Übertragungsliebe/Abhängigkeit lösen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tristezza
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 16:29

Nein, wir reden nicht darüber, weil wir beide wissen, dass wir noch "mittendrin" sind. Ich hab sie mal gefragt, ob sie mich irgendwann "rausschmeißen" wird, ihre Antwort war nein und wie lange sie noch ca. arbeiten wird ...

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Marilen
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 16:34

hm, ok. ihr wisst das sozusagen unausgesprochen?
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Tristezza
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 16:43

Ja, gewissermaßen ... Es ist klar, dass es erst mal eine Reduktion der Frequenz auf 1 Stunde pro Woche geben wird. Wann, das ist noch gar nicht festgelegt. Solange die Reduktion noch nicht in Sichtweise ist, ist auch das Ende noch fern. Ich mach mir da einfach keinen Stress mehr, seitdem sie gesagt hat, dass ich (theoretisch) bis zur Rente bleiben kann. Wozu auch?


Marilen
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 16:50

wozu? stress klingt nach druck und darum geht's ja nicht. über das theme ende (auch in anderen kontexten) zu sprechen heisst ja nicht automatisch, dass das sofort vor der tür steht. ich kann das natürlich nicht für dich beantworten,wozu sich damit beschäftigen, bei mir würde ich sagen: einfach weil ich darunter leide und genau deswegen in die analyse gegangen bin an diesen themen, die so weh tun, zu arbeiten. ich bin da gewesen um am leiden, am schmerz zu arbeiten und nicht wegen der beziehung zu meiner analytikerin aber die beziehung zu ihr brauchte ich um eben daran arbeiten zu können, weil ich es alleine nicht geschafft hätte. bei anderen mag, das ganz anders aussehen, ist nur meine antwort auf deine frage wozu.
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Tristezza
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 16:53

Ich weiß gar nicht, ob ich unter der Abhängigkeit leide. Andere sind von ihrem Partner abhängig und leiden auch nicht darunter. In bedeutungsvollen Beziehungen ist man einfach mehr oder weniger abhängig.


shesmovedon
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:00

Und wenn sie in Rente geht, was machst du dann, Tristezza?

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Tristezza
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:03

Wir werden den Abschied sehr lange vorbereiten, ob ich bis zur Rente bleibe oder schon vorher gehe. :) Es sei denn, es fällt was zwischen uns vor, und wir trennen uns ohne große Vorbereitung.


Marilen
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:03

nicht unter abhängigkeit sondern angst vor trennung.so würde ich das sehen.trennungsangst nicht abhängigkeit. ok, kann auch meins sein, verwerfs dann.
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isabe
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:08

Ich kenne nur Analytiker, die den Rahmen einer Therapie als einen wichtigen Aspekt des Ganzen sehen. Ich finde das auch sehr, sehr schmerzhaft, aber ich sehe auch, dass es wichtig ist, sich gerade diese schmerzhaften Aspekte anzusehen. Z.B. auch die Frage, WAS so schmerzhaft daran ist, sich vom Analytiker zu trennen.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:10

Tristezza hat geschrieben: Mi., 16.08.2017, 15:40
Worüber sprecht ihr denn dann?
[...]
Hm, ich finde, in einer Analyse ist man schon sehr aktiv. Du bist die ganze Zeit diejenige, die den Input gibt, diejenige, die vermutlich die meiste Zeit spricht, diejenige, die Vertrauen schenkt. Ich hab mit dem Nehmen in der Therapie wenig Probleme, bekommt meine Thera doch im Gegenzug mein Geld. Ich hatte mal Bedenken, dass sie keine Lust hat, so viel zu geben, darauf meinte sie, das Geben könne auch ein sehr befriedigender Modus sein. Im normalen Leben gebe ich, glaube ich, anderen recht viel, daher kann es in einer Beziehung ruhig mal andersrum sein.
[...]
Gerade überhaupt nicht. Warum sollte ich eine wohltuende Beziehung beenden? So viele davon habe ich nicht ...
Liebe Tristezza, wir sprechen darüber, wie sich die Dinge entwickelt haben - freuen uns über das Geschaffte, reden vor allem auch über zwischenmenschliche Dinge in der Analyse - die sind aber nicht unbedingt mehr so problematisch - es ist eher wirklich ne Betrachtung - nur selten bring ich was Akutes mit. Auch wenn akute Dinge passieren - ich merke, ich will und kann sie auch selbst lösen.
Das mit dem Nehmen hab ich so noch nicht betrachte, spannend, echt und das fühlt sich auch gut beim Lesen an. Ich merke für mich trotzdem, dass ich auch Lust hätte, mal ihr zuzuhören (nicht weil sie das nötig hätte, sondern einfach so), ich mag nicht immer nur reden, ich mag auch hören - den anderen kennenlernen - und das geht nicht in der Analyse.
Na, wenn für euch beide das ok ist, dass ihr ein open end habt, warum auch nicht. Ich will halt auch gehen, weil ich meine genug bekommen zu haben. Der oder die nach mir kann die gute Unterstützung sicher auch brauchen. Und ich kann mir auch gute Beziehungen draußen aufbauen - hab auch welche. Diese werden aber freilich nie so sein, wie in der Analyse - aber die Analyse ist auch nicht die Realität. Auch wenn die Beziehung da schon real ist - so ist sie dennoch auch wieder nicht real, denn ich würde mir im normalen Leben nicht von jemanden so permanent füttern lassen - aber das ist mein Ding. Grüßchen zu dir
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Tristezza
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:11

Sprichst du jetzt von mir oder von dir, Marilen? Ich hatte den Eindruck, die Abhängigkeit an sich sei für dich schlimm gewesen. Angst vor Trennungen ... ja, sicher, die Trennungen sind das Unangenehme an der Abhängigkeit. Hat sich bei mir inzwischen aber auch etwas abgeschwächt.


Marilen
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:13

Isabe,
unbedingt. ich hatte aber auch eine analytikerin, die dazu in der lage war und ich glaube fast, dass das auch nicht wenige analytiker meiden, aus welchen gründen auch immer. da wird allerhand kreativität an den tag gelegt um das umgehen des schmerzes zu rechtfertigen und sich zu beruhigen. es IST auch brutal aber noch brutaler finde ich es, ja ja ich weiss wiederhole mich, in illusionen und idealisierungen stecken zu bleiben.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Tristezza
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:14

isabe hat geschrieben: Mi., 16.08.2017, 17:08 Ich kenne nur Analytiker, die den Rahmen einer Therapie als einen wichtigen Aspekt des Ganzen sehen. Ich finde das auch sehr, sehr schmerzhaft, aber ich sehe auch, dass es wichtig ist, sich gerade diese schmerzhaften Aspekte anzusehen. Z.B. auch die Frage, WAS so schmerzhaft daran ist, sich vom Analytiker zu trennen.
Die Gelegenheit dazu habe ich regelmäßig bei "Urlaubstrennungen". Da habe ich schon viele Tränen vergossen. Wird aber wie gesagt allmählich besser.


Marilen
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:14

tristezza, ich war gefangen in idealisierungen und illusionen und dadurch abhängig um trennung zu vermeiden.so würde ich es kurz zusammenfassen.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.


isabe
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Beitrag Mi., 16.08.2017, 17:17

Marilen:
Ah, danke! Ich glaube, es ist deshalb wichtig, weil der Patient sieht, dass auch der Analytiker die Trennung "aushält" (natürlich in anderen Dimensionen). Weil es wichtig ist, auch das Schwere im Leben zu ertragen; das, was man nicht wahrhaben will. Die Beziehung zum Analytiker ist endlich. Wie auch das Leben endlich ist. Und beide Enden fallen nicht zusammen. Und das tut weh, aber ich denke mir dann: Auch MEIN Analytiker musste sich von SEINEM Analytiker trennen (und so weiter), und so lerne und begreife ich: Es geht.

Tristezza:
Urlaube finde ich nicht schlimm, weil er ja wiederkommt.

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