Beziehung zur Therapeutin / Psychoanalyse
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Mir gings auch erst mal viel schlechter, so ein halbes Jahr, und dann gings richtig bergauf (natürlich auch mit Einbrüchen), ein richtiger Vorschreiteprozess. In der Analyse kann das dauern. Wirbel-Uschi, mir fällt auf, dass du wirklich alles zu hinterfragen scheinst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Kann ich gut verstehen. Ich habe für die approbatorischen Sitzungen quasi Ausschlusskriterien aufgestellt. Die lauteten in etwa so:Wirbel-Uschi hat geschrieben: ↑Sa., 15.12.2018, 20:31 Und eine andere Therapeutin die ich längere Zeit hatte, ich weiß gar nicht, welche Richtung sie praktizierte, versuchte immer mit meinen inneren Anteilen zu arbeiten und mit meinem Körper also den körperlichen Empfindungen.
Die aber nicht da waren. Ich kann das nicht:
Spüren Sie in sich rein. Was fühlen Sie da?
Ja nix
Fahren Sie Aufzug in ihrem Körper und checken ab wo welche Empfindungen auftreten.
Ja keine.
Sie sind wütend. Wo spüren Sie die Wut?
Weiß ich nicht
Die Therapeutin war aber auch nicht die richtige. Hab ich aber erst nach knapp einem Jahr gemerkt.
Die Therapie hätte mir gar nix gebracht. Aber auch nichts schlimmer gemacht.
- keine esoterischen Elemente
- keine Rollenspiele
- keine Rede von dem "inneren Kind"
- kein Gequatsche mit dem "leeren Stuhl"
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Ja das wird es sein. Da wirst du Recht mit haben.Montana hat geschrieben: ↑Sa., 15.12.2018, 18:42 Ich finde das noch normal. In einer Analyse hast du die Zeit. Bis man so weit kommt, dass sich das so zeigt, dauert es unterschiedlich lang. Du betonst ja sehr, dass du für deine Kinder funktionieren musst. So verständlich das ist: dir fällt es einfach besonders schwer zuzulassen, dass du die Kontrolle verlierst. Du willst die sicheren Gefilde nicht verlassen. Das musst du aber, um deine bisherigen Grenzen zu erweitern. Es ist eine Gratwanderung, weil du in der Therapie zulassen sollst, dass "etwas passiert" und du andererseits nach der Stunde den Alltag hinkriegen musst. Das ist halt nicht einfach.
Ich bin Meisterin im Funktionieren.
Ich will immer stark sein. Mag keine Schwäche zeigen, zulassen. Habe eine große Abneigung gegen Schwäche. Bei mir. Bei anderen.
Das hat meine Therapeutin auch schon heraus gearbeitet.
Ich glaube, es war sogar in der letzten Stunde (also bevor all das passiert ist, die 80 min normale Sitzung liefen ja noch „normal“ ab, dass sie sagte: ja, aber um welchen Preis?!
Ja... um welchen Preis... nur: was soll ich denn dagegen tun. Das mache ich ja alles nicht bewusst. Da kann ich mir nicht einfach sagen: so, jetzt hörst du aber mal auf damit. Jetzt lässt du mal zu.
Sie sagte ja letztens auch, dass ich „das“ (die Traurigkeit, dem „eigentlich ist mir zum Heulen zumute“) so mit aller Kraft unterdrücke.
Aber das stimmt ja nicht. Es kostet mich keine Kraft. Es passiert einfach. Ich wäre gern mal traurig. Würde gerne mal weinen.
Das läuft alles automatisiert ab und keinesfalls bewusst. Wie soll ich das ändern???
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Es passiert einfach. Ich wäre gern mal traurig. Würde gerne mal weinen.
Das läuft alles automatisiert ab und keinesfalls bewusst. Wie soll ich das ändern???
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Uschi, 2 Jahre hab ich gebraucht, um traurig zu werden. War ja alles festbetoniert. Dann kam der Zusammenbruch, fast schon Klinik.
3 um zu weinen.
Ändern kannst du gar nix. Nimm alles so wie es kommt. Mit allen Tiefen und Höhen.
Es passiert einfach. Ich wäre gern mal traurig. Würde gerne mal weinen.
Das läuft alles automatisiert ab und keinesfalls bewusst. Wie soll ich das ändern???
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Uschi, 2 Jahre hab ich gebraucht, um traurig zu werden. War ja alles festbetoniert. Dann kam der Zusammenbruch, fast schon Klinik.
3 um zu weinen.
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Ja, alles. Du hast so recht.Philosophia hat geschrieben: ↑Sa., 15.12.2018, 20:37 Mir gings auch erst mal viel schlechter, so ein halbes Jahr, und dann gings richtig bergauf (natürlich auch mit Einbrüchen), ein richtiger Vorschreiteprozess. In der Analyse kann das dauern. Wirbel-Uschi, mir fällt auf, dass du wirklich alles zu hinterfragen scheinst.
Das macht es nicht leichter, was?
Ich hinterfrage und „checke“ auch zuviel (meine Freundin sagte auch letztens, dass sie eben überzeugt ist, intelligente Menschen haben es schwerer in der Therapie (wir hatten letztens beim ehemaligen Patienten Spieleabend dieses Thema und viele meinten das sei nicht so)) Also ich wäge innerlich ab, was mein gegenüber (meine Therapeutin) vor hat. Bezwecken/deuten will/könnte. Warum sie sich aus therapeutischer Sicht wie verhält.
Zum Beispiel werde ich sie wohl nie wieder außerplanmäßig kontaktieren. Sie hatte mir bisher immer das klare und deutliche Angebot gemacht, ich könne das tun. Jederzeit.
Ist für mich nun nach Donnerstag aber vorbei. Meine „Beichte“ hat ja alles verändert.
Sie hat sicher das alles nochmal überdacht mit diesen Angeboten. Weil man ja potentiell abhängige Patienten in dieser Abhängigkeit nicht fördern soll. Mehr abgegrenzung, mehr Distanz ist dann angesagt.
Ich will auf keinen Fall erleben, dass sie meine Kontaktversuche dann bewusst deshalb abweist/unterbindet. Erstens aus Angst vor dem negativen Gefühl dann bei mir. Zweitens aus
Prinzip. Auf solche erzieherische Maßnahmen lasse ich mich nicht ein.
Ich denke und denke und analysiere und vermute und checke ab und hinterfrage.
Aber weißt du, ich bin 33 Jahre alt. Seit ich 16(!) bin, eher noch früher (Tagebuch von im Alter von 14 steht ständig drin, dass ich mich depri fühle. Dass mich niemand liebt, nicht einmal mein Pony(!), mich niemand versteht und ich da schon mit dem ritzen begonnen hatte, das wusste ich gar nicht mehr, dachte da war mit 16 Premiere (weil es ab da halt intensiv war), plage ich mich mit psychischen Problemen rum.
Mit knapp 17 habe ich einen selbstmordversuch „vorgetäuscht“, dramatische zur Schau Stellung meines Leids. Ich wollte nicht sterben. Ich wollte, dass Menschen (mein Ex, Freunde, meine Eltern) sich Sorgen machen.
Ich hab so viel durch. Damals und im
Weiteren Verlauf. Viel Drogenkonsum. Einen narzisstischeren Exfreund der mich belogen und betrogen und manipuliert hat sodass ich an meiner eigenen Wahrnehmung gezweifelt habe (Gaslightning). Meinen Stolz, meine würde völlig aufgegeben habe (sehr schwach war).
Ich will jetzt einfach mal, dass mein Leben sich positiv verändert! Ich will nicht in ein paar Jahren rückblickend sagen müssen, dass ich zwar für meine Kinder da war aber diese Zeit ein stetiger Kampf war und ich nichts von dieser genießen konnte.
Es gab eine Zeit, da war alles gut. Als ich so ca 1 Jahr mit meinem Mann zusammen war. Endlich frei von allen Symptomen. Keine Medis mehr. Es war alles gut. Wir bekamen ein Kind. Es war alles gut. Ich genoss das Mutter sein egal wie anstrengend es auch manchmal war mit Baby. Wir bekamen ein zweites Kind. Während der Schwangerschaft erkrankte meine Mutter. Die Geburt (Kaiserschnitt der aber zuvor klar war) war komplikationslos aber für meine Psyche traumatisch. Ich geriet in ein Loch und alles was der (auf Mütter mit postpartalen Depressionen spezialisierte) Therapeutin bei der ich 3-4 mal war, einfiel war: ich finde, sie machen das alles ganz toll
Nen Sche**! Es fühlt sich aber nicht toll an!!!
Und so kam ich allein damit zu recht. Und funktionierte. Und blendete es einfach aus.
Ich musste ja funktionieren. Mit zwei kleinen Kindern. Kranker Mutter und arbeitenden Mann.
Als meine Mutter dann nochmals erkrankte und ein geborntumor entfernt wurde, veränderte sie sich in ihrem Wesen so sehr. Ich verlor einen Teil meiner Mama. Das war die Zeit, wo all die Überforderung dann zutage kam und ich nicht mehr konnte. Depressiv wurde. Mir Hilfe suchte. Auf Therapie wartete. Nicht an die richtige geriet. Bis jetzt. Oder immer noch nicht. Ich weiß es nicht.
Ich bin müde. Und hoffnungslos :(
(Sorry für den Roman. Aber tat grad ganz gut das mal runter zu schreiben)
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Da ist aber wirklich viel, und auch viel Druck, dass es jetzt mal besser werden soll...verständlich! Ist gut, dass du das mal so runterschreibst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Liebe Wirbel-Uschi, du bist doch gerade auch schon dabei, was zu verändern und ich glaube, du kannst das jetzt einfach mal zulassen. Falls das mit der Gratwanderung im funktionieren mal nicht klappt, ist das wahrscheinlich auch kein Weltuntergang.
Ich dachte mir auch stääändig, dass ich an die falsche Therapie geraten bin und war dann auch noch frustriert, dass mir das passiert ist, weil ich eigentlich nicht so blind bin.
Naja, ich glaube ich bin eher blind für mich und ausgesprochen misstrauisch.
Jetzt gerade würde ich sagen, dass das alles "gut genug" ist und ein anderer Therapeut könnte anders mit mir arbeiten, aber soweit passt es (das ist nicht in Stein gemeißelt oder so und lange noch nicht ausgestanden, aber dann wäre ich ja auch austherapiert).
Da du eh schon so viel denkst und analysierst, glaube ich, dass dieser verstehende Ansatz der Analyse auch zu dir passt und dir alleine durch den Ansatz des "Verstehen Wollens" auch viel geben kann. Mir zumindest gibt es was zu wissen, ein Gegenüber zu haben, dass gewillt ist, sich mit mir kritisch auseinander zu setzen, zu hinterfragen, "Wahrheitsfindung" zu betreiben und dass ich da ein Stück weit landen kann.
Allerdings zeigt doch dein Wunsch nach positiver Veränderung, dass du durchaus Würde hast und dir ein gutes Leben zurück erobern willst! LG scars
Ich dachte mir auch stääändig, dass ich an die falsche Therapie geraten bin und war dann auch noch frustriert, dass mir das passiert ist, weil ich eigentlich nicht so blind bin.
Naja, ich glaube ich bin eher blind für mich und ausgesprochen misstrauisch.
Jetzt gerade würde ich sagen, dass das alles "gut genug" ist und ein anderer Therapeut könnte anders mit mir arbeiten, aber soweit passt es (das ist nicht in Stein gemeißelt oder so und lange noch nicht ausgestanden, aber dann wäre ich ja auch austherapiert).
Da du eh schon so viel denkst und analysierst, glaube ich, dass dieser verstehende Ansatz der Analyse auch zu dir passt und dir alleine durch den Ansatz des "Verstehen Wollens" auch viel geben kann. Mir zumindest gibt es was zu wissen, ein Gegenüber zu haben, dass gewillt ist, sich mit mir kritisch auseinander zu setzen, zu hinterfragen, "Wahrheitsfindung" zu betreiben und dass ich da ein Stück weit landen kann.
Ich würde mal behaupten, dass du nicht "sehr schwach" warst, sondern dass man dir das einfach genommen hat. Neben Narzissten kannst du nicht unbeschadet existieren, weil sie das gar nicht zulassen (können), dass du selber jemand bist.Wirbel-Uschi hat geschrieben: ↑Sa., 15.12.2018, 21:12 Einen narzisstischeren Exfreund der mich belogen und betrogen und manipuliert hat sodass ich an meiner eigenen Wahrnehmung gezweifelt habe (Gaslightning). Meinen Stolz, meine würde völlig aufgegeben habe (sehr schwach war).
Ich will jetzt einfach mal, dass mein Leben sich positiv verändert! Ich will nicht in ein paar Jahren rückblickend sagen müssen, dass ich zwar für meine Kinder da war aber diese Zeit ein stetiger Kampf war und ich nichts von dieser genießen konnte.
Allerdings zeigt doch dein Wunsch nach positiver Veränderung, dass du durchaus Würde hast und dir ein gutes Leben zurück erobern willst! LG scars
Remember to leave pawprints on hearts.
Und ich glaube, für Kinder ist es angenehmer, eine Mutter zu haben, die vielleicht auch mal nicht top funktioniert, aber dafür ernsthaft am "Guten" arbeitet und von der sie dann auch entsprechend was mitbekommen können. Wie alt sind die denn eigentlich?
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Genau.Scars hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 11:18 Und ich glaube, für Kinder ist es angenehmer, eine Mutter zu haben, die vielleicht auch mal nicht top funktioniert, aber dafür ernsthaft am "Guten" arbeitet und von der sie dann auch entsprechend was mitbekommen können. Wie alt sind die denn eigentlich?
Ich habe gerade durch die Therapie mal länger nicht funktioniert und lernte den Umgang damit.
Auch meine Kinder. Wir kamen so ins Gespräch und nichts musste mehr gespielt werden.
Das war quasi der Weg zum Gesundwerden, über die akute Situation.
Kinder bekommen doch so viel mehr, weil ich lebe und nicht nur funktioniere.
Und im Vergleich Uschi mit meinem Verlsuf der Therapie bist du schon extrem weit.
Als jemand, der alles hinterfragt und checkt bist du in der Analyse eigentlich genau richtig. Wenn du dir die Nebenschauplätze genug angeschaut hast, kommst du irgendwann zu den Punkten, die du dabei immer zielgerichtet umschiffst. Das macht jeder, nur jeder anders. Das sind aber die wichtigen. Für Therapeuten sind die leichter zu sehen, aber uns würden sie in unserem Weltbild erschüttern. Und damit das Funktionieren gefährden. Das Vorgeplänkel ist aber keine vertane Zeit, sondern wichtige Vorbereitung. Bei mir ist es zum Beispiel die Erkenntnis, dass ich wirklich "krank" bin (das bezieht sich ausdrücklich auch auf körperliche Erkrankungen). Ich versuche jetzt mal nicht, das zu erklären und zu relativieren. Aber mein Weltbild verlangte, mich selbst als faul und egoistisch zu sehen, weil das immer noch besser ist als krank und verletzt und womöglich noch hilfebedürftig. Und damit das immer funktioniert, steht da ein riesiges Gedankengebäude das meine Sicht der Dinge immer wieder bestätigt. Denn: faul und egoistisch zu sein ermöglicht mir eine absolute Kontrolle, weil ich das ja nach Belieben ändern könnte, wenn ich denn wollte. Will ich nur nicht. Verstehst du? Das ist eine ausgeklügelte, sich immer wieder selbst bestätigende Einbildung, die bewirkt, dass ich mich in einer gewissen Hinsicht großartig fühlen kann, wenn es mir eigentlich schei*e geht. Das klappt natürlich nur unter konsequenter Ausblendung gewisser Tatsachen. Aber darin bin ich Meister.
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Das große Problem ist die "Steuerung"...Scars hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 11:15 Liebe Wirbel-Uschi, du bist doch gerade auch schon dabei, was zu verändern und ich glaube, du kannst das jetzt einfach mal zulassen. Falls das mit der Gratwanderung im funktionieren mal nicht klappt, ist das wahrscheinlich auch kein Weltuntergang.
Ich dachte mir auch stääändig, dass ich an die falsche Therapie geraten bin und war dann auch noch frustriert, dass mir das passiert ist, weil ich eigentlich nicht so blind bin.
Naja, ich glaube ich bin eher blind für mich und ausgesprochen misstrauisch.
Jetzt gerade würde ich sagen, dass das alles "gut genug" ist und ein anderer Therapeut könnte anders mit mir arbeiten, aber soweit passt es (das ist nicht in Stein gemeißelt oder so und lange noch nicht ausgestanden, aber dann wäre ich ja auch austherapiert).
Da du eh schon so viel denkst und analysierst, glaube ich, dass dieser verstehende Ansatz der Analyse auch zu dir passt und dir alleine durch den Ansatz des "Verstehen Wollens" auch viel geben kann. Mir zumindest gibt es was zu wissen, ein Gegenüber zu haben, dass gewillt ist, sich mit mir kritisch auseinander zu setzen, zu hinterfragen, "Wahrheitsfindung" zu betreiben und dass ich da ein Stück weit landen kann.
Vom Kopf her sehe ich es genauso: Ja, ich kann da jetzt einfach mal zulassen. Und ja, es ist gut, was da gerade auftritt, um damit zu arbeiten. Genau an den Punkt ran zu gehen.
Aber das bedeutet nicht, dass mein Inneres dies auch zulässt. Verstehst du, wie ich es meine? Das kann ich nicht steuern, egal, wie der Kopf es mir rät...
Bzgl der Analyse: Auch da komme ich zu meinem "Inneren": All das mit dem analysieren und verstehen ist gut und aufschlussreich. Aber es ändert nichts. Nicht in meinem Befinden, nicht in meinem Verhalten. Meine Therapeutin hat mir schon so so viel an "Erkenntnissen" (also ihre Deutungen) gegeben, wo ich manchmal dachte: nö! So nicht. Bestimmt nicht. Was willst du mir schon erzählen? Aber auch: Ja, das klingt nachvollziehbar und interessant.
Bei ersterem kam ich dann doch irgendwann auch meist dahin, es anzunehmen und zuzulassen, dass es so sein könnte. Also dann quasi damit auch bei zweiterem ankam.
Aber das alles findet in meinem Kopf statt. ich verstehe. Aha. Und nun? Dadurch ändert sich nichts außer dass ich Finde verstehe. Ich hatte letztens die Idee, dass dieses Verständnis eben nur oben im Kopf ankommt, aber nicht tief innen, im Herzen, im Gefühl und sagte ihr das auch und sie nickte zustimmend.
Deshalb frage ich mich: wie hilfreich kann das reine analysieren und verstehen sein? Das verändert ja nichts.
Das einzige, was mir Hoffnung gibt, ist die Zeit. Das Wissen, ich werde noch so meine gut 250 Stunden mit ihr haben und nicht ohne Grund ist die Analyse auf so viele Stunden ausgerichtet, weil alles dauert. Wäre es so, dass man mit den ersten Erkenntnissen in der ersten Zeit schon so viel weiter käme und sich dadurch spürbar etwas verändert, dann wären es keine 300 Stunden, auf die es hinausläuft. Dann würden 100 reichen. Oder so.
Aber ich sehe immer nur das, was JETZT ist und finde schwer den Glauben, den wahren Glauben daran, dass sich noch etwas ändert.
Sie sagt es immer. Sie sagt, wenn ich hoffnungslos bin, dass es aufhören wird (gewisse Probleme im Empfinden und Verhalten). Dass sie da ganz sicher ist. Sie fragt, wieviel zeit ich mir denn geben wollte...
Ich versuche das anzunehmen, aber da gibt es immer diese Spur nebenbei, die sagt: Schön ihre Zuversicht. Bestimmt berechtig aus ihrer Erfahrung mit anderen Patienten. Aber mit jemand wie mir hat sie ja auch noch nicht gearbeitet. Sie wird schon noch sehen, dass alles zwecklos ist :(
Ja, das stimmt. Ich habe mich aber auch wirklich schlimm und sehr (selbst)demütigend verhalten. Da brauchte er mich gar nicht zu demütigen. Dafür habe ich selbst gesorgt. Ich schäme mich so sehr, wenn ich an diese Zeit zurück denke. Ich saß stundenlang heulend und bettelnd vor seiner Wohnungstür, nachdem er mich (mal wieder) raus geschmissen hat. Dass alle Nachbarn des Hauses es mit bekamen war mir ziemlich gleichgültig. Einzig wichtig war, wieder bei ihm zu sein.Scars hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 11:15 Ich würde mal behaupten, dass du nicht "sehr schwach" warst, sondern dass man dir das einfach genommen hat. Neben Narzissten kannst du nicht unbeschadet existieren, weil sie das gar nicht zulassen (können), dass du selber jemand bist.
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Nur als Beispiel. Es gab noch viele andere peinliche Situationen, wie z.B. dass ich mich (bei Tageslicht) auf die Straße legte als wir uns stritten. Auch oft vor seinen Freunden. Also einfach nur erbärmlich und peinlich. Ich war ja schließlich eigentlich schon "groß" (knapp Ü20)
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Sowas ähnliches sagte meine Therapeutin auch mal. Dass meine Kinder spüren, dass ich es für uns alle gut haben will und alles daran setze, daran zu arbeiten. Für sie. Dass sie das wissen und es deshalb auch aushalten, wenn es mal nicht so rund läuft. Deshalb und weil die Basis stimmt.Scars hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 11:18 Und ich glaube, für Kinder ist es angenehmer, eine Mutter zu haben, die vielleicht auch mal nicht top funktioniert, aber dafür ernsthaft am "Guten" arbeitet und von der sie dann auch entsprechend was mitbekommen können. Wie alt sind die denn eigentlich?
Und das ist es auch, was mich immer "hält"... Urvertrauen, das haben sie und das kann so schnell vermutlich auch nicht zerstört werden.
Sie sind 6 und 4 Jahre alt und zwei ganz tolle Kinder, die viele gute "Kompetenzen" haben. In Gesprächen mit den Erziehern der Kita bin ich immer ganz selig, wenn über sie berichtet wird, weil das durchweg positiv/begeistert ist und mein Herz dann aufgeht und ich denke: Kann dann ja nicht alles schlecht sein mit mir
Bin halt nur so ein Mensch, der sich "gern" aufs negative konzentriert und das Gute dann "wegradiert" :(
Ich hab gewisse (hohe, wie andere Therapeuten meinten) Ansprüche an mich als Mutter. ich genüge nicht allen. Ich bin schlecht. So mein Denken.
Problematisch, wie meine (jetzige) Therapeutin sagt, weil sie meint, das spüren die Kinder auch und sie halten ja Gutes von mir und wüssten dann nicht, wie das damit zusammenpasst, wenn ich nichts Gutes von mir halte.
Naja, ich arbeite ja dran. An allem. Nur so einfach ist es halt nicht, das alles umzustrukturieren in meinem Inneren.
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Wie alt waren deine Kinder denn da und wie habt ihr da gehandhabt? Magst du das erzählen?wandermaus123 hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 11:45Genau.Scars hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 11:18 Und ich glaube, für Kinder ist es angenehmer, eine Mutter zu haben, die vielleicht auch mal nicht top funktioniert, aber dafür ernsthaft am "Guten" arbeitet und von der sie dann auch entsprechend was mitbekommen können. Wie alt sind die denn eigentlich?
Ich habe gerade durch die Therapie mal länger nicht funktioniert und lernte den Umgang damit.
Auch meine Kinder. Wir kamen so ins Gespräch und nichts musste mehr gespielt werden.
Das war quasi der Weg zum Gesundwerden, über die akute Situation.
Kinder bekommen doch so viel mehr, weil ich lebe und nicht nur funktioniere.
Und im Vergleich Uschi mit meinem Verlsuf der Therapie bist du schon extrem weit.
Ich bin jetzt in der akuten Situation auch dabei, wie meine Therapeutin es mir riet, mit meinen Kindern ins Gespräch zu kommen. Eigentlich wollte ich das immer lieber von ihnen fern halten. Sie verstehen das ja noch nicht.
Aber ich habe verstanden, dass es gar nicht so viele Begründungen und Erklärungen braucht. Einfach zu sagen: Mir geht es momentan nicht gut, ich bin zur Zeit sehr traurig, das hat nichts mit euch zu tun, ich habe euch lieb und zwischen uns ist alles gut, ich brauche aber mehr Pausen und halte es schlecht aus, wenn es zu laut und wild ist.
Und wenn ich dann wieder Kraft getankt habe, dann kuscheln wir oder lesen oder unternehmen etwas. Und so verbringen wir dann gute Zeit miteinander in der die Kinder das nicht so merken wie es um mich steht.
Das drüber reden ist schon der bessere Weg merke ich, weil das Fernhalten um sie zu schützen eher dazu führt, dass ich im Umgang weniger zugewandt werde und es für sie dann schwieriger ist.
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Was das Vorgeplänkel angeht denke ich halt auch: Das kann man ja auch irgendwie nicht beeinflussen. Also es heißt ja, Tempo und Inhalt bestimmt der Patient bei der Analyse. Und so hat sich meine Therapeutin eben nach mir gerichtet und das ist mir erst jetzt bewusst. Vielleicht ärgere ich mich gerade deshalb darüber. Weil ich so jetzt denke: Es lag mal wieder an mir. Ich hab's verbockt. Hätte ich mal....Montana hat geschrieben: ↑So., 16.12.2018, 12:03 Als jemand, der alles hinterfragt und checkt bist du in der Analyse eigentlich genau richtig. Wenn du dir die Nebenschauplätze genug angeschaut hast, kommst du irgendwann zu den Punkten, die du dabei immer zielgerichtet umschiffst. Das macht jeder, nur jeder anders. Das sind aber die wichtigen. Für Therapeuten sind die leichter zu sehen, aber uns würden sie in unserem Weltbild erschüttern. Und damit das Funktionieren gefährden. Das Vorgeplänkel ist aber keine vertane Zeit, sondern wichtige Vorbereitung. Bei mir ist es zum Beispiel die Erkenntnis, dass ich wirklich "krank" bin (das bezieht sich ausdrücklich auch auf körperliche Erkrankungen). Ich versuche jetzt mal nicht, das zu erklären und zu relativieren. Aber mein Weltbild verlangte, mich selbst als faul und egoistisch zu sehen, weil das immer noch besser ist als krank und verletzt und womöglich noch hilfebedürftig. Und damit das immer funktioniert, steht da ein riesiges Gedankengebäude das meine Sicht der Dinge immer wieder bestätigt. Denn: faul und egoistisch zu sein ermöglicht mir eine absolute Kontrolle, weil ich das ja nach Belieben ändern könnte, wenn ich denn wollte. Will ich nur nicht. Verstehst du? Das ist eine ausgeklügelte, sich immer wieder selbst bestätigende Einbildung, die bewirkt, dass ich mich in einer gewissen Hinsicht großartig fühlen kann, wenn es mir eigentlich schei*e geht. Das klappt natürlich nur unter konsequenter Ausblendung gewisser Tatsachen. Aber darin bin ich Meister.
Aber gut, WAS hätte ich mal? Wo nix ist und kein Bewusstsein für etwas, da kann auch nichts werden. Ich habe die ersten Wochen so agiert, wie ich es in dem Moment eben konnte. Woher hätte ich denn wissen können... und erzwingen kann man ja nun auch nichts, wo sich emotional nichts ergibt, da hat man auch keine Handhabe.
Ja, ich verstehe voll, was du meinst. Es ist eine ausgeklügelte sich selbst bestätigende und irgendwo ja auch "belügende" Einbildung/Taktik...
Und alles, was irgendwie um das Gefühl von Kontrolle geht, ist ja essentiell..
Bei mir zumindest auch...
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Nein, verbockt hast du gar nichts. Du hast deine unbewussten Techniken angewendet um die Lage zu checken. Da kam zum Beispiel raus, dass die Therapeutin ziemlich ok ist. Eine unmittelbare Gefahr geht jedenfalls nicht von ihr aus. So geht das immer weiter, immer der nächste Schritt, immer checken was sich verändert hat. Sie kann das nicht beschleunigen. Die wirklichen Veränderungen in deinem Empfinden, die stellst du erst fest, wenn sie passiert sind. Beispiel von mir: ich kann Telefonate führen, ohne mich hinterher schlecht zu fühlen. Wie und warum das passiert ist, weiß ich nicht. Aber ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, Leuten mit meinen Anliegen auf den Senkel zu gehen. Haben die bei mir ja auch nicht. Gewusst habe ich schon immer, dass sich der Pizza-Service über Anrufe freut. Aber jetzt ist es angekommen. Irgendwie als Nebeneffekt zu einigen wichtigeren Dingen. Das gibt mir eine Freiheit, die ich vorher nicht kannte. Einfach mal bei der Telekom anrufen? Kein Problem. Cool. Aber da taucht schon wieder das nächste auf, denn neue Freiheiten generieren neue Problemfelder. Was gut ist, denn die nächste Freiheit wartet. Um nichts in der Welt möchte ich wieder die Person sein, die ich vor einigen Jahren war. Ich habe übrigens auch meinen Ex angebettelt. Dabei war der das gar nicht wert.
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