Lieber single als anspruchslos!

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
Benutzeravatar

Winterwolke
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 306

Beitrag Sa., 28.11.2009, 10:33

heart hat geschrieben:Ich hatte nicht so den goldenen Griff bis jetzt gehabt. Es waren eigentlich bis auf zwei Männer alle unreif, verlogen, mit sich im Unreinen. Das hinterließ Spuren.
Dazu kommt dann noch eine kindliche Prägung, die auch zu wünschen übrig ließ.
Alles in allem wird wohl hier der Punkt sein, woraus die Angst entsteht, aber auch Frust, Hoffnungslosigkeit, Zynismus und Eigenprödlerei. Wie Du es in einem anderen thread mal so schön formuliertest, es gibt Frauen, die sind einfach fertig mit den Männern.
Ich will nicht sagen, daß ich schon soweit bin, aber viel fehlt bestimmt nicht mehr.

Vor dem Alltagsleben mit einem Partner fürchte ich mich weniger, ich mag das eigentlich. Mittlerweile suche ich Konstanten. Allein der Glaube fehlt mir mittlerweile daß so etwas möglich ist.

Und ja, mein Gott, Entwurf. Ehrlich gesagt, was ich bis jetzt an Beziehungen erlebt UND gesehen habe, läßt beinahe alle Hoffnungen schwinden.
Es gibt sehr wenige Ausnahmen, drei an der Zahl, wo ich sagen würde, so könnte ich mir Beziehung annähernd vorstellen.
Der Rest ist Schweigen.



Ich reiche dir hiermit einfach mal die Hand. Die Aussagen hätten von mir stammen können.

Ich denk da mindestens genau so viel drüber nach wie du, heart.
Und ich vergesse es mindestens genau so oft.
Weil mir mein Leben momentan so wie es ist auch saugut gefällt.
Die doch eher bescheidene Auswahl an Männern (und andersrum natürlich genau so ) in unserem Alter und die eigene gezüchtete Vorsichtigkeit machen ein Kennenlernen wirklich zu einer Expedition mit erheblichen Ausrüstungsaufwand und taktischen Vorgehen.

Manchmal hab ich das Gefühl, dass man über die Frage des "Wie"s (wie Vorgehen beim Kennenlernen), das "Wen" übersieht.

Um mal aufs Ausgangsthema zurückzukommen: ich kann dein Bedürfnis, dich zurückzuziehen sehr wohl verstehen. Seine Baustellen sind nicht ohne und da muss man sich schon im Klaren darüber sein, ob man das erben möchte oder nicht.
Ein anderes Thema ist, wie offen der Baustellenbetreuer damit umgeht. Ich hab grundsätzlich nichts gegen Baustellen (hab ja auch meine eigenen), solange man offen damit umgeht.
Ein scheibchenweises Vorgehen ist hier wirklich eher Grund zum Misstrauen als Vertrauen.
Und ich denke mal, heart, dass da dein Knackpunkt ist. Was dich die Ohren spitzen liess und was die Sache nicht mehr rund für dich machte.
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Sa., 28.11.2009, 11:34

Epileptikerin hat geschrieben:Wird irgendwas kapitalistisches sein
Epileptikerin hat geschrieben:Geschenke sind einfach nur sch***
Muß ich das hier jetzt verstehn?

@ Winterwolke

Also vorweg muß ich Dir sagen, daß mir Dein Nick so gut gefällt! Ich liebe dicke, weiße, bauschige Wattewinterwolken über blitzblauen Himmel ziehen zu sehen, die dann gegen Abend hin so rosa-orange werden! Im Winter geht das ja immer recht schnell, ist aber wunderschön!!

Tja, es ist nicht leicht mit den Beziehungen: Gerade heute hat mir meine Mutter erzählt, daß ihre Exarbeitskollegin, die zwei Töchter um die 30+ hat, fast zur selben Zeit beide Schwiegersöhne völlig unerwartet verloren hat. Also ich spreche hier von Trennung, nicht von Tod. Die einen waren 15Jahre zusammen, die anderen auch einige Jahre. Beide gaben u.a. auch als Grund an, daß sie zu wenig gemeinsame Zeit hatten, daher zu wenig Gemeinsamkeiten, ein nebeneinander herleben und arbeiten und lernen, eben kaum Freizeit.

Bei mir gestaltet sich das mit dem Kennenlernen nicht so strategisch wie bei Dir, zumindest verstehe ich Deinen Beitrag so. Ich wappne mich nicht und habe auch keinerlei Strategien im Kopf. Das kann ich echt gut laufen lassen.
Mein Problem liegt da in der Beziehungsführung, bzw. am Nähe/Distanzverhältnis, und vermutlich schon vorher an der Partnerwahl. Ich ziehe mit Sicherheit durch mein Innenleben eine zu mir passende Spezies an. Das klappt dann sehr gut zu Beginn, scheitert aber nach unbestimmter Zeit. Zwei unfertige kommen da sozusagen zusammen.

Taj, und da dies immer wiederkehrt muß ich dem auf den Grund gehen. Worüber ich mir überhaupt keine Sorgen mache, ist, ob ich jemanden finden werde. Man findet immer einen der paßt, allerdings muß es mit mir erstmal richtig laufen, damit es dann auch mit nem Partner richtig läuft.

Das sehe ich als meine alleinige Arbeit. Der Rest kommt von selbst. Wenn man so sagen will, das Quäntchen Glück muß auch dabei sein, oder der obligate Zufall.

Was den Herrn mit den Baustellen anbelangt. Ich gestehe jedem zu, daß er nicht sofort von Anfang an alles erzählt. Ich fand es einerseits toll, andererseits auch war es mir fremd, daß er mir recht bald recht viel erzählte. Im großen und ganzen stellte sich das meiste auch als das heraus, was er von sich gab. Ich kann nicht sagen daß mich das mißtrauisch macht, wenn jemand nur stückchenweisen, oder wie Du es formulierst, scheibchenweise erzählt. Mißtrauisch werde ich nur dann wenn die ersten Widersprüche und Lügen auftauchen. Das ist noch nicht voll daneben wenn man da hellhörig wird. Auch wenn ich die ein oder andere Ausrede ignoriere, weil es ja sein Leben ist und scheiß egal ist, er muß mir nicht über alles bescheid sagen. Tu ich ja auch nicht.
Sind aber haufenweise Frauenhaare in seiner ganze Wohnung verteilt, naja, das ignoriere ich natürlich nicht. Irgendwo setze ich da für mich dann doch einen klaren Punkt. Für manche mag das noch kein Grund sein, für mich ist hier die Grenze. Vor allem ging das ja mit Ungereimtheiten in seinen Aussagen einher.

Daß er sich nicht mehr meldet zeigt mir, daß es ihm so recht ist. Sonst hätte er sich schon gerührt. Ich glaube ihm paßt das ganz gut so. Entweder gibt es da eh diese eine, oder er nimmt sich mal die Zeit um alles zu regeln, oder ich war es einfach nicht für ihn. So ist das Leben. Das ist mir lieber als ein Vorgaukeln falscher Tatsachen über einen längeren Zeitraum - wie man ja immer wiedermal wo mitbekommt, daß das manche tun.

Gestern hat mich im übrigen eine seit über einem Jahr neu dazugewonnene Freundin erschrocken, als sie meinte, ihre fiele das Treu sein schwer. Sie war noch nie in einer Beziehung länger als zwei Jahre treu. Sie hofft, daß sie es diesmal sein kann. *räusper*

Dieser Einwurf paßt zwar da nicht ganz dazu, aber egal, ist mir eben so eingefallen. Vermutlich beschäftigt mich das irgendwo.

So, ich geh jetzt dann auf meinen ersten Punsch.

Bis später! Danke Euch!

@ Winterwolke, hat mich gefreut, daß Du Dich mal hast wieder blicken lassen. Baba

Benutzeravatar

Winterwolke
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 306

Beitrag Sa., 28.11.2009, 12:11

heart hat geschrieben:@ Winterwolke

Also vorweg muß ich Dir sagen, daß mir Dein Nick so gut gefällt! Ich liebe dicke, weiße, bauschige Wattewinterwolken über blitzblauen Himmel ziehen zu sehen, die dann gegen Abend hin so rosa-orange werden! Im Winter geht das ja immer recht schnell, ist aber wunderschön!!
Danke für die schönen Assoziationen! Ich hiess ja vorher anders, mochte den Nick aber nicht besonders.
Und dann sass ich hier, schaute aus dem Fenster und sah schöne dicke Wolken am Himmel - das neue Nick war geboren.
Was mach ich bloss im Sommer?

Zu dem Rest: ich hab mich da wohl etwas zu knapp ausgedrückt, drum stimm ich dir hier einfach in allen Sachen zu.
So wie du es schreibst, meinte ich es auch.
Ich lieg mit schiefem Rücken auf dem Sofa, muss mich aber nachher doch noch in die Arbeit schleppen.

Ich bleib dran an deinem "Fred" und werde mich bestimmt später noch mal dazu äussern.
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag So., 29.11.2009, 21:14

gelöscht
Zuletzt geändert von Marja am So., 29.11.2009, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.

Werbung

Benutzeravatar

Entwurf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 10
Beiträge: 1189

Beitrag So., 29.11.2009, 21:17

heart hat geschrieben:War von Euch schonmal jemand sexuell von einer Person abhängig?
öh... nein. du?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag So., 29.11.2009, 21:26

gelöscht
Zuletzt geändert von Marja am So., 29.11.2009, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Entwurf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 10
Beiträge: 1189

Beitrag So., 29.11.2009, 21:32

von sexueller abhängigkeit würde ich da aber nicht sprechen, heartl. das parfüm hat dich getriggert. eine unfreiwillige erinnerung, die sich mit einem evtl. vorhandenen wunsch nach sex vermischt hat.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag So., 29.11.2009, 21:54

gelöscht

Benutzeravatar

Kalissa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 26
Beiträge: 16

Beitrag Mo., 30.11.2009, 09:57

Hallo Heart,

du hast ganz am Anfang des Threads etwas geschrieben, was mich direkt bewegt hat:
ich genieße die Zeit mit mir und mit denjenigen, mit denen ich will und nicht mit denjenigen, mit denen ich "sollte"
Wie hast du es geschafft an einen solchen Punkt zu gelangen? Ich frage dich das, weil ich selbst schon lange versuche so zu Leben und es einfach nicht schaffe. Genau genommen ist es mein Vater, wo ich gerne auf Distanz gehen möchte und es mir einfach nicht gelingt. Bzw. es gelingt mir solange, bis er sich wieder meldet und mein schlechtes Gewissen ruft...

Liebe Grüße,
Kalissa

PS: Tut mir leid, dass mein Eintrag am eigentlichen Thema vorbei geht, aber da du es selbst geschrieben hast, dachte ich, es wäre ok.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Mo., 30.11.2009, 12:04

Kalissa hat geschrieben:Hallo Heart,

du hast ganz am Anfang des Threads etwas geschrieben, was mich direkt bewegt hat:
ich genieße die Zeit mit mir und mit denjenigen, mit denen ich will und nicht mit denjenigen, mit denen ich "sollte"
Wie hast du es geschafft an einen solchen Punkt zu gelangen? Ich frage dich das, weil ich selbst schon lange versuche so zu Leben und es einfach nicht schaffe. Genau genommen ist es mein Vater, wo ich gerne auf Distanz gehen möchte und es mir einfach nicht gelingt. Bzw. es gelingt mir solange, bis er sich wieder meldet und mein schlechtes Gewissen ruft...
Hallo! Natürlich darfst Du hier jederzeit mitposten und Fragen stellen, warum denn auch nicht.

Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich Dir in diesem speziellen Fall eine Antwort geben kann, die Dir auch wirklich hilft. Denn Eltern + schlechtes Gewissen verhält sich anders als Freund/Bekannte und Abstand nehmen, mMn. Es liegen Welten zwischen Familie und dem Rest der Welt.

Ich glaube nicht, daß ich Dir da etwas kluges raten kann, ich weiß ja auch überhaupt nicht was für ein Verhältnis das ist, zwischen Dir und Deinem Vater.
Und hast Du denn mit anderen Leuten auch Abgrenzungsschwierigkeiten? Oder nur mit Deinem Vater?
Was denkst Du selbst, könnte der Grund sein, daß Du Dich nicht traust Dein eigenes Leben zu leben, was steckt Deiner Meinung nach dahinter?

Lg heart

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Mo., 30.11.2009, 12:22

Ja, und hier noch meine Leitsätze, eventuell können die Dich unterstützen. Ich weiß für mich ganz klar und stehe auch dazu:

Ich habe ein Recht auf mein eigenes Leben! Ich gestalte es so, wie ich will! Ich darf NEIN sagen!

Ich kann nichts dafür, daß Andere ihr Leben verbockt haben oder verbocken, doch ich lasse mich nicht dafür hernehmen und benutzen, um dieses Leid zu lindern, oder deren Langeweile oder Unfähigkeit punkto Gestaltung zu kompensieren.
Ich will keine Symbionten oder Parasiten die mir das Blut raussaugen, damit SIE überleben können! Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied! Ich helfe wenn ich kann, doch dort, wo ich nicht mehr kann, ziehe ich eine Grenze. Dort ist der Punkt wo ich mir selbst helfen muß und keine Resourcen für andere zur Verfügung habe. Ich achte also auf mich.

Und dann noch zum Abschluß eine persönliche Erkenntnis zu diesem Thema: man unterbricht den Prozeß desjenigen, und nimmt ihm daher auch die große Chance sich weiterzuentwickeln, wenn man sich jederzeit zur Verfügung stellt und immer da ist. Das hindert den anderen in seinem Leben vorwärts zu kommen, da er sich niemal tatsächlich mit sich auseinandersetzen muß.
Manchmal ist der Punkt erreicht, wo man den Anderen sich selbst überlassen muß.

Hoffe Dir damit etwas geholfen zu haben.

Benutzeravatar

Kalissa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 26
Beiträge: 16

Beitrag Mo., 30.11.2009, 19:43

Hallo Heart,

puuhhh, da hast du in mir aber einige Fragen aufgeworfen. Allerdings brauche ich das, glaub ich, auch mal, dass ich mir da intensiver Gedanken drum mache.

Zunächst mal:
Was denkst Du selbst, könnte der Grund sein, daß Du Dich nicht traust Dein eigenes Leben zu lebe
Im Großen und Ganzen bin ich sehr glücklich mit meiner Art zu leben, allerdings regt mich das Verhältnis zu meinem Vater immer wieder auf. Wir sind uns - meiner Meinung nach - nie wirklich nahe gewesen. Ich habe das Gefühl, dass er das anders sieht, bzw. es sich einredet und da liegt mein Problem. Wenn er nicht unbedingt den Kontakt zu mir aufrecht erhalten wollte, gäbe es ihn vermutlich auch nicht mehr. Ich lasse schon nichts mehr von mir hören, aber kann es einfach nicht übers Herz bringen, ihn zu ignorieren, wenn er sich meldet.

Meine Eltern haben sich getrennt, als ich schon erwachsen war und ich war froh darüber! Ich habe meine ganze Kindheit über andauernd Streitereien mitbekommen und mein Vater hat auch oft genug seinen Ärger über andere Dinge an mir ausgelassen. Es war grundsätzlich so, dass er z.B. durch die Arbeit verärgert war und ich und meine Mutter diesen Ärger abbekommen haben. Nach außen hin war (und ist) er meistens der liebe nette Mann, der alles tut um anderen zu helfen und Zuhause musste man immer um einen Gefallen betteln.

Seine "Nächstenliebe" geht schon soweit, dass er mir seit meiner Kindheit Dinge weggenommen hat (Spielsachen, Bücher etc.), um sie anderen Menschen zu schenken.
Außerdem weiß ich, dass er mich mehrfach belogen hat. Zum Beispiel, in so Situationen, wo ich wieder einmal etwas von mir vermisst habe und er es nicht zugegeben hat, dass er es hatte. Schlimmer noch: Er hat die ganze Situation gleich herum gedreht und mir vorgeworfen, ich würde immer ihn beschuldigen. Dabei weiß ich, dass er es war, weil ich die Dinge in seinem Büro wieder gefunden habe.

Der Gipfel unserer "Vorgeschichte" war allerdings, dass ich ihn erwischt habe, wie er fremdgegangen ist. (mit der Freundin meiner Mutter) Das anschließende Gespräch sah so aus, dass er mich gefragt hat, ob ich noch Fragen habe (ich war ca.16 Jahre alt also kein Kind mehr...). Als ich keine hatte, hat er wortwörtlich gesagt:"Wenn du nichts mehr wissen willst, ist es heute das letzte Mal, dass wir darüber ein Wort verloren haben!" Kein: "Es tut mir leid" etc. wie es meiner Meinung nach angebracht gewesen wäre.

Tja, und nun stehe ich da und könnte den Kontakt einfrieren lassen, wenn da nicht noch meine Oma wäre, die mit ihm in einem Haus wohnt. Aber wahrscheinlich würde ich mich immer noch schlecht fühlen ihn zu ignorieren, auch wenn sie nicht wäre. Ich habe wirklich schon Hassgefühle ihm gegenüber gehabt und trotzdem fällt es mir schwer ihm weh zu tun.
Und hast Du denn mit anderen Leuten auch Abgrenzungsschwierigkeiten?
Ich neige schon dazu zu versuchen es jedem Recht zu machen. Aber ich kann mich bei anderen Menschen, mit denen ich nichts zu tun haben möchte, gut distanzieren.
man unterbricht den Prozeß desjenigen, und nimmt ihm daher auch die große Chance sich weiterzuentwickeln, wenn man sich jederzeit zur Verfügung stellt und immer da ist.
So würde ich das in unserem Fall nicht sehen, da er keine Probleme hat, wo ich ihm bei helfen soll o.ä., sondern er wünscht sich eine gute Vater-Tochter-Beziehung, merkt aber nicht, dass er selbst alles mögliche tut, um das zu verhindern. Es geht also nicht darum, dass ich immer da sein soll, aber er erwartet natürlich, dass ich mich ab und an mal melde oder sehen lasse und das kann ich irgendwie nicht. Ich mache es manchmal, um es noch mal erledigt zu haben, aber ich merke, dass ich (bis auf mein schlechtes Gewissen) keinen Anreiz habe, mit ihm in Kontakt zu bleiben und das sollte in einer "normalen Beziehung" nicht so sein. Im Gegenteil noch: mich regt es extrem auf, wenn ich ihn gesehen habe, weil er immer irgendwas macht oder sagt, was mich ärgert und wo ich mich anschließend frage: Warum tust du dir das an?
Hoffe Dir damit etwas geholfen zu haben.
Ich denke du hilfst mir schon, indem du mich anregst über das alles nach zu denken.

Liebe Grüße,
Kalissa

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Mo., 30.11.2009, 19:51

Kalissa hat geschrieben: Warum tust du dir das an?
Tja, das ist die alles entscheidende Frage!

Eine Antwort hierfür kannst nur Du Dir selbst geben. Dafür könntest Du Dir sicher auch eine Hilfe nehmen, um es schneller rauszufinden. Denn Du leidest, das ist ganz klar.
Kalissa hat geschrieben:
man unterbricht den Prozeß desjenigen, und nimmt ihm daher auch die große Chance sich weiterzuentwickeln, wenn man sich jederzeit zur Verfügung stellt und immer da ist.
So würde ich das in unserem Fall nicht sehen,
Gut, dann formuliere ich es umgekehrt. Du unterbrichst durch Dein "Nachgeben" Deinen eigenen Prozeß.

Ihn mal außen vor gelassen.

Denkst Du, Du bist ihm etwas schuldig? Wenn ja, warum?

Benutzeravatar

Kalissa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 26
Beiträge: 16

Beitrag Di., 01.12.2009, 10:03

Hallo Heart,
Denkst Du, Du bist ihm etwas schuldig? Wenn ja, warum?
Sehr gute Frage! Ich glaube mein Problem ist, dass ich merke, dass er mich liebt, ich aber, aufgrund seines Verhaltens, nicht so fühlen kann. Aber die Tatsache, dass er mich liebt, macht es mir schwer, ihn komplett aus meinem Leben zu streichen.Man muss sich das so vorstellen, dass er zwar jede Menge Fehler macht, aber trotzdem glaubt, dass wir eine gute Beziehung haben. (oder es sich zumindest wünscht) Er sieht seine Fehler auch selbst nicht... Ich denke auch häufig, dass es vernünftig wäre, ihm all die Dinge, die ich über ihn denke, mal wissen zu lassen. Allerdings komme ich dann immer wieder zu dem Schluss, dass ich ja gar keine enge Beziehung mit ihm haben möchte. Er lügt mich ja immer noch an und merkt nicht mal, dass ihm das was er sagt sowieso keiner abnimmt.

Wenn ich mal den Versuch gemacht habe ihm zu erklären, was mich ärgert, dann kam bisher immer, dass ich nicht immer so nachtragend sein soll und nicht die alten Geschichten wieder aufwärmen soll. Oder er versucht sich wieder durch Lügen besser da stehen zu lassen. Manchmal glaube ich, dass er sich vieles selbst schön redet und auch glaubt.
Ich weiß nicht, wie es mit uns weitergehen soll, aber ich weiß, dass es mir schon vor Weihnachten graut, da dann wieder von ihm und meiner Oma erwartet wird, dass wir uns sehen...

Liebe Grüße,
Kalissa

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Marja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 2197

Beitrag Di., 01.12.2009, 11:21

Kalissa hat geschrieben: und nicht die alten Geschichten wieder aufwärmen soll.


Entschuldigung, das hat mich jetzt direkt an meinen Vater erinnert, denn heuer als ich mal zu Hause Gas gegeben habe, kam die Aussage von meinem Vater, ich zitiere :"Mha, jetzt wo das Leben endlich so schön ist kommst Du daher und mußt wieder alte Geschichten aufwärmen"
Oh, er will sich dem was er angestellt hat einfach nicht stellen. Wird er aber müssen! Und er weiß das auch!
Manche Männer sind feige A..... Unsere beiden Väter gehören wohl zu dieser Sorte. Sie wollen der Realität nicht ins Auge sehen, sie wollen einfach so dahin leben, egal ob sie Fehler gemacht haben oder nicht.
Das coolste war ja die Aussage von meinem Vater "Du bist nicht normal".
Ja! Gott sei Dank, denn wenn DAS normal ist, was er ist und macht, dann will ich gar nicht normal sein! Und außerdem hat er jede Menge dazu beigetragen daß ich heute so bin wie ich bin. Bloß mit diesem Ergebnis mag er nicht umgehen!
Weil ich passe nunmal nicht in dieses Schema, ich wollte dort auch nie hineinpassen.

Weißt Kalissa, Du bist noch etwas jünger wie ich. Du wirst Deinen Weg schon noch machen. Laß Dich aber bloß nicht von Deinem Vater, der ja der selbe Realitätsverdränger zu sein scheint, um den Finger wickeln.

Wehre Dich, Du bist jetzt eine erwachsene Frau, Du bist kein Kind mehr!



Lg heart

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag