Transgenerationale Traumatisierung
Um eine Lösung zu finden, besser vorbeugen zu können. Gesamtgesellschaftlich, nicht individuell.
Individuell kann es aber auch hilfreich sein solche Erkenntnisse für sich mit zu berücksichtigen weil es achtsamer macht in Richtung: Wie verhalte ich selbst mich eigentlich in bestimmten Situationen? Gehe ich unter Umständen auch aggressiv und gewaltsam mit Menschen um die mir im Grunde gar nichts getan haben wenn ich getriggert werde? Sehe ich meine eigenen blinden Flecken ausreichend oder verdränge ich die unter Umständen auch? Gibt es da auch bei mir selbst unter Umständen einen "Nachholbedarf" in Sachen "Menschlichkeit"?
Es wiederholt sich ja nicht alles 1:1, kann sich auch von Generation zu Generation "verlagern".
Ohne zu reflektieren welchen Part man selbst in dem "System" hatte und vielleicht noch immer hat ohne es bewusst zu bemerken keine Veränderung meiner Meinung nach, nur weil man keinen Kontakt mehr zu jemandem hat ist man ja nicht auch automatisch nicht mehr "Teil des Systems". Die Auswirkungen bleiben ja dennoch bestehen, auch ohne Kontakt, solange bis man selbst sie bearbeitet hat und da WIRKLICH raus ist weil man sich gelöst hat, es reflektiert und bearbeitet hat.
Auch diese gern genommene "Opferrolle" ist zB. ein "weiterhin Teil des Systems sein" weil einen der "zelebrierte Opferstatus" an die Vergangenheit/Täter bindet und dann die Gefahr besteht dass man Menschen zu Tätern macht die gar keine Täter in einem tatsächlich schuldhaften Sinne sind. Also zB. Leute angreift die einen darauf hinweisen dass man heute eben KEIN Opfer mehr ist sondern sich selbst helfen kann, gestalten kann. Dass die Ohnmacht und Hilflosigkeit der Vergangenheit angehört und auch dort verortet werden sollten.
Da gibt es ja wirklich viele "Verschiebungsmöglichkeiten", aber solange sich die Folgen nur verlagern und verschieben solange geht es eben auch weiter...anders dann, aber das erfahrene Leiden wird dennoch weitergegeben und erzeugt so auch neues Leid.
Individuell kann es aber auch hilfreich sein solche Erkenntnisse für sich mit zu berücksichtigen weil es achtsamer macht in Richtung: Wie verhalte ich selbst mich eigentlich in bestimmten Situationen? Gehe ich unter Umständen auch aggressiv und gewaltsam mit Menschen um die mir im Grunde gar nichts getan haben wenn ich getriggert werde? Sehe ich meine eigenen blinden Flecken ausreichend oder verdränge ich die unter Umständen auch? Gibt es da auch bei mir selbst unter Umständen einen "Nachholbedarf" in Sachen "Menschlichkeit"?
Es wiederholt sich ja nicht alles 1:1, kann sich auch von Generation zu Generation "verlagern".
Ohne zu reflektieren welchen Part man selbst in dem "System" hatte und vielleicht noch immer hat ohne es bewusst zu bemerken keine Veränderung meiner Meinung nach, nur weil man keinen Kontakt mehr zu jemandem hat ist man ja nicht auch automatisch nicht mehr "Teil des Systems". Die Auswirkungen bleiben ja dennoch bestehen, auch ohne Kontakt, solange bis man selbst sie bearbeitet hat und da WIRKLICH raus ist weil man sich gelöst hat, es reflektiert und bearbeitet hat.
Auch diese gern genommene "Opferrolle" ist zB. ein "weiterhin Teil des Systems sein" weil einen der "zelebrierte Opferstatus" an die Vergangenheit/Täter bindet und dann die Gefahr besteht dass man Menschen zu Tätern macht die gar keine Täter in einem tatsächlich schuldhaften Sinne sind. Also zB. Leute angreift die einen darauf hinweisen dass man heute eben KEIN Opfer mehr ist sondern sich selbst helfen kann, gestalten kann. Dass die Ohnmacht und Hilflosigkeit der Vergangenheit angehört und auch dort verortet werden sollten.
Da gibt es ja wirklich viele "Verschiebungsmöglichkeiten", aber solange sich die Folgen nur verlagern und verschieben solange geht es eben auch weiter...anders dann, aber das erfahrene Leiden wird dennoch weitergegeben und erzeugt so auch neues Leid.
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Dazu muss man mE nie etwas von transgenerationalen Traumata gehört haben.mio hat geschrieben: ↑Sa., 19.10.2019, 10:35
Individuell kann es aber auch hilfreich sein solche Erkenntnisse für sich mit zu berücksichtigen weil es achtsamer macht in Richtung: Wie verhalte ich selbst mich eigentlich in bestimmten Situationen? Gehe ich unter Umständen auch aggressiv und gewaltsam mit Menschen um die mir im Grunde gar nichts getan haben wenn ich getriggert werde? Sehe ich meine eigenen blinden Flecken ausreichend oder verdränge ich die unter Umständen auch? Gibt es da auch bei mir selbst unter Umständen einen "Nachholbedarf" in Sachen "Menschlichkeit"?
Und damit beschäftigst du dich?
Im Moment sehe ich eher als individuelle Selbstreflektion, dass an anderen Menschen herangetragen wird, die ihre Täter nicht verstehen möchten, dass das aber in ihrer Verantwortung läge... ungeachtet der Tatsache, ob überhaupt jemand zu Schaden gekommen ist und welche Muster jemand hat (wenn überhaupt).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ja, mich beschäftigen solche Fragen. Weil es mich interessiert wie "Täterschaft" überhaupt entsteht, was alles Täterschaft/Gewalt sein kann und meint? Wo es anfängt "schädlich" zu werden, für andere, für einen selbst?
Aber auch um zu verstehen woher bestimmte Ängste und Schuldgefühle die ich nicht zuordnen kann oder auch Verhaltensweisen meiner Mutter die ich einfach nicht verstehen kann kommen. Mich interessieren diese Zusammenhänge einfach, sowohl auf einer abstrakten als auch einer persönlichen Ebene.
In meiner Familie lässt sich da vieles auch sehr gut beobachten, weil gerade die "Kriegsprägungen" sehr unterschiedlich sind. Die Familie meines Vater hatte wenn zB. deutlich weniger unter dem Krieg zu leiden als die Familie meines Vaters, war deutlich weniger "Vaterlandstreu", meine Oma väterlicherseits war zB. auch nicht von dieser Johanna Haarer "Pädagogik" beeinflusst, meine Oma mütterlicherseits hingegen sehr. Da stand auch die "Vaterlandstreue" stärker auf dem "Programm", der Familie ging es deutlich schlechter vor und während dem Krieg, da war mehr Not, mehr "Bedürftigkeit", mehr "Obrigkeitssehnsucht" vorhanden. Entsprechend hatte sie auch mehr unter dem Krieg zu leiden.
Das spiegelt sich auch im Verhalten und in den Fähigkeiten wieder. Während in der Familie meines Vaters ein emphatischer, liebevoller Umgang dominierte, dominierte in der Familie meiner Mutter ein "harter", wenig verständnisvoller und kaum emotionaler Umgang in dem auch Gewalt in unterschiedlichsten Ausprägungen zur Tagesordnung gehört.
Das kann man auch noch weiter beobachten, nämlich bei mir und meinen Geschwistern im Vergleich zu meinem Cousin mütterlicherseits. Während bei uns zu Hause der "Familienstil" meines Vaters dominiert (auch, weil wir nah an seiner Familie dran wohnten und es da deutlich mehr Einfluss gab), dominierte bei der Schwester meiner Mutter der "Familienstil" der Familie meiner Mutter. Zum einen ist meine Tante selbst sehr dominant was die "Weitergabe" dieses Stils angeht, zum anderen wohnte sie mit ihrer Familie in direkter Nähe zu ihrer Herkunftsfamilie und so gab es auch da mehr Einfluss durch diese "Seite".
Zu sehen wie stark sich das durch die Generationen zieht, was da an "Fähigkeiten" und "Unfähigkeiten" weitergegeben wurde bzw. eben nicht ist schon auffällig.
So ist mein Großcousin zB. jemand der sich für besonders "gut" hält, sich stark in der Kirchengemeinde engagiert etc., aber gleichzeitig vermeintlich schuldige Menschen direkt vorverurteilt, überhaupt viel urteilt, in Diskussionen nur schlecht andere Meinungen gelten lassen kann, wenig differenziert denkt sondern eher schwarz-weiss und sich stark an "Organisationen" orientiert die er für "gut" hält ohne auch solche Organisationen mal kritisch zu hinterfragen.
Er selbst bemerkt das aber ebensowenig wie seine Oma (die Schwester meiner Mutter) die sich auch für sehr gut hält und denkt dass sie immer das Opfer ihrer bösen Umwelt ist und in einer Tour darüber "herzieht" wie falsch die anderen doch alles machen und wie arm sie dran ist. Bei ihr nimmt er das wahr, aber bei sich selbst nicht, weil er ja zu den "Guten" gehört. Dass seine Oma das auch so sieht kapiert er irgendwie nicht und er kapiert auch nicht, dass sich sein Verhalten da gar nicht so groß unterscheidet.
Meine Nichte und mein Neffe wiederum sind da ganz anders, da lässt sich der Einfluss meiner Mutter/ihrer Herkunftsfamilie kaum noch beobachten obwohl sie auch - ebenso wie mein Großcousin - mit ihr in einem Haus großgeworden sind. Bereits bei mir und meinen Geschwistern ist dieser Einfluss nur gering, bei den beiden ist er kaum noch zu beobachten. Sie sind davon aber eben auch kaum geprägt, auch weil meine Mutter bei ihnen keinen "Erziehungsauftrag" hatte und sich dieses Verhalten bei meiner Mutter vor allem dann zeigt wenn sie glaube "verantwortlich" zu sein und es "richtig" machen zu müssen (was dann schnell dazu führt dass sie es falsch macht) und es auch nur sehr wenig Kontakt zur Familie meiner Mutter gab und dieser auch "offiziell" als "lästig" und "nervig" galt und auch so betrachtet werden durfte. Sie durften diesen "Stil" also schon immer ablehnen und kritisieren und mussten ihm nicht "nachgeben" oder sich ihm "unterordnen".
Für mich ist glasklar, dass es da Zusammenhänge gibt. Das war es schon bevor ich von diesen "Theorien" überhaupt mal was gehört hatte, weshalb ich es auch sehr interessant finde sich damit zu beschäftigen und es begrüße dass sich damit in den entsprechenden Fachkreise vermehrt beschäftigt wird.
Aber auch um zu verstehen woher bestimmte Ängste und Schuldgefühle die ich nicht zuordnen kann oder auch Verhaltensweisen meiner Mutter die ich einfach nicht verstehen kann kommen. Mich interessieren diese Zusammenhänge einfach, sowohl auf einer abstrakten als auch einer persönlichen Ebene.
In meiner Familie lässt sich da vieles auch sehr gut beobachten, weil gerade die "Kriegsprägungen" sehr unterschiedlich sind. Die Familie meines Vater hatte wenn zB. deutlich weniger unter dem Krieg zu leiden als die Familie meines Vaters, war deutlich weniger "Vaterlandstreu", meine Oma väterlicherseits war zB. auch nicht von dieser Johanna Haarer "Pädagogik" beeinflusst, meine Oma mütterlicherseits hingegen sehr. Da stand auch die "Vaterlandstreue" stärker auf dem "Programm", der Familie ging es deutlich schlechter vor und während dem Krieg, da war mehr Not, mehr "Bedürftigkeit", mehr "Obrigkeitssehnsucht" vorhanden. Entsprechend hatte sie auch mehr unter dem Krieg zu leiden.
Das spiegelt sich auch im Verhalten und in den Fähigkeiten wieder. Während in der Familie meines Vaters ein emphatischer, liebevoller Umgang dominierte, dominierte in der Familie meiner Mutter ein "harter", wenig verständnisvoller und kaum emotionaler Umgang in dem auch Gewalt in unterschiedlichsten Ausprägungen zur Tagesordnung gehört.
Das kann man auch noch weiter beobachten, nämlich bei mir und meinen Geschwistern im Vergleich zu meinem Cousin mütterlicherseits. Während bei uns zu Hause der "Familienstil" meines Vaters dominiert (auch, weil wir nah an seiner Familie dran wohnten und es da deutlich mehr Einfluss gab), dominierte bei der Schwester meiner Mutter der "Familienstil" der Familie meiner Mutter. Zum einen ist meine Tante selbst sehr dominant was die "Weitergabe" dieses Stils angeht, zum anderen wohnte sie mit ihrer Familie in direkter Nähe zu ihrer Herkunftsfamilie und so gab es auch da mehr Einfluss durch diese "Seite".
Zu sehen wie stark sich das durch die Generationen zieht, was da an "Fähigkeiten" und "Unfähigkeiten" weitergegeben wurde bzw. eben nicht ist schon auffällig.
So ist mein Großcousin zB. jemand der sich für besonders "gut" hält, sich stark in der Kirchengemeinde engagiert etc., aber gleichzeitig vermeintlich schuldige Menschen direkt vorverurteilt, überhaupt viel urteilt, in Diskussionen nur schlecht andere Meinungen gelten lassen kann, wenig differenziert denkt sondern eher schwarz-weiss und sich stark an "Organisationen" orientiert die er für "gut" hält ohne auch solche Organisationen mal kritisch zu hinterfragen.
Er selbst bemerkt das aber ebensowenig wie seine Oma (die Schwester meiner Mutter) die sich auch für sehr gut hält und denkt dass sie immer das Opfer ihrer bösen Umwelt ist und in einer Tour darüber "herzieht" wie falsch die anderen doch alles machen und wie arm sie dran ist. Bei ihr nimmt er das wahr, aber bei sich selbst nicht, weil er ja zu den "Guten" gehört. Dass seine Oma das auch so sieht kapiert er irgendwie nicht und er kapiert auch nicht, dass sich sein Verhalten da gar nicht so groß unterscheidet.
Meine Nichte und mein Neffe wiederum sind da ganz anders, da lässt sich der Einfluss meiner Mutter/ihrer Herkunftsfamilie kaum noch beobachten obwohl sie auch - ebenso wie mein Großcousin - mit ihr in einem Haus großgeworden sind. Bereits bei mir und meinen Geschwistern ist dieser Einfluss nur gering, bei den beiden ist er kaum noch zu beobachten. Sie sind davon aber eben auch kaum geprägt, auch weil meine Mutter bei ihnen keinen "Erziehungsauftrag" hatte und sich dieses Verhalten bei meiner Mutter vor allem dann zeigt wenn sie glaube "verantwortlich" zu sein und es "richtig" machen zu müssen (was dann schnell dazu führt dass sie es falsch macht) und es auch nur sehr wenig Kontakt zur Familie meiner Mutter gab und dieser auch "offiziell" als "lästig" und "nervig" galt und auch so betrachtet werden durfte. Sie durften diesen "Stil" also schon immer ablehnen und kritisieren und mussten ihm nicht "nachgeben" oder sich ihm "unterordnen".
Für mich ist glasklar, dass es da Zusammenhänge gibt. Das war es schon bevor ich von diesen "Theorien" überhaupt mal was gehört hatte, weshalb ich es auch sehr interessant finde sich damit zu beschäftigen und es begrüße dass sich damit in den entsprechenden Fachkreise vermehrt beschäftigt wird.
Ich persönlich meine nicht alltägliche Situationen!
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Vielen Dank stern für diesen Beitrag. Genau das verstehe ich auch nicht!stern hat geschrieben: ↑Fr., 18.10.2019, 09:52
Eben... es ist ein Unterschied, aus welcher Ecke man kommt. Du hast viel zu lange versucht übergriffige Menschen zu verstehen... und dich dabei zu sehr zurückgenommen.
Und Leute, die nun auf die Verständnisschiene drücken haben ja auch Kontakte abgebrochen und handeln nicht etwa altruistisch, selbst wenn Verstehen vorhanden ist.
Ich verstehe echt nicht, warum es dann ausgerechent im Faden so bekämpft wird und und derjenige problematisiert wird, der sagt, nööö, auf übergriffige Menschen kann ich verzichten, mache ich nicht mit und muss und will ich auch nicht (mehr) verstehen.
Ich finde es interessant von manchen Usern hier in diesem Thread, auch in der Vergangenheit, zu lesen, die selbst in Therapie gehen mussten, weil z. B. eine ungute Muttererfahrung etc.
Evtl. sogar familiären Kontakt abgebrochen haben.
Jetzt lese ich hier plötzlich Verständnis für versagende, schlimmer noch, übergriffige, sexuell missbrauchende und gewalttätige Eltern/Menschen.
Vielleicht werde ich als Stellvertreter bekämpft, für was auch immer.....
Ich bitte das Zitat so stehen zu lassen, wenn es denn geht.Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 18.10.2019, 10:11 Ganz einfach - ich habe den Eindruck, wer die vermeintlich "Bösen" so von sich schiebt, schiebt auch das "Böse" in sich von sich. Es ist leichter, Menschen für immer in eine Schublade zu stecken und sie da ums Verrecken nicht wieder rauszulassen. Es geht doch auch gar nicht darum, dass sich jeder jetzt mit übergriffigen Menschen umgeben soll. Das ist echt Unsinn. Aber es ist so wichtig, das große Ganze zu sehen und sich als Teil des Ganzen zu begreifen. Es ist nicht nur die eine übergriffige Familie aus der ich selbst komme - nein, es ist die Geschichte, die Gesellschaft, die Umstände, Krankheiten, Armut, Krieg, Traumata. Der Mensch ist zu vielem fähig - leider auch zu vielem Schlimmen. Aber das ist grundsätzlich jeder unter gewissen Umständen. Es geht hier null darum, das zu entschuldigen - doch nur wer versteht, kann solche Dinge vielleicht für sich vermeiden! Einfach nur zu versuchen alles komplett anders zu machen als die Peiniger ist viel zu einfach. Aus zu viel Hass will der nächste vielleicht nur noch viel Liebe und auch das kann giftig sein...
Wenn es böse Menschen gibt, dann heißt doch DAS nicht, dass wenn ich dieses Böse wegschiebe, nicht haben will, dadurch mein eigenes Böses nicht erkenne.
Es kann durchaus sein, dass es sehr sinnvoll ist, wirklich Böses von sich wegzuschieben.
Vielleicht meinst Du es philosophisch, aber ich bin der Meinung, dass DER, JEDER, MENSCH nicht plakativ zu ALLEM fähig ist, sondern nur bestimmte Menschen.
Würde ich das glauben wollen, dann hätte Veränderung keine Chance.
Liebe Philosophia,Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 18.10.2019, 11:29 Vermeintlich deswegen, weil ich davon ausgehe, dass niemand durch und durch ausschließlich böse ist. Der Mensch möchte sich gut fühlen, vieles entsteht durch unerfüllte (frühe) Bedürfnisse. Viele lernen, ihr eigenes Böses abzuspalten und denken, sie seien gut - auch das, was sie tun, sei ausschließlich gut. Es ist viel zu simpel, das so zu reduzieren. "Vermeintlich" schrieb ich also daher, weil zumeist die Zuschreibung "böse" auf die ganze Person gemünzt wird und nicht etwa nur deren Handlungen.
Es hat m.E. insofern mit Solage zu tun, weil sie für ein Empfinden dabei bleibt, "böse" Menschen, Täter oder dergleichen, ausschließlich als solche zu sehen, indem sie sagt, sie müsse nicht verstehen. Muss auch niemand - aber möglicherweise geraten auch wir, die wir hier schreiben, mal in die Situation, dass wir etwas tun, was anderen schadet - sehr wahrscheinlich sogar. Und wie dann damit umgehen. Zu sagen: "Ich bin besser als die!" oder: "Ich habe durchaus auch so ein Potenzial in mir."
es gibt tatsächlich durch und durch böse Menschen, die quälen und zerstören wollen.
In der Geschichte u .a. auch nachzulesen.
Heißt, dieser Mensch, der bewusst Böses tut, fühl sich auch damit gut!
Philosphia, wenn Du Dich reflektierst und hinterfragst, wenn Du mal was für Dich "Böses" tust, dann hast Du doch was für Dich erkannt und möchtest doch so nicht weitermachen, oder?
Vielleicht entwickelt sich dieser Thread deshalb so, weil sich manche Leser hier dann selbst schuldig fühlen, weil sie sich auch mal scheizze verhalten. Davon rede ich aber nicht. Weil, es geht nicht darum, dass ich besser bin als DIE, weil ich auch Fehler mache, sondern es geht mir DARUM, dass es Menschen gibt, die NIE an sich zweifeln und ihre eigene Schuld auslagern! Denen geht es sonst wo vorbei, was sie veranstalten!
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Ja, das liest du. Und genau das will zum Beispiel ich nicht ausdrücken - es geht mir um ein generelles Verstehen, nicht um ein Verständnis im Sinne von "ich habe Verständnis für deine Taten"
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Warum Kampf, warum gleich wieder hier irgendwelche Kriegs- und Unterdrückungsphantasien? Es handelt sich hier lediglich um eine Auseinandersetzung.
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Interessant, und wie erklärst du dir die Entstehung der Gattung "böser Mensch", die für dich offenbar existiert? Gabs diese Gattung schon immer in deiner Vorstellung?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Warum „Verstehen“ und „Verständnis haben“ nicht das gleiche istJetzt lese ich hier plötzlich Verständnis für versagende, schlimmer noch, übergriffige, sexuell missbrauchende und gewalttätige Eltern/Menschen.
https://www.norman-alexander.com/verste ... nis-haben/
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hitler soll eine schwere Kindheit gehabt haben.
Ich habe kein Verständnis für seine Taten und mag die gar nicht verstehen!
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Ja, ich glaube auch, dass es Menschen gibt, die sich gut fühlen, böse Dinge zu tun. Nur - glaubst du wirklich, dass diese Menschen von Anfang an darauf ausgelegt waren? - Wenn ich jetzt mal nur an das Thema Selbstverletzung denke, wo zum Beispiel auch Gefallen am Schmerz entstehen kann, diese Lust entsteht m.E. im Laufe der Entwicklung. Der Mensch selbst möchte doch grundsätzlich Schmerzen vermeiden - erst recht die eigenen. Und sich selbst zu verletzen ist auch nicht unbedingt "gut" - nur schadet derjenige erst mal sich selbst. Dass er aber durch den Anblick auch andere quält, wird eher gedulded, als wenn er wen anders direkt verprügeln würde.
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Ich musste auch gleich an Hitler denken. Ich will auch kein Verständnis haben - aber ich möchte verstehen, wie es passieren kann, dass jemand so wird. Wie sollen wir sonst ernsthaft daraus lernen. Denn, wenn ich jetzt sehe, dass hier der Rassismus wieder zunimmt oder es Anschläge auf Juden gibt, dann ist doch gut zu sehen, dass das keine Randerscheinung ist. Und bei diesem Phänomenen gibts auch immer Mitläufer. Und gerade letztens sagte mir eine Freundin, die gerade in einem furchtbaren Ausbildungssystem drin ist, wo alles kontrolliert wird usw. - dass sie jetzt versteht, warum Menschen üble Dinge mitmachen... auch moralisch verwerfliche.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Und auch hier, in diesem Forum, ist es wohl so.Jenny Doe hat geschrieben: ↑Sa., 19.10.2019, 18:47Warum „Verstehen“ und „Verständnis haben“ nicht das gleiche istJetzt lese ich hier plötzlich Verständnis für versagende, schlimmer noch, übergriffige, sexuell missbrauchende und gewalttätige Eltern/Menschen.
https://www.norman-alexander.com/verste ... nis-haben/
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