Amoklauf von Jugendlichen

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Nico
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 08:39

@hawi
Hab ja nur auf ein Post von simonius reagiert und dieses in meinem Post auch zitiert...
Wobei ch die Sinnhaftigkeit ja ebenso wie du in Frage gestellt habe
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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hawi
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 09:08

Jepp Nico,

mir nicht entgangen. Ich glaub schon, dass dir bewusst ist, unter welcher Überschrift du beiträgst, dass du nichts gedanklich verknüpfst, was sich eigentlich nicht verknüpfen lässt.
Aber grad weil ichs dir zutraue? In diesem Fall fehlte da schlicht was.
Hinzu kommt, dass es ja anscheinend populär wird, Zusammenhänge einfach mal auch jenseits jeder Ratio zu konstruieren. Bin mir also vielfach wirklich nicht so sicher, wer sich da grad was konstruiert und frag dann schon auch mal nach.

LG hawi
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Nico
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 09:16

Naja so wirklich leicht ist es derzeit auch nicht das alles korrekt auseinander zu halten.
Der letzte Fall mit der Machete z.B. war ja angeblich eine Beziehungstat wobei er dann ja waffenschwingend durch den Ort gelaufen sein soll. Also ginge es auch als Amoklauf durch wenn er noch einige erwischt hätte. Ob der Täter jetzt jugendlich war oder nicht weiß ich grad ned.
Oder der Typ der sich beim Festival in die Luft gesprengt hat, Attentat oder erweiterter Suizid ?
Angeblich wollte er sich ja schon 2 x umbringen.
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Nico
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 09:51

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stern
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 10:03

Ja, eben. Würzburg wurde von De Maiziere im Grenzgebiet zwischen im Grenzgebiet zwischen Amoklauf und Terror eingeordnet. Oder was München angeht, war zunächst auch von Terror die Rede. Die Grenze ist wohl tatsächlich nicht immer so trennscharf... und eine Psychopathologie wurde ebenfalls öfters berichtet (was Reutlingen angeht, bin ich nicht sicher... aber angeblich soll es auch hier Hinweise auf psychische Problemen gegeben haben). Warum nicht darauf achten. Welche Konsequenzen man dann daraus zieht, ist etwas anderes. Aber wenn von jemanden Eigen- oder Fremdgefährdung ausgeht, können hierzulande die Freiheitsrechte eingeschränkt werden. Das Problem dürfte eher sein, dass nicht unbedingt vorhersagbar ist, wer gewalttätig wird. Also an welchen Kriterien wollte man das festmachen.
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hawi
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 10:24

Nico hat geschrieben:Naja so wirklich leicht ist es derzeit auch nicht das alles korrekt auseinander zu halten.
Nö, das ließe sich hier sicher auch thematisieren, was denn – nach allen üblen Taten, die so passieren, passiert sind - als Amoklauf gelten kann und was nicht.

Für mich schließen sich Terrorakt und Amoklauf jedenfalls nicht zu 100% aus.
Ich seh es sogar noch weiter, als der Experte in dem Video, das du grad eingestellt hast.

Zunächst: Auch (potentielle) Amokläufer haben ja Ansichten, Überzeugungen. Linke, rechte, konservative, progressive, religiöse u.s. w.
Und soweit ich weiß, sie beschäftigen sich vorher mit der Gesamtthematik. Weiß dann gar nicht, welche Rolle dabei spielt, aus welchen Gründen es zu öffentlichen Massenmorden kam, könnte mir vorstellen, mehr interessieren (faszinieren) so jemanden die Taten an sich, also, wie so was gemacht wurde, ablief, wie die Reaktionen auf die Taten waren, welch Beachtung, Bedeutung auch grad die Täter bekamen.

Schon so verknüpft sich dann Amoklauf mit vielleicht mal rechtextreme mal islamistischen Mordmotiven.
Können auch noch ganz andere sein, z.B. schlicht die Hautfarbe, wie wohl häufiger in den USA.

Und auch das noch: Zumindest theoretisch für mich denkbar, dass solch Menschen dann auch von Terrororganisationen benutzt werden. Also gar nicht so sehr aus z.B. religiösem Fanatismus zu Selbstmordattentätern werden, sondern aus ganz individueller „Amoklaufkarriere“ heraus.

LG hawi
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Nico
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 10:29

Religiöser Fanatismus ist mMn sowieso nur das Mascherl drüber.
Bei all den Anschlägen in Afghanistan, Irak etc. werden doch fast ausschließlich Moslems ins Jenseits befördert.
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stern
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 12:07

Noch sind die Informationen dazu spärlich, inwieweit der Münchner Attentäter mit Breivik sympathisierte und dieser als Vorbild fungierte (lt. Wiki charakterisiert als rechtsextremistischer, islamfeindlicher norwegischer Terrorist und Massenmörder). Somit könnte die Motivation durchaus eine gemischte sein.

Mitwisser traf Amokläufer am Tatort
München-Attentäter verehrte Norwegen-Killer Breivik

http://www.t-online.de/nachrichten/deut ... atort.html
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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 14:44

Sehr viele Flüchtlinge haben in ihrer Heimat sehr schlimme undgrausamedinge gesehen oder am eigenen Leibe gespürt, dass sie schon aus diesem Grunde traumatisiert sind. Da ist eine entsprechende behandlung wenn sie denn erfolgt naheliegend. Daher wundert mich nicht, dass so mancher Täter psych.betreut worden ist.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 25.07.2016, 17:57

Ich kenne jemanden der mehr sehr nahe steht, der tatsächlich und ernstlich Amok im Kopf hat, aber mit diesem Trieb seit ~20 jahren lebt.
Es gibt viele tausend Gründe und die meisten die in den Medien oder hier aufgeführt sind vereinfachte Themen die nichts mit der Realität zu tun haben.
..:..

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 26.07.2016, 05:06

Sinarella,

magst du etwas ueber die Gruende sagen?

Sind es Gefuehlsabspaltungen?

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 26.07.2016, 06:01

Amoklauf von München
"Depressionen erklären solche Taten nicht"

http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... 1816254156
Der Amokläufer von München, der Attentäter von Ansbach – beide sollen wegen psychischer Probleme in Behandlung gewesen sein. Experten schließen eine Depression als Erklärung aus. Für sie ist klar: Depressive handeln anders.
(...)
Das sehe auch ich so. Depression ist eine Volkskrankheit. Doch es läuft nicht jeder Depressive Amok. Depression (allein) kann solche Taten nicht erklären.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Nico
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Beitrag Di., 26.07.2016, 06:06

Es läuft auch nicht jeder Amok der gewisse Computerspiele spielt, aber dennoch fällt auf, dass viele Amokläufer diese Spiele spielen und eben depressiv sind.
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stern
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Beitrag Di., 26.07.2016, 06:29

So wurde beispielsweise tatsächlich festgestellt, dass um Berlin sowohl die Zahl der Hausgeburten als auch die Zahl der Störche angestiegen ist.[1] Bringen also Störche vielleicht doch die Kinder?
https://www.ratioblog.de/entry/forschun ... gen-kinder
Nicht alles, das wie ein Zusammenhang aussieht, ist tatsächlich eine Kausalität.

Was hinzu kommt: Besonders bei Jugendlichen kann man Persönlichkeitsstörungen oft noch nicht stellen. Zwar gibt es keine Diagnose, die solche Taten für sich genommen erklären oder erahnen lassen könnte. Aber bestimmte Wesensmerkmale beschreiben PS eher als Depressionen. Sowie: Depression ist eine Diagnose, die auch häufiger begleitend zu anderen gestellt wird. Auch bei Andreas L. hat man nachvollziehen können, dass wohl insbes. auch eine Psychose diagnostiziert war... in der Erstberichterstattung war hingegen i.d.R. nur von Depressionen die Rede bzw. man behielt sich bedeckt, was wohl auch Spekulationen begünstigte. Und Diagnose beziehen sich auf zum Zeitpunkt der Erstellung auf den Istzustand, ansonsten auf die Vergangenheit... also nicht auf den Zeitpunkt der Tat. Eine evtl. diagnostizierbare Ausnahmesituation geht also nicht unbedingt aus Akten hervor. Da Täter in den meisten Fällen sich das nehmen Leben, sind die Hintergründe einer Tat dann umso schwerer fassbar.
Zuletzt geändert von stern am Di., 26.07.2016, 06:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 26.07.2016, 06:30

Ja, Nico. Nur: Sind solche Spiele Ursache für einen Amoklauf oder ist die Depression ursächlich, die "dazu führt", dass jemand solche Spiele spielt?
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