Essstörung nur langsam besser, Angst vor Reaktion

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Scars
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 08:53

candle. hat geschrieben: So., 27.08.2023, 21:00 Ich denke, dass manche sich dort vernachlässigt fühlen.
Interessanter Gedankengang.

Es hängt natürlich vom Aufbau der Gruppe und den Mitpatienten ab, wie das läuft. Bei uns war es meistens so, dass jemand ein Thema mitgebracht hat, was dann in der Gruppe besprochen wurde. Man konnte sich beteiligen oder nicht beteiligen, wie man wollte. Die Therapeuten haben eigentlich wenig gemacht, die meisten Teilnehmer hatten sowieso noch eine Einzeltherapie dabei.

Wenn man in der Gruppentherapie wie eine Schulklasse zusammen hockt und die Therapeuten alles vorgeben, stelle ich mir das langweilig vor. Da würde ich mich vielleicht auch vernachlässigt fühlen, weil man das was einen selbst gerade beschäftigt, vielleicht nicht so anbringen kann.
Arakakadu hat geschrieben: So., 27.08.2023, 21:08 Tatsächlich habe icb Angst nur mit anorektischen Patienten zusammen zu sein und meine Gedanken sagen ich habs nicht nötig dort zu sein.
Ist das eine Tagesklinik nur für Essstörungen? Manchmal gibt es glaube ich auch gemischte Gruppen. Es kann schon sein, dass du dort auf Menschen triffst, denen es schlechter geht als dir. Dann freu dich doch drüber und sei dankbar, dass du gesünder bist (… bisschen bewusste Provokation von mir ;-) aber das wäre z.B. mein Ansatz mit dem „queen of darkness“-Phänomen umzugehen).
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candle.
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 09:00

Scars hat geschrieben: Mo., 28.08.2023, 08:53 Es hängt natürlich vom Aufbau der Gruppe und den Mitpatienten ab, wie das läuft. Bei uns war es meistens so, dass jemand ein Thema mitgebracht hat, was dann in der Gruppe besprochen wurde. Man konnte sich beteiligen oder nicht beteiligen, wie man wollte. Die Therapeuten haben eigentlich wenig gemacht,
Ich habe zwar noch nie eine Gruppentherapie gemacht, war aber in Selbsthilfegruppen, die wirklich toll waren und ähnlich wie du beschrieben abliefen. Das kann ich auch empfehlen.
Und da ging es keinesfalls so zu, dass man sich gegenseitig runterzog, nein, es ging durchaus auch lustig zu. Davor hatte ich auch eher so eine Anti- Haltung und dachte, wenn die nun alle ihre traurige Geschichte erzählen...

candle
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Arakakadu
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 09:27

Scars ja ich bin gespannt. Habe noch nie Gruppe gemacht. Ich kann halt nie jede Woche zur selben Zeit leider.
Ja es ist eine TK nur für ESS.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 10:36

Arakakadu hat geschrieben: Mo., 28.08.2023, 09:27 Ich kann halt nie jede Woche zur selben Zeit leider.
Ja es ist eine TK nur für ESS.
Ich weiß nicht, wie das bei euch in Österreich läuft... Aber hier in D hast du in der Tagesklinik volles Programm von Mo-Fr von morgens bis nachmittags. Und Klinik heißt eigentlich immer: Du bist krankgeschrieben und arbeitest nicht. Sinn und Zweck der Maßnahme ist ja, dass man sich voll und ganz auf die Therapie einlassen kann und nicht 1000 andere Sachen noch nebenbei erledigen muss. Da machst du auch mehr als 1x pro Woche zur Gruppe zu gehen, das ist ja eingebettet in jede Menge anderer Maßnahmen: körperorientierte Angebote, Kunst/Musik-Therapie, Psychoedukation, Sport und Bewegung, usw.

Oder ist das einfach eine ambulante Gruppentherapie für Essstörungen? Falls ja, welchen Sinn macht es, daran teilzunehmen, wenn du schon von vorneherein weißt, dass du nicht bereit bist, dir jede Woche dafür die Zeit zu nehmen?
Dann bringt das alles höchstwahrscheinlich gar nix und ist auch wieder nur verschwendete Zeit und Geld.

Was sagen denn die Verantwortlichen dort dazu, dass du keine regelmäßige Teilnahme zusagen kannst und das nur mit einer halben Pobacke absitzen willst? Hier in D wäre das für die meisten Gruppen ein KO-Kriterium, da würdest du in die Gruppe gar nicht reinkommen. Damit verpasst du ja nicht nur ständig Sitzungen, du bringst auch jedesmal aufs Neue Unruhe in die Gruppe hinein, weil du dort nie richtig ankommst, was für die Mitpatienten ja auch extrem doof ist. Ich hätte als Gruppenteilnehmerin jedenfalls keine Lust darauf, dass der Gruppenprozess durch sowas ständig zurück auf Los geht.

Vielleicht musst du mal anfangen, deine Prioritäten zu sortieren. Deine Störungen werden jedenfalls nie verschwinden oder dauerhaft besser werden, wenn du das alles nur halbherzig wie eine Art Neben-Hobby betreibst.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 10:55

also ich hoffe mal das ist jetzt hier ein Missverständnis und der TE ist klar was Tagesklinik bedeutet.
Und sie meint sie hat nur im Alltag - vielleicht wegen Arbeitszeiten - keine Möglichkeit jede Woche an einer Gruppe teilzunehmen.
Aber auch hier gilt: Prioritäten setzen. Ausreden sehr selbstkritisch hinterfragen. Meist bedeutet "geht nicht" nur "ich will nicht"

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lisbeth
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 11:07

Ah ok, chrysokoll, hast Recht. Man kann das auch anders verstehen....
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Arakakadu
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 11:27

Lisbeth
Das ist eine richtige tagesklinik nur für Menschen mit essstörungen. Es gibt Gruppe, Achtsamkeit, Yoga, Körperwahrnehmung, und so Sachen und dann noch immer von 9-15 Uhr täglich nur tagesklinik. Man plant gemeinsam in einem 3 Terminen, clearing Gespräch, dann Psychotherapeutin und dann nocb Diätoligin. Ich wurde also ganz genau "angeschaut und untersucht" habe auch einen Fragebogen für ne Diagnose ausfüllen müssen so wie auch bei der stationären. Mein Plan ich mit September zu beginnen und schnuppertermine hatte ich schon, jetzt warte ich gerade erneut. Bin halt eine die immer kalte Füße bekommt und das haben die gemerkt und mich dann kontaktiert. An sich fühle ich mich sehr wohl. Ich muss mich nur überwinden

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 11:30

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 28.08.2023, 10:55 also ich hoffe mal das ist jetzt hier ein Missverständnis und der TE ist klar was Tagesklinik bedeutet.
Und sie meint sie hat nur im Alltag - vielleicht wegen Arbeitszeiten - keine Möglichkeit jede Woche an einer Gruppe teilzunehmen.
Aber auch hier gilt: Prioritäten setzen. Ausreden sehr selbstkritisch hinterfragen. Meist bedeutet "geht nicht" nur "ich will nicht"
Ja genau. Zb ist dort jeden Dienstag 16 Uhr Gruppe. Ich arbeite aber manchmal am Dienstag. Also. Ist es zb 1 x im Monat nicht möglich wenn icb Pech habe 2x. Man kann entweder nur die Kurse besuchen oder nur die tagesklinik. Wo es um Essen und zubereitung und aushalten nicht erbrechen etc geht. Das entscheiden die dann im Gespräch was du brauchst. Bei mir haben sie gessgt sie hätten gerne bzw würden mir anfangs auf jeden Fall beides vorschlagen. Also wirklich den ganzen Tag, jeden Tag dort sein.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 11:33

Aber man hat dort keine einzeltherapie machen. Also nur Gruppenosychotherapie. Es sind dort aber auch Sozialarbeiter und Diätoligen. Ich MUSS aber quasi in einzeltherapie bleiben bei meinem Therapeuten weil sie meinen dass sehr viel hochkommen kann. Und sonst darfst du dort gar nicht anfangen. Das ist so ne voraussetzung.

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Shukria
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 11:49

Also du startest jetzt mit der einen Gruppe auch damit du dich schon ein bissel eingewöhnen kannst und irgendwann September oder falls es sich verzögert Oktober, wechselst du in das tagesklinische Programm. Und wie lange ist Tagesklinik geplant?

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 12:11

Arakakadu hat geschrieben: Mo., 28.08.2023, 11:30
Ja genau. Zb ist dort jeden Dienstag 16 Uhr Gruppe. Ich arbeite aber manchmal am Dienstag.
es ist aber wie lisbeth sagte wirklich überhaupt nicht sinnvoll nur manchmal an einer Gruppe teilzunehmen.
Und es ist auch nicht fair den anderen Teilnehmerinnen gegenüber.
Aber wenn das jetzt sowieso nur zum Eingewöhnen ist und du dann fest und gantags in die Tagesklinik gehst dann ist das was anderes.
Wie lange ist denn der Aufenthalt in der Tagesklinik geplant?

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 12:38

Leute das ist vl einfach anders als so wie ihr es kennt.
Man ist entweder ganz eingebettet in die tagesklinik (mir wird beides empfohlen
Kombination weils halt nicht so mild ist) und es gibt auch Leute die nur nachmittags die Angebote machen. Man kann sich dann 1 Monat davor für unterschiedliche Sachen anmelden. Aber es gibt eben begrenzt Plätze generell. Also wenn würde ich das schon regelmäßig machen aber mein Dienstplan erlaubt mir das leider nicht und da gibt's auch noch Kinder. Was auch nach wie vor der Grund ist (und nicht nur die familiäre Situation) warum ich nicht einfach mal 10 Wochen weg kann. Aber das soll hier kein Thema sein.
Die tagesklinik startet wenn ich die schnuppertermine wahrgenommen habe aber es ist freiwillig und ich darf dann auch nein sagen aber laut denen wäre es gut und wichtig das anzugehen. Und der Herbst wird ruhiger und ist glaube ich eine gute Zeit dafür. Die Länge sieht man dann im Verlauf das kann man nicht sagen. Stationär meinten sie 6 Wochen ist in meinem Fall zu kurz eher doppelt so lange. Das machte mir Angst und ich bin abgesprungen aber auch da bin ich auf Der Warteliste. Es ist alles nicht so einfach

Und außerdem bin ich wieder die 3 Woche kotz frei. Es ist für mich fast unglaublich das gerade zu schaffen. Und dann denk ich mir "Ach... Brauch ja eh keine tagesklinik" ich weiß dass das ein Quatsch ist. Aber ich war noch nie so gut unterwegs und. Bin total stolz auf mich.,, 😁😁

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Louna
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 13:24

Du widersprichst Dich in fast allen Beiträgen von Dir.
Das verwirrt mich sehr.

Eine Tagesklinik ist eine Klinik wo Du stationär von früh bis Nachmittags mit Terminen eingeplant bist und abends und nachts zu Hause bist.
Gruppenangebote sind Gruppen die einmal oder mehrmals statt finden in der Woche.

Dir wird die Tagesklinik empfohlen und nun geht es Dir wieder gut?! Das verstehe ich nicht.
Gestern ging's Dir noch so total schlecht.
Wenn eine Klinik merkt dass Du gar nicht ernsthaft etwas bearbeiten und verändern magst, dann sagen die auch dass Du es lassen sollst, denn die Plätze sind dann für Menschen die Hilfe benötigen und nicht heute gut und morgen schlecht sagen.
Ambivalenzen gibt es in fast jedem psychischem Stöungsbild, das kennen die Klinikleute zur Genüge, aber ich habe das Gefühl dass Du gar nicht ernsthaft etwas verändern möchtest. Aber das wurde hier ja schon mehrfach gesagt.

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Louna
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 13:33

Um zum Thema etwas zu schreiben:

Meine Essstörung wurde nicht besser als ich an traumatischen Situationen gearbeitet habe. Sie wurde eher schlechter.
Sie wurde besser oder wenigstens nicht schlechter, als ich mir bewusst wurde, was ich möchte.
Was im Leben möchte ich erreichen?
Habe ich Ziele und Wünsche?
Möchte ich das alles so bleibt?
Möchte ich sterben und mich auflösen?
Kann ich überhaupt benennen was ich möchte?
Brauche ich Hilfe?
Brauche ich außerhalb der Therapie Ansprechpartner um dem Leben einen Sinn zu geben?
Brauche ich anderweitige Hilfe um den Körper nicht zu ruinieren?
Ist ein Krankenhaus ansprechbar wenn der Körper schlapp macht und mich nicht aus lacht?

Heute bin ich immer noch essgestört, sehr sogar. Ich bin weit weg von Heilung oder wie man das nennt, aber ich rede darüber mit fast niemandem. Und das ist OK. Ich leide nicht (zumindest nicht zwangsläufig).

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 28.08.2023, 13:48

Arakakadu hat geschrieben: Mo., 28.08.2023, 12:38 Also wenn würde ich das schon regelmäßig machen aber mein Dienstplan erlaubt mir das leider nicht und da gibt's auch noch Kinder. Was auch nach wie vor der Grund ist (und nicht nur die familiäre Situation) warum ich nicht einfach mal 10 Wochen weg kann. Aber das soll hier kein Thema sein.
also wieder: Wasch mich aber mach mich nicht nass...
Wieder würdest du ja total gerne, aber dann tausend Ausreden warum du nicht wirklich dahin gehen kannst sondern nur so nebenbei ein wenig reinschnuppern

Doch, man kann zehn Wochen weg sein. Wenn man die Entscheidung trifft, wenn man die psychische Gesundheit als Priorität sieht. Man kann natürlich auch tausend Ausreden finden.

Und ja klar, mit Kindern muss man das erst organisieren, was aber bei einer Tagesklinik machbar sein sollte und mit Mann.
Letztlich leiden ja auch deine Kinder massiv unter der Situation, allein deshalb wäre es sinnvoll das alles mal konzentriert anzugehen.

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