das hängt vom Erklärungsmodell ab ). Insofern stimme ich Mischa im folgenden voll zu:
Und selbst wenn man die Einflüsse für die Entwicklung einer sexuellen Ausrichtung benennen könnte, würde es neben dem Erkenntnisgewinn keine Lösung bieten. Sexuelle Grundausrichtungen ändern sich nach der Pubertät nicht mehr grundlegend.

Therapeutische Gespräche können aber dazu dienen, die eigene Situation besser zu reflektieren, sie können dazu dienen ausserhalb des Sexuallebens nach Strategien zu suchen um diese Belastungssituation zu kompensieren. Sie können dazu dienen das eigene Verhalten zu hinterfragen. Dies können durchaus wertvolle Fortschritte sein.
Liebe Grüße
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kalika
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 14:45

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 33179.html
Trifft vielleicht (?) bedingt auf Mischa zu, aber vielleicht kann auch Maybe damit was anfangen?
Es geht u.a. auch darum, daß Gewaltfantasien nicht ungefährlich sind.
Desweiteren habe ich einen Satz gelesen der mich ein wenig erschrocken hat. Jemand in diesem Threat (nicht Mischa) hat diese Frage aufgeworfen:
„Ein Täter entlastete sich mit der Aussage, dass die polizeilichen Verhöre und die Gerichtsverhandlung für seine Opfer doch viel schlimmer seien als seine Taten. Ein anderer Täter bagatellisierte seinen Missbrauch damit, dass die Kinder ja immer wieder zu ihm gekommen seien.“

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Pitt
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 18:22

Mischa hat geschrieben: Die Ursachen sexueller Grundausrichtungen sind normalerweise kaum benennbar.
Man kann über mögliche Ursachen sexueller Grundausrichtung sprechen, genauso wie man über Ursachen sexueller Orientierung oder sexueller Neigung sprechen kann.
Wenn selbst Du es bei all Deiner Eloquenz nicht in Worte fassen kannst, ohne dass Deine Empfindungswelt unerträglich banalisiert wird, was Dein "Kick" ist...
Und selbst wenn man die Einflüsse für die Entwicklung einer sexuellen Ausrichtung benennen könnte, würde es neben dem Erkenntnisgewinn keine Lösung bieten.
Und schon haben wir ein Argument, weswegen Du nicht darüber sprechen und analysieren musst, was Dich sexuell erregt.

Stattdessen wird ein intellektueller Ballon aufgeblasen, der jedes psychologische Beleuchten banal erscheinen lässt.

Sorry, musste ich einfach mal sagen.
Pitt

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stern
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 18:59

Man kann über mögliche Ursachen sexueller Grundausrichtung sprechen, genauso wie man über Ursachen sexueller Orientierung oder sexueller Neigung sprechen kann.
Ja... kann man durchaus. Die Frage ist, was das für den Betroffenen und dessen Umfeld bringt - wenngleich es natürlich wichtig ist Grundlagenforschung zu betreiben, um Handlungsempfehlungen für Therapien abzuleiten.

Was speziell die Ursachen für Homosexualität UND btw. auch der Heterosexualität angeht, so gibt es mind. so viele Theorien wie es Forscher gibt... jedoch hat bisher noch keine Theorie für sich für sich genommen überzeugen können, so dass Homosexualität häufig als Spielart der Natur angesehen wird, vgl. z.B. http://www.netdoktor.de/sex_partnerscha ... litaet.htm

Was die Ursachen der Pädopilie angeht, so tappt man da anscheindend genauso im Dunkeln:
An der Charité in Berlin finden Pädophile Hilfe vor der Tat. Sexualmediziner und Psychologen unterstützen sie dabei, ihre Veranlagung nicht auszuleben. Für Ärzte und Betroffene ein schwerer Weg – aber der richtige ...

Die Ursachen der Pädophilie sind der Wissenschaft noch immer ein Rätsel. »Wer erklären kann, wie die pädophile Neigung entsteht, der ist ein Kandidat für den Nobelpreis«, sagt Beier. Die meisten Experten gehen von einer Kombination aus genetischen, sozialen und psychologischen Faktoren aus. Den »typischen Pädophilen« gibt es nicht.
http://www.zeit.de/2008/03/M-Paedophilieforschung
Wie Pädophilie entsteht
Wie es sein kann, dass Erwachsene sexuell Gefallen an Kindern finden, ist ein Rätsel, das manche Eltern verzweifeln lässt. Eine Arbeitsgruppe von der Universität Magdeburg bringt erstmals Licht ins Dunkel. ...

Sind Pädophile selbst missbraucht worden, als sie noch klein waren? Ist eine hormonelle Störung für die perverse Neigung verantwortlich? Oder liegen der Erkrankung etwa Entwicklungsstörungen zu Grunde, die erblich sind? ...

Jetzt hat eine Arbeitsgruppe ... von der Otto von Guericke Universität Magdeburg erstmals Licht in die noch verwirrend unklare Grundlagenforschung bringen können. Die Forscher entdeckten ein neurobiologisches Korrelat der Pädophilie. In ihrer ... Studie berichten sie, dass ein Teil der verurteilten Sexualstraftäter eine Veränderung im Gehirn aufweist. Bei Pädophilen ist ein Bereich ihres limbischen Systems, das ist die für Emotionen verantwortliche Hirnregion, unterentwickelt. „Wir nehmen an“, so Schiltz, „dass diese Veränderung dafür verantwortlich ist, dass die sexuelle Prägung bei den Betroffenen gar nicht oder nicht vollständig ablaufen konnte“.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 67293.html
Über die Ursachen von Pädophilie ist daher fast nichts bekannt. Sie scheint zwar mit bestimmten Merkmalen - wie IQ und Körperbau - zu korrelieren, doch von Auslösern mag hier keiner reden. Zunehmend versuchen sich nun Hirnforscher an dem Thema.
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/913451
Und nun ?

Ansonsten:
Und schon haben wir ein Argument, weswegen Du nicht darüber sprechen und analysieren musst, was Dich sexuell erregt.
Ja, die Frage, wie man mit der Neigung umgeht (das man niemanden schadet und man sich darüber Gedanken macht, wie man das anstellt), halte ich (ebenfalls) für wichtig... denn was man aus aus seiner Neigung macht, dafür ist in meinen Augen jeder Mensch und so auch ein Pädophiler durchaus selbst verantwortlich. Man kann z.B. folgendes veranlassen:
Niemand wird schlagartig normal

Es gab wöchentliche Therapiesitzungen. Aber die Therapeuten machten von Anfang an klar: Niemand wird schlagartig normal. Die Ursachen der Pädophilie sind vielschichtig, wissenschaftlich noch lange nicht geklärt.

Und was empfehlen die Fachleute den Betroffenen? Nie ohne soziale Kontrolle mit einem Kind allein sein. Und wenn es eine Familie gibt - das sei nicht selten der Fall -, sollte man sich gegenüber dem engsten Familienkreis outen, das erhöhe die soziale Kontrolle.
http://www.ihre-vorsorge.de/Kein-Taeter-werden.html
EDIT: Ja... und in meinen Augen kann es ebenfalls hilfreich sein, sich über erregende Auslöser bewusst zu sein... und diese nicht gezielt aufzusuchen
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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