Beschwerde Psychotherapeutenkammer

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3633

Beitrag Fr., 29.05.2020, 16:47

LSeneca hat geschrieben: Fr., 29.05.2020, 15:59 meine Therapeutin behauptet nun, sie würde unter PTBS-Symptomen leiden... Es wird einfach alles exakt umgedreht, aber ich glaube, sie glaubt sich das wirklich. Bestimmt findet sie einen netten Kollegen, der ihr diese Diagnose schriftlich gibt.

LG LSeneca
Wie bitte? Hast du die angeblich verursacht? Das ist der Hammer! Solche Therapeuten gehören aus dem Verkehr gezogen.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Fr., 29.05.2020, 18:06

Soweit ich das Schreiben des gegnerischen Anwaltes verstehe, deutet meine ehemalige Therapeutin die Beschwerdeverfahren als "Stalking" und begründet damit ihre PTBS Diagnose. Es wird auf ein Buch hingewiesen, das Therapeuten zu Opfern ihrer Patienten macht. In dem Buch werden allerdings Fälle beschrieben, in denen Patienten ihrem Therapeuten nachstellen, ihn anrufen, Nachrichten schreiben, die Post klauen, in die Praxis einbrechen, den Keller anzünden und einen Sprengsatz in der Garage deponieren!

Ich habe lediglich Beschwerdeverfahren eingeleitet und vor den Institutionen versucht, auf das missbräuchliche Verhalten meiner ehemaligen Therapeutin aufmerksam zu machen. Meine Therapeutin sieht sich hiervon offensichtlich so sehr bedroht, dass sie um ihr Leben fürchtet.

Und ich glaube ihr das sogar. Kritik ist für sie so überwältigend, dass sie sich absolut vernichtet sieht. Für sie scheint das genauso bedrohlich zu sein, wie für einen gesunden Therapeuten das Vorfinden eines Sprengsatzes in seiner Garage.

Das ändert aber nichts daran, dass dieses Anwaltsschreiben Tatsachen verdreht und mich verleumdet.

Benutzeravatar

Anna-Luisa
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2908

Beitrag Fr., 29.05.2020, 18:11

LSeneca hat geschrieben: Fr., 29.05.2020, 18:06 Soweit ich das Schreiben des gegnerischen Anwaltes verstehe, deutet meine ehemalige Therapeutin die Beschwerdeverfahren als "Stalking" und begründet damit ihre PTBS Diagnose. Es wird auf ein Buch hingewiesen, das Therapeuten zu Opfern ihrer Patienten macht. In dem Buch werden allerdings Fälle beschrieben, in denen Patienten ihrem Therapeuten nachstellen, ihn anrufen, Nachrichten schreiben, die Post klauen, in die Praxis einbrechen, den Keller anzünden und einen Sprengsatz in der Garage deponieren!
Gut, dass du nur über deinen Anwalt mit ihr kommunizierst. Ich denke mal, dass die Therapeutin sich so erst recht unglaubwürdig macht....

Magst du den Buchtitel verraten?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Fr., 29.05.2020, 18:11

Ich weiß nicht, ob ich das mit Humor sehen soll, oder mich wirklich auf so ein Schreiben einlassen muss. Mir ist fast danach, meinen Anwalt zu bitten, ihr Gute Besserung von mir ausrichten zu lassen, sofern dies keinem Schuldgeständnis gleichkommt.

Werbung

Benutzeravatar

Anna-Luisa
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2908

Beitrag Fr., 29.05.2020, 18:13

Das würde ich nicht machen. Wenn du sachlich bleibst, wird sie am ehesten Probleme bekommen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Fr., 29.05.2020, 18:15

Das Buch bzw. die Diplomarbeit heißt "Psychotherapeuten als Opfer von Stalking".

Allen Patienten, die Grenzverletzungen in Psychotherapie erlebt haben, möchte ich aber an dieser Stelle eine Triggerwarnung aussprechen!!

Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3633

Beitrag Fr., 29.05.2020, 18:29

LSeneca hat geschrieben: Fr., 29.05.2020, 18:11 oder mich wirklich auf so ein Schreiben einlassen muss. Mir ist fast danach, meinen Anwalt zu bitten, ihr Gute Besserung von mir ausrichten zu lassen, sofern dies keinem Schuldgeständnis gleichkommt.
Keinesfalls, immer sachlich bleiben, so bleibst du auch glaubwürdig! Die Behauptungen wegen Stalking sind vollkommen irrsinnig, denn dann würde jeder der sein Recht wahrnimmt und einen Anwalt beauftragt als starker bezeichnet. Die Frau lebt in einer anderen Realität und muss das behaupten, denn sonst müsste sie zugeben, dass sie dich falsch behandelt hat.
never know better than the natives. Kofi Annan

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag So., 14.06.2020, 21:21

Danke Saffiatou!

Ich warte auf eine Rückmeldung meines Anwaltes. Ist leider alles sehr zeitintensiv.
Manchmal traue ich mich gar nicht, anderen Therapeuten/Behandlern von den Beschwerdeverfahren gegen meine ehemalige Therapeutin zu berichten, weil ich Sorge habe, dass sie mir gegenüber dann misstrauisch werden. Durch diesen Stalking-Vorwurf wird das ganze nicht besser. Ich möchte darüber reden, aber habe Angst, dass ein neuer Therapeut/Behandler diesen Vorwurf glauben könnte. Kann das jemand verstehen? Wie kann ich darüber berichten, ohne mich selbst fragwürdig zu machen?

LG LSeneca

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Mo., 15.06.2020, 12:11

Stalking ist in D mittlerweile strafbar, sie bezichtigt dich also einer Straftat, was Verleumdung ist.

Ich würde mal zur Polizei gehen mit dem Schreiben vom Anwalt und dich beraten lassen ob man gegen sowas vorgehen kann. Evtl kann man sie wegen Verleumdung anzeigen oder eine Klage auf Unterlassung dieser Beschuldigungen?

Pathologische Narzissten reagieren leider extrem wenn man ihre Spielchen durchkreuzt.

Benutzeravatar

Anna-Luisa
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2908

Beitrag Mo., 15.06.2020, 12:56

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 12:11 Stalking ist in D mittlerweile strafbar, sie bezichtigt dich also einer Straftat, was Verleumdung ist. Evtl kann man sie wegen Verleumdung anzeigen oder eine Klage auf Unterlassung dieser Beschuldigungen?
Nein. Verleumdung wäre es, wenn sie öffentlich behaupten würde, die TE würde sie stalken. Das war aber offenbar nicht der Fall. Somit besteht kein öffentliches Interesse. Und die Polizei hat aus dem Grund nichts damit zu tun. Beim Anwalt liegt diese Unterstellung richtig.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3693

Beitrag Fr., 26.06.2020, 10:50

LSeneca hat geschrieben: So., 14.06.2020, 21:21 Manchmal traue ich mich gar nicht, anderen Therapeuten/Behandlern von den Beschwerdeverfahren gegen meine ehemalige Therapeutin zu berichten, weil ich Sorge habe, dass sie mir gegenüber dann misstrauisch werden. Durch diesen Stalking-Vorwurf wird das ganze nicht besser. Ich möchte darüber reden, aber habe Angst, dass ein neuer Therapeut/Behandler diesen Vorwurf glauben könnte.
Das kann ich völlig nachvollziehen.
Und ich denke, dass du durchaus auch an Therapeuten geraten wirst, die das wirklich abschreckt.

Wenn ich bei neuen Leuten über die alten Therapie spreche/gesprochen habe, sage ich das sogar dazu - dass ich Angst davor habe, dass geglaubt werden könne, ich würde grundsätzlich alte Therapien/Therapeuten "schlecht machen".

Allerdings gab es von mehrern Gesprächen nur ein einziges, wo ich merkte, da hat jemand keinen Bock darauf, dass eine alte Therapie Thema sein darf. Obwohl auch diese Person ihre Abneigung gegen die alten Therapie kundtat.
Zu dieser Person bin ich dann folglich natürlich nicht gegangen. Da ich mir nie mehr meine Themen vorschreiben lassen werde und mir einzelen Themen nicht verbieten lasse.

Außerdem, willst du zu einem Folgetherapeuten, der sich von deinen alten Geschichten abschrecken lässt?
Der könnte eigentlich in der Lage sein, sich ein eigenes Bild von dir zu machen. Du hast dich ja nicht wegen nichts beschwert! Also, du hattest einfach gute Gründe und es ist/war dein gutes Recht dich zu wehren.

Jeder gescheite Therapeut sollte das doch erkennen und dann auch in der Lage sein, mit dir zusammenzuarbeiten ohne Angst, dass ihn dasselbe ereilt, weil du ach so böser Patient bist. Weil du eben NICHTS Böses getan hast, sondern nur mieses, das dir angetan wurde, nicht einfach so hinnimmst.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Fr., 26.06.2020, 21:52

LSeneca hat geschrieben: Fr., 29.05.2020, 18:06 Soweit ich das Schreiben des gegnerischen Anwaltes verstehe, deutet meine ehemalige Therapeutin die Beschwerdeverfahren als "Stalking" und begründet damit ihre PTBS Diagnose. Es wird auf ein Buch hingewiesen, das Therapeuten zu Opfern ihrer Patienten macht. In dem Buch werden allerdings Fälle beschrieben, in denen Patienten ihrem Therapeuten nachstellen, ihn anrufen, Nachrichten schreiben, die Post klauen, in die Praxis einbrechen, den Keller anzünden und einen Sprengsatz in der Garage deponieren!
Ich möchte hier nichts kürzen!
LSeneca, wenn es doch gar keine Stalkingnachweise gibt wie Briefe, Telefonterror etc. , dann kannst Du Dich tiefenentspannt zurücklehnen!
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 27.06.2020, 06:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Doch, hier wird gekürzt. Ich bitte Dich, Solage, erneut, die Netiquette zu lesen. Fullquoten sind unerwünscht, dies hat der Admin klar so bestimmt.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Sa., 27.06.2020, 19:04

Hallo zusammen,

danke für eure Worte!
Mein Anwalt hat den Stalking-Vorwurf inzwischen zurückgewiesen. Ich glaube nicht, dass meine ehemalige Therapeutin nochmal nachsetzen wird und denke, dass diese Anschuldigung nun vom Tisch sein dürfte. Allmählich wünsche ich mir sehr, dass ein Abschluss in diese Sache kommt. Am Montag geht meine Ausbildung weiter und wird mir alle psychischen Kraftreserven abverlangen. Auch das Durchziehen und Bestehen dieser Ausbildung wäre für mich persönlich ein großer Erfolg über meine Therapeutin, die mich in eine tiefe Regression getrieben hatte.

LG LSeneca

Benutzeravatar

momo fliegenfänger
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 14

Beitrag Fr., 07.05.2021, 15:45

Hallo zusammen,

hat hier jemand Erfahrung damit, einen Therapeuten bei der Kammer zu melden und kann davon berichten?
Ich habe leider schlechte Erfahrungen gemacht und denke, dass mein Therapeut sich falsch verhalten hat. Möchte das hier nicht näher erklären, aber ich überlege, den Therapeuten zu melden.
Jetzt frage ich mich aber, was das überhaupt bringen würde. Wenn sein Verhalten gegen die Berufsordnung verstoßen hat, dann sollte es meiner Meinung nach Konsequenzen geben bzw. zumindest sollte der Fall offiziell angeschaut und entschieden werden.
Ich frage mich aber auch, welche Chance man da als „kleiner, psychisch angeschlagener Patient“ gegen einen Psychotherapeuten mit fundierter Ausbildung hat. Es wird doch kein Therapeut in der Akte schreiben und zugeben, etwas falsch gemacht zu haben, wenn Konsequenzen drohen? Und kann es bestimmt auch so darstellen können, als hätte ich unrecht.

Wie ging es euch damit? Wie lange dauert so ein Verfahren (nennt man das so?) überhaupt und bekommt man am Ende mitgeteilt, wie es ausgeht? Ich habe auch die Sorge, dass ich mich dadurch nur umso mehr damit beschäftige und nicht damit abschließen kann. Andererseits denke ich aber auch, dass es vielleicht nötig ist, um überhaupt damit abschließen zu könne, weil mir sonst immer weiter ein „was wäre wenn“ im Kopf herumgeistert. Und wenn das, was da in meiner Therapie abgelaufen ist, falsch war, dann sollte es auch Konsequenzen geben, alleine um andere Patienten davor zu schützen, oder?
Wie ihr vielleicht merkt, bin ich sehr unentschlossen.

Ich bin dankbar für jeden, der seine Gedanken dazu mit mir teilen würden

Liebe Grüße :)

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag Fr., 07.05.2021, 16:19

du könntest dich zunächst an den Ethikverein wenden und dort erst einmal besprechen und klären was deine Möglichkeiten sind.
Die Ambivalenz verstehe ich übrigens sehr gut, das ist, egal was vorgefallen ist, ein sehr schwieriges Thema

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag