Das ist das, was ich in meinem Thread damit meinte, dass es bei mir anders ist.SoundOfSilence hat geschrieben: ....Ich möchte funktionieren, meine Ziele erreichen, habe Verantwortung für andere Menschen, will eigenen (perfektionistischen) Ansprüchen genügen, und ich muss immer alles erledigt haben (so als ob etwas wichtiges Bevorstünde, das ich nicht verpassen darf, für das aber alles fertig sein muss - keine Ahnung, vielleicht wartet mein Unterbewusstsein auf den Weltuntergang - UND WEHE dann ist die Treppe nicht geputzt ), ich will mir keine Blöße geben, ich möchte unangreifbar sein - da sind Gefühle wirklich mehr als lästig!
Nur, wo kommt denn dieses Umfeld her, in dem alle anderen Gefühle haben dürfen, aber eigene Gefühle egoistisch sind? Wie kommt es zu einer Lebenssituation, in der Gefühle haben bedeutet, dass man nicht funktioniert, und in der nicht-funktionieren einen Weltuntergang herbeiführt?
Früher war das meine Realität (für ein Kind ist ja so manches tatsächlich ein Weltuntergang...) - und später habe ich das gemacht. Mein Perfektionismus lässt regelmäßig die Welt untergehen. Mein Verantwortungssinn hat dazu geführt, dass die Menschen um mich herum sich so auf mich stützten, dass sie umfielen als ich weggebrochen bin. Mein Umgang mit meinen Gefühlen hat dafür gesorgt, dass die Menschen um mich herum daran gewöhnt sind, dass ihre Gefühle wichtiger sind als meine. Das ist ein Teufelskreis, denn weil ich meine Gefühle fürchte kümmere ich mich auch lieber um die Gefühle der anderen....
Ich war schon egoistisch, bevor ich körperliche Symptome bekam.
Dieses sich-für-andere-verantwortlich-fühlen ist mir von mir aus fremd. Es wurde mir versucht anzutrainieren, aber letztendlich habe ich meinen Dickkopf durchgesetzt.
Das ist auch der Grund warum ich keinen Partner und keine Kinder habe und auch nicht haben will.
Ich hatte nie irgendwelche großartigen Verantwortungen und habe trotzdem starke unangenehme Symptome. Einfach so.
Bei Dir gibt es ja eine Erklärung dafür.
Das wäre mir an Deiner Stelle egal. Aber ich bin sowieso ein sehr introvertierter Mensch.SoundOfSilence hat geschrieben: ....nun ist es tatsächlich EGOISTISCH, wenn ich mich um mich selber kümmere, denn mein Umfeld fühlt sich ja nicht, als ob jetzt endlich etwas richtig laufen würde, nein, die meisten fühlen sich, als hätte ich ihnen etwas weg genommen... Und das geht bitteschön höchstens mal unter ganz vielen Entschuldigungen und nur für kurze Zeit...
Kurz gesagt: ich habe es geschafft, etwas zu verändern, aber meine Ehe ist (aus vielen Gründen) darüber zerbrochen. Mit meinen Eltern habe ich nur schlechten Kontakt derzeit, meine Schwester "rebelliert" sehr gegen mich....
Das hört sich doch schon mal gut an. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.SoundOfSilence hat geschrieben: ....aber ein paar Freundschaften sind tiefer geworden und ich habe neue Menschen kennengelernt, mit denen ich eine für mich neue Art des Kontaktes pflege (was mir immer wieder große Angst macht, weil ich unsicher bin) und insgesamt bin ich heute glücklicher und gesünder (aber noch längst nicht am Ziel) als vor 3 Jahren.