Abhängigkeit unaushaltbar/Panik

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 09:19

Bilderbuch hat geschrieben: Do., 08.07.2021, 16:18 Vielleicht ist es eher der Kontrollinstinkt, der das Vertrauen vernichtet, weil es unbekannt ist?
Ich würde eher denken, dass sich Vertrauen in der Vergangenheit sehr, sehr oft als riesiger Fehler herausgestellt hat. Da Menschen aus ihren Fehlern lernen und sie nach Möglichkeit nicht wiederholen, wird irgendwann kein weiterer Versuch mehr unternommen.
Das ist auch mein Thema, unter anderem.
Und da kann der Therapeut sich auf den Kopf stellen, es wird niemals Vertrauen geben. Nicht, weil es unbekannt ist, sondern weil es zu oft ein Fehler war. Und manchmal ein Fehler mit sehr schlimmen Konsequenzen.

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Solage
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:19

Montana hat geschrieben: Do., 29.07.2021, 09:19

Und da kann der Therapeut sich auf den Kopf stellen, es wird niemals Vertrauen geben. Nicht, weil es unbekannt ist, sondern weil es zu oft ein Fehler war. Und manchmal ein Fehler mit sehr schlimmen Konsequenzen.
Da muss dann an der Mentalisierung gearbeitet werden!

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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:27

Was meinst du damit?

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saffiatou
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:28

Da stimme ich dir nicht zu, Solage. Mit Mentalisierung hat das nicht zu tun, sondern mit Erfahrung, ich kenne das auch und bin extrem misstrauisch. Ich vertraue niemandem, aus gutem Grund!

Ein Therapeut kann dafür sorgen, das ist viel und harte Arbeit, dass man ihm etwas vertraut, vielleicht etwas mehr. Er kann das Menschenbild ein wenig verändern, aber Vertrauen bedeutet, sich in Abhängigkeit und Gefahr begeben. Ich werde nie wieder jemandem wirklich vertrauen. Etwas, in Abstufungen, aber das war‘s.

Der Begriff Mentalisierung ist mir auch zu theoretisch. Weil Vertrauen ist nichts theoretisches. Das wäre das gleiche, wie imaginationsübungen die ich als vollkommen Quatsch empfinde. Mein Vertrauen liegt darin begründet, wie Menschen mich behandelt haben, mich verletzt haben, mich gequält, alleine und immer wieder im Stich gelassen haben. Wie Menschen mich betrogen und ausgenutzt haben…. Das kann nicht mit Mentalisierung wieder gerade gebogen werden. Die Menschen müssen sich ändern, weniger egoistisch, weniger bösartig, weniger grausam, verlogen….
never know better than the natives. Kofi Annan

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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:42

Aha, Solage meint ernsthaft, Vertrauen sei der gesunde Normalzustand und durch Nachdenken könne man darauf kommen, dass es angemessen sei, anderen Menschen zu vertrauen? Verstehe ich das richtig?
Diese Möglichkeit, also dass es so gemeint sein könnte, hatte ich ehrlich gesagt verworfen, weil es total absurd ist. Darum meine Nachfrage.

PS: Mein Menschenbild wird der Therapeut ganz sicher nicht verändern. Er könnte allerhöchstens erreichen, dass ich ihn als Ausnahme von der Regel betrachte. Auf andere Menschen wäre das nicht übertragbar.
Zuletzt geändert von Montana am Do., 29.07.2021, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.


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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:50

Suchmaschinen nutzen kann ich auch und mir ist auch der Begriff bekannt. Ich habe nicht das geringste Problem mit "Mentalisierung", wenn ich auch den Begriff nicht mag.
Ich WEISS aber aus Erfahrung, dass Menschen gefährlich sind. Dieses Wissen ist nicht löschbar und ich will das auch gar nicht.

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Solage
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:52

Montana hat geschrieben: Do., 29.07.2021, 21:42
PS: Mein Menschenbild wird der Therapeut ganz sicher nicht verändern. Er könnte allerhöchstens erreichen, dass ich ihn als Ausnahme von der Regel betrachte. Auf andere Menschen wäre das nicht übertragbar.
Hallo Montana, ich habe nicht nur in der Therapie, sondern auch in anderen menschlichen Kontakten in`s Klo gegriffen.
Aber eben nicht NUR in die Scheizze!

Wenn ich die Vorstellung habe, dass ich nie und niemals vertrauen kann, dann macht mich das unendlich traurig!
Dann würde ich auch den übergriffigen Menschen in meiner Lebensgeschichte so viel Raum einräumen, ihnen zuspielen und dadurch gefangen sein, dass ich auch vertrauenswürdigen Menschen nicht mehr vertraue! Ist doch dann übel und vertrackt!

Weil, ich traue mir nicht mehr zu, dass ich erkennen kann, wer mir wohlgesonnen ist und dies kann auch eine iIentifikation mit dem Aggressor sein. Der Aggressor hat mich weiterhin im Griff!

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Solage
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:56

Montana hat geschrieben: Do., 29.07.2021, 21:50 Dieses Wissen ist nicht löschbar und ich will das auch gar nicht.
Sehe ich auch so, dass Menschen gefährlich sind.
Ich glaube auch, dass es richtig, richtig böse Menschen gibt!

Aber ich glaube genauso, dass es auch gute Menschen gibt, die mir wohlgesonnen sind.
Nicht, weil ich blöde und blauäugig bin, sondern die entsprechende Erfahrung mache.

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saffiatou
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Beitrag Do., 29.07.2021, 22:06

Nicht zu vertrauen dient meiner Sicherheit . Außerdem gibt es Abstufungen. Eine Freundin hat unsere über 10 Jahre dauernde Freudenstadt aufgelöst, weil ich nicht bereit bin ihr zu 100% zu vertrauen. Man kann Vertrauen schenken aber doch nicht fordern und genau ihre Handlungen zeigen doch, dass es besser ist nicht zu vertrauen, jedenfalls nicht vollständig. Aber sie kannte nur vollständig oder gar nicht und sie hatte kein Verständnis für mich oder meine Geschichte, obwohl sie diese kannte.

Nein ich identifiziere mich nicht mit dem Aggressor, ich schütze mich vor ihm. Ich lasse mich je wieder ausnehmen und über das Ohr hauen.
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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 22:07

Es gab aber überhaupt keinen "Aggressor" und schon gar den DEN. Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der es keine vertrauenswürdige Person gab. Wenn jemand nicht vertrauenswürdig ist, dann ist aber nicht immer Bosheit der Grund. Das gibt es natürlich, aber die allermeisten sind einfach stumpf und dumm.
Nur ein Beispiel, das auf mich nicht zutrifft: das misshandelte Kind vertraut sich einem Lehrer an und dem fällt nichts besseres ein, als darüber die Eltern zu informieren, die die Täter sind.
Ich habe weitreichende Beobachtungen angestellt als Kind und wusste sehr genau, wer sich wie verhält je nach Alkoholpegel und je nach Anwesenheit welcher anderen Person. Und dass jeder Wechsel dieser Konstellation unvorhergesehene Dinge mit sich bringen kann.
Und dass Verhalten, das so wirkt als sei einem jemand wohlgesonnen immer dazu führt, dass man einen Preis dafür zu zahlen hat. Da wird einem quasi ohne Absprache eine neue Waschmaschine geliefert und den geforderten Wucherpreis muss man akzeptieren. Bei der 42. Waschmaschine kennst du zwar die Masche, mietest aber eine Lagerhalle an, weil sonst der Schlägertrupp kommt.

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saffiatou
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Beitrag Do., 29.07.2021, 22:11

Oh, Montana, das mit dem Lehrer habe ich auch erlebt! Das ist so schrecklich und ich wurde als Lügnerin dargestellt. Der Lehrer hat sich mit meiner Mutter ins Wohnzimmer zurückgezogen und „nett unterhalten“ am Schluss kam heraus, dass ich übertreibe und eine lebhafte Phantasie habe. Dann gab es noch eine Spende für die Schule und alles gut! Ich habe mich danach keinem Erwachsenen mehr anvertraut. Das war sicherer.
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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 22:15

Bei mir war es einmal ein Arzt, der sofort meinen Vater anrief und ihm mitteilte, ich hätte psychische Probleme. Vielleicht hatte er die Vorstellung, ich bekäme dadurch Hilfe? Keine Ahnung. Ich bekam eine Menge Ärger, weil ich das Außenbild der Familie beschädigt hatte.

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saffiatou
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Beitrag Do., 29.07.2021, 22:28

Ja, das gute Bild muss ja unter allen Umständen gewahrt bleiben. 😈 niemand darf den Teppich anheben, unter dem der Dreck liegt. Auf mich prasselt gerade der ganze Hass meiner Familie ein, weil ich mich traue Wahrheiten auszusprechen und öffentlich zu machen, diese von denen natürlich geleugnet werden. Ich bin die Psycho….

Das ist ein so dummes Handeln, der Ärzte und Lehrer, ich hoffe die Agieren heute geschickter und verantwortungsvoller.
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Solage
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Beitrag Do., 29.07.2021, 22:36

Montana hat geschrieben: Do., 29.07.2021, 22:07
Nur ein Beispiel, das auf mich nicht zutrifft: das misshandelte Kind vertraut sich einem Lehrer an und dem fällt nichts besseres ein, als darüber die Eltern zu informieren, die die Täter sind.
Das tut mit sehr leid!

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