Das Alles-ist-möglich-Experiment, Teil 1

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ENA
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Beitrag Di., 27.04.2010, 10:27

Hallo MrN!

Na, da macht mich das mit dem Yoga doch nochmal wieder etwas neugieriger !
Vielleicht sollte ich mich doch nochmal für einen Kurs anmelden... . Hast Du (oder jemand anderes hier) vielleicht auch Erfahrung mit Rolfing, Alexander-Technik, Eutonie, Qui Gong, Tai Chi, Meditation,...und kann ähnliches oder anderes berichten?

...und das mit dem Eins-werden in der Musik,...ja, das kenne ich auch !!!
Wenn man in der Gruppe singt oder ein Instrument spielt (oder auch bei einem gemeinsamen Bewegungsritual) kann man wunderbar feststellen, dass man plötzlich ein Teil vom Ganzen wird, dass man dazu gehört, ohne irgendetwas Besonderes dafür tun zu müssen !...Ich glaube, das ist z.B. auch für Leute, die Schwierigkeiten mit Kontakten und Kommunikation haben, eine ganz wesentliche, wenn nicht sogar heilsame Erfahrung (bzw. kann es sein).
Ich liebe solche Erfahrungen!!!...und deswegen muss ich mich z.B. von den anderen Belastungen möglichst freibuddeln, damit ich mich möglichst viel für solche Kurse anmelden und immer wieder solche Erfahrungen machen kann.
Das ist einfach toll !!!!

Liebe Grüße und gutes Fühlen, ENA!

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Gärtnerin
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Beitrag Di., 27.04.2010, 16:21

@Gothika:
Ich habe schon Verschiedenes ausprobiert, um mit meinem Körper in Kontakt zu kommen: sanfte Streichmassagen (in einer therapeutischen Gemeinschaft), Tanztherapie, Tai Chi und Muskelrelaxation nach Jacobson (in der psychosomatischen Klinik), Feldenkrais (an der Volkshochschule). Leider musste ich alles sehr bald wieder abbrechen, weil ich bei jedem Versuch, meinen Körper oder auch nur einzelne Körperteile bewusst wahrzunehmen, sofort in die Hyperventilation und Dissoziation getrieben wurde. Genau diese Achtsamkeitsdinge sind es, die mir überhaupt nicht gut bekommen. Vor ein paar Jahren habe ich dann eine Körperpsychotherapie begonnen, in der es ähnlich war. Die habe ich auch nach zehn Sitzungen wieder beendet.

@MrN:
Ja, stimmt, diesen unglaublichen "Flow-Effekt", wo die Trennmauer fiel, habe ich beim gemeinsamen Trommeln auch ein oder zwei Mal für einen Moment erlebt. Ich habe nämlich eineinhalb Trommelkurse an der Volkshochschule hinter mir. Das Trommeln an sich hätte mir gefallen. Nur gab es in dieser Gruppe, wie leider immer in solchen Gruppen, diesen ewigen Zwang zu kommunikativem Miteinander zwischendrin. Das hat mich die Mauer umso intensiver spüren lassen, so dass ich immer widerstrebender und am Ende gar nicht mehr hingegangen bin.
MrN hat geschrieben:Yoga-Erfahrungen, wie hier gerade von Gärtnerin und Gothika beschrieben
Gothika hat hier Yoga-Erfahrungen beschrieben, ich nicht. Yoga ist komischerweise etwas, das noch nie die geringste Anziehungskraft auf mich hatte. Keine Ahnung warum.

Da du gerade von "Erleuchtung" gesprochen hast: Neulich sprang mich in einem Buch ein interessanter Satz an: "Spirituelles Erwachen ist ein neurobiologischer Prozess." Angeblich geht es lediglich darum, das Gehirn in einen bestimmten Zustand zu versetzen, und dann geschieht Erleuchtung automatisch. Wie man das Gehirn in diesen Zustand bringt, ist dabei völlig egal. Jahrelange Meditation ist eine Methode, allerdings eine sehr langwierige. Mein Coach arbeitet mit Übertragungen einer speziellen Energie namens "Oneness Blessing" oder "Oneness Deeksha" (und genau davon handelt das o.g. Buch), die mit der Zeit genau diesen spezifischen neurologischen Zustand herstellen soll, und zwar dauerhaft. Dadurch soll sich ein Gefühl des Eins-Seins mit allem einstellen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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(V)
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Beitrag Di., 27.04.2010, 20:00

@Mr.N
Tatsächlich habe ich damit immer wieder zu mir selbst finden können, die innere Stabilität gewonnen, um z.B. beruflich erfolgreich zu sein. Doch es hat auch eine andere Seite. So habe ich dadurch anscheinend auch die Fähigkeit gewonnen, psychische Leiden zu maskieren.
Kannst du das näher erläutern? Natürlich kann man alles, was gut ist, auch missbrauchen. Zum Beispiel, wenn man in das jeweils andere Extrem fällt. Aber bisher ist mir noch kein "Schatten" am Yoga auch nur ahnungsweise untergekommen...

Spontan könnte ich mir jetzt nur vorstellen, dass z.B. rein fiktiv ZU VIEL Standhaftigkeit natürlich zu einer mangelnden Flexiblität führt. Aber soweit wie ich das mit meinen rudimentären Erfahrungen sagen kann, geht es doch ganz besonders um einen ganzheitlichen Ansatz? Es sei denn, man macht jahrelang "stoisch" nur einzelne Übungen...

*vor sich hinsinnier*
Letzte Woche hab ich eine Schnupperstunde im Trommeln genommen.
Das ist lustig. Ich träume ja auch schon seit 2 Jahren von einem Trommelkurs. Wäre genau mein Ding. Auf mein Drängen hin, wenn wir in der Körpertherapie-Sitzung noch Zeit übrig haben, dürfen wir dann auch die Trommeln benutzen...

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MrN
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Beitrag Do., 29.04.2010, 20:03

Hallo liebe Mädels,
hatte jetzt gar nicht mit sooo viiieeel Resonanz gerechnet...

ENA hat geschrieben:Hast Du (oder jemand anderes hier) vielleicht auch Erfahrung mit Rolfing, Alexander-Technik, Eutonie, Qui Gong, Tai Chi, Meditation,...und kann ähnliches oder anderes berichten?

...und das mit dem Eins-werden in der Musik,...ja, das kenne ich auch !!!
Meditation, Qigong, Taiji trifft aktuell für mich zu. Den Rest kenne ich nur (und nicht wirklich)vom Hörensagen.

Das Eins-werden in der Musik ist für mich eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits erlebe ich Musik sehr intensiv und regelrecht körperlich. Andererseits fühle ich mich dadurch auch manipulierbar, überflutet und bedrängt. Als Kind mußte ich jahrelang im Chor singen. Einerseits eine gute Schule für die Selbstdisziplin, andererseits eine ziemliche Tyrannei...
Gärtnerin hat geschrieben: Da du gerade von "Erleuchtung" gesprochen hast: ... Angeblich geht es lediglich darum, das Gehirn in einen bestimmten Zustand zu versetzen, und dann geschieht Erleuchtung automatisch. ... Mein Coach arbeitet mit Übertragungen einer speziellen Energie ... die mit der Zeit genau diesen spezifischen neurologischen Zustand herstellen soll, und zwar dauerhaft.
Klingt für mich doch ziemlich wirr. Für mich war die Erleuchtung eher unspektakulär. Ich saß in der Meditation und plötzlich hatte ich das Empfinden, als wenn unter der Schädeldecke ein weißes helles Licht anging (merke: "Licht an" = "Erleuchtung" ), das sich langsam in den ganzen Kopf und dann auch in den Körper ausbreitete. Dabei ging ein fröstelnder Schauer durch den ganzen Körper. Das war dann lange Zeit erst einmal alles, bevor ich dann häufiger in diesen meditativen Zustand gelangt bin.
Dadurch hat sich meine Wahrnehmung später dauerhaft verändert: Wenn ich mich dann auf etwas konzentrierte, dann ist das so, als würde ich hinter mir stehen bzw. über mir schweben und erlebte mich selbst körperlich in die Tätigkeit eingebunden. Dieses über-sich-selbst-Stehen löst sich dann mit der Zeit und es bleibt das Eins-sein von Wahrnehmung und Handeln.
Eigentlich hatte ich vermutet, liebe Gärtnerin, daß Du solch einen Zustand vom Gärtnern her schon ganz gut kennst...

Davor, einen solchen Zustand "dauerhaft" herstellen zu wollen kann ich allerdings nur warnen. Das läuft auf die Frage von
@ Gothika hinaus:

Mit der Yoga-Erfahrung ist es leicht möglich, z.B. Schmerzen zu kontrollieren, sich ermüdet munter zu fühlen, Ängste auszuschalten. Im Zustand des Eins-seins fehlt auch jedes Zeitgefühl. Dadurch steigt anfangs die Leistungsfähigkeit enorm an. Es wird aber ein Raubbau an der eigenen Gesundheit, wenn man seine Kraft- und Energiereserven nicht ausreichend pflegt und auffrischt. Das Resultat ist ein wirklich gut gepflegtes Burnout, wozu über Jahre hinweg jeder Arzt oder Therapeut nur sagt: "Keine Auffälligkeiten festzustellen, sie sind doch kerngesund."

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Gärtnerin
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Beitrag So., 20.02.2011, 11:07

So, nun will ich hier auch mal wieder berichten.

Mein vergangenes Jahr war stark geprägt von Selbstannahme und der liebvollen Integration aller meiner Anteile. Ich durfte vor allem die Gefühle Wut, Verzweiflung, Frustration und Schuld noch einmal intensiv durchleben und ganz als das Meinige annehmen. Das war zeitweise sehr heftig, brachte aber im Endeffekt eine große Entspannung auf allen Ebenen. Denn das, was mir ganz gehört, kann niemand mehr verletzen. Dadurch gibt es immer weniger, was ich schützen muss, und nach außen wird mehr Öffnung möglich. Nach innen bekomme ich allmählich einen besseren Zugang zu meinem Körper - zwar nur schrittweise, aber immerhin.

Das Jahr 2011 scheint auch ein intensives zu werden. Zumindest hat es so begonnen. Ein Seminar im Januar brachte mich deutlich in Kontakt mit meinen starken lebensverneinenden Anteilen. Obwohl ich im Verlauf der letzten Jahre im Kopf und im Herzen so viel Vertrauen entwickelt habe, schlummert ganz unten auf dem Grund meiner Seele immer noch eine tiefe Lebensangst, die alles durchtränkt. Zwei Wochen später habe ich die hemmenden Anteile, die wohl ursprünglich als Schutzfunktion entstanden waren, bewusst gehen lassen. (siehe meinen Beitrag hier: viewtopic.php?f=17&t=17611&p=336986#p336986)

Wenige Tage danach ging ich abends mit der festen Absichtserklärung zu Bett: "Ich will vollständige Heilung. Ich bin bereit, dafür jeden Preis zu zahlen, der nötig ist." Man sollte vorsichtig sein mit solchen Wünschen. Sie könnten in Erfüllung gehen. Ein paar Stunden später, mitten in der Nacht, wurde ich von einer inneren Erregung aus dem Schlaf gerissen und war plötzlich hellwach. In einem Moment unglaublicher Klarheit tauchten in meinem Inneren folgende Fragen auf:

Vertraust du der Weisheit deiner Seele? Glaubst du, dass sie den Weg zur Heilung kennt, und bist du bereit, die Kontrolle über dein Leben ganz an die Seele abzugeben?

Bist du bereit, das Ruder fortzuwerfen und dich vollkommen dem Fluss des Lebens anzuvertrauen?

Willst du Heilung, auch wenn sich dadurch dein Leben radikal verändern könnte, und du vorher nicht weißt, wohin es dich führen wird?

Ist dir klar, dass echte Heilung nicht an der Oberfläche stattfinden kann? Sie wird dein Innerstes nach außen kehren. Sie wird keinen Stein auf dem anderen lassen, und es wird nicht ohne Schmerz abgehen. Bist du bereit, dich in der Tiefe erschüttern zu lassen?

Bist du bereit, dein Herz und dein Ego brechen zu lassen, wenn es für die Heilung nötig sein sollte?


In dem Moment konnte ich jede einzelne dieser Fragen aus ganzem Herzen mit JA beantworten. Ich halte solche bewussten Willenserklärungen für ganz elementar. Die Worte "ICH WILL", mit jeder Faser des eigenen Wesens gesprochen und gefühlt, sind ein äußerst machtvolles Werkzeug - sofern man anschließend bereit ist, vollständig loszulassen und die Seele die Führung übernehmen zu lassen.

Bei mir jedenfalls kommen nun die Dinge richtig in Gang. Jetzt bin ich, glaube ich, endlich auf dem Grund meiner Seele angekommen, dort wo eigentlich das Urvertrauen sitzen sollte, aber bei mir nur eine tiefe Urangst vor dem Leben sitzt. Diese Angst zu durchfühlen, davon hielten mich bisher immer die automatischen Schutzmechanismen ab. Doch jetzt bin ich bereit. Meine Hoffnung ist, dass die Angst nicht das Letzte ist, sondern dahinter noch etwas anderes steckt. Etwas Spirituelles. Die ersehnte Heilung. Eine Ur-Verbundenheit, die den Ur-Schmerz der Trennung aufhebt. Aber das werde ich erst wissen, wenn ich durch die Angst und den Schmerz hindurchgegangen bin. Um das Fühlen kann man sich leider nicht herummogeln.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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carö
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Beitrag So., 20.02.2011, 12:06

liebe gärtnerin,
danke fürs mitteilen. ich kann gerade gar nicht so viel dazu schreiben, mag nur dalassen, dass ich gelesen habe und deinen beitrag wirklich sehr ermutigend, bewegend, inspirierend finde... macht mir mut und hoffnung!

soweit erstmal... sacken lassen ...

alles gute dir!
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Elfchen
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Beitrag So., 20.02.2011, 13:52

schliesse mich carö an.
hab ganz lieben dank für die gedanken. sie helfen auch mir auf meinem weg, der dem deinen grad sehr ähnelt. das annehmen ist ein grosses thema.

bis bald, und einen schönen sonntag!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mo., 21.02.2011, 22:03

Hallo Gärtnerin,

ich finde es sehr ...... 'mutig'... wie du bereit bist, zu all diesen Fragen uneingeschränkt "Ja" zu sagen.

Mir ist vor kurzem die Frage aufgetaucht: "Bin ich wirklich bereit dieses Problem wirklich zu lösen?"
Dies ist für mich etwas vereinfachend formuliert.... da es für mich nicht um ein spezielles Problem dabei ging, sondern darum, ob ich bereit bin, über meine gegenwärtigen Lebensthemen und Einschränkungen hinauszugehen, oder ob ich es vielleicht garnicht will.
Ich habe vor kurzem von einer amerikanischen Studie gehört, nach welcher 80% aller amerikanischen Psychotherapie-Klienten ihre Therapie nur als Alibi benutzen. - Sage auch ich nur zu mir: "Schau nur, ich tue doch was, ich mache doch alles was ich kann, .... oder bin ich wirklich bereit darüber hinauszugehen."
Ich kann zu der Frage nach meiner Bereitschaft nur manchmal aus vollem Herzen "Ja" sagen..... und werden vielleicht diese Frage noch eine Weile mit mir herumtragen.....
Gärtnerin hat geschrieben:Denn das, was mir ganz gehört, kann niemand mehr verletzen. Dadurch gibt es immer weniger, was ich schützen muss, und nach außen wird mehr Öffnung möglich.
Ist es okay für dich, wenn ich dir hierzu eine andere Meinung / Erfahrung schreibe.
Meiner Ansicht nach 'gehören' uns Gefühle nicht.... sie können oft auch von Eltern / Vorfahren übernommen sein .... oder von der Person, mit der wir gerade zusammen sind. - Ich war früher in einem Büro, in welchem Kollegen an ganz anderen Themen zu arbeiten hatten als ich. Immer wenn diese in mit ihrer Aufgabe in Zeitdruck oder Stress waren, dann habe auch ich sehr stark Zeitdruck und Stress gespürt.... und war froh, wenn die ihr Thema dann endlich erledigt hatten.
Für mich ist es so: Wenn ein Gefühl zu mir kommt, dann ist es meine Aufgabe, dazu "Ja" zu sagen .... und es Wahrzunehmen.... ganz einfach deshalb, weil es mich anderenfalls blockieren und einschränken würde. Doch deswegen muss es nicht unbedingt 'mein' Gefühl sein, sondern es ist einfach da!

Ich freue mich, zu lesen wie es bei dir so weitergeht.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
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Beitrag Mi., 23.02.2011, 17:05

Liebe carö, Elfchen, Innere Freiheit, danke für eure Beiträge.
Innere_Freiheit hat geschrieben: Meiner Ansicht nach 'gehören' uns Gefühle nicht
Aber mache ich denn ein Gefühl, das ich von anderen übernehme, in dem Moment nicht zu meinem eigenen? Oder anders gefragt: Würde ich es überhaupt wahrnehmen, wenn es keinerlei Resonanz in mir selbst hätte, also wenn es keinen Eigenanteil gäbe? Mir fällt jedenfalls auf, dass ich mich von manchen Empfindungen sehr leicht "anstecken" lasse, von anderen kaum. Und Gefühle, die mir selber fremd sind, registriere ich entweder gar nicht, oder aber - sofern sie offen gezeigt werden - stehe ich wie eine unbeteiligte Beoachterin staunend daneben.

Aber vielleicht sind das nur theoretische Spitzfindigkeiten. In der Praxis, für den Umgang mit dem Gefühl, macht es, wie du schreibst, keinen Unterschied, ob ich mit einem "ursprünglich-eigenen" oder einem übernommenen Gefühl zu tun habe. Oft lässt sich das sowieso nicht wirklich auseinanderklamüsern.
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ENA
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Beitrag Mi., 23.02.2011, 17:58

Vermutlich hat eh jeder seine eigene Definition davon und seinen eigenen Weg, damit umzugehen... .

...und dem hier stimme ich voll zu:
Gärtnerin hat geschrieben:Würde ich es überhaupt wahrnehmen, wenn es keinerlei Resonanz in mir selbst hätte,

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 23.02.2011, 21:20

Hallo Gärtnerin,
Gärtnerin hat geschrieben:Würde ich es überhaupt wahrnehmen, wenn es keinerlei Resonanz in mir selbst hätte, also wenn es keinen Eigenanteil gäbe?
Dies ist ein sehr gewichtiges Argument welches für lange Zeit auch meine Meinung war.

Andererseits kenne ich zwei Fälle, in denen sich heftige Themen/Gefühle plötzlich auflösten, als erkannt wurde, dass es es Wirklichkeit übernommene Gefühle waren....
Für mich ist daher beim "Gefühle-fühlen" manchmal die tief an das eigene Innere gerichtete Frage interessant und legitim: "Wem gehört das Gefühl?" bzw. "Von wem wurde das Gefühl übernommen?"

Diese Frage ist natürlich nur dann nützlich, wenn sie nicht als Hilfsmittel zum Verdrängen von Gefühlen verwendet wird,
sondern .... einfach um noch weitere Gesichtspunkte mit einfließen zu lassen.

Eigentlich habe ich dieses Thema nur erwähnt, weil du, Gärtnerin, so sehr betontest, wie wichtig es ist, ein Gefühl als 'deines' wahrzunehmen.
Allerdings würde mich nun auch interessieren, was für dich das Wichtige daran ist, ein Gefühl als 'deines' zu sehen.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
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Gärtnerin
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Beitrag Sa., 26.02.2011, 15:16

Innere_Freiheit hat geschrieben:Andererseits kenne ich zwei Fälle, in denen sich heftige Themen/Gefühle plötzlich auflösten, als erkannt wurde, dass es es Wirklichkeit übernommene Gefühle waren....
Da könntest du recht haben. Von mir kenne ich das so eigentlich nicht. Es sei denn, man zählt all die Themen mit dazu, die schon als Kind übernommen wurden. Aber die sind dann längst so verinnerlicht, dass sie quasi zu etwas Eigenem geworden sind.

Im Alltag von anderen Menschen Gefühle zu übernehmen, die gar nichts mit mir zu tun haben, das ist mir relativ fremd. Vielleicht bin ich dafür nicht empathisch genug. Ich nehme zwar aus meiner Umgebung sehr viel wahr, aber ich FÜHLE nicht viel. Die Wahrnehmung geschieht oft auf einer unterschwelligen Ebene, "sub-emotional" sozusagen. Früher habe ich oft unbewusst und automatisch auf alles Mögliche reagiert, ohne zu wissen, worauf und warum. Mittlerweile wird mir meine Wahrnehmung doch meistens bewusst, allerdings erlebe ich dies selten in Form eines (Fremd-)Gefühls, sondern eher abstrakt, wie eine Art inneres Wissen.
Innere_Freiheit hat geschrieben:Allerdings würde mich nun auch interessieren, was für dich das Wichtige daran ist, ein Gefühl als 'deines' zu sehen.
Ich weiß gar nicht genau, ob es mir wirklich so wichtig ist oder warum ich es so betont habe. Vielleicht hat es etwas mit dem oben genannten Punkt zu tun, dass mir das Mitfühlen fremder Gefühle kaum bekannt ist und ich deshalb von vornherein davon ausgehe, dass etwas Gefühltes auch mein Eigenes ist.

Es könnte aber damit zusammenhängen, dass ich die ersten 30 Jahre meines Lebens fast komplett von meinen Gefühlen abgeschnitten gewesen bin. Ich habe mir den Kontakt zu meiner Gefühlswelt hart erarbeiten müssen. Womöglich habe ich dadurch ja eine Art Besitzanspruch entwickelt. Bild
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 10:30

Vor zwei Wochen habe ich geschrieben:
Gärtnerin hat geschrieben:Um das Fühlen kann man sich leider nicht herummogeln.
Mittlerweile bin ich mir aber gar nicht mehr so sicher, ob es für eine Heilung wirklich notwendig ist, sich noch einmal auf der Gefühlsebene auf den gesamten Lebensschmerz einzulassen.

In letzter Zeit durfte ich zwei intensive energetische Heilbehandlungen (Reiki-ähnlich) empfangen. Nach der ersten Behandlung, Ende Januar, drängte erst einmal eine ganze Menge aus meinem Inneren an die Oberfläche. Danach geschahen die Dinge, die ich weiter oben beschrieben hatte (inneren Wolf gehen lassen, Entscheidung für Heilung treffen) und die darunterliegende Angst wurde spürbar. Ich war überzeugt, dass die Angst - nun da der sie umgebende Panzer aufgelöst worden war - noch stärker werden würde. Ich war überzeugt, sie voll und ganz durchleben zu müssen, bevor sie gehen konnte.

Aber so kam es nicht. Oh ja, es war schon einiges spürbar. Ich fühlte mich für einige Zeit sehr angespannt und verletzlich. Mitten in dieser Phase erhielt ich Ende Februar eine zweite Energiebehandlung. Und die ließ irgendwie alles sehr viel sanfter verlaufen. Blockierende Energiemuster wurden direkt aufgelöst, ohne sich zuvor in Gefühle zu verwandeln. Was sind Gefühle überhaupt? Wären sie nichts weiter sind als fließende Energien, dann wären Gefühlsblockaden körperlich gebundene Energien und sollten sich mit energetischen Mitteln auflösen lassen. Genau das ist es, was ich erlebt habe. Während der Behandlung flossen ein paar Tränen der Erleichterung, das war alles.

Und jetzt sitze ich hier und frage ich mich, ob ich mir lange Zeit das Leben unnötig schwer gemacht habe, nur weil ich glaubte, Heilung müsste fürchterlich schwer sein. Habe ich mir meine ganzen Dramen am Ende alle selbst geschaffen? Weil ich glaubte, ich müsste alles selber machen und niemand könnte mir meine Gefühle abnehmen? Weil ich glaubte, aktiv etwas tun zu müssen, anstatt vertrauensvoll empfangen zu dürfen? Vertrauen, waaah!!! Etwas annehmen, noch mehr waaah!!! Und das auch noch passiv auf dem Rücken liegend, auf eine sehr angenehme, entspannende Art und Weise, oberwaaah!!!

Mein Ego, das immer so stolz auf seinen Mut, seinen Kampfeswillen und sein Durchhaltevermögen gewesen ist, fragt sich fassungslos: Darf Heilung wirklich so leicht gehen?!

Ich werde mir noch weitere Energiebehandlungen gönnen.
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ENA
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 10:45

Gärtnerin hat geschrieben:Mittlerweile bin ich mir aber gar nicht mehr so sicher, ob es für eine Heilung wirklich notwendig ist, sich noch einmal auf der Gefühlsebene auf den gesamten Lebensschmerz einzulassen.
Das denke ich auch!...
Ich denke, dass es bei manchen Sachen, in manchen Situationen ganz gut sein kann, es aber nicht so sein MUSS!...und da sollte jeder für sich selbst gucken.
...und manchmal ist auch zu einem gewissen Zeitpunkt Methode X dran und manchmal Methode Y. ...und manchmal ist es auch gut, sich einfach nur in Ruhe zu lassen!...
Gärtnerin hat geschrieben:In letzter Zeit durfte ich zwei intensive energetische Heilbehandlungen (Reiki-ähnlich) empfangen.
Oh, bei der einen Frau?
Gärtnerin hat geschrieben:Und jetzt sitze ich hier und frage ich mich, ob ich mir lange Zeit das Leben unnötig schwer gemacht habe, nur weil ich glaubte, Heilung müsste fürchterlich schwer sein. Habe ich mir meine ganzen Dramen am Ende alle selbst geschaffen?

Gärtnerin hat geschrieben:Mein Ego, das immer so stolz auf seinen Mut, seinen Kampfeswillen und sein Durchhaltevermögen gewesen ist, fragt sich fassungslos: Darf Heilung wirklich so leicht gehen?!

Ich werde mir noch weitere Energiebehandlungen gönnen..
Ja, mach mal!

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Beitrag Mo., 07.03.2011, 10:51

ENA hat geschrieben:Oh, bei der einen Frau?
Ja, genau da.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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