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Montana hat geschrieben: ↑Mi., 05.12.2018, 10:05
Ich konnte vorher nicht wissen, wie sehr mich das Auf-der-Couch liegen stresst und dass das auch mit der Zeit nicht besser wird. Darum ging ich davon aus, dass das schon passt. Irgendwann fand ich den Mut, mich einfach nicht mehr hinzulegen. Für mich ein Novum und etwas Gutes. Wie man das so missinterpretieren kann, ist für mich ein Rätsel. Davon abgesehen denke ich, dass das Thema generell eine Diskussion wert ist, wenn man eine analytische Therapie möchte, aber eben keine Couch. Die Anzahl der Stunden ist so unglaublich viel höher als bei den anderen Therapieformen.
Schade, dass es nicht geklappt hat mit der Couch.
Ich habe mich getraut erst nach 120 Stunde hinzulegen, immer wieder versucht und deshalb Panik bekommen etc... aber wir haben viel darüber gesprochen und gleichzeitig die Ursache geforscht und bearbeitet. Heute gibt es Tage, an denen ich sitze aber grundsätzlich finde ich das Liegen notwendig, denn nur so komme ich an Inhalte, die Mich im Vergleich zum Sitzen, um Meilen nach vorne bringen. Immer mit dem Hintergrundwissen „ ich darf mich hinlegen!, ich muss nicht“ wirkt die PA intensiv und nachhaltig und die Panik kommt nicht. Denn die Ursache der „Panik vor Liegen“ war die Brücke zum Guten Gelingen der PA.
Ich war heute wieder da. Sie setzt sich hin und sieht weg. Letztes Mal hat sie gesagt ich muss eine Entscheidung treffen. Ob ich gehe oder damit klarkomme. Ich kann nicht gehen und war wieder da, obwohl es mich so fertigmacht. Ich habe mitgearbeitet und so, aber die Verbindung und das Vertrauen dass ich zu ihr hatte ist weg. Ich traue mich schon gar nicht mehr das Thema anzusprechen weil sie so genervt ist. Ich glaube ich brauche noch etwas Zeit, bis ich loskomme, aber ich fange schon an mich zu lösen. Ich bin so traurig. Es hat so lange gebraucht vertrauen aufzubauen und jetzt geht nichts mehr
Ja, sich aus so einer Situation zu befreien ist bestimmt nicht einfach. Für mich liest sich das sowas von daneben; irgendwie ist das degradierend und demütigend und fast gewalttätig. Ist so mein Gefühl. Ich hoffe, dass du dich baldigst aus dieser unguten Beziehung und Situation rausziehen kannst!
Ja, das denke ich auch.
Wäre es vielleicht eine Möglichkeit erstmal nur eine Therapiepause einzulegen?
(Z.B. 6 - 8 Wochen?)
Mit etwas Abstand sehen die Dinge dann manchmal anders aus.
Wie gehst Du denn im "normalen Leben" damit um, wenn Dich jemand ignoriert?
Also zB. beim Einkaufen oder so.
Gehst Du dann auch in einen Laden mit dem Bedürfnis was zu kaufen oder zu fragen und wenn keiner kommt um Dich zu bedienen gehst Du einfach wieder raus und ärgerst Dich weil keiner "gekommen" ist? Oder machst Du dann auf Dich "aufmerksam"?
Dann würde ich natürlich versuchen, dass mich jemand bemerkt.
Ich würde ihr auch so gerne meine Meinung sagen. Ich hab das Gefühl sie will dass ich gehe. Ich weiß nicht wie ich das Thema noch ansprechen soll wenn sie immer genervt die Augen schließt
cat42 hat geschrieben: ↑Fr., 07.12.2018, 21:30
Ich war heute wieder da. Sie setzt sich hin und sieht weg. Letztes Mal hat sie gesagt ich muss eine Entscheidung treffen. Ob ich gehe oder damit klarkomme.
Hört sich für mich erpresserisch an.
Füg Dich ihr, ordne Dich unter, passe Dich gefügig an und achte darauf, dass Du sie nicht mit Deinen Blicken aussaugst.
Da hast Du dann eine große Macht, der sich Deine Therapeutin anscheinend nicht entziehen kann.
Ihr Problem wird dann zu Deinem Problem.
Ich habe gesagt dass ich es so nicht aushalte, dass ich mich gedemütigt und nicht gewollt fühle. Ich sagte es sei alles kaputt. All das Vertrauen welches ich nur sehr langsam aufgebaut habe.
Ein Therapeut sollte nicht wörtlich zu seinen Klienten sagen, dass sie manipulieren. Natürlich manipulieren sie, aber der Therapeut ist angehalten, sich den Klienten gegenüber respektvoll zu verhalten und sie nicht bloßzustellen.
Mei, Therapeuten manipulieren auch, mit genau solchen Aussagen übrigens.
cat42 hat geschrieben: ↑Sa., 08.12.2018, 00:29
Ich habe gesagt dass ich es so nicht aushalte, dass ich mich gedemütigt und nicht gewollt fühle. Ich sagte es sei alles kaputt. All das Vertrauen welches ich nur sehr langsam aufgebaut habe.
Weil sie sich Deinen Blicken "entzieht"? Oder war da noch mehr?
Ich denke über die Therapiepause nach. Denke nur dass dann alles noch mehr kaputtgeht.
Jetzt sind erstmal zwei Wochen Pause wegen Weihnachten, dann hab ich den Termin bei der Psychiaterin um mit ihr darüber zu sprechen, ob es mit dem ganzen so richtig ist. Ich hoffe ja immer durch irgendwelche Argumente an sie ranzukommen, damit sie mich wieder ansieht.
Na ja 2 Wochen sind ja auch schon mal ein bisschen, aber ich denke es reicht nicht um Abstand zu bekommen.
Vielleicht bekommst Du ja durch das Gespräch mit der Psychiaterin etwas mehr Klarheit. Das wünsche ich Dir.
Ich glaube es ist besser Du versuchst für Dich klar zu kriegen (kann ja durchaus mit Hilfe von anderen sein) ob Du ihr Verhalten so hinnehmen möchtest.
Anstatt zu versuchen ihr jetziges weggucken zu unterbinden. Und es ist ja nicht nur das.
Du könntest sie nochmals auffordern bzw. bitten es zu unterlassen.
Wenn es ihr so egal ist wie Du Dich bei ihr fühlst, was willst Du denn da noch?
Ich meine es gibt ja noch andere Therapeuten.
Hättest Du denn ggf.jemanden der Dich erstmal etwas auffangen könnte solltest Du bei ihr aufhören (Freunde, Familie)?
Vielleicht kannst Du ja auch erstmal ein paar Termine z.B. bei einer Beratungsstelle ausmachen?
Auch vielleicht noch mal mit anderen Therapeuten sprechen?
Etwas Abwechslung hilft vielleicht auch dabei diese Abhängigkeit aufzulösen.
Was hat sie eigentlich dazu gesagt das Du kein Vertrauen mehr zu ihr hast?
Sie sagte sie sei weiterhin da und verstehe nicht dass dadurch gleich alles kaputtgeht. Sie sagt man muss nicht höflich sein in der Therapie und es sei wichtig es jetzt so auszuprobieren. Es hat sie gar nicht interessiert. Ich hab so oft an sie gedacht, als alles noch gut war. Ich habe immer mehr versucht mich zu öffnen. Jetzt ist es irgendwie Krampf und ich habe immer dieses Bild vor Augen dass ich mit ausgestreckten Armen auf dem Boden sitze und sie vor mir steht und mich abwehrt wie so eine Wand.