Heidenau ist überall
Die Krawalle von Heidenau werden mit den Ausschreitungen verglichen, die 1991 in Hoyerswerda oder 1992 in Rostock-Lichtenhagen stattfanden. Doch: Was in Heidenau geschieht, ist gravierender. Es hat ein deutlich breiteres Fundament. Und das hat mit Pegida zu tun.
(...)
Warum jetzt Heidenau? Warum dort Krawall, Geschrei, Wut? Warum denn nicht! Was in Heidenau passiert, hätte überall in Sachsen passieren können. Es ist immer dasselbe Muster: Die NPD zündelt, es gibt Wutbürgerinitiativen gegen Flüchtlingsheime, die Stimmung machen, Angst verbreiten und hetzen, es gibt personelle Überschneidungen zwischen den Gruppen und koordiniert wird die entstehende lokale Hassbewegung über soziale Netzwerke – schon bricht es los. Mal hier, mal da.
(...)
Es ist wie immer im hochentzündlichen Sachsen. Neonazis geben den Anstoß und distanzieren sich später von Gewalttaten, „besorgte Bürger“ marschieren mit und schreien die Bundeskanzlerin als „Nutte“ und „Volksverräterin“ nieder, dazu kommen noch die innersächsischen Neonazi-Schlachtenbummler, die bei Pegida in Dresden mitlaufen oder vor dem Freitaler Flüchtlingsheim oder dem Dresdner Zeltcamp herumgeschrien haben, junge Männer von der „Division Sachsen“, ältere Anhänger der Bewegung der „Reichsdeutschen“, andere Verschwörungstheoretiker, auch Hooligans in Dynamo-Dresden-Trikots, Rassisten, die von „Gesocks“ und „Gelumpe“ reden, wenn es um Ausländer geht. Alles mischt sich, die Wut eint sie, Berührungsängste gibt es nicht mehr.
http://www.fr-online.de/flucht-und-zuwa ... 19914.html
Nachrichten, die bewegen (II)
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
- Werbung
Bin kein Deutscher und kann's vielleicht nicht beurteilen, aber ich finde es sehr sehr gefährlich was Ihr da macht, jeden Migrationsgegner als Nazi darzustellen, genau so krampfhaft wie damals die NSDAP ihre Feinde als Volksschädlinge an den Pranger stellte. Ich kenne einen Familienvater der sein Leben lang geschuftet hat in seinem süddeutschen Dorf das jetzt 1000 oder mehr Flüchtlinge aufnehmen soll. Der Wert seiner zwei Häuschen ist jetzt schon quasi halbiert, die Sorglosigkeit mit der man Türe und Autos unverschlossen ließ ist Vergangenheit. Oben ohne sonnebaden auf dem Balkon muss er den Töchtern verbieten. Das tut er ungern. Sein Leben wird so ziemlich kopfgestellt. Und deshalb ist er jetzt ein Nazi. Ich meine...hm … geht's noch?
caute
Sorry, da hast du aber nicht sorgfältig gelesen. Es ist der Verfassungsschutz, der den Verdacht auf rechte Terrorzellen untersucht. Und wie üblich habe ich in jedem meiner Beiträge sauber differenziert. vgl. für viele:ballpoint hat geschrieben:Bin kein Deutscher und kann's vielleicht nicht beurteilen, aber ich finde es sehr sehr gefährlich was Ihr da macht, jeden Migrationsgegner als Nazi darzustellen, ...
Der Demonstrant gegen ein Flüchtlingsheim in der Umgebung ist sicherlich nicht per se rechtsextrem. Und sicherlich ist es keine neue Erkenntnis, dass sich unter Leuten, die gegen Flüchtlingsheime wettern auch gewaltbereite rechtsextreme Menschen befinden können, die andere Zwecke verfolgen als der "nur" "besorgte" Bürger.
Na, so ist es nun auch nicht, sondern es kommt darauf an. Man kann sich mit manchen Problematiken tatsächlich auseinandersetzen ohne ausländerfeindlich, rechts, Verschwörungstheoretiker, frauenfeindlich oder homophob zu sein. Man kann dabei aber auch tatsächlich entsprechende Botschaften oder Ideologien "verschleierter" transportieren...
Zuletzt geändert von stern am Fr., 28.08.2015, 23:39, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
- Werbung
Und die Formulierung "Asylkritiker" bzw. "Asylgegner", die recht "unwortverdächtig" ist, wird derzeit als Euphemismus gehandelt. Mal eine Quelle aus Ö:
Beschönigende Bezeichnungen
Das gilt aktuell für die Wörter "asylkritisch" und "Asylkritiker", die sich in den letzten Jahren vor allem im bundesdeutschen Sprachgebrauch als beschönigende Bezeichnungen für alle möglichen Schattierungen rechten, fremdenfeindlichen und rassistischen Denkens und Handelns etabliert haben.
Erst waren es vor allem rechte Gruppierungen selbst, die die Wörter für sich entdeckt haben, dann breiteten sie sich mit der Berichterstattung (...) auch in deutschen Medien aus.
http://derstandard.at/2000020156030/Ein ... Asylkritik
Obwohl die Berichterstattung häufig sehr differenziert und kritisch war und ist, wurde hier also auf breiter Ebene eine Sprachregelung übernommen, die nahelegt, die Pegida-Bewegung und ihre Mitläufer seien durch legitime und sachliche Kritik am Islam und an der deutschen Asylpolitik motiviert. Von da aus war es nur noch ein kleiner Schritt zur Übertragung des Begriffs Asylkritik auf Gruppierungen, die sich noch weniger Mühe geben, ihre wahren Motive zu verbergen: Aus Menschen, die sich direkt vor Flüchtlings– und Asylbewerberheime stellen und hetzerische Parolen skandieren, wurden auf breiter medialer Ebene „Asylkritiker“ (z.B. im ...
http://www.sprachlog.de/2015/08/01/kurz ... lkritiker/
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
.. NEIN, geht eben SO (auch) NICHT! (schreib ich ja u.a. die ganze zeit - vergeblich)ballpoint hat geschrieben:....... Ich meine...hm … geht's noch?
Zuletzt geändert von viciente am Fr., 28.08.2015, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
Stern, das war wahrhaftig nicht gegen dich gemeint, sondern ganz allgemein gegen die aktuellen Nachrichten zu diesem Thema. Gelesen habe ich sorgfältig. Und differenziert hast du. Wie üblich. Keine Frage.
caute
Ich nehme auch die Berichterstattung differenzierter war... und davon gehe ich aus, dass z.B. auf Demonstrationen oder Protesten verschiedene Strömungen zusammenkommen. Etwas was einige vereint, ist sicherlich Wut/Hass/Gewaltbereitschaft. Reine Gefühle ohne gewalttätig oder beleidigend, etc. zu werden sind nicht justiziabel. Wenn hingegen auch rechte Terrrorzellen verdeckt mitmischen sollten, so ist das für den Staatsschutz sicherlich nicht unbeachtlich, wenn man Ausbreitung nicht billigend in Kauf nehmen will. Und ich finde tatsächlich, wenn jemand hetzerisch auftritt, könnte man stärker dagegen vorgehen. Wenn jemand über ein Flüchtlingsheim in der Nähe nicht begeistert ist, so ist derjenige natürlich nicht unbedingt Nazi, sondern hat evtl. mehr Sorgen. Nur müsste man hier auch genauer sehen, ob es Tendenzen gibt, dass Gewalt durch Flüchltinge zunimmt (das wäre natürlich genauso wenig billigen)... und was eher Ängste sind, etc. pp-
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
@stern
Letzteres ist für mich der Knackpunkt aller "aufrechten Toleranzvertreter" in Deutschland. Allein eine solche Frage zu stellen und damit den Eindruck zu erwecken, dass es vielleicht sogar gute Gründe für die derzeitige Situation geben kann (egal, ob das so ist oder nicht), würde die betreffende Person mit dem rechtsradikalen Bannstrahl belegen. Da siegt zwangsläufig Pathos über die Sachlichkeit.
Man muss aber auch solche Fragen stellen, um zu einem differenzierten Bild zu gelangen. Denn nur damit kann man den Ursachen auf den Grund gehen und evtl. Lösungen erarbeiten. Drischt man verbal immer nur auf die bösen Fremdenfeinde ein ohne zwischen den einzelnen Gruppen zu unterscheiden, verschärft das den Konflikt nur.
Das wäre ja auch die Frage, die für mich interessant wäre, da es ja offenbar ein weltweites Phänomen zu sein scheint. Die Wirtschaft und die Hochfinanz hat seit der Finanzkrise gezeigt, dass sie in erster Linie an ihrem eigenen Wohl interessiert sind und keine gesellschaftliche bzw. soziale Verantwortung tragen wollen. Die Politik spielt sich mehr und mehr zum Handlanger dieser Entwicklung auf und sieht ihren Zweck anscheinend ausschließlich darin, Banken zu retten bzw zu stützen sowie wirtschaftliche Interessen zu bedienen und in der demokratische Strukturen mehr und mehr abgebaut werden. Wahlen werden zunehmend als eine sinnfreie Eventveranstaltung wahrgenommen, in der man zwischen scheinbar völlig identischen Parteien wählen soll, die ohnehin nie das tut, was sie vorher versprochen hat und auf eine Welt, die sich scheinbar komplett im Wandel befindet, keine Antworten oder wenigstens eine Orientierung bieten kann - vermutlich auch nicht bieten will. Und das in einer Zeit, wo man den Eindruck hat, dass es langsam aber sicher immer schlimmer wird.
Also: Sind die Vorfälle rund um die Flüchtlingsheime wirklich nur ein Ausdruck von Fremdenhass? Könnte es nicht auch sein, dass es den Beginn einer Entwicklung markiert, wo man mit den üblichen Möglichkeiten der Einflussnahme nicht mehr weiterkommt und nun zunehmend auf agressive Tendenzen setzt. Oder kann es nicht auch sein, dass die Flüchtlingswelle nur der Tropfen war, der das Fass nun endgültig zum überlaufen brachte?
Sicher! Mir persönlich geht es aber um Ursachenforschung. Bekämpfe ich nur die Intoleranz - oder wie in diesem Fall die fremdenfeindliche Hetze - doktere ich nur an den Symptomen rum. Ich will wissen, was hinter diesen Ausfällen steckt. Und die sind mit Sicherheit nicht bei allen gleich.stern hat geschrieben:Für die Bekämpfung schon, aber eine zivilisierte Gesellschaft kann fremdenfeindliche Hetze so so der so nicht tolerieren, also unabhängig von der Ursache.
Die Frage ist doch, wer hier gewaltbereit ist!?! Wer verübt die Anschläge auf Flüchtlingsheime? Stützt man sich auf die Medien, bekommt man den Eindruck, halb Deutschland lehnt die Flüchtlinge ab oder ist gar rechtsradikal. Ist das so oder wird nur dieser Eindruck erweckt? Diejenigen die die Flüchtlinge ablehnen, sind die alle vom Fremdenhass zerfressen? Oder stecken dahinter vielleicht sogar Gründe, die man nachvollziehen kann?stern hat geschrieben:Unzufriedenheit ist für mich keine ausreichende Erklärung. Denn deswegen muss man nicht gewaltbereit sein/werden. Es gibt 1000 andere Möglichkeiten Unzufriedenheiten im Leben (die es immer geben wird) zu kanalisieren
Letzteres ist für mich der Knackpunkt aller "aufrechten Toleranzvertreter" in Deutschland. Allein eine solche Frage zu stellen und damit den Eindruck zu erwecken, dass es vielleicht sogar gute Gründe für die derzeitige Situation geben kann (egal, ob das so ist oder nicht), würde die betreffende Person mit dem rechtsradikalen Bannstrahl belegen. Da siegt zwangsläufig Pathos über die Sachlichkeit.
Man muss aber auch solche Fragen stellen, um zu einem differenzierten Bild zu gelangen. Denn nur damit kann man den Ursachen auf den Grund gehen und evtl. Lösungen erarbeiten. Drischt man verbal immer nur auf die bösen Fremdenfeinde ein ohne zwischen den einzelnen Gruppen zu unterscheiden, verschärft das den Konflikt nur.
Man kann jetzt über den Sinn und Unsinn von Demonstrationen streiten. Occupy z.B. hat nicht eine Veränderung auf dem Finanzsektor bewirkt. Die Demonstrationen in Spanien für mehr Arbeit hat auch nicht mehr Arbeitsplätze gebracht, um nur einige zu nennen. Und politsches Engagement garantiert auch keine Veränderung. Schröder, Fischer und Schily gehörten einst zur 68er-Bewegung, heute sind sie in irgendwelchen Aufsichtsräten in Russland oder Wirtschaftslobbyisten. Wie schwer es ist, sich politisch zu engagieren, sieht man u.a. an den Piraten oder Bernd Lucke mit der AfD (unabhängig davon, was man von seinem Programm bzw. seinen Ansichten hält).stern hat geschrieben:Und was heißt "niemand zuhört"? Es wird doch z.B. demonstriert (nur ist es gesellschaftlich inakzeptabel, wenn man dabei andere beleidigt, sofern man eine zivilisierte Gesellschaft wahren will) Man kann sich politisch engagieren, um sich Gehör zu verschaffen, usw.
Das wäre ja auch die Frage, die für mich interessant wäre, da es ja offenbar ein weltweites Phänomen zu sein scheint. Die Wirtschaft und die Hochfinanz hat seit der Finanzkrise gezeigt, dass sie in erster Linie an ihrem eigenen Wohl interessiert sind und keine gesellschaftliche bzw. soziale Verantwortung tragen wollen. Die Politik spielt sich mehr und mehr zum Handlanger dieser Entwicklung auf und sieht ihren Zweck anscheinend ausschließlich darin, Banken zu retten bzw zu stützen sowie wirtschaftliche Interessen zu bedienen und in der demokratische Strukturen mehr und mehr abgebaut werden. Wahlen werden zunehmend als eine sinnfreie Eventveranstaltung wahrgenommen, in der man zwischen scheinbar völlig identischen Parteien wählen soll, die ohnehin nie das tut, was sie vorher versprochen hat und auf eine Welt, die sich scheinbar komplett im Wandel befindet, keine Antworten oder wenigstens eine Orientierung bieten kann - vermutlich auch nicht bieten will. Und das in einer Zeit, wo man den Eindruck hat, dass es langsam aber sicher immer schlimmer wird.
Also: Sind die Vorfälle rund um die Flüchtlingsheime wirklich nur ein Ausdruck von Fremdenhass? Könnte es nicht auch sein, dass es den Beginn einer Entwicklung markiert, wo man mit den üblichen Möglichkeiten der Einflussnahme nicht mehr weiterkommt und nun zunehmend auf agressive Tendenzen setzt. Oder kann es nicht auch sein, dass die Flüchtlingswelle nur der Tropfen war, der das Fass nun endgültig zum überlaufen brachte?
Man liest sich
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
.. genau DAS http://diepresse.com/home/politik/innen ... e/index.do würde "uns" jetzt noch "fehlen"; ach du meine güte - es wird immer noch schlimmer statt besser.
Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/fluecht ... l-101.htmlSami und 1200 andere Flüchtlinge sind in den Messehallen im nahen Karoviertel untergebracht. Vor knapp zwei Wochen rollte dort eine riesige, privat organisierte Hilfswelle an. Zunächst wurden vor allem Kleidung und Schuhe gespendet. Mittlerweile gibt es vor Ort Deutschunterricht, medizinische Unterstützung und sogar einen ehrenamtlich organisierten Kindergarten. Das alles ohne Zutun der Stadt. "Wir arbeiten aber nicht gegen die Behörden", betont x im Gespräch mit tagesschau.de. Der hauptberufliche Logistiker koordiniert die Kleiderspenden. So wie hunderte andere ist er jeden Tag in den Messehallen vor Ort, opfert seine Freizeit. "Wir wollen keine Politik machen und uns nicht mit Religionsfragen aufhalten", sagt x, "wir wollen einfach nur den Menschen helfen".
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Macht man ja. Aktuell prüft z.B. der Verfassungsschutz näher, ob es sich um Einzeltaten handelte oder ob auch von rechtsterroristischen Zellen auszugehen ist.Raziel hat geschrieben:Sicher! Mir persönlich geht es aber um Ursachenforschung. Bekämpfe ich nur die Intoleranz - oder wie in diesem Fall die fremdenfeindliche Hetze - doktere ich nur an den Symptomen rum. Ich will wissen, was hinter diesen Ausfällen steckt. Und die sind mit Sicherheit nicht bei allen gleich.
Ich nehme die Medien schon differenzierter wahr... und nicht so, dass es halb D ist, das auf die Straße geht oder rechtsradikal ist. Eine Wirkung auf das Ausland hat man auch, wenn viele Anschläge gibt. Aber es gibt auch Leute, die engagieren sich, z.B. in Ehrenämtern. Vielleicht blenden das mache Leute aus und lesen nur das, was sie lesen wollen (z.B. wenn man seine Informationen aus einschlägigen Quellen bezieht).Stützt man sich auf die Medien, bekommt man den Eindruck, halb Deutschland lehnt die Flüchtlinge ab oder ist gar rechtsradikal. Ist das so oder wird nur dieser Eindruck erweckt?
Erzähl. Und bitteschön: Inwieweit stecken denn hinter Gewalt und Hetze"gute Gründe" (wie du es formuliert hast)???Diejenigen die die Flüchtlinge ablehnen, sind die alle vom Fremdenhass zerfressen? Oder stecken dahinter vielleicht sogar Gründe, die man nachvollziehen kann?
Auch hier wird man differenzieren müssen. Sicherlich gibt es auch Leute, die einer Reihe von Klischees aufsitzen. Es schrieb auch niemand, dass jeder ein Flüchlingsheim in seiner Nähe gut finden muss und begeistert sein muss!!! Strafbar ist das ja i.d.R. nicht und derjenige ist auch nicht automatisch Nazi. Teilweise hört man: Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber... Könnte man auch gegen "Homosexuelle" austauschen, wo dann teilweise doch subtile homophobe (respektive fremdenfeindliche) Äußerungen/Klischees auftauchen... eben etwas subtiler. Und diesen subtilen Botschaften oft schwerer zu begegnen als offenen.
Quatsch. Nur ist mir nicht klar, was du mit guten Gründen meinst, die es für gewalttätige Handlungen und Hetze gibt.Allein eine solche Frage zu stellen und damit den Eindruck zu erwecken, dass es vielleicht sogar gute Gründe für die derzeitige Situation geben kann (egal, ob das so ist oder nicht), würde die betreffende Person mit dem rechtsradikalen Bannstrahl belegen. Da siegt zwangsläufig Pathos über die Sachlichkeit.
Hier sind die Medien differenziert... schau dir z.B. den Artikel der Frankfurter Rundschau an. Ich tat das auch... und schrieb ja auch sinngem., dass es die inhomogene Zusammensetzungen umso schwerer macht, dem nachzugehen. Da in D (zu Recht und zum Glück!!!) das Meinungs- und Versammlungs- bzw. Demonstrationsrecht ein hohes Gut ist, kann man auch nicht ohne weiteres sagen, dass Demos nicht zu gelassen werden. Daher fände ich es umso wichtiger, dass Leute, die hetzen, zweitnah herausgeholt werden.Drischt man verbal immer nur auf die bösen Fremdenfeinde ein ohne zwischen den einzelnen Gruppen zu unterscheiden, verschärft das den Konflikt nur.
Unternehmen und Banken spenden auch... die Flüchtlingspolitik ist aber sicherlich keine Frage, die der Unternehmer zu lösen hat. Sondern wie ich schon schrieb: Die Politik ist nun gefragt. Und will Til Schweiger ein Flüchtlingsheim bauen, passt es ja auch wieder nicht.Das wäre ja auch die Frage, die für mich interessant wäre, da es ja offenbar ein weltweites Phänomen zu sein scheint. Die Wirtschaft und die Hochfinanz hat seit der Finanzkrise gezeigt, dass sie in erster Linie an ihrem eigenen Wohl interessiert sind und keine gesellschaftliche bzw. soziale Verantwortung tragen wollen.
Nun, wenn man die Banken in Griechenland nicht unterstützt hätte und man die Dominoeffekte zugelassen hätte, so wäre das vielleicht für manche ein Anschauungsunterricht gewesen, welche gravierenden Folgen das gehabt hätte und haben wird, wenn Banken (insbes. auch flächendeckender) pleite gehen.Die Politik spielt sich mehr und mehr zum Handlanger dieser Entwicklung auf und sieht ihren Zweck anscheinend ausschließlich darin, Banken zu retten bzw zu stützen sowie wirtschaftliche Interessen zu bedienen und in der demokratische Strukturen mehr und mehr abgebaut werden.
Wer nimmt das so wahr?Wahlen werden zunehmend als eine sinnfreie Eventveranstaltung wahrgenommen,
Nun, wie gesagt, wenn man die Medien genauer anschaut, erkannt man schon gewisse Differenzierungen und dass sich auch verschiedene gewaltbereit Gruppen in einem Mob tummeln können. Nur für Gewalttaten gibt es, so sehe ich das, keine "guten Gründen".Also: Sind die Vorfälle rund um die Flüchtlingsheime wirklich nur ein Ausdruck von Fremdenhass?
Zuletzt geändert von stern am Sa., 29.08.2015, 08:23, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Dass es darunter unter anderem auch Leute gibt, die getarnt auftreten, glaube ich schon... vielleicht wird hier der Verfassungsschutz sich noch näher äußern können, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind. Auch Pegida oder "die besorgten Eltern" (wenn es um den Bildungsplan geht) waren/sind keine einheitliche Masse. Hier sehe ich es als wichtig an, dass Subjekte, die anfangen zu Hetzen, herausgezogen werden. Solange jemand "getarnt" bleibt, es naturgemäß schwerer, dem beizukommen:
Weil gefragt wurde, was man tun könne... hier mal eine Sichtweise:
Weil gefragt wurde, was man tun könne... hier mal eine Sichtweise:
Rechte Hetze bekämpfen!
Getarnt als besorgte Bürger machen Rechtsextremisten gegen Flüchtlingsunterkünfte mobil und versuchen rassistische Ressentiments in der Nachbarschaft anzustacheln. Mit fatalen Folgen: Anschläge und Übergriffe häufen sich.
Was tun, wenn sich Protest gegen eine Flüchtlingsunterkunft im eigenen Stadtteil regt? Wenn sich Bürgerinitiativen gründen, die Vorurteile und Scheinargumente in die öffentliche Debatte um eine Flüchtlingsunterkunft tragen? Was tun, wenn Neonazis ihre rassistische Propaganda gegen Flüchtlinge lenken?
http://www.proasyl.de/de/home/gemeinsam ... ekaempfen/
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Mir ist aufgefallen, dass gerade die Nachrichtenblätter und Magazine, die in Verbreitung und Leserschaft mit die größte Reichweite haben, einerseits gefühlt oft über dieses Thema berichten und sich andererseits bei der Beurteilung scheinbar mehr an dem Toleranzwillen der Deutschen abzuarbeiten. Toleranz ist überall ein Problem, und könnte mit sehr viel Pech vielleicht schon bald im weißen Haus sitzen.stern hat geschrieben:Ich nehme die Medien schon differenzierter wahr... und nicht so, dass es halb D ist, das auf die Straße geht oder rechtsradikal ist. Eine Wirkung auf das Ausland hat man auch, wenn viele Anschläge gibt. Aber es gibt auch Leute, die engagieren sich, z.B. in Ehrenämtern. Vielleicht blenden das mache Leute aus und lesen nur das, was sie lesen wollen (z.B. wenn man seine Informationen aus einschlägigen Quellen bezieht).
Und natürlich lesen die Leute nur das, was sie lesen wollen. Oder was man ihnen suggeriert, was sie lesen wollen.Ich stelle auch nicht deine These infrage, dass man unterschwellig rechtes Gedankengut verbreitet. So wie ich glaube, dass es andersrum genauso funktioniert.
Ich bitte dich, stern. Du bist doch eine erfahrene PT-Forum-Teilnehmerin. Du müsstest doch wissen, dass hinter Gewalt fast immer ein tiefer sitzendes Problem liegt. Ich versuche es zu erörtern, eine Möglichkeit hatte ich unten in meinem Post schon aufgeführt.stern hat geschrieben:Erzähl. Und bitteschön: Inwieweit stecken denn hinter Gewalt und Hetze"gute Gründe" (wie du es formuliert hast)???
Wenn du z.B. Deutschland als Ehepaar begreifst und sagen wir mal die Flüchtlinge als Frau und die deutsche Öffentlichkeit als Ehemann, was würdest du hinsichtlich seines Verhaltens - von seiner Skepsis bis hin zu seinen Gewaltausbrüchen - als Ursache diagnostizieren?
Vermutlich, weil dein Argumentationsfokus auf den Anschlägen und der Gewalt liegt, meiner jedoch auf dem Verhalten der Bevölkerung und deren Ursachen. Betrachte "gut" nicht im Sinne von toll, großartig oder empfehlenswert sondern im Sinne von nachvollziehbar. Was könnte ich wohl meinen?stern hat geschrieben:Quatsch. Nur ist mir nicht klar, was du mit guten Gründen meinst, die es für gewalttätige Handlungen und Hetze gibt.
Was könnte dazu führen, dass ein signifikant großer Anteil der Bevölkerung die Flüchtlinge skeptisch betrachtet oder gar ablehnt?
Das Problem ist mMn hier aber, wie oben schon erwähnt, das Reichweitenproblem. Wieviele Leute lesen denn die FR? Oder die FAZ? Doch wohl die wenigsten. Die meisten Leute hier in Deutschland lesen doch die Bild, gefolgt vielleicht noch vom Spiegel oder dem Stern. Und das wird wohl einen Grund haben.stern hat geschrieben:Hier sind die Medien differenziert... schau dir z.B. den Artikel der Frankfurter Rundschau an.
Die Leute, die wirklich oder wenigstens weitgehend aufgeklärt sind, braucht man doch nicht mehr zu erreichen. Die Radikalen vermutlich auch nicht, denn die dürften starrsinnig und borniert genug sein, um da noch mit irgendwelchen Argumenten durchdringen zu können. Erreichen muss man jene, die eben nicht oder nur wenig informiert sind. Und wie glaubst du wirst du dass mit den 3 letztgenannten Zeitungen bzw. Magazinen wohl erreichen?
Wie sind denn die Flüchtlingswellen entstanden? Flüchtlinge gab es schon zu allen Zeiten, aber in diesem Ausmaß eher selten. Was ist also der Grund dafür? Könnte es sein, dass Unternehmen, Banken und Politik die Antwort darauf kennen?stern hat geschrieben:Unternehmen und Banken spenden auch... die Flüchtlingspolitik ist aber sicherlich keine Frage, die der Unternehmer zu lösen hat. Sondern wie ich schon schrieb: Die Politik ist nun gefragt.
Könnte es sein, dass sie daran nicht ganz unschuldig sind?
Also rettet man lieber die Banken als die, die Opfer der Banken geworden sind? Und mit dem Begriff "Dominoeffekt" sollte man seit dem kalten Krieg auch vorsichtiger umgehen. Der Vietnamkrieg z.B. wurde auch nur geführt, weil man befürchtete, dass sonst die ganze Region dem Kommunismus anheimfällt. Die "US-Lösung" hat dann ja auch voll funktioniert.stern hat geschrieben:Nun, wenn man die Banken in Griechenland nicht unterstützt hätte und man die Dominoeffekte zugelassen hätte, so wäre das vielleicht für manche ein Anschauungsunterricht gewesen, welche gravierenden Folgen das gehabt hätte und haben wird, wenn Banken (insbes. auch flächendeckender) pleite gehen.
Mir ist klar, dass die Situationen komplexer sind, aber um uns beide allein geht es hier nicht, sondern darum wie die Bevölkerungen sprich die Mehrheit das interpretiert.
Alle die ich kenne.stern hat geschrieben:Wer nimmt das so wahr?Raziel hat geschrieben:Wahlen werden zunehmend als eine sinnfreie Eventveranstaltung wahrgenommen,
Man liest sich
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag